Die Frage, die ich mir schon lange stelle und teilweise auch beantworten kann, ist, inwieweit staatliche Institutionen Gesetze brechen dürften, solange es inoffiziell bleibt. Nach dem Motto: Du kannst machen was du willst, du darfst dich nur nicht erwischen lassen. Es muß nicht gleich MKUltra sein, aber zumindest die grenzenlose Überwachung von verdächtigen Personen durch die Geheimdienste bedurfte meines Erachtens noch nie der Erlaubnis von irgendwelchen Richtern oder Staatsoberhäuptern, auch nicht hier in Deutschland.
Deswegen sehe ich die Untergrabung der Grundrechte der Bürger immer mit einem kleinen Schmunzeln. Natürlich sollte man es trotzdem nicht auf die leichte Schulter nehmen. Über die Fähigkeiten von Herrn Schily läßt sich streiten, wenn man bedenkt, dass er für biometrische Reisepässe ist, die er als sicher bezeichnet, während in der Sicherheitsszene schon bekannt wurde, dass ein unbemerktes Auslesen der im Pass enthaltenen Chips durch Unbefugte möglich ist. Auch Fingerabdrücke lassen sich fälschen.
Möglicherweise ist es bestimmten Menschen im Machtapparat egal, was mit den Bürgern geschieht, bzw. sie sehen sie als eine form- und manipulierbare Grundkomponente des Systems an. Menschenmaterial, nicht mehr und nicht weniger. Man kann den Menschen immer nur vor den Kopf schauen. Was auf der einen Seite wie Terrorismusbekämpfung aussieht, kann auf der anderen Seite der befürchtete Überwachungsstaat sein.
Eigentlich finde ich daher die rechten Tendenzen gefährlicher, als jede Neonazi-Gruppierung, die ohne Unterstützung von oben sowieso nur am Rande der Legalität existieren können.