Zitat von Ipsissimus:eine Verallgemeinerung der Ablehnung von Fachleuten ist ebenso fehl am Platz wie ihre Heiligsprechung, die in diesem Thread phasenweise betrieben wird^^ Wir dürfen nie vergessen, daß wir es mit Menschen zu tun haben
wenn du schreibst, daß ein guter Lehrer, Arzt, Therapeut usw. diese Ausgewogenheit beachtet, dann hast du dich natürlich elegant um die Frage gedrückt, wie groß denn der Anteil der guten Lehrer, Ärzte und Therapeuten unter allen Lehrern, Ärzten und Therapeuten ist. 10 Prozent? Aber der eigentliche Kritikpunkt, um den es mir geht, ist der, daß Spezialwissen nicht in der Lage ist, fehlendes Zusammenhangswissen auszugleichen.
Und daß der "diffuse Wunsch nach Therapie" nach der Einführungsvorlesung verflogen ist, halte ich für reines Wunschdenken. Ich kenne zuviele davon.
Ipsi,
ich erwarte von Therapeuten fachlichen Rat und Unterstützung. Ich weiß, dass sie Menschen sind, aber ich weiß auch, dass sie eine gute Ausbildung genossen haben, sofern sie Medizinische oder Psychologische Psychotherapeuten sind und nicht irgendetwas halbseidenes, denn davon gibt es jede Menge, da die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut" noch nicht lange geschützt ist. Dasselbe erwarte ich von Ärzten und Lehrern, nämlich, dass sie ihr "Handwerk" verstehen. Mir liegt es fern, diesen drei Berufsgruppen irgendeinen Heiligenschein zu verpassen. Es sind Menschen, die einen stark menschenbezogenen Beruf ergriffen haben, aus welchem Beweggrund auch immer. Ein Therapeut oder Arzt, der nur Kohle im Kopf hat, dem aber seine Patienten gleichgültig sind, hat seinen Job genau so verfehlt, wie der Lehrer, der ein reiner Karrierebolzer ist und dem die Kinder wurscht sind.
Was die Ernüchterung der Erstsemester im Fach Psychologie angeht, kann ich das durchaus beurteilen, da ich mehrere Semester in diesem Fach hinter mich gebracht habe.


Grundsätzlich ist übrigens gegen den Wunsch nach einer Art Basistherapie nichts einzuwenden, denn sie bringt jede Menge Selbsterkenntnis.