Da hier schon mehrmals Stimmen laut wurden, dass sich einige hier einfach von den Niveau der Philosophie-Sektion überfordert fühlen und dass sie aktiver werden würden, wenn sie etwas mehr Wissen gesammelt hätten, soll dieser Thread ein Versuch darstellen, ein paar Basiskenntnisse zu vermitteln. Dass das aber nicht so einfach ist, sollte klar sein.
Hier kann natürlich jeder posten, der etwas zur Intension des Threads beitragen kann. Was hier aber nicht aufkommen sollte sind Diskussionen oder eine primäre Darlegung der eigenen Weltanschauung.
Falls jemand Fragen zu bestimmten Themen hat, kann er sie hier natürlich stellen, solange sie einen bestimmten Rahmen nicht übersteigen. D.h. wenn jemand z.B. wissen will, was Solipsismus ist, dann lässt sich das in ein paar Sätzen erklären. Aber Fragen wie, ob Kants Meinung, dass es synthetische Urteile a-priori gibt, glaubwürdig ist, sollten eindeutig einen eigenen Thread wert sein.
Beginnen möchte ich mit ein paar Buchempfehlungen für die User, die von Philosophie noch keine ohne nur sehr wenig Ahnung haben und einen Einstieg in das Thema suchen.
Als erstes stelle ich kurz das Buch "Was bedeutet das alles? -Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie" von Thomas Nagel vor. Ich kopiere dazu einfach einen Teil des Textes aus der Literatur-Sektion hier rein.
Die Kapitel des Buches heißen:
Woher wissen wir etwas?
Das Fremdpsychische
Das psychophysische Problem
Die Bedeutung von Wörtern
Willensfreiheit
Recht und Unrecht
Gerechtigkeit
Der Tod
Der Sinn des Lebens
Das Buch hat 85 Seiten, wodurch jedes der Kapitel durchschnittlich etwas unter 10 Seiten hat. Nagel schreibt sehr angenehm und setzt keine Fachbegriffe voraus. Er erwähnt auch keine anderen Philosophen, weshalb man auch von der Seite aus kein Vorwissen braucht. Er versucht in jedem Kapitel kurz in die Problematik des jeweiligen Themas einzuführen, ohne eine Lösung zu liefern. Er versucht sich meistens mit eigenen Stellungnahmen zurück zu halten, was ihm aber imo nur am Anfang gelingt und später immer mehr seine eigene Meinung äußert. Das ist für mich auch der einzige Kritikpunkt, da er das Motiv der bloßen Einführung in ein Problem imo hätte besser machen können und auf den eigenen Standpunkt hätte verzichten können.
Das ist aber nicht weiter tragisch, weil die positiven Aspekte deutlich überwiegen. Das Buch kann ich jedem ans Herz legen, der von Philosophie bisher keine Ahnung hat, aber eine einfache Lektüre zum reinschnuppern sucht. Das Buch ist bei Reclam erschienen und kostet 2,60€.
Als zweites möchte ich das Buch "Philosophen - 100 große Denker und ihre Ideen von der Antike bis heute" kurz vorstellen. Das Buch ist im Gondrom-Verlag erschienen, der Herausgeber ist Philip Stokes. Ich hatte das Buch damals geschenkt bekommen und einige Zeit später für 10€ nochmal für E-Noon gekauft. Da aber zu diesem Zeitpunkt ein Aufkleber mit der Aufschrift "Sonderangebot" dranklebte, kann ich nicht sagen, wie der reguläre Preis ist.
Auf ca. 200 Seiten werden, wie der Titel schon sagt, 100 Philosophen vorgestellt. Der Textteil beträgt dabei immer nur knapp über eine Seite, weil es zu jedem Philosphen neben dem Jahr der Geburt und des Todes immer ein sehr großes Bild gibt. Im Text wird ein kurzer Abriss über den jeweiligen Philosophen gegeben, in dem nur sehr wenige biographische Angaben gemacht werden. Es wird jeweils dargestellt, warum dieser Philosph von Bedeutung ist. Die Philosophen sind nach Gruppen sortiert und es finden sich auch ein paar Personen darunter, die primar zwar keine Philosophen waren, aber für die Philosphie von Bedeutung waren.
Es ist zwar schon eine Weile her, wo ich das Buch ganz durchgelesen hatte, aber ist es mir sehr verständlich und leicht verdaulich in Erinnerung. Man bekommt einen guten groben Überblick und ein praktisches Nachschlagewerk, wenn man sich kurz ins Gedächnis rufen möchte, wer denn XY war. Zum Experten für ein Thema kann das Buch aber keinen machen, aber durchaus dazu anregen, vielleicht ein Buch des ein oder anderen Philosphen in die Hand zu nehmen, weil einem die Ideen symphatisch sind. Ein weiterer Vorteil des Buches ist, dass man, nachdem man es gelesen hat, so einige Namen gehört hat und z.T. zeitlich und gedanklich einordnen kann, was einem Orientierung geben kann, wenn mal der ein oder andere Name genannt wird.