Er wäre vorgestern 40 geworden und ich widme ihm hiermit diesen Thread.
Ich war '86 mit meinem Vater auf der Cebit in Hannover und habe ihn dort kurz beobachtet.
Wer ihn kennt oder mal von ihm gehört hat, weiss wovon ich rede.
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Mi 25. Mai 2005, 11:08 - Beitrag #1 |
Karl Koch alias Hagbard CelineEr wäre vorgestern 40 geworden und ich widme ihm hiermit diesen Thread.
Ich war '86 mit meinem Vater auf der Cebit in Hannover und habe ihn dort kurz beobachtet. Wer ihn kennt oder mal von ihm gehört hat, weiss wovon ich rede. |
"Melusine! Krawehl, Krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain! Trübtauber Hain am Musenginst! Krawehl, Krawehl!"
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Mi 25. Mai 2005, 18:47 - Beitrag #2 |
Sorry, ich muss dich leider entäuschen.
Hagbard Celine, bzw. Karl Koch wurde am 22. Juli 1965 geboren (aber er würde dieses Jahr tatsächlich 40 Jahre alt). Was du meinst ist sein Tot. Am 1. Juni 1989 wurde seine verbrannte Leiche aufgefunden. Sein Tot wurde auf den 23.05. datiert. (Ob er tatsächlich an diesem Tag gestorben ist, ist unklar, jedenfalls galt er da schon als vermisst, und seine Verbindung zur 23 und der 5 sprechen natürlich dafür). Ich finds aber gut, dass ihm mal gedenkt wird. PS: Alle grossen Anarchisten starben am 23. ![]() |
[align=center]Über recht und unrecht zu urteilen, ist den Menschen nicht gegeben. Ewig haben sie sich geirrt und werden sich auch künftig irren, und in nichts mehr als darin, was sie für recht und unrecht halten.
Tolstoi[/align] |
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Fr 27. Mai 2005, 18:58 - Beitrag #3 |
Ja, da hab ich mich wohl mit dem Datum vertan.
Aber sein Todestag war am 23.5. Anscheind kennen ihn hier ja die wenigsten. |
"Melusine! Krawehl, Krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain! Trübtauber Hain am Musenginst! Krawehl, Krawehl!"
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Fr 27. Mai 2005, 19:17 - Beitrag #4 |
Ich kannte ihn aber. (Nicht persölich,ist ja klar) und darum gedenke ich ihm nun auch.
(Besser?) |
Rettet den Wald esst mehr Biber!!!
---------------------------------------------------------------- Das Leben ist binär. Entweder man ist eine 1 oder eine 0. Lebendig oder tot... |
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Fr 27. Mai 2005, 20:55 - Beitrag #5 |
Man kann ihn durchaus kennen, aber trotz all des "Ich bin ein böser Hacker und ich habe den totalen Durchblick bei allen Verschwörungstheorien"-Kiddie-Fangetues für recht irrelevant halten.
Übrigens wird, wenn schon, seiner gedacht. |
Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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So 29. Mai 2005, 14:47 - Beitrag #6 |
Das Hacken, bzw. eigentlich Cracken ist heutzutage keine Kunst mehr. Diese Möchtegern-Hacker haben weder Ahnung von der Hacker-Kultur, noch wissen sie, was die Hacker-Programme machen, die sie sich gedownloadet haben. Hauptsache, es klingt gefährlich. omg
Bestes Beispoel ist dieser Text, der seit einiger zeit im Internet kursiert: Quelle: http://bitchchecker.brainblog.de/
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[align=center]Über recht und unrecht zu urteilen, ist den Menschen nicht gegeben. Ewig haben sie sich geirrt und werden sich auch künftig irren, und in nichts mehr als darin, was sie für recht und unrecht halten.
Tolstoi[/align] |
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Mo 30. Mai 2005, 10:03 - Beitrag #7 |
Mhmmm...ganz witziger Text.
Ich bin da nicht mehr so ganz auf dem laufenden, was heute auf der Hackerschiene alles abläuft, aber das BTX von damals war schon ein ordentlicher Brummer und es hat verdammt Spass gemacht. Aber aus dem Alter bin ich schon lange raus. ![]() |
"Melusine! Krawehl, Krawehl! Taubtrüber Ginst am Musenhain! Trübtauber Hain am Musenginst! Krawehl, Krawehl!"
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Mo 30. Mai 2005, 12:30 - Beitrag #8 |
Vielleicht liege ich ja falsch, aber in meinen Augen hatte die Hackerkultur in den 80ern ihre Berechtigung insofern, daß da eben Leute die neuen Möglichkeiten der Datenvernetzung erkundet und hinterfragt haben - und dabei eben auf die Angreifbarkeit der Systeme und die dadurch gegebene Datengefährdung hingewiesen haben.
