Kindstaufe

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Monostratos
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Mo 6. Jun 2005, 21:55 - Beitrag #21

@dmz: :rofl: ²

@Maurice: Jetzt zieh' Dir mal den Stock ausm Popöchen.

Und ich dachte nicht nur an ein Zweifeln an Gott oder der christlichen Religion, sondern auch an eventuelle Blasphemie. Auf ein Kruzifix rotzen oder sowas in der Art. Ich schreibe jetzt nicht die krassensten Sachen auf, die mir da einfallen. Ist mir Gott wegen sowas dann nicht böse, nur weil ich getauft bin?
Wie Du evtl. mitbekommen haben könntest, wird Dir Gott Deine Sünden verzeihen, wenn Du ihn ernsthaft darum bittest. Das hat nichts mit dem Getauftsein zu tun.

Zum Thema Fegefeuer und Hölle liesse sich auch mal ein eigener Thread aufmachen...


Und was die Logik der Religion angeht: Kierkegaard hat imo treffend gesagt, dass der religöse Glauben ein Selbstmord der Vernunft sei.
Hm, irgendwie habe _ich_ soviel von der ganzen Sache mitbekommen, als dass die Vernunft beim Glauben nicht weggeworfen wird, sondern einfach nicht mehr ausreicht...

Maurice
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Mo 6. Jun 2005, 22:40 - Beitrag #22

Ich werde kein Wesen, von dem ich glaube, dass es nicht existiert, um irgendwetwas bitten. ;)

Was das Verhältnis von Verstand und religösen Glauben angeht, so gab es im Laufe der Geschichte ganz unterschiedliche Ansichten dazu. Mir hingegen sagt die Variante am meisten zu, dass beide in Rivalität zueinander stehen. Aber das könnte auch wieder ein eigener Thread sein.

Monostratos
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Mo 6. Jun 2005, 22:47 - Beitrag #23

Erst setzt Du eine irgendwie geartete Beziehung zu Gott voraus, dann gibt es ihn für Dich plötzlich nicht mehr (Und ergo auch keinen Grund, dass Du ihn um Verzeihung bittest, bzw. dass er Dir böse sein könnte). Diskutier' mal vernünftig, und winde Dich nicht mit Anschauungswechseln aus der Sache heraus.

Mir hingegen sagt die Variante am meisten zu, dass beide in Rivalität zueinander stehen.
Dachte ich mir irgendwie schon. Ich nehme mal an, weil sie Dir am besten in Deine Einstellung passt?

Maurice
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Mo 6. Jun 2005, 23:09 - Beitrag #24

Jeder bevorzugt die Variante, die am besten zu seiner Einstellung passt, weil jede Variante Teil der Einstellung ist.

Ich winde mich niergendwoe raus. Ich habe nie von einer realen Beziehung von Gott gesprochen, sondern jediglich nach den Vorstellungen der anderen hier gefragt. Für mich war jegliche Beziehung zu Gott aus meiner Sicht, ein Gedankenexperiment.
Deine willkürliche Anschuldigung kannst du dir sparen und ich diskutiere hier vernünftiger, als manch anderer hier.

janw
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Di 7. Jun 2005, 00:59 - Beitrag #25

Maurice, dachte ich´s mir doch, daß die "Glaubens-Logik" verfangen würde...
Ich meine damit schlichtweg die Tatsache, daß die in religiösen Kategorien denkenden Menschen versuchen, die Religion mit ihren alltäglichen Problemkontexten und Anschauungen überein zu bekommen - Wenn das göttliche Heilsversprechen sich durch die Taufe am Individuum manifestiert, dann muß schlichtweg für die nicht getauften das Schlimmste befürchtet werden. Ergo tauft man möglichst früh, damit ohne Zweifel auch die Kinder vom göttlichen Heilsversprechen erfasst sind.
Das wollte ich damit ausdrücken.

Und was den respektlosen Umgang mit religiösen Symbolen angeht, was Gott dazu sagt, weiß ich nicht, vielleicht denkt er sich "na, das Menschlein wird auch noch anderes im Leben erleben, mal sehen, wie er damit dann umgeht..."
Aber es gibt tatsächlich Menschen, deren Gefühle Du damit verletzt, und es könnte sein, daß dieses Gott etwas weniger egal ist. Aber das ist ja für Dich jetzt egal. Nicht ganz so egal dürfte Dir sein, wieweit diese Menschen Dir dann entgegen kommen möchten, wenn du mal Hilfe benötigst... ;)

Ansonsten, Mono hat recht, Du solltest dein Denksystem von Deinen spontanen Affekten trennen...

