Integration der Muslime in Deutschland

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Ipsissimus
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Mi 27. Jul 2005, 13:32 - Beitrag #21

ich würde "vollständig integriert" dann konstatieren, wenn der Umstand, daß ein Mensch aufgrund wie auch immer gearteter Merkmale als "nicht deutschstämmig" einstufbar ist, keinen wie auch immer gearteten Unterschied in der Art und Weise zur Folge hat, wie "Deutschstämmige" diesem Menschen gegenüber agieren.

"Vollständig akzeptiert" würde ich in Erweiterung dessen dann konstatieren, wenn diese Feststellung auch keinerlei Unterschied mehr im Empfinden der "Deutschstämmigen" auslösen würde.

Analog ist diese Definition natürlich auf alle anderen Nationen ausweitbar.

tjej
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Mi 27. Jul 2005, 14:09 - Beitrag #22

[quote="Ipsissimus"]ganz so einfach scheint es mir nicht zu sein]

Bassam Tibi gab als Begruendung folgendes an: Die Europäer sind nicht in der Lage(oder nicht willens, ich erinnere das nicht mehr so genau), Zuwanderer zu integrieren. Er gab also im Prinzip den Europäern die"Schuld". Obwohl er in einem anderen Interview auch Muslimen Mitschuld gab an deren unzureichender Integration.

Was mir sehr zu denken gab.

Europa ist ja mittlerweile auch so durchmischt, Menschen aller möglichen Nationalitäten leben hier, heiraten untereinander, es durchmischt sich doch immer mehr.

Ich kann seinen Standpunkt nicht ganz nachvollziehen.

Weiss auch selbst nicht, ob ich mich in meiner derzeitigen Wahlheimat integriert fuehle, scheinbar ja schon, da mir die Frage nicht so wichtig ist.
Ich fuehle mich wohl hier, das ist die Hauptsache.

Ich habe in Deutschland lebende ausländische Freunde, die Deutschland mehr als ihre Heimat betrachten als ich.

tjej
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Sa 30. Jul 2005, 13:53 - Beitrag #23

zum Thema: -Integration von Muslimen in westliche Gesellschaften-


Der Koran ist nach Ansicht der Muslime vom Himmel gesandt und unveränderlich.
Im Koran wird Gottes Wille offenbart. Das "Gottgesetz" Scharia ist Fundament sowohl der Glaubensausuebung des Einzelnen als auch Basis der islamischen Staatsgewalt.

Die Gemeinschaft der Muslime "Umma" gilt Muslimen als die beste, allen anderen ueberlegene Lebensform. Fuer Muslime gilt volle Solidarität nur gegenueber der Umma, sprich nur gegenueber Muslimen. Nichtmuslime werden als Kufr bezeichnet und es gilt, sie zum Islam zu bekehren. Es ist Pflicht jedes Muslim, zur Ausbreitung des Islams beizutragen.

Muslimischen Frauen ist es untersagt, Nichtmuslime zu heiraten.

Menschen, die sich wieder vom Islam abwenden möchten, sprich zu einer anderen Religion konvertieren oder ohne Religion leben möchten, muessen mit erheblichen Repressalien seitens der Muslime rechnen.

LadysSlave
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So 31. Jul 2005, 11:13 - Beitrag #24

