Vertritt nun jemand die Meinung, eine Musikband sei die beste der Welt, ist er dann intolerant gegenüber anderen Leuten, die diese Meinung nicht vertreten? Wäre es nicht besser, auf eine Meinung zu verzichten, weil man für sich diesen Wahrheitsanspruch gar nicht haben darf und anderen gegenüber nicht aufrecht erhalten kann? (Vermerk auf den anderen Thread im Musikforum)
Nehmen wir ein etwas anderes Beispiel. Jemand ist ein überzeugter Gegner der Atomkraft. Ist dieser dann intolerant gegenüber den Atomkraftbefürwortern? Oder kann man die Meinung des anderen akzeptieren? Aber warum darf man dann für sich eine richige Meinung in Anspruch nehmen? Wie kann man die Meinung eines andern akzeptieren, wenn man von der Richtigkeit seiner Meinung überzeugt ist? Verhedder ich mich gerade in den Begriffen und verwische deren Bedeutung?
Muss man wirklich immer eine Meinung haben? Es gibt viele Gebiete, in denen man sich nicht genug auskennt, um für sich eine Meinung in Anspruch zu nehmen, der man einen Wahrheitsgehalt zuordnet. Und in Gebieten, in denen man sich sehr gut auskennt, kann man in etwa gleichschwere Argumente für beide Seiten finden, so dass eine Patsituation entsteht. Äquivalent das gleiche, falls es mehr als zwei Seiten gibt.
Oder ist die Meinungsbildung sogar ein Widerspruch zur vollendeten Wahrheit? Also vertritt jeder, der eine Meinung hat, die Ansicht, dass es keine vollendete Wahrheit gibt, sondern mehrere Wahrheiten?
Bin grad etwas verwirrt

mfg Michi