Ipsissimus
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Di 7. Jun 2005, 13:00 - Beitrag #26

es ist überflüssig, ein Gedankenexperiment zu beginnen, nur um es abzubrechen, wenn die Ergebnisse in Richtungen gehen, die apriori unerwünscht sind; dann ist es intellektuell redlicher, gleich seine Wünsche als Axiom zu setzen :-)

Maurice
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Di 7. Jun 2005, 17:23 - Beitrag #27

@Ispi: Wo ging denn mein Gedankenexperiment in die falsche Richtung. In meinen Augen haben meine Überlegungen gezeigt, wie unsinnig dieser Glauben ist.

@Jan: Inwiefern ist mein Denksystem denn an meine Affekte gebunden?
Wenn du damit meine herablassende Ausdrucksweise anspricht: Das war kein unkontrollierter Ausbruch von Emotionen, sondern bewusst gewählt.
Wenn mir jemand vorwirft, dass ich willkürlich die Meinung wechsle, dann soll er mir das belegen. Bin mal auf diese Beweise gespannt...

e-noon
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Di 7. Jun 2005, 20:22 - Beitrag #28

@Ipsi (Mono): Wieso meinst du, das Gedankenexperiment wurde abgebrochen? Die Frage an die, die an ihn glauben, war doch, wie Gott auf blasphemische Handlungen reagiert; die Antwort war, dass er verzeihen würde, wenn man ihn darum bäte, unabhängig von der Taufe. Also war das Experiment beendet; aus der Antwort folgt dann, dass Gott Maurice eine blasphemische Handlung wahrscheinlich nicht verzeihen würde, weil er ihn für inexistent hält und ihn folglich nicht um Verzeihung bitten würde. Wo siehst du/seht ihr denn einen Bruch/plötzlichen Anschauungswechsel/irgendwelche Affekte?
Der Vorwurf ist imo völlig unberechtigt.
Und jemand, der seinen Post so beginnt:
@Maurice: Jetzt zieh' Dir mal...
(<-Mono)
sollte vielleicht auch nicht anderen den Vorwurf der Unsachlichkeit machen.

@Maurice:
Und solange ich ein Wörtchen mitzureden haben, ist der Wunsch deiner Verwandten, das Kind zu taufen, irrelevant
Nottaufe? Vielleicht? Ansonsten dürfen wir die Großeltern nicht unbeaufsichtigt mit dem/den Kleinen allein lassen, sie haben nämlich nicht Kant gelesen, nur die Bibel.

Monostratos
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Di 7. Jun 2005, 20:49 - Beitrag #29

Um mich mal dem Vorwurf der Unsachlichkeit zu erwehren: Man sollte eventuell ein wenig differenzieren zwischen unsachgemäßem Ausdruck und unsachgemäßem Diskussionsstil. Ersteres gebe ich zu, zweiteres werfe ich Maurice vor. :) Und wenn Maurice seinen Hass auf Gott / Religiöses besser zügeln kann, werden unsachgemäße Aufforderungen zur Mäßigung wohl auch der Vergangenheit angehören.

So, kleinen Exkurs beendet, wäre schön, wenn man zum Thema zurückfinden könnte.

Maurice
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Di 7. Jun 2005, 20:58 - Beitrag #30

Ich habe aber Lust meine Avesion gegen solche Religion auszudrücken. Ich habe mich ja schon zurückgehalten. Kannst ja beantragen, mich bannen zu lassen. Deine Anschuldigungen waren dennoch willkürlich.
Aber wie du schon sagst: btt...

Padreic
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Di 7. Jun 2005, 22:04 - Beitrag #31

Bitte, bitte...Mono kann man seine Ausdrucksweise ankreiden und Maurice muss nicht gleich eingeschnappt "Kannst ja beantragen, mich bannen zu lassen." sagen...nunja, sei's drum, ist ja jetzt hoffentlich vorbei ;).