ja Tjej, Muslemischen Frauen ist es untersagt, Nichtmoslems zu heiraten, Dann schau mal in den 2.Korintherbrief im neuen Testament, wo ab Vers 6 vor Gemeinschaft mit Ungläubigen gewarnt wird. Das ist genau dasselbe wie im Islam. Die Einstellung ist auch dieselbe. Ein Christ, der nicht glaubt, dass seine Religion die richtige und somit einzig zutreffende ist, glaubt nicht an Jesus als den Erretter. Denn in der Bibel steht: Da ist kein Weg zum Vater, denn durch mich! Womit wir schon die zweite Übereinstimmung haben, diesen Satz kannst du bei www.Bibel.com nachfragen.
Mit den Repressalien ist das auch eine Sache, was war denn der 30 jährige Krieg? Der Versuch die "Abgefallenen" (Protestanten) mit Gewalt zurückzuholen. Womit deine Vorwürfe zumindest in dergleichen Intensität auf das Christentum anzuwenden sind. Wenn irgendjemand verkündet, dass wir das Christentum in die Welt bringen, sagt er genau dasselbe, wie Moslems, wenn sie an die Weltherrschaft des Islams glauben, nur mit anderen Worten.
Dass wir bei der Integration Fehler gemacht haben, ist offensichtlich.
Wir haben die Zugereisten unter sich gelassen und auch geduldet, dass die Menschen nicht deutsch sprechen, wodurch sich eine Subkultur gebildet hat, in der du vollkommen ohne Deutschkenntnisse in Deutschalnd leben kannst. Dadurch ist allerdings eine Abhängigkeit zu solchen, die des Deutschen, sowohl in der Sprache als auch der Schrift, kundig sind ,entstanden. Und das sind Mafiöse Strukturen, die auch religiös verbrämt sind. Es sind solche, die z.B.in der Türkei verboten sind (Beispiel der selbsternannte und abstruse "Kalif von Köln") Meiner Meinung nach kann es keine Integration ohne gemeinsame Sprache geben. In Deutschland sollte das deutsch sein!

Maglor
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So 31. Jul 2005, 16:48 - Beitrag #25

Tatsächlich entstand keiner der großen Weltreligionen im demokratischen Zeltalter. Und es ist eigentlich selbstverständlich, dass jede Religion von sich behauptet, die wahre zu sein; alles andere würde im Relativismus enden.

Tatsächlich git es das Diaspora-Problem, nämlich das religiöse oder ethnische Minderheiten einen besonderen hang zum Fundamentalismus haben, sei es um sich von der Mehrheit abzugrenzen.

Das, was man den sogenannten radikalen Muslimen vorwürft, die jeden Freitag die Moschee aufsuchen und sich weigern Schweinefleisch zu Essen, ist das sie ihre Religion leben. Wenn einer sagt, es gibt keinen Gott außer Gott, so zeigt dies seine eigenen Glauben. Dies mag in Deutschland fremd und archaisch wirken, wo doch blanke Gottlosigkeit und vielleicht verwilderte Fragmente des Chrinstentums vorherrschen.

MfG Maglor

Ipsissimus
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Mo 1. Aug 2005, 10:08 - Beitrag #26

der Buddhismus behauptet nicht von sich, die einzig wahre Religion zu sein, er behauptet vielmehr die gleichwertige Bedeutungslosigkeit aller Religionen, sich selbst eingeschlossen.

Das Diaspora-Problem entsteht imo gar nicht mal so sehr aus dem Wunsch, sich von der Mehrheit abzusetzen, sondern aus dem Wunsch, die eigene Integrität zu wahren; es ist auch kein dezidiert religiöses Phänomen, wie die unzähligen ausländischen Gemeinden in einem Land zeigen - deutsche Gemeinde New York, italienische Gemeinde Detroit usw. Fundamentalismus der Überzeugungen ist dabei nur ein besonders effektives und einfaches - wenn auch nicht sonderlich intelligentes - Mittel, um das Bewußtsein der eigenen Bedeutung zu wahren.


Ich verfüge über kein "nationales", religiöses oder gar ethnisches Bewußtsein. Aus meiner Sicht der Dinge ist es gleichgültig, welche Sprache in einem Staat vorherrscht, oder welches Sprachengewirr, zu welchem Giott gebetet wird, oder ob überhaupt zu einem. Für mic zählen die Ideale eines aufgekärten Humanismus. Das, was in Deutschland unter "Integration" verstanden wird, kommt allzuoft "Unterwerfung" sehr nahe (und steht damit im Widerspruch zu einem aufgeklärten Humanismus); und ich kann verstehen, wenn Menschen sich nicht unterwerfen wollen. Und nein, daraus folgt nicht, daß sie dann weg bleiben sollten. Daraus folgt nur, daß alle interessierten Menschen Wege zueinander finden müssen, die nicht "automatisch" den Erfolg garantieren, die nicht mit Behaglichkeit und Ungestörtheit einhergehen, sondern persönliche Anstrengung und Offenheit erfordern. Erst wenn das in großer Breite quer durch die Bevölkerung gegeben ist, können andere Maßnahmen, z.B: Sprachkurse, überhaupt Wirkung zeigen.

