@ Padreic: ich habe mich vielleicht mißverständlich ausgedrückt.
Ich meinte folgendes:
Der Mensch hat die Fähigkeit zur zur Erkenntnis seiner eigenen Welt und zur Reflektion und Beurteilung derselben.
Damit hat er die Fähigkeit, auch andere mögliche Welten oder Weltzustände sich zu denken und nach den tieferen Gründen seiner Welt zu suchen. Beides würde ich, in Ermangelung eines besseren Begriffes, als Fähigkeit zur Transzendenz bezeichnen, ich weiß der Begriff umfaßt eigentlich auch anderes.
Jedenfalls ist für mich mit der Erkenntnis der Möglichkeit eines anderen Zustandes der Welt und dem Empfinden einer gewissen Unzufriedenheit mit dem bekannten Weltzustand so etwas wie eine Projektionsfläche gegeben, eine Matrix, die ich mit Vorstellungen füllen kann, die die Lücken meines ursprünglichen Weltbildes füllen oder es erweitern.
Beispiel: Aus der Erkenntnis einer angenommenen ursprünglichen relativen Wertgleichheit der anderen Menschen und der restlichen Lebewelt und gewissen Schwierigkeiten, die das verursacht (das Schwein läßt sich mit quieken schlachten, der Mitmensch aber nicht) kann somit die Frage entstehen, ob es nicht tatsächlich unterschiedliche Wertstufen gibt, eine philosophische Frage.
Insofern würde ich die Lücken im eigenen Weltbild, die unbeantworteten Fragen, als die Projektionsfläche, oder wenn ich sie schließen und beantworten möchte, als Leitstern sehen, und die Philosophie als Methode zur Füllung der Lücken und Gewinnung von Antworten.
Vielleicht ist der teenie-Fan-Kult hiernach eine Art Vor-Philosophie, aus dem erstmaligen Erkennen der eigenen Welt heraus, was lebenszeitmäßig damit zusammenfällt.
Nicht, daß ich den Teenie-Kult adeln möchte, aber seine Motivation ist vielleicht ähnlich.