Zum Kierkegaard:
Wenn man nicht nur Kierkegaards Worte, sondern auch seine Gedanken zitieren will, so muss man natürlich aufpassen, wie die Worte bei ihm belegt sind. Zumindest so, wie ich es in "Eine Krankheit zum Tode" (und auch in Schriften über ihn) kennengelernt habe, bezeichnet bei ihm Vernunft eher so etwas wie 'gesunder Menschenverstand' und nicht Rationalität. Den gesunden Menschenverstand muss man wirklich (zum Teil) über Bord werfen, will man christlich (nicht unbedingt bei Religion im allgemeinen) sein. Rationalität nicht, denn Christentum übersteigt zwar Rationalität, widerspricht ihr aber (richtig verstanden) nicht.

@e-noon
aus der Antwort folgt dann, dass Gott Maurice eine blasphemische Handlung wahrscheinlich nicht verzeihen würde, weil er ihn für inexistent hält und ihn folglich nicht um Verzeihung bitten würde.

Es kommt drauf an, wie er zum Gotte beim Tode stehen wird, nicht jetzt...und außerdem kommt es darauf an, inwieweit Maurice das Christentum wirklich verkündet worden ist (so legt jedenfalls Kierkegaard den Bewertungsmaßstab an), inwieweit er sich wirklich klar ist, was er da ablehnt. Was wohl auch wieder davon abhängt, wieviel wahre Christen er schon getroffen hat...alles ein wenig schwierig in dieser gefallenen Welt ;).

Padreic

Maurice
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Di 7. Jun 2005, 22:30 - Beitrag #32

Rationalität nicht, denn Christentum übersteigt zwar Rationalität, widerspricht ihr aber (richtig verstanden) nicht.

Da bin ich auf deine Ausführungen in dem kommenden Thread gespannt. :)

und außerdem kommt es darauf an, inwieweit Maurice das Christentum wirklich verkündet worden ist

Ich habe generell etwas gegen Religionen, die Ethik-Konzepte vorgeben, egal wie diese aussehen. Selbst wenn ich den Geboten zustimmen würde, so würde ich dennoch die Ethik ablehnen, weil mir das Fundament völlig zuwider ist, denn mit Religion kann man jedes Gebot begründen.

Padreic
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Di 7. Jun 2005, 22:46 - Beitrag #33

Da bin ich auf deine Ausführungen in dem kommenden Thread gespannt.

Wobei ich nicht wirklich weiß, wieviel man dazu noch sagen muss ;).

Ich habe generell etwas gegen Religionen, die Ethik-Konzepte vorgeben, egal wie diese aussehen. Selbst wenn ich den Geboten zustimmen würde, so würde ich dennoch die Ethik ablehnen, weil mir das Fundament völlig zuwider ist, denn mit Religion kann man jedes Gebot begründen.

Theoretisch kann man Offenbarungs-Religion-Willkür üben, ja. Aber in der Praxis sieht es doch anders aus...ähnliches zur Ethik des Neuen Testaments wirst du auch in anderen Religionen finden. Ich glaube, die buddhistische ist nicht ganz verschieden (so verschieden er andererorts auch wieder ist). Es sind Ethiken, zu denen man auch unbehängig von Religion kommen kann, auch wenn man der Meinung sein kann, dass sie erst in der Religion voll aufgehen...
Auch wenn du das Christentum mit seiner Ethik aus allgemeinen Erwägungen heraus ablehnst...es wäre durchaus möglich, dass du manches von deiner Meinung ändern würdest, würdest du einen sehen, der wirklich aus dem Geiste heraus (nicht nur aus dem Buchstaben!) die christliche Ethik heraus befolgt. Ich muss spontan an die Texte der Wüstenväter (Anachoreten) denken...übrigens ist es nicht so, dass, auch wenn das Christentum eine Ethik vorgibt, ein Christ jemanden verurteilt, der nach einer anderen (oder überhaupt keiner) Ethik lebt.

