Du sagst es ja selbst, dass das hier gezeigte Konzept übersteigert ist. Eine Übersteigerung ist hier eindeutig etwas negatives. Es ist nicht sinnvoll Ansprüche zu haben, von denen man sicher ist, dass sie unerfüllbar sind. Das einzig vernünftige in dieser Situation ist es also seine Erwartungen runter zu schrauben, wenn man nicht unnötig unter diesen leiden will (was de facto nicht der Fall sein kann).
Was ich weiter oben zu "allein" geschrieben habe, ist jetzt unter dem Wort "einsam" zu verstehen und "allein" sei jetzt als "räumliche getrennt" zu verstehen. Wenn jemand die einzige Person in einem Raum ist, dann ist sie allein in diesem, weil sie räumlich von anderen Personen getrennt ist. Man kann also immer nur relativ allein sein. Voraussetzung ist natürlich, dass es mehr als nur eine Person gibt.
Natürlich kann man den Raum dann auch so eng fassen, dass man auch allein ist, selbst wenn jemand direkt neben einem steht. Diese Sicht halte ich aber, wie schon gesagt, für überspitzt und unzweckmäßig. Es verzerrt den Sinn des Begriffs "allein" in meinen Augen. Doch selbst wenn man diesen Kontext aufrecht erhält, so gibt es keinen Grund darüber zu klagen, denn wie schon gesagt, ist "allein" rein deskriptiv und nicht normativ und kann letzteres wenn nur in bestimmten Kontexten sein, z.B. wenn die Anwesenheit von Personen schädlich wäre. Ich halte es daher für widersprüchlich, wenn jemand darüber klagt, dass man sich als alleine sehen muss, wenn man den räumlichen Abstand für 0 setzt. Über was man nur klagen kann ist Einsamkeit, die aber nicht davon abhängig sein muss, ob man alleine ist.
Wo liegt also das Problem, dass man nicht mit dem Partner verschmelzen kann? Wäre das überhaupt wünschenswert? Und wie kommt man überhaupt zu einem solch absurden Wunsch?
Abgesehen davon verstehe ich nicht, inwiefern eine Verschmelzung und Liebe gekoppelt sein müssen. Das sind zwei paar Schuhe. Das Gleiche ist auch bei dem Verständnis der Fall.