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Mo 1. Aug 2005, 18:27 - Beitrag #27

Ich halte es aber wieder für eine unzumutbare Belastung der Einheimischen in einem Land (muss ja nicht unbedingt unseres sein) perönliche Angestrengtheit und Offenheit zu fordern.
Ich denke, damit wird die Lebensart des Anderen nicht geachtet.
Verlang mal Angestrengtheit und Offenheit für Fremde in einem Arabischen Land. Mach das aber aus genügend Abstand.
Verlang mal Angestrengtheit und Offenheit in einem Asiatischen Land. Die sind so verschlossen, dass sie sogar noch ein Lächeln auflegen wenn sie wütend sind.
Nein ich glaube, nach deinem Menschenbild lebt niemand. Auch du nicht! Es wäre zwar wünschenswert, aber nuir für den fremden. Denn der Einheimische hätte dann eintwerder keine Identität, oder eine, deren Achtung er nicht für würdig genug hält. Ich bezeichne sowas eigentlich als Minderwertigkeitskomplex.
Jedes Volk hat seine Eigenschaften entwickelt. und ich glaube, dass jedes Volk das Recht hat, diese Eigenschaft zu leben. Ich bin für Toleranz. Aber auch für Toleranz dessen, der in ein fremdes Wigwam kommt!

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Di 2. Aug 2005, 08:47 - Beitrag #28

ich habe an keiner Stelle verlangt, Lady, Offenheit und persönlich Anstrengung aufzubringen (Anstrengung ist übrigens sachlich etwas anderes als Angestrengtheit, letztere setzt meist erst dann ein, wenn der Erfolg von Anstrengung ausbleibt). Ich stelle lediglich fest, daß es keine automatisch erfolgversprechenden Wege zu Integration gibt, und schlußfolgere, daß jenen Menschen, die trotzdem zueinander finden wollen, nichts anderes übrig bleibt, als sich in geeigneter Weise Mühe zu geben, wozu u.a. schon zählt, herauszufinden, was eine geeignete Weise ist.

Ich glaube nicht an die reale Chance von Integration auf breiter Ebene; das werden imo immer EInzelfälle bleiben, in denen es gelingt. Ich halte nationales und ethnisches Empfinden oder gar Stolz zwar für eine der dümmsten Arten, sein eigenes Selbstwertgefühl aufzupolieren, nichtsdestotrotz bleibt zu bemerken, daß es zwei übliche Weisen sind, dies zu tun.

Was den "Respekt vor dem fremden Wigwam" angeht, nun ja, kann mensch sicher so sehen. Sehe ich nicht so, vor allem auch vor dem Hintergrund (bezogen auf Deutschland und die Deutschen), daß sich Deutschland nirgendwo dadurch auszeichet, besonders viel Toleranz für die Andersartigkeit von anderen aufzubringen, und wenn es nur im Verlangen deutscher Pauschaltouristen ist, in Mexiko Eisbein auf bayerische Art zu bekommen.

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Di 2. Aug 2005, 12:07 - Beitrag #29

Zitat von Ipsissimus:
Was den "Respekt vor dem fremden Wigwam" angeht, nun ja, kann mensch sicher so sehen. Sehe ich nicht so, vor allem auch vor dem Hintergrund (bezogen auf Deutschland und die Deutschen), daß sich Deutschland nirgendwo dadurch auszeichet, besonders viel Toleranz für die Andersartigkeit von anderen aufzubringen, und wenn es nur im Verlangen deutscher Pauschaltouristen ist, in Mexiko Eisbein auf bayerische Art zu bekommen.

