Versuch einer Einführung in die Philosophie

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Do 30. Jun 2005, 13:32 - Beitrag #1

Versuch einer Einführung in die Philosophie

Da hier schon mehrmals Stimmen laut wurden, dass sich einige hier einfach von den Niveau der Philosophie-Sektion überfordert fühlen und dass sie aktiver werden würden, wenn sie etwas mehr Wissen gesammelt hätten, soll dieser Thread ein Versuch darstellen, ein paar Basiskenntnisse zu vermitteln. Dass das aber nicht so einfach ist, sollte klar sein.
Hier kann natürlich jeder posten, der etwas zur Intension des Threads beitragen kann. Was hier aber nicht aufkommen sollte sind Diskussionen oder eine primäre Darlegung der eigenen Weltanschauung.
Falls jemand Fragen zu bestimmten Themen hat, kann er sie hier natürlich stellen, solange sie einen bestimmten Rahmen nicht übersteigen. D.h. wenn jemand z.B. wissen will, was Solipsismus ist, dann lässt sich das in ein paar Sätzen erklären. Aber Fragen wie, ob Kants Meinung, dass es synthetische Urteile a-priori gibt, glaubwürdig ist, sollten eindeutig einen eigenen Thread wert sein.

Beginnen möchte ich mit ein paar Buchempfehlungen für die User, die von Philosophie noch keine ohne nur sehr wenig Ahnung haben und einen Einstieg in das Thema suchen.

Als erstes stelle ich kurz das Buch "Was bedeutet das alles? -Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie" von Thomas Nagel vor. Ich kopiere dazu einfach einen Teil des Textes aus der Literatur-Sektion hier rein.
Die Kapitel des Buches heißen:
Woher wissen wir etwas?
Das Fremdpsychische
Das psychophysische Problem
Die Bedeutung von Wörtern
Willensfreiheit
Recht und Unrecht
Gerechtigkeit
Der Tod
Der Sinn des Lebens
Das Buch hat 85 Seiten, wodurch jedes der Kapitel durchschnittlich etwas unter 10 Seiten hat. Nagel schreibt sehr angenehm und setzt keine Fachbegriffe voraus. Er erwähnt auch keine anderen Philosophen, weshalb man auch von der Seite aus kein Vorwissen braucht. Er versucht in jedem Kapitel kurz in die Problematik des jeweiligen Themas einzuführen, ohne eine Lösung zu liefern. Er versucht sich meistens mit eigenen Stellungnahmen zurück zu halten, was ihm aber imo nur am Anfang gelingt und später immer mehr seine eigene Meinung äußert. Das ist für mich auch der einzige Kritikpunkt, da er das Motiv der bloßen Einführung in ein Problem imo hätte besser machen können und auf den eigenen Standpunkt hätte verzichten können.
Das ist aber nicht weiter tragisch, weil die positiven Aspekte deutlich überwiegen. Das Buch kann ich jedem ans Herz legen, der von Philosophie bisher keine Ahnung hat, aber eine einfache Lektüre zum reinschnuppern sucht. Das Buch ist bei Reclam erschienen und kostet 2,60€.

Als zweites möchte ich das Buch "Philosophen - 100 große Denker und ihre Ideen von der Antike bis heute" kurz vorstellen. Das Buch ist im Gondrom-Verlag erschienen, der Herausgeber ist Philip Stokes. Ich hatte das Buch damals geschenkt bekommen und einige Zeit später für 10€ nochmal für E-Noon gekauft. Da aber zu diesem Zeitpunkt ein Aufkleber mit der Aufschrift "Sonderangebot" dranklebte, kann ich nicht sagen, wie der reguläre Preis ist.
Auf ca. 200 Seiten werden, wie der Titel schon sagt, 100 Philosophen vorgestellt. Der Textteil beträgt dabei immer nur knapp über eine Seite, weil es zu jedem Philosphen neben dem Jahr der Geburt und des Todes immer ein sehr großes Bild gibt. Im Text wird ein kurzer Abriss über den jeweiligen Philosophen gegeben, in dem nur sehr wenige biographische Angaben gemacht werden. Es wird jeweils dargestellt, warum dieser Philosph von Bedeutung ist. Die Philosophen sind nach Gruppen sortiert und es finden sich auch ein paar Personen darunter, die primar zwar keine Philosophen waren, aber für die Philosphie von Bedeutung waren.
Es ist zwar schon eine Weile her, wo ich das Buch ganz durchgelesen hatte, aber ist es mir sehr verständlich und leicht verdaulich in Erinnerung. Man bekommt einen guten groben Überblick und ein praktisches Nachschlagewerk, wenn man sich kurz ins Gedächnis rufen möchte, wer denn XY war. Zum Experten für ein Thema kann das Buch aber keinen machen, aber durchaus dazu anregen, vielleicht ein Buch des ein oder anderen Philosphen in die Hand zu nehmen, weil einem die Ideen symphatisch sind. Ein weiterer Vorteil des Buches ist, dass man, nachdem man es gelesen hat, so einige Namen gehört hat und z.T. zeitlich und gedanklich einordnen kann, was einem Orientierung geben kann, wenn mal der ein oder andere Name genannt wird.

