Biologische 'Annäherung' des Begriffes 'Liebe'

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Rosalie
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Sa 14. Mai 2005, 22:51 - Beitrag #41

Maurice
darum die Menschenrechte ohne unnötigen transzendenten Schnickschnack zu begründen
das ist eben die Frage, ob dies möglich ist?! imo .... nein, aber ich lasse mich gern eines bessren belehren :D

Kacktus ja, Du hast mich richtig verstanden in Bezug auf das "Seele-Postulat". Grenze wo? Gute Frage! imo gibt es "verschiedene Ausprägungen" derselben. Der Mensch, ausgestattet mit einer unsterblichen, die Tierwelt, primitiver, aber ebenso vielfältig, aber sterblich und die Pflanzenwelt mit sensiblen Sensoren (Seele??) für die Umwelt. Insekten und Mikroorganismen würde ich zwischen den letzten beiden einordnen.

C.G.B. Spender
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So 15. Mai 2005, 19:01 - Beitrag #42

Zitat von Bowu: @C.G.B.
Technologische Verantwortung muß auf allen Ebenen ansetzen, nicht nur bei der Verwendung (das meinte ich).
Dem stimme ich auf jeden Fall zu!


Maurice, mit den Werten hast du ein schwieriges Thema angeschnitten und du hast sicher recht, wenn du sagst, das u.a. "Leben" und "Tod" Einteilungen des Menschen sind. Der Mensch teilt sich die Welt ein, schafft Begriffe, die genauer betrachtet, keinerlei Bedeutung haben, denn die Welt existiert auch ohne diese Etiketten und ohne diese Einteilungen weiter. Die Wertung, die ich abgab, war eher pragmatischer Natur: Indem man Leben als höher bewertet, wird man es hoffentlich verschonen, obwohl natürlich nichts beim Verhalten der Menschen garantiert ist, denn was bei dem einen so ist, kann beim anderen schon wieder verschieden sein.

Mit der Transzendenz an sich hätte ich meine liebe Mühe, wenn ich sie begründen wollte, aber das will ich nicht. Den Gottesbeweis kann ich auch nicht liefern, wenn die Beweise dafür außerhalb der Welt der Gefühle liegen sollen. Ich glaube daran, dass in allen Dingen Leben ist. Alles ist miteinander verbunden. Zusammen sind wir Gott.

Mit dieser Auffassung stoße ich zwar oft auf Unverständnis, aber trotzdem sehe ich die Dinge so, denn ich liebe die Momente, in denen mir bewußt wird, wieviel Gott uns umgibt. In diesen Momenten ist alles voller Liebe.


Maurice, liebst du deine Materie?

Maurice
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So 15. Mai 2005, 19:29 - Beitrag #43

Ich glaube daran, dass in allen Dingen Leben ist. Alles ist miteinander verbunden. Zusammen sind wir Gott.

Verstehe ich das richtig, dass du Pantheist bist?
Ich kann mir schwer vorstellen, dass ein solcher Gott personal ist und somit durch Offenbarungen normative Regeln den Menschen vergeben kann. Ich habe nur was gegen solche Gottesvorstellungen, die eine Ethik vorgeben. Solange keine Ethik aus der Gottesvorstellung resultiert, kann von mir aus jeder glauben was er will.

Maurice, liebst du deine Materie?

Was meinst du damit? Meinst du damit, ob ich materielle Dinge liebe, ich mich als Materie selbst liebe oder die Vorstellung der Materie liebe?
Wie auch immer, sehe ich alle Dinge als materiell (ja auch Lebewesen) und die meisten davon liebe ich nicht. Ich definiere den Begriff Liebe stärker, als viele andere Mensche, bzw. habe zu den meisten Dingen keine ausgeprägte emotionale Beziehung. Deshalb würde ich sagen, dass ich nur ein einziges Ding auf der Welt wirklich liebe: Meine Freundin. :kiss:
Dass sie für mich reine Materie ist, macht sie für mich nicht weniger wertvoll, als wenn sie auch aus immaterielle Komponenten zusammengesetzt wäre.

C.G.B. Spender
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Mo 16. Mai 2005, 08:10 - Beitrag #44

@Maurice: Ja, ich würde mich schon als Pantheist bezeichnen, und jene Dinge, die du dazu schreibst, passen auch sehr gut zu meiner nonkonformistischen Einstellung. Mir ist es eigentlich immer unverständlich geblieben, wenn ich es wirklich ernsthaft betrachte, wie Offenbarungen zu Regeln und Normen für alle führen sollen. Regeln die zudem unumstößlich sind, weil sie von Gott kommen sollen. Das erscheint mir als eine billige Art, um Menschen zu unterdrücken.

... Ich definiere den Begriff Liebe stärker, als viele andere Mensche, bzw. habe zu den meisten Dingen keine ausgeprägte emotionale Beziehung. Deshalb würde ich sagen, dass ich nur ein einziges Ding auf der Welt wirklich liebe: Meine Freundin. :kiss:
Dass sie für mich reine Materie ist, macht sie für mich nicht weniger wertvoll, als wenn sie auch aus immaterielle Komponenten zusammengesetzt wäre.
Das wollte ich eigentlich nur wissen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass du wirklich immer so kalt bist, wie einige hier zu glauben scheinen. Jeder Mensch braucht Festungsmauern, die den Schloßgarten schützen und in deinem Garten trifft sich sogar eine Königin mit ihrem König.

Bowu
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So 22. Mai 2005, 13:30 - Beitrag #45

Als Pantheist würde ich doch viel eher JEDE Handlung als Offenbarung, und ALLES als Norm und Regelsetzend betrachten.

Ipsissimus
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Mi 25. Mai 2005, 15:39 - Beitrag #46

Pantheismus und Gesetzesreligion gehen nicht wirklich zusammen. Eine Offenbarung innerhalb einer Gesetzesreligion wird ZUM ZWECK der Normsetzung offenbart; die Offenbarungen panthestischer Systeme sind demgegenüber sehr viel "spielerischer".

Wenn du mal das alte griechische Pantheon nimmst, siehst du, daß in den frühen Ausprägungen vor 800 vuZ die Götter sehr viel gewährten, aber außer ein paar gelegentlichen Opfern recht wenig forderten und schon gar keine bestimmte Lebensweise forderten.
Dies wich in der Zeit Hesods allmählich einer "theologischen" Auffassung; und damit verband sich auch eine Umdeutung: aus dem "Familienchef" Zeus wurde zunehmend der Allvater, alle anderen Gottheiten wurden peu à peu abgewertet; sprich, das ursprünglich pantheistisch-polytheistische System mit seiner Betonung ekstatischer Gotteserfahrung (Orpheuskulte) wurde zu einem monotheistischen System gewandelt und im Zuge dieser Wandlung mit zunehmend verbindlicheren Forderungen an die Lebensweise der - jetzt - Gläubigen ausgestattet.

Der Prozess kam allerdings nie zum Abschluss, weil sich das christliche System vorher durchsetzte.

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