Da kann ich dir leider nur Recht geben.
Wir sind Weltmeister im Nichtachten fremder Kulturen und Bevormunden Fremder in ihren eigenen Ländern. Darüberhinaus regen wir uns dann auf, wenn Fremde sich nicht eingliedern.
Da besudeln wir uns wirklich nicht mit Anstand!
Hat aber wahrscheilich seine Ursache im Nationalmasochismus, dem wir uns im eignen Land ausgesetzt sehen. Weil eben keiner der Politiker, die im dritten Reich Verantworung trugen zu dieser Verantwortung stand, wurde dem ganzen Volk die "Bösenkappe" aufgesetzt. Die Linken haben alles, was als wie Nation aussah für Pfui erklärt, die Rechten haben Ihre eigne Verantwortung auf das Volk abgewälzt und die Deutschen haben sich geschämt Deutsche zu sein - nur Im Ausland hatten sie das Gefühl, als Deutsche anerkannt zu werden, - obwohl das Einzige was anerkannt wurde ,die deutsche Mark war und die Deutschen deshalb ertragen wurden.
Wir haben ein bischen Kultur zu lernen, ein bischen sehr viel!
Ich denke, dass Nationalbewusstsein genauso dazu gehört, wie Toleranz!
Wer mit sich selbst zufrieden ist, kann auch andere achten! Das ist im Kleinen nicht anders als im Grossen. Ich kann mich irren, aber es ist meine Überzeugung.
Nationalbewusstsein heisst für mich, zu unserer Geschichte zu stehen. Ob es nun Arminius, der Cherusker, oder Luther, Wagner oder Beethofen ist, oder aber die Schlächter des 3. Reiches. Es gehört einfach zusammen. Intgration ist für Deutschlan nichts Neues, wenn man zum Beispiel an die Zuwanderungen von Polen in den 20ern denkt, das ging doch auch gut! Und Deutschland hat davon profitiert. Genauso wird Deutschland von der Kultur der derzeitigen Zuwanderer profitieren. Doch integration ist für mich schon möglich. Es geht aber nicht ohne einen gewissen Zwang, im Lande anzupassen. Diesen übt jedes Volk aus. Ist in jedem Land sichtbar. Warum sollten wir es anders machen? Wo doch kein andere Weg möglich ist. Alles andere wäre keine Freiheit sonder Vernachlässigung der Zugereisten

Ipsissimus
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Di 2. Aug 2005, 12:41 - Beitrag #30

Integration ist immer dann möglich, wenn sich jemand findet, der davon ausgeschlossen werden kann.

Die "Ithaker" und "Jugos" der frühen 60er Jahre wurden in Deutschland erst integriert, als mit "den Türken" andere kamen, denen die Arschkarte zugespielt werden konnte. "Die Türken" haben sie bis heute nicht wirklich verloren, trotz der Asylanten, weil die letzteren in einer anderen Liga angesiedelt sind. Bei den Türken spürt warscheinlich noch das dumpfeste deutsche Nationalbewußtsein, daß diese Menschen mittlerweile längst ein Recht darauf haben, hier zu sein; die Asylanten sind apriori als geringfügig bessere Affen eingestuft, da kann sich das Nationalbewußtsein mit Inbrunst darin ergehen, daß die hier nichts zu suchen haben.

Für mich sind Staaten Verwaltungseinheiten, nicht mehr. Genausowenig wie ich Stolz darüber empfinde, daß für mich Verwaltungsbeamter A1 in Gemeinde B1 zuständig ist und nicht Verwaltungsbeamter A2 in Gemeinde B2, genausowenig empfinde ich Stolz, zu der Verwaltungseinheit Deutschland zu gehören.

Die von dir angesprochenen Leistungen eines Arminius, Luthers, Wagners usw. - was ist daran deutsch? Was haben die gemacht, was ihre Analoga in anderen Gegenden nicht auch gemacht hätten? Viele haben ihre Leistungen sogar erbracht, nicht WEIL sie Deutsche, Franzosen, Engländer usw. waren, sondern OBWOHL sie es waren. Was hätten die Leistungen eines J.S. Bach mit mir zu tun? Weswegen sollte ich stolz darauf sein, daß Bach ein Genie war? Ich bin froh darüber. Aber sicher nicht stolz darauf.

Ich plädiere für einen humanistisch geprägten Umgang miteinander. Das ist schon alles. Gründe, nicht in dieser Weise miteinander umzugehen, werden nie ausgehen. Gründe sind jedermenschs Huren.

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Di 2. Aug 2005, 19:13 - Beitrag #31

Zitat von Ipsissimus:Die von dir angesprochenen Leistungen eines Arminius, Luthers, Wagners usw. - was ist daran deutsch? Was haben die gemacht, was ihre Analoga in anderen Gegenden nicht auch gemacht hätten? Viele haben ihre Leistungen sogar erbracht, nicht WEIL sie Deutsche, Franzosen, Engländer usw. waren, sondern OBWOHL sie es waren. Was hätten die Leistungen eines J.S. Bach mit mir zu tun? Weswegen sollte ich stolz darauf sein, daß Bach ein Genie war? Ich bin froh darüber. Aber sicher nicht stolz darauf.