Der ChaosComputerClub hat sich damit vielleicht so etwas wie den Ruf eines Robin Hood im Computerbereich erworben, zumindest sich etwas in dieser Richtung produziert. Die Probleme bestehen heute weiter fort, wobei die Datengewinnung heute fast der gefährlichste Bereich geworden ist (Rabattsysteme, Kundenkarten etc.). Und der Datenschutz wird gerade in Niedersachsen praktisch abgeschafft, der Datenschutzbeauftragte dem Innenministerium untergeordnet. Insofern würde man sich weiter eine Armee unerschrockener Datenhacker mit guten Motiven wünschen. Das Problem bei Hagbard scheint mir zu sein, daß er den Grundsatz aller Engagierter nicht befolgt hat, bei allem Engagement sich nicht selbst zu überfordern und zu verausgaben. Am Ende stand ein Zusammenbruch, Drogenabhängigkeit, Realitätsverlust. Daß er mit Geheimdiensten in Kontakt stand, ist bekannt. Daß ein psychisch labiler, aber fähiger und idealistischer Mensch für diese reizvoll sein kann, dürfte klar sein - man kann ihn nutzen, und wenn er "ausgenutzt" ist, wird er als Problem sich schon selbst erledigen - oder er wird eben erledigt - welches von beidem bei ihm zutrifft wird wohl nicht mehr zu klären sein. |
Der Fehler ist die Grundlage der Erkennntnis
Heute schon gechattet? Man muss versuchen zu lernen, dass man sein Sein, sein Leben nur suchen kann, indem man für die anderen tätig ist. Darin liegt die Wahrheit. Es gibt keine andere. J.P.Sartre, zit.n. Rupert Neudeck |
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Mo 30. Mai 2005, 12:40 - Beitrag #9 |
ein wunderschöner Text :-)
alles, was vermasst, verflacht; daran ist nicht unser KK schuld, auch wenn ich janw zustimme, daß er wohl an Selbstüberforderung und vielleicht auch Überheblichkeit egstorben ist |
Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
-------------------------------------------------------------------------- ... nicht das Licht und nicht die Finsternis ... die Schatten, die leisen Übergänge ... |
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Mo 30. Mai 2005, 17:57 - Beitrag #10 |
Was den CCC angeht, hat er heute wie damals, das selbe Ziel: Informationsfreiheit, aber auch Datenschutz.
Auch heute weißen Sie auf Sicherheitslücken hin und schreiben selbst Programme, die eine höhere Sicherheit im Internet gewährleisten. Leider wird dies zu sehr aus der Öffentlichkeit getrengt, weil allein das Wort "Hacker" bei den Meisten Leuten unbehagen auslöst, woran nicht zuletzt die Presse schuld ist. (Deshalb bestehe ich hier auch darauf, die Begriffe Hacker und Cracker zu unterscheiden :-) ) Was Hagbard betrifft. Er hatte Grundstze, schließlich war er Mitbegründer des Ablegers des CCCs in Hannover. Leider ist er durch seine Drogenabhängikeit und die dadurch entstandenen Geldnöten auf die schiefe Bahn geraten. In dem Film "23 - Nichts ist, wie es scheint" (Oder ich glaub zumindest, dass er so heißt) wird das alles gut veranschaulicht. Leider wird aber zu wenig darauf eingegangen, dass die Polizei und die Presse ihn genauso ausnutzten hat wie seine Mithelfer beim KGB-Hack. Wenn nicht sogar schlimmer, die Polizei hat schließlich seine Paranoia und Wahnvorstellungen missbraucht. So wurde er wohl in den Tot getrieben (wenn es denn Selbstmord war) Aber vielleicht waren es ja doch die Illuminaten. |
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Tolstoi[/align] |
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Di 31. Mai 2005, 15:33 - Beitrag #11 |
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![]() Karl Koch.. ja, eine Person, mit der ich immer wieder gerne einmal ein Gespräch hätte führen mögen. In einem Referat habe ich ihm mal ganze 5 Minuten gewidmet, worrüber ich sehr froh bin, denn so konnte ich mich Tag und Nacht mit seinem Leben beschäftigen und viel herausfinden. Ich war zwar am 23.05. in Tunesien, hab aber da die ganze Fernsehzeitung durchgeguckt und war bisschen enttäuscht, weil man in keiner einzigen Sendung über ihn gesprochen hat. Damals nach seinem Tod hat der Stern ja ein Extra-Heft rausgebracht und nun schaffen sie es nicht einmal, eine kurze Doku (oder so) über ihn zu zeigen. Hm.. Fand ich traurig. Möchte deswegen noch einmal auf die Seite http://www.hagbard-celine.de hinweisen. [align=center] ![]() |
[align=right]"We stopped checking for monsters under our bed, when we realized they were inside us."[/align]
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Di 31. Mai 2005, 23:43 - Beitrag #12 |
Ja, Obwohl ich mich erst ein paar Monaten für Hagbard interessiere, hab ich eigentlich auch gehofft, am 23.5. noch mehr über ihn zu erfahren. Aber nicht mal beim CCC ist mir sein Name erschienen. Wie gesagt, wird das wahrscheinlich als Ursache haben, dass "Hacker" nach wie vor als böse und zerstörerisch erscheinen. Vielleicht kommt ja nächstes Jahr was.