Ipsissimus
Dämmerung
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 10251
Registriert: 29.10.2004
Do 30. Jun 2005, 15:11 - Beitrag #2

falls es von Interesse ist, ich habe hier: http://leute.server.de/ropf/philos/anfang.html einen kleinen Text des Philosophen Christoph Helferich über die Anfänge der Philosophie Europas online gestellt; Helferich reflektiert darin meiner Ansicht nach auf sehr einsichtige Weise den Übergang einer nichtphilosophischen zu einer philosophischen Weltbetrachtung und macht den fließenden Charakter dieses Übergangs überaus deutlich.

Unter http://leute.server.de/ropf/philos/orphik.html ist ein weiterer Text zu finden, der um das Problem des Anfangs kreist.

Nightlight
Experienced Member
Experienced Member

Benutzeravatar
 
Beiträge: 551
Registriert: 28.10.2004
Do 30. Jun 2005, 15:11 - Beitrag #3

Ja, Nagel :pro: :dafuer: :D :D
Nagels Büchlein ist klasse. Ich selbst habe ja auch Philo in der Schule.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Do 30. Jun 2005, 16:05 - Beitrag #4

noch ein Buchtip

Als drittes einführendes Buch empfehle ich "Philosophische Grundbegriffe" von Rafael Ferber aus dem Beck-Verlag. Es gibt zwei Bände, wobei es im ersten Band um die Begriffe Philosophie, Sprache, Erkenntnis, Wahrheit, Sein und Gut und im zweiten Band um die Begriffe Mensch, Bewußtsein, Leib und Seele, Willensfreiheit und Tod geht. Der Umfang beträgt ca. 230 bzw. ca. 270 Seiten und kostet 12,90€.
Ich muss leider gestehen, dass ich bisher nur die ersten vier Kapitel des ersten Band gelesen habe. Den Rest des ersten Band und der zweite Band werde ich im Laufe der kommenden Semesterferien lesen. Theoretisch hätte ich auch schon in der Zeit, in der ich die vier Kapitel gelesen hatte, das Buch furchlesen können, aber das war nicht der Fall, weil ich mir zu jedem Kapitel ausführlich Notizen gemacht habe. Ich kann daher jetzt nur über die Qualität der bisherigen Kapitel referieren. Das Buch ist sehr gehaltvoll und bietet eine wirkliche Basis, die man sich als Einsteiger immer so sehnsuchtsvoll wünscht, aber sonst nicht findet. Es werden grundlegende Kenntnisse vermitteln, die jeder kennen sollte, der sich ernsthaft mit Philosphie beschäftigen will.
Was die bisherigen Kapitel angeht, so muss ich den Autor wirklich für seine sehr objektive und verständliche Art loben. Er schreibt mit wenigen Ausnahmen sehr neutral und erklärt alle wichtigen Fachbegriffe. Der Anspruch der Texte nimmt im Laufe eines Kapitels oft zu, was aber ganz natürlich ist, weil er trotz des einführenden Charakters des Buchs, die Themen intensiver beleuchtet. Er benutzt zwar Fremdwörter, erklärt aber alle vorher.
Für das Buch ist kein Vorwissen nötig, aber ist es anspruchsvoller, als die Einführung von Nagel und könnte einen Neuling deshalb auch etwas schwerer als jenes andere Buch fallen. Diese Tatsache sollte aber niemanden abschrecken, weil es die in meinen Augen bisher beste Einführung in die Philosphie darstellt, die ich bisher zu Gesicht bekommen habe.