Ich plädiere für einen humanistisch geprägten Umgang miteinander. Das ist schon alles. Gründe, nicht in dieser Weise miteinander umzugehen, werden nie ausgehen. Gründe sind jedermenschs Huren.

Hier irrst du dich meines Erachtens gewaltig. ja ich fürchte dass du eienr ganz üblen Unmenschlichkeit aufliegst.
Die Leute haben eben nicht, obwohl sie Deutsche, Engländer, Fanzosen, Italiener oder Spanier waren, ihre jeweiligen Leistungen gebracht, sondern weil! Schon dadurch bewiesen, dass eben die Anderen dieese Leistungen nicht erbrachten, ja auch gar nicht wollten. Nehmen wir das Beispiel der Portugiesen und Spanier. Sie waren Seefahrernationen, haben Länder und Kontinente entdeckt und ganz nebenbei bewiesen, dass die Erde eben wirklich eine Kugel ist oder Luther, dessen Gewissen es nicht zulies, Praktiken, die der Bibel direkt entgegenstanden zu akzeptieren. Er war eigentlich kein Reformer. Er war ein erzkonservativer Kleriker. Selbst die Hexenverbrennung hat er als rechtens bezeichnet. Aber das verlogene abkassieren und dann behaupten: Jetzt ist deine Sünde vergeben, konnte er schon deshalb nicht akzeptieren, weil in der Bibel stand, die Sünden sind vergeben, typisch Deutsch . Der Wortlaut ist anders als die Behauptung!. Das ist ja auch der Grund, warum wir so riesige Steuergesetze haben, weil die Deutschen immer um das letzte Komma streiten - es könnte ja anders sein. Das ist nunmal eine unserer Wesensarten. Genauso haben sich die Schöngeister an den Verschiedenen Höfen so entwickelt, und Wortspielen gefrönt, wie es die Gesellschaft ermöglichte.
Du tust gerade so, als wenn es keine Unterschiede zwischen den Menschen gäbe. Das halte ich für menschenverachtende Gleichmacherei und nicht für Toleranz. Denn Menschen haben nunmal Eigenheiten, die sich über Jahrzehnte, Jahrhunderte und Jahrtausende ergaben. Es zeugt eher von Unverständnis des Individualismus, als für Demokratieverständnis.
Ich habe in den 6 Jahren, die ich bundesweit im Einsatz war, in unserem Land gesehen, wie unterschiedlich die Menschen - alles Deutsche- sich das Leben eingerichtet haben und auf ihre Art schön gemacht haben. Der Ursprung ist in der unterschiedlichen Staaten zu finden, die es im deutschen Sprachbereich gab. Es gibt eben Gemeinsamkeiten durch die Gesellschaft.
Du negierst sämtliche Erkenntnisse der Ethnologie, indem du einem Einheitsbrei von Menschen den Vorschub leistest, statt die Menschen in ihrer Unterschiedlickeit zu akzeptieren. Der Mensch ist nun mal das Produkt seiner Umwelt, auch und gerade über Generationen. Mit anderen Worten, ich kann deinen Ausführungen zur Nationalität mit keinem Wort beipflichten.
Nationalität ist nichts Negatives, negativ ist es, wenn diese Eigenschaften missbraucht werden und zu Nationalismus werden.
Ich weiss, er klingt hart formuliert, aber ist nicht böse gemeint. Ich denke einfach, dass du dir noch nie ernsthafte Gedanken darüber gemacht hast, dass die Menschen einfach unterschiedlich sind. Nationen sind nämlich keine Erfindung böswilliger oder rückständiger Mitbürger, sondern gewachsene Zusammengehörigkeiten und Wesensarten, die einfach über Jahrhunderte gewachsen sind. Diese sind da, auch wenn du sie nicht magst, oder glaubst negieren zu können. Andersrum solltest du dich fragen, ob dir irgendeiner bei der Erklärung der Welt einen Bärendiest geleistet hat, als er dir die einfache, griffige Formel des angeblich humanistischen Umgangs untergejubelt hat, die eigentlich nichts anderes als die Aussparung der real trennenden Ursachen zwischen Menschen. Oder schlicht gesagt, dir wurde, oder wird vorgegaukelt, dass es die Unterschiedlichkeit nicht gäbe. Ich halte, wie gesagt, derartige falsche Vereinfachung für genauso gefährlich, wie den Nationalismus, weil der für mich das genaue Gegenstück dazu ist.