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Mi 1. Jun 2005, 11:28 - Beitrag #13 |
Ich durfte ihm wenigstens mal die Hand schütteln. Ein Erlebnis, was ich nie vergessen werde.
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Do 9. Jun 2005, 17:52 - Beitrag #14 |
Der CCC scheint Hagbard doch nicht ganz vergessen zu haben.
![]() Der Chaos Computer Club veranstaltet vom 10. bis 12. Juni das Camp Discordia als Teil des "Berlin 05 Festival für Junge Politik" auf dem Gelände des FEZ Berlin in der Wuhlheide. (Quelle: http://www.ccc.de ) Unter anderem zeigen sie dort morgen um halb 12 Nachts den Film “23 - Nichts ist so wie es scheint”. Danach wird über die verschiedenen Aspekte der Erzählung diskutiert. Zu Gast ist sogar ein Freund und Mitbewohner von Hagbard. |
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Tolstoi[/align] |
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Sa 2. Jul 2005, 18:53 - Beitrag #15 |
Es gibt leider noch andere Selbstmorde, die Zweifel aufkommen lassen. Tronland ist so ein Fall, der mir noch vertrauter ist, zumal ein Bekannter von mir auch sehr viel mit Chipkarten "gearbeitet" hat. Umsonst telefonieren und Premiere schauen ist schon eine lustige Sache.
![]() Auf diesem Gebiet der Chipkartenmanipulation war Boris ebenfalls ein ziemliches Genie und führte einige Dinge auf Messen vor. Karl Koch kenne ich hauptsächlich nur aus dem Film "23", den ich ziemlich beeindruckend fand, zumal er größtenteils auf wahren Begebenheiten beruht. Einfach so dem KGB Informationen anzubieten, ist echt oberdreist ![]() ![]() |
May the Force be with You.
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Sa 2. Jul 2005, 19:17 - Beitrag #16 |
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So 3. Jul 2005, 02:30 - Beitrag #17 |
Meinst du wirklich? Naja, ausschließen kann man auch das nicht, jeder der sehr gut in seinem Fach wird und bekannt ist, hat Feinde. Manchmal sind es auch sogenannte Freunde. Am Anfang ist es witzig. Später ist es witzig, wenn man bestimmten Bekannten sagt, was man vom System hält, denn die halten einen danach für einen paranoiden Spinner. Noch später wird es traurig, wenn man erkennt, das sich nicht viel zum Besseren ändert und im Gegenteil noch schlimmer wird. Viele Menschen interessieren sich einfach nicht dafür, was hinter der Technik steckt, die sie tagtäglich benutzen. Das halte ich für fatal. |
May the Force be with You.
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So 3. Jul 2005, 20:44 - Beitrag #18 |
An C.G.B Spender
Ich leider auch nicht. Ich schreibe Beiträge in Foren, gehe auf die eine oder andere Website oder spiele da mal ein Computerspiel durch. Aber ansonsten mache ich mir nur oberflächlich Gedanken über die Technik meines PCs. Bei mir drehen sich die Gedanken nur um das optimale und preisgünstige Aufrüsten, indem ich einen Preis- und "Ortsvergleich" bei Online-PC-Händlern einhole, wenn ich Lust dazu habe. Aber trotz Firewall und Anti-Viren-Programm mache ich mir schon [size=84]Gedanken über Viren, Trojaner oder Würmer. Also, so oberflächlich betrachte ich meinen PC nicht. Aber auch nicht als "Freund". Entschuldigung, wenn ich in deinen Beitrag hinein gepfuscht habe, aber ich wusste nicht, wie man einzelne Abschnitte editiert. ![]() [/size] |
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Mo 4. Jul 2005, 01:38 - Beitrag #19 |
Warum sollte Mord durch gewöhnliche Verbrecher der natürlichste Fall sein, bei jemandem der wohl Verbindungen zu Geheimdiensten hatte? Unwahrscheinlich ist ein Mord durch Agenten unter Umständen, aber unter gewissen anderen Umständen auch nicht. Es kommt immer darauf an, wie gefährlich oder nützlich eine Person ist. Jemand, der zuviel weiß und an die Öffentlichkeit gehen will, hat einen "Unfall". Man kann auch jemanden beauftragen, ohne sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Für skrupellose Menschen gibt es vielfältige Möglichkeiten. Deswegen siehst du es auch fast genauso. Verstehe. ![]() Der kleine Abhörratgeber Abhör Dschungel [size=84]Das globale Abhör-Puzzle Das Ideal ist anscheinend der gläserne Bürger und die aktuellen Dinge in Sachen Sicherheitspolitik sind ebenfalls alarmierend. Ich weiß ja nicht, auf welchem Planteten unser Innenminister lebt, aber die Erde ist es nicht. ] |
May the Force be with You.
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Sa 5. Nov 2005, 21:07 - Beitrag #20 |
heut kommt übrigens auf Vox um 20:15 (also gleich) der Film dazu: 23 - nicht ist so wie es scheint
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