Padreic
Lebende Legende
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4485
Registriert: 11.02.2001
Do 30. Jun 2005, 17:11 - Beitrag #5

Ich selbst habe mir damals als Einführung in die Philosophie (neben Sophies Welt, das zählt aber nur halb) die "Geschichte der Philosophie" von Johannes Hirschberger gewählt (und habe sie immer noch immer auf meinem Schreibtisch stehen ;)). Sie gilt wohl als eins der Standardwerke der Philosophiegeschichte. Einige Punkte dazu, inwieweit es vielleicht als Einführung taugt:

  • Man mag darüber streiten, ob eine historisch orientierte Darstellung als Einführung am besten oder ob man eher eine systematisch vorzieht. Der Vorteil an der historischen ist sicherlich, das man einer großen Auswahl von Philosophen gegenübersteht und so sehr viel verschiedenes Denken und vor allem dessen Entwicklung in der Geschichte kennenlernt, der Nachteil, dass man die verschiedenen philosophischen Begriffe und Richtungen nur sozusagen im Vollzug kennenlernt und das Verständnis so erschwert wird. Vielleicht ist deshalb eine Philosophiegeschichte eher als zweiter Zugang nach einer systematischen Einführung zu empfehlen.
  • Der Hirschberger ist nicht immer einfach (obwohl es wohl schwierigere Philosophiegeschichten gibt) und er ist vor allem nicht populärphilosophisch. Augenfälligstes Merkmal sind die unübersetzten französischen und lateinischen Zitate, die aber meist ohne zu große Verluste übergangen werden können [in meiner Ausgabe sind oft griechische Worte auch in altgriechischer Schrift (die ich dann wohl oder übel lernen musste), was aber, wie ich gehört habe, in neueren Auflagen geändert wurde]. Wichtiger ist, dass er die Gedankengänge (weitesgehend) nicht oder kaum vereinfacht und die Schwierigkeit der Philosophie mancher Philosophen kann sich so auch in den Text übertragen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass man mit etwas Einlesen und notfalls Doppelt- oder Dreifachlesen (bei Kant ;)) durchaus alles Verstehen kann und vor allem nachher echt was durchdrungen hat und somit auch einen Fortschritt in der philosophischen Verständnisfähigkeit bekommt. [vielleicht auch deshalb eher als zweites Buch empfehlenswert]
  • Sie ist nicht ganz kurz (gut 1200 Seiten). Aber es ist wohl ein notwendiger Seitenumfang, um die komplette Philosophiegeschichte halbwegs angemessen darzustellen. Man kann sie aber so natürlich nicht in zwei Wochen lesen..
  • Auf jeden Fall positiv zu vermerken sind die sehr umfangreichen Literaturangaben für diejenigen, die sich tiefer mit einem speziellen Philosophen oder eine speziellen Epoche beschäftigen möchten.
  • Der Hirschberger ist mitunter etwas tendentiös, in eine katholisch-metaphysisch-idealistische Richtung. Ich würde sagen, dass Tendentiösität nicht generell schlecht sein muss, da sie die Texte lebendiger macht und vor allem den Leser etwas leitet. Die Nachteile sind aber offenkundig, da der Leser leicht in bestimmte Beurteilungsschienen gedrängt wird. Und auch die Auswahl, welchen Philosophen wieviel Platz eingeräumt wird, wird durch Hirschbergers Grundeinstellung bestimmt. Marx z. B. oder auch viele moderne analytische Philosophen bekommen kaum oder gar keinen Platz, während das scholastische Mittelalter sehr ausführlich behandelt wird.


Als Internetquelle würde ich übrigens auch Peter Möllers Philolex nennen. Dieser vertritt seine Meinungen zwar auch sehr deutlich (eher anti-metaphysisch, also gut, um eine andere Perspektive zum Hirschberger zu bekommen ;)), trennt sie aber ebenso deutlich von seiner Darstellung ab. Ein Nachteil ist nur, dass er eher im Lexikonstil schreibt. Aber wenn man eine bestimmte Sache nachschlagen oder einfach nur etwas stöbern will, kann er recht praktisch sein.
[auf der Hauptseite stehen auch einige Literaturtipps, gerade zur Einführung]