Ipsissimus
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Mi 3. Aug 2005, 08:59 - Beitrag #32

Koinzidenz ist nicht dasselbe wie Kausalität, Lady. Wenn du behauptest, ein Mensch habe eine bestimmte Leistung erbracht, WEIL er Spanier, Franzose, Deutscher ... war, behauptest du eine Kausalität. Das Vorliegen einer solchen bestreite ich. Bestenfalls liegt da eine Korrelation vor, meist nur eine Koinzidenz.


Mit "menschenverachtender Gleichmacherei" drehst du imo zunächst mal die historischen Sachverhalte ein bißchen auf den Kopf. Als menschenverachtend haben sich weitaus seltener Feststellungen erwiesen, die von der prinzipiellen Gleichheit - im Sinne von Gleichwertigkeit - von Menschen ausgingen, denn Feststelungen, die von der Unterschiedlichkeit von Menschen ausgingen. Die Betonung der Unterschiede hat nur allzuoft zu Werthierarchien geführt, unter denen die Menschheit heute immer noch leidet.

Darüber hinaus mißverstehst du mein Ansinnen. Es geht mir nicht darum, Unterschiede zu bestreiten oder zu nivellieren. Menschen leben essentiell davon, daß sie Unterschiede machen. Mich beschäftigt lediglich die Frage, was sind relevante Unterschiede und was sind aufgesetzte Unterschiede.

Mann - Frau ist so ein relevanter Unterschied. Sadist - Humanist ebenfalls, wenn auch zu einer anderen Kategorie zählend.

Unterschiede nach Nationalitäten liegen für mich auf dem gleichen Niveau wie Unterschiede nach Haar- und Augenfarbe - mit sehr ähnlichen Konsequenzen, wenn man bedenkt, daß früher Hexen u.a. aufgrund der Haarfarbe bestimmt und verbrannt wurden. Es sagt einfach nichts relevantes über einen Menschen aus, wenn festgestellt wird, er sei Deutscher, Franzose usw., genausowenig wie die Feststellung der Haarfarbe etwas Relevantes über einen Menschen aussagt. Damit bestreite ich wiederum nicht, daß es Tendenzen nationaler Eingenarten gibt; aber ich kenne penible, ordentliche Franzosen genauso wie unbürokratische Deutsche, so what´s the point?

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Mi 3. Aug 2005, 09:56 - Beitrag #33

ich bestehe selbstverständlich auf die Unterschiede, weil diese den Menschen ausmachen, der als solcher anerkannt werden soll, der er ist. Selbstverständlich unter der Voraussetzung der Gleichwertigkeit. Das macht dann nämlich Anerkennung aus. Gleichwertig die Verschiedenheit anerkennen.
Ich habe es erlebt, als ich mit einem Russen sprach und ihm erklärte, dass ich Deutscher sei. Was antwortete er? ah! organisaze!
Du erkennst, das Andere sehr wohl die Unterschiede erkennen und Berücksichtigen, ohne die Gleichwertigkeit der Menschen zu missachten.
Menschenverachtend sehe ich die Tatsache, dass der Mensch in seiner ureigentsten Art nicht anerkannt wird, sondern als gleichgemachte Masse Mensch gesehen wird.
Gerade Luther ist ein Beispiel für den Deutschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein anderer Landsmann gewesen wäre, liegt bei null. Denn dem hätte die damalige Erziehunng im Deutschen Raum gefehlt. Geärgert haben sich sicher Viele. Doch dagegen vorgehen obwohl die Tragweite seines Handelns nicht übersehend, nur den ihn berührenden Aspekt betrachtend, das ist heute immer noch typisch Deutsch. Deshalb haben wir ja jede Verordnung bis ins kleinste ausgearbeitet, wo anderen ein kurzer Satz reicht, braucht der Deutsche ein ganzes Buch. Nirgens wird so excellent Steuern hinterzogen, wie in Deutschland. Weil der Deutsche noch irgendwo ein nicht verbotenes Feld findet, wo er sich dran aufhängen kann. Glaube mir, diese Erfahrung habe ich beruflich gemacht. Nicht der Gesetzgeber ist Schuld, dass wir so ausführliche Gesetze haben müssen, sondern unsere Wesensart.

