Zitat von Syntax Error:Viele kennen ihn ja noch aus der eigenen Kindheit.
Ich stelle mir aber heute die Frage, wie und ob Busch's Karikaturen überhaupt pädagoisch wertvoll für unsere Kleinen sind.
Hab meiner Kleinen letztens Max und Moritz vorgelesen. Die fands super. Vor allem als die beiden in Ofen kamen.
Haltet Ihr sowas für eine wertvolle Lektüre?
Steckt nicht selbst in Hänsel und Gretel ein wenig Gewalt?
Na ja,
damlas hatte man noch ein anderes Moralempfinden. Und Wilhelm Busch ist ja ein Dichter und Schriftsteller. Zur Biedermeierzeit war alles
äußerst streng und "Bösewichter" wie Max und Moritz oder die atheistische "Fromme Helene" wurden eben mit äußerster Grausamkeit "bestraft". "Helene" z.B. verbrannte bei lebendigen Leib und kam in die Hölle.
Und wenn man bedenkt, was sich die Kinder heutzutage reinziehen. So "Prügel- und Krachbummzeugs" wie "Yu-Gi-Oh" oder "Detective Conan", einem Anime, in dem regelmäßig gemordet wird, dann ist selbst Hänsel und Gretel nur ein makaber-romantisiertes Märchen, genau so wie Schneewittchen.

Zitat von aleanjre:Hm. Ich habe sämtliche Busch - Geschichten gehasst als Kind. Und von Struwelpeter Alpträume erlitten. Dazu muss ich sagen, man hatte mir die Bücher in die Hand gedrückt und damit allein gelassen. Nix vorlesen, und niemand war nachher da, der mit mir darüber gesprochen hätte.
Auf Grund dieses alten Traumas würde ich niemals meinen Töchtern diese Geschichten vorlesen. Meine Große ist letztens in der Schule an den Struwelpeter geraten und hat es problemlos "verkraftet". Würde ich auch nicht hintertreiben, und ich stehe jederzeit bereit, das Ganze mit ihr durchzusprechen.
Die Grimm- und Andersonmärchen haben es auch in sich, wenn auch weniger offensichtlich blutrünstig. Die lese ich vor, und alle Beteiligten fühlen sich wohl.
Letztendlich denke ich: All diese Geschichten gehören zum klassischen Bildungsgut, und es ist sinnvoll, die Kinder an dieses Wissen heranzuführen. Solange man sensibel genug ist zu spüren, wo jedes Kind seine individuelle Grenze hat, ist das auch völlig problemlos. Die meisten Kinder gehen mit der Gewalt in diesen Geschichten sehr gelassen um, da es ihrem Schwarz-Weiß - Denken, dass sie bis zur Schulreife noch besitzen, sehr entgegenkommt: Die Guten siegen, die Bösen werden bestraft.
Hallo Alea,
du als Moderatorin kannst mir sagen, ob es erlaubt ist,
nochmals auf eine Frage zu antworten kurz nachdem ich meinen ersten Beitrag hier gepostet habe. Bist ja schließlich eine
andere Person im Forum.
Also, ich finde die "Hans-Christian-Andersen-Märchen" viel sanfter als "Grimms Märchen". Denn die sind sehr poetisch und relativ ruhig. Besonders das Märchen mit der "kleinen Meerjungfrau".
herempix
Ich übernehm das mal, weil Alea im Urlaub ist...
Es ist besser, wenn Du alle Antwortteile in einen Beitrag packst, dann haben wir Leser sie auf einen Blick da, und sie gehören ja auch zusammen eigentlich...
janw