Padreic

LadysSlave
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Di 7. Jun 2005, 23:00 - Beitrag #34

Zitat von e-noon:Oder so ^^
Schaden wird es dem Kind wahrscheinlich nicht, solange man nicht notwendigerweiße eine christliche Erziehung folgen lässt, und ein Grund zu feiern ist natürlich, welchem Rheinländer muss man das erklären, eine Legitimation.
Woher nehmen Christen aber die Gewissheit, dass Gott das mit der Taufe tatsächlich so geplant hatte? Es steht nicht in der Bibel, dass Kinder getauft werden sollen, kein Heiliger den ich kenne hat in seinen Visionen den Aufruf zur Kindstaufe beschrieben... wieso stellen viele Christen nicht in Frage, dass wirklich Gott es war, von dem diese Idee stammt?


Du kennst Heilige?
So alt bin ich denn doch nicht :wink:

Wie hast du die denn kennen gelernt:fear:

Und wie sind die denn so?:hat:

Aber nichts für Ungut. Ich wurde 4 Wochen vor der Einsegnung getauft, weil es sonst keine Einsegnung gegeben hätte.
Diese einsegnung war für mich eines der Größten Feste- wäre ich woanders Grossgeworden, wäre es wohl die Jugendweihe gewesen.
Ja ich habe in der Bibel gelesen und ich bin auch der Meinign, dass die Menschheit wesentlich besser leben würde, wenn wir nach der Bibel leben würden.
Doch damit haben ja schon die Hitren im Mittelalter aufgehört.
dess es steht geschrieben: Du sollst nicht töten, dennoch haben sogenannte Christen Menschen als Hexen verbrannt.
Es steht ebenso geschrieben, mein ist die Rache, Richte nicht, wenn du nicht gerichtet werden willst und dennoch wurden angeblich Ungläubige ermordet.
Luther hatte schon Recht mit seinen 95 Thesen. Denn Wenn der Taler im Säckel klingt, die Seele in den Himmel springt ist genauso verlogen, wie die Händler, die in der Synagoge ihr Unwesen trieben, die Jesus mit den Worten Raus aus meines Vaters Haus vertrieb.
Ich weiss, dass es vieles zwischen Himmel und Erde gibt, was wir uns nicht erklären können. Je mehr wir dann lernen umso mehr neue Fragen ergeben sich.
Ich jedenfalls bin der Meinung, dass es nicht schädlich ist, wenn man Kuinder tauft. Aber das Kind als solches nichts davon hat!
Denn Jesus sagt: Da ist kein Anderer Weg zum Vater, denn durch mich, wer an mich glaubt, eitd das ewige Leben haben.
Gehen wir davon aus, dass es stimmt, so hat das Kind davon erstmal nichts durch seine Taufe, denn es war keine freie Entscheidung des Kindes. Es war die Entscheidung der Eltern.
Und das sollte man auch so darstellen. Die eltern haben Ihren Willen Kundgetan. Das Kind hat dazu noch nichts gesagt.

Marc Effendi
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Sa 11. Jun 2005, 09:44 - Beitrag #35

So, jetzt ,muß ich auchmal meinen Senf dazu abgeben. Ich selbst bin als Kind getauft worden. War jahrelang nicht gläubig und wurde trotzdem konfirmiert, obwohl es für mich nichts bedeutet hat. Ich habe mich erst später dann bekehrt.

Mittlerweile bin ich in einer Pfingst-Gemeinde angekommen (wens interessiert, der möge hier schauen), die die Erwachsenen-Taufe propagiert.

Wer in die Bibel schaut, der wird feststellen, das für Jesus ein wichtiger Punkt in seinem Lebensweg der war, als er von Johannes, dem Täufer im Jordan getauft wurde, denn dort kam der Heilige Geist über ihn.

Insofern hat die Erwachsenen-Taufe mehr biblischen Hintergrund als die Kindstaufe.

Allerdings hat auch Jesus vor seiner Himmelfahrt zu den Jüngern gesagt: "nun gehet hin in alle Welt, und machet zu Jüngern alle Völker. Taufet sie in meinem Namen".

In der genannten Stelle wird aber nicht nach Kinds- und Erwachsenentaufe differiert. Von daher denke ich, das beides seine Berechtigung hat.

Viele meiner Brüder und Schwestern in meiner Gemeinde sind zweimal getauft, einmal als Kind und einmal als Erwachsener. Gott teilt es einem mit, wenn er denkt, das es an der Zeit wäre. Mich hat dieser Ruf allerdngs bisher noch nicht erreicht.....

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