dmz
Diligent Member
Diligent Member

 
Beiträge: 205
Registriert: 29.02.2004
Fr 1. Jul 2005, 00:40 - Beitrag #6

Als ich vor einigen Jahren beschlossen habe,
mich - neben meinem technischen Beruf - autodidaktisch in die Philosophie einzuarbeiten,
ist es zunaechst einmal darum gegangen,
einen Ueberblick zu bekommen,
was denn ueberhaupt alles an vorhandenem philosophischen Schriftwerk zu bewaeltigen sei.
:::
Ich bin ziemlich schnell zu der Ueberzeugung gekommen,
dass ich wohl sehr alt werden muesste wie ein gewisser Methusalem,
wenn ich das alles im Orginaltext lesen wollte.
Dann koennte ich der Aufforderung des I.Kant nicht nachkommen
gefaelligst auch selbst zu denken.
:::
Ich empfehle fuer den Einstieg folgende Sekundaer-Literatur:
:::
(1)
Die philosophische Hintertreppe, Wilhelm Weischedel (Theologie, Philosophie)
Verlag dtv, ca EURO 8,50
-- Die grossen Philosophen in Alltag und Denken
--- 34 Philosophen von der Antike bis Wittgenstein
---- allgemeine Abhandlungen zu wesentlichen Kernbereichen
(2)
Philosophie dtv-Atlas
Verlag dtv, ca EURO 12,50
-- Geschichte der philosophischen Lehren und Methoden
--- bezogen auf die verschiedenen Schulen und Philosophen
(3)
Klassiker der Philosophie heute
Verlag Reclam, ca EURO 26
-- Warum sollten wir heute noch philiosophische Klassiker lesen ?
--- Was haben ihre Werke uns heute noch zu sagen ?
---- bezogen auf die verschiedenen Schulen und Philosophen
----- [m.E. schon recht anspruchsvoll]
:::
Ausser dieser Grundlagen-Literatur benutze ich gelegentlich -
(4)
Ausgewaehlte Texte auf CD
Philosophie von Platon bis Nitzsche
Digitale Bibliothek, ISBN 3-89853-102-3, ca EURO 49
-- Orginaltexte
und
Sekundaer-Literatur, Interpretationen zu speziellen Themen und Philosophen, je nach Gusto .....
:::
Wenn jemand nur mal oberflaechlich in die 'Philosophie' hineinschnueffeln moechte
oder noch nicht recht weiss, ob es ihm laengerfristig ueberhaupt ein Anliegen sein wird,
sich mit Philosophie intensiver zu beschaeftigen,
empfehle ich unbedingt (1) Die philosophische Hintertreppe.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
Fr 1. Jul 2005, 07:51 - Beitrag #7

dmz du hättest ruhig noch ein paar Worte mehr über die Bücher verlieren können, weil man sich so noch recht wenig über sie vorstellen kann.
Den Weischedel habe ich übrigens am Anfang dieses Semesters auch gelesen und würde ich nur mit Vorbehalt zum Einstieg empfehlen.
Pro: - er schreibt angenehm
- sowohl Biographie, als auch Werk finden ihren Platz
- der Autor versucht die Einflüsse auf die Philosphen untereinander darzustellen
Contra: - Schwerpunkt liegt auf Metaphysik und andere Themen kommen fast gar nicht vor
- Schreibstil klingt manchmal etwas veraltet (Anm: meine Ausgabe ist von 1981)
- atheistische Philosophen werden deutlich vernachlässigt

Am schwersten wiegt für mich der erste Contra-Punkt, weshalb ich dieses Buch nicht als ersten Einstieg empfehlen würde, weil manch einer sonst vielleicht einen falschen Eindruck von Philosophie bekommen würde und meinte, es drehe sich fast nur um Gott. Wer einen Blick auf wichtige Philosophen aus dieser Perspektive möchte, der kann sich hingegen das Buch gerne zu Gemüte führen.

@Pad: Ähh hast du nicht irgendwie das Thema verfehlt? Ich meine, du willst scheinbar auch ein Buch zum Einstieg in die Philosphie vorstellen und betonst immer wieder, wie schwierig es aber sei. Also wenn ich ein Neuling wäre, dann hätten mich deine Ausführungen wohl abgeschreckt. Aber vielleicht hast du ja auch noch andere Buchempfehlungen.

Ich werde im Laufe des Tages versuchen, auch noch andere Informationen hier zu posten, die sich nicht auf Buchempfehlungen beruhen. Falls ich mit meinem Kommentar zu dmz und Pad jetzt eine Diskussion auslöse, dann sollten wir diese besser in einen eigenen Thread packen. Die Diskussion versteht sich, nicht die Buchempfehlungen. ;)

Maglor
Karteizombie
Lebende Legende

Benutzeravatar
 
Beiträge: 4281
Registriert: 25.12.2001
Fr 1. Jul 2005, 13:35 - Beitrag #8

Wie sieht es eigentlich mit dem DTV-Atlas Philosophie aus, ich hab da mal kurz rein geschaut. Wie üblich beim DTV-Atlas trumpft das Buch wohl mit den Schaubildern auf.
Ist er empfehlenswert, ich habe schon öfters mit dem Gedanken gespielt, in zu erwerben.

