Neun tote Babies

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Ipsissimus
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Di 2. Aug 2005, 13:46 - Beitrag #1

Neun tote Babies

versteht das jemand? Gut, noch ist es nicht bewiesen, nur sehr wahrscheinlich. Aber wenn es so wäre: versteht das jemand?

Ich kann u.U. nachvollziehen (was nicht dasselbe ist wie "billigen"), wenn eine Mutter ihr Kind tötet, weil sie sich hoffnungslos überlastet fühlt. Aber dann würde mensch doch denken, daß sie auf Teufel komm raus weitere Schwangerschaften verhindert. Hier schein aber der Fall vorzuliegen, daß die Mutter das Töten ihrer Babies wie eine Art ... Verhütung ... eingesetzt hat.

Bei http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,367893,00.html gibt es nähere Informationen

janw
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Di 2. Aug 2005, 14:05 - Beitrag #2

Einzelne Fälle von mütterlicher Kindstötung hat es immer gegeben, vermehrt, wenn soziale und/oder materielle Druckmomente gegeben waren. Aber in dieser Dimension ist es für mich unbegreiflich. Da muß, wenn dem so ist, bei der Frau auch im emotionalen Bereich erheblich was im Argen sein.
Stellt sich dann die Frage, ob sie dann uneingeschränkt schuldfähig wäre - psychisches Defizit und evtl. Alkoholkonsum zur Tatzeit...

Aber, noch ist ja nichts bewiesen, hoffen wir das Beste.

aleanjre
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Di 2. Aug 2005, 18:08 - Beitrag #3

Sie hat vier eigene Kinder. Die Kindstötungen müssen nach der Geburt ihres 3. Kindes begonnen haben. Das 4. Kind ist 1 1/2, und wenn ich nicht falsch rechne, kann das einfach nur der Zwilling des letzten getöteten Säuglings sein.
Diese Frau ist krank. Jede andere Erklärung ist verfehlt.

Außer natürlich, es stellt sich heraus, dass nicht sie die Täterin war. In der Zeitung war die Rede von einer Schwester.

LadysSlave
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Di 2. Aug 2005, 19:28 - Beitrag #4

Zitat von aleanjre:Sie hat vier eigene Kinder. Die Kindstötungen müssen nach der Geburt ihres 3. Kindes begonnen haben. Das 4. Kind ist 1 1/2, und wenn ich nicht falsch rechne, kann das einfach nur der Zwilling des letzten getöteten Säuglings sein.
Diese Frau ist krank. Jede andere Erklärung ist verfehlt.

Außer natürlich, es stellt sich heraus, dass nicht sie die Täterin war. In der Zeitung war die Rede von einer Schwester.

Mir fehlen die Worte um das zu kommentieren, denn- egal was ich sage, es scheint mir zu gering.
Ich frage mcih dennoch, wie es in unserem Land möglich sein kann, dass eine Frau 9 mal schwanger wird und niemandem auffällt, dass kein Kind daraufhin erscheint. Bei einem mal kann ich mir das schon vorstellen, aber 9 mal?
Und in dem Dorf, in dem sie die Kinder "beerdigte" hat auch keiner was mitbekommen. Franfurt/ Oder ist ein Kaff mit gerademal 100.000 Einwohnern Sind wir Menschen so weit abgestumpft, dass der Nachbar uns gar nicht merhr interessiert?
Abgesehen davon, dass diese Frau wohl krank sein muss, denn ein gesunder Mensch tötet seine Kinder nciht und "begräbt" sie im Blumentöpfen, die sie dann immer um sich hat, wenn sie in die Laube geht, ist wohl unsere Gesellschaft mindestens ebenso krank. 9 Kinder und keiner vermisst sie. 9 Schwangerschaften ohne Kind und keiner fragt nach.

aleanjre
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Mi 3. Aug 2005, 09:58 - Beitrag #5

Es ist unmöglich, dass dem Ehemann die Schwangerschaften nicht aufgefallen sind. Vor dem Rest der Welt kann man diesen Zustand ganz gut verbergen! Etwas laxere Klamotten, auf eine entsprechende Nachfrage gekonnt beleidigt klimpern und steif sagen: "Nein! Die Diät funktioniert leider nicht..." und fertig.

Maglor
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Mi 3. Aug 2005, 11:05 - Beitrag #6

Deratige Kindstötung waren nicht in allen Kulturen der Menschheitsgeschichte verpönte. Die alