@Bowu: Ich denke ebenfalls nicht, dass man Determiniertheit oder auch nur Kausalität letztlich beweisen kann. Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du dasselbe hiermit:
Letztlich kann es auch keinen Beweis gegen den Zufall (der objektiven Welt) geben, denn der Zufall schlöße die Möglichkeit, dass alles "rechtens" zugeht ein.
?
Dennoch glaube ich, dass alle Ereignisse innerhalb dieses Universums (objektiv) determiniert sind, nicht, weil ich es beweisen könnte, sondern aus methodischen Gründen und weil es meinem intuitiven Verständnis näherkommt.
Viele Ereignisse werden im normalen Sprachgebrauch als "zufällig" beschrieben, zB. "zufällig habe ich einen Bekannten in der Stadt getroffen"/"zufällig kontrolliert der Lehrer gerade dann die Hausaufgaben, wenn ich sie nicht gemacht habe" usw. Dennoch erweist sich keines dieser Ereignisse bei näherer Untersuchung als zufällig, denn sie haben nicht nur genau bestimmbare Ursachen, sondern diese Ursachen
konnten sogar zu keinem anderen Ergebnis führen. Sie waren also determiniert.
Auch auf kleinerer Ebene geschehen viele Dinge scheinbar zufällig, weisen aber bei näherer Betrachtung eine solche Regelmäßigkeit auf, dass man auch hier von Determiniertheit sprechen kann. Stößt zB. ein Teilchen das andere an, so beschleunigt sich das angestoßene Teilchen abhängig von Masse, Geschwindigkeit, Aufprallwinkel usw. Die weitere Bewegung des zweiten Teilchens ist also durch die vorrangegangenen Vorgänge determiniert.
Auch wenn man laut der Unschärferelation die Vorgänge, die zu einem radioaktiven Zerfall führen, prinzipiell nicht beobachten kann, so kann man dennoch Vermutungen darüber anstellen. Nach meiner Vermutung ist auch der Zerfall eines radioaktiven Teilchens determiniert und nicht zufällig. Zum einen würde sich sonst nämlich meiner Meinung nach die Zufälligkeit auf der Mikroebene in irgendeiner Form auch auf der Makroebene zeigen, das heißt es würden wahrscheinlich auch Vorgänge wie die aus den obigen Beispielen zufällig und nicht determiniert ablaufen. Zum anderen schließe ich einfach von dem beobachtbaren Teil der Welt auf den unbeobachtbaren und behaupte, wenn alles, was ich wahrnehmen kann, scheinbar determiniert ist, ist es methodisch sinnvoll, auch die nicht beobachtbaren Vorgänge als determiniert anzusehen, bis ich einen guten Grund habe, das Gegenteil anzunehmen.
Ich nehme die bisherige Regelmäßigkeit, die ich in der Welt wahrnehme, zum Anlass, für das ganze Universum Kausalität anzunehmen; ebenso nehme ich die Determiniertheit, die ich in der Welt wahrnehme, zum Anlass, für das ganze Universum Determiniertheit anzunehmen. Imo kann man zwar weder das eine noch das andere beweisen, aber es gibt gute Gründe, beides anzunehmen.
Ich stimme also deiner Möglichkeit b) zu
Aus dieser Meinung ergibt sich, dass auch das menschliche Verhalten determiniert ist, dass also bildlich gesprochen, ob ich in fünfzig Jahren um viertel nach drei grade Schokolade esse oder nicht. Es ist ebenso determiniert, dass ich denke, dass ich determiniert bin
@Ipsi: Mit Ungewissheiten leben sollte man sicherlich können, aber nichts spricht imo gegen begründete Annahmen