MfG Maglor

dmz
Diligent Member
Diligent Member

 
Beiträge: 205
Registriert: 29.02.2004
Fr 1. Jul 2005, 14:21 - Beitrag #9

Zitat von Maglor:Wie sieht es eigentlich mit dem DTV-Atlas Philosophie aus, ich hab da mal kurz rein geschaut. Wie üblich beim DTV-Atlas trumpft das Buch wohl mit den Schaubildern auf.
Ist er empfehlenswert, ich habe schon öfters mit dem Gedanken gespielt, in zu erwerben ?

Ich finde den Atlas zur schnellen Information und Einarbeitung in spezielle Themen und Strukturen gut und moechte ihn nicht mehr misssen.
Er liefert (auch) den historischen Ablauf der Philosophie von der Antike bis in die Neuzeit.
Schaubilder und Texte ergaenzen einander;
die Graphik sagt haeufig eindringlicher aus, was Texte nicht zustande bringen
(das menschl.Gehirn ist evolutionsbedingt vorzueglich fuer das Verarbeiten von opt.Sinneseindruecken/Bildern geeignet).
:::
Habe mir uebrigens auch den dtv-Atlas zur 'Psychologie' zugelegt;
eine empfehlenswerte Ergaenzung zur 'Philosophie'.
Zur Zeit bearbeite ich 'Vernunft u. Leben (I.Kant)' von VolkerGerhardt (Reclam, ISBN 3-15-018235-2, EURO 8,60).
Bei der Frage 'Was ist der Mensch ?' sollte man sich natuerlich ueber die Psychologie des selben ein wenig auskennen.

Maurice
Analytiker
Lebende Legende

 
Beiträge: 5166
Registriert: 14.01.2003
So 3. Jul 2005, 21:13 - Beitrag #10

Themengebiete der Philosphie

Wie angekündigt, aber viel später als ursprünglich geplant, schreibe ich jetzt noch ein paar einführende Sätze. Nicht meckern, wenn es nur sehr wenig ist, aber ich hatte ehrlich gesagt das Wochenende nicht viel Lust auf Schreiben. Ich hoffe das ändert sich nächste Woche, damit der Thread nicht einschläftm bevor er richtig angefangen hat. ^^*

Was auch in eine Einführung in die Philosophie rein muss, ist natürlich die Auflistung der Themengebiete. Die Reihenfolge ist jetzt nicht groß durchdacht, die Nummerierung mehr zufällig:

1. Ethik: Hier geht es um die Fragen "Was ist gut?" bzw. "Was sollen wir tun?".

2. Anthropologie: Was ist die Natur des Menschen? Die Philosophie des Geistes (=wie ist unser Denken organisiert?) zähle ich hier drunter. Auch so Fragen, ob der Mensch eine unsterbliche Seele hat, fällt unter die A. nur um ein Beispiel zu nennen.

3. Erkenntnistheorie: "Was und wie können wir etwas wissen?"

4. Metaphysik: Was diese angeht, so habe ich schon verschiedene Definitionen gehört. Manche zählen die Ontologie mit zur Metaphysik, andere nicht. Ich zähle sie hier nicht dazu. Übrig bleibt die Frage nach der Natur von Gott, der menschlichen Seele und eventuellen anderen transzendenten Entitäten.

5. Ontologie: Diese wird kurz zusammengefasst als die Lehre vom Sein und vom Seienden. Da man sich darunter erstmal wenig vorstellen kann, umschreibe ich diese idR als System der Grundsubstanzen der Welt und grundlegender Begriffsdefinitionen. Materialismus oder Idealismus sind z.B. zwei ontologische Standpunkte.

6. Ästhetik: Das ist die Lehre vom Schönen, beschäftigt sich also mit der Frage, was Schönheit ist. Die Ästhetik kann man als einen Exot in der Philosphie bezeichnen, weil sie ein insgesamt unwichtiges Gebiet ist und nur von wenigen Philosphen behandelt wurde/wird.

Das ist nun meine persönliche Einteilung und es gibt durchaus andere. Ich halte diese für am sinnvollsten.
Ursprünglich hatte ich auch überlegt, ob ich die Sprachphilosophie erwähnen sollte, die aber zum einen kein klassischer Teil der Philosphie ist und zum anderen wohl so auch nicht mehr existiert. Wie es mir scheint, hat sich die Sprachphilosophie schon längst in empirische Wissenschaften, wie die Linguistik aufgelöst. Ich kann mich hier aber auch irren, da ich mich damit noch nicht viel beschäftigt habe.

In einer meinen nächsten Posts werde ich wohl auch noch ein paar mehr Worte zu dem ein oder anderen Gebiet sagen.


Zurück zu Philosophie

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste

cron