Ipsissimus
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Mi 3. Aug 2005, 11:13 - Beitrag #34

möglicherweise fokussieren wir nur unterschiedlich^^

Wenn du Charakteristika "des" Deutschen nennst, entsteht tatsächlich eine Art Karrikatur des Deutschen vor meinen Augen, aber wenn ich die Liste der Menschen passieren lasse, mit denen ich so zu tun habe, fallen mir weitaus stärker die realen Ausnahmen von der Regel der Karrikatur auf. Daß Menschen mehr als nur gelegentlich in Schubladen denken und allzuoft auch wahrnehmen, ist imo noch kein sicherer Hinweis darauf, daß die Realität anderer Menschen auch tatsächlich diesen Schubladen folgt, es scheint mir vielmehr eine Angabe über die Grenze der Genauigkeit zu sein, mit der ein Mensch wahrnimmt bzw. wahrgenommen wird.

Wahrnehmungsunschärfe scheint mir tatsächlich ein gutes Stichwort zu sein, um die Hochachtung gegenüber angeblich "nationalen Wesensarten" zu erklären.

Dann subsummierst du "...dass wir so ausführliche Gesetze haben müssen, sondern unsere Wesensart".

Sorry, ich kann anscheinend kein Deutscher sein. Für mich braucht es diese ganzen Gesetze nicht zu geben; meine Mentalität macht das nicht mit. Hmm, wieder der Blick auf die Leute, mit denen ich zu tun habe ... da ist im engeren Kreis kaum jemand, dessen/deren Mentalität so gestrickt ist. Im weiteren Umfeld der ein oder andere, aber daraus eine Regel abzuleiten über eine überindividuelle Wesensart? Dafür sinds wieder zu wenige.

Luther ging übrigens Zwingli (Holländer) und Calvin (Schweitzer) nur um ein weniges zeitlich voraus. Luthers Gedanken finden sich in verklausulierter Form bereits bei einer ganzen Reihe mittelalterlicher Denker quer durch Europa, natürlich nicht eins zu eins und nicht in der Zusammenstellung, aber Luther hat keine geniale oder wenigstens originäre Leistung mit seinen Thesen erbracht, sondern nur eine Befindlichkeit herausgerotzt^^ noch nicht mal die Übersetzung der Bibel ins Deutsche war genial, sie war nur neu^^.

Daß das Ganze irgendetwas mit meinem angeblich fehlenden Respekt für reale Unterschiede von Menschen zu tun habe, bestreite ich ebenfalls^^ REALE Unterschiede zwischen Menschen bestreite ich keinesfalls, mir gehen nur die imaginären und künstlich hochgehaltenen Unterschiede auf den Geist^^ Allerdings muss ich dabei zugeben, daß ich wirklich keinen Sinn für Patriotismus, Nationalismus und diesen ganzen Kram habe.

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Mi 3. Aug 2005, 22:05 - Beitrag #35

Für Nationalismus hab ich auch keinen Nerv. Aber für Nationalität, ohne Hervorhebung der eigenen Nationalität, oder gar Bevorzugung. Unterschiede unter Gleichwertigen, das ist meine Einstellung.
Dass du es nicht siehst, dass wir eben so ausührliche Gesetze brauchen, eben weil wir Deutsche sind und jede mögliche Lücke ausnutzen (nach dem Motto, was nicht explizid verboten ist, ist erlaubt) leuchtet mir nur insofern ein, als ich dabei an deine Wahrnehmuing deiner eigenen Person denke. Wenn du eine Möglichkeit siehst, keine Steuern zu zahlen, was machst du dann? Wenn du einen erlaubten Kniff findest, Geld Vom Finanzamt zu bekommen, statt zu zahlen oder irgendeinem anderen Amt, wirst du nein sagen? Andere Menschen schon. Weil die erstens keinen Kontakt zu Ämtern haben wollen und zweitens weil sie sagen, dass es einem nicht zusteht. Erklär das mal einen Deutschen, wenn er eine legale Möglichkeit sieht. Übrigens hat in dieser Hinsicht die Integration hervorragende Ergebnisse gezeitigt:boah:

Ipsissimus
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tja, wie ich schon sagte, ich kann kein Deutscher sein^^ Meine letzte Steuererklärung habe ich irgendwann vor 20+ Jahren abgegeben, ausnutzbare Gesetzeslücken sind mir schnuppe, es ist mir völlig gleichgültig, ob ich das theoretisch mögliche Maximum an Gegenwert für mein Geld bekomme und wenn es irgendein Motto geben sollte, dem ich mich verpflichtet fühle, so lautet es "du darfst nur das tun, was du auch dann tust, wenn du es nicht tun darfst" - auch nicht eben "typisch deutsch". Ich hasse Organisation und Organisiertheit, Schlipse sind mir zuwider und ich bin renitent aus Überzeugung, nicht aus Leidenschaft.

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Do 4. Aug 2005, 11:00 - Beitrag #37

Zitat von Ipsissimus:tja, wie ich schon sagte, ich kann kein Deutscher sein^^ Meine letzte Steuererklärung habe ich irgendwann vor 20+ Jahren abgegeben, ausnutzbare Gesetzeslücken sind mir schnuppe, es ist mir völlig gleichgültig, ob ich das theoretisch mögliche Maximum an Gegenwert für mein Geld bekomme und wenn es irgendein Motto geben sollte, dem ich mich verpflichtet fühle, so lautet es "du darfst nur das tun, was du auch dann tust, wenn du es nicht tun darfst" - auch nicht eben "typisch deutsch". Ich hasse Organisation und Organisiertheit, Schlipse sind mir zuwider und ich bin renitent aus Überzeugung, nicht aus Leidenschaft.


dann haben wir erstmal eines gemeinsam: Schlipse sind mir auch zuwieder!:D
Das musste meine Chefin bei einer wichtigen Besprechung auch zur Kenntnis nehmen:D :D , die dann aber trotzdem mit Erfolg gekrönt war, weil ich meine Arbeit nicht über einen Schlips definiere.
Dein Motto finde ich gut, aber mit dem Finanzamt habe ich fast täglich zu tun;)
Wenn irgendwas deutsche Wesensart ist, so hat das ja nicht zu heissen, dass ausnahmslos jeder diese Wesensart haben muss:boah: . Dann bist du halt eine der rühmlichen Ausnahmen;)
Spätestens nachdem ich an meinem Büro ein Schild: "Nichtraucherverbot, Eltern haften für ihre Kinder" angebracht habe, wussten die Mitarbeiter, dass man auch bei dem Bilanzer mit Emotionen rechnen muss- vorher hatte ich wohl den Ruf des kalten Paragraphenreiters.
In der EDV Abteilung habe ich einen Spruch angebracht:: "gugge dürfe se wohl, abba Knöppche drügge derfe nur mir, de Experde".
Du wirst nicht glauben, wie solch einfache Gags das Betriebsklima gelockert haben

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Zitat von tjej:Prof. Bassam Tibi entwirft ein schlimmes Zukunftsszenario fuer Deutschland:


"Muslimische No-Future-Kids werden sich an Deutschland rächen"



http://www.aufenthaltstitel.de/zuwg/0468.html



Wie kann diese Entwicklung abgemildert werden? Bitte um Stellungnahmen.



Anlässlich der schlimmen Ereignisse in Frankreich (sich zunehmend ausbreitende Gewalt in best. Vororten Paris und nun auch noch anderer franz. Grossstädte) erhalten Tibis Warnungen eine neue Brisanz.

Maglor
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Fr 4. Nov 2005, 14:24 - Beitrag #39

Nun ja, die derzeitigen Zustände in Frankreich sind aber eher ein No-Future-Problem als ein Islam-Problem.
MfG Maglor :rolleyes:

tjej
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Di 22. Nov 2005, 15:47 - Beitrag #40

Zukunftsaussichten

Einige Muslime zeigen eine fast unglaublich geringe Integrationsbereitschaft.


No-future-kids" werden so regelrecht herangezuechtet.



Aus einer Hamburger Schule:

http://www.phoenix.de/muslime_in_deutschland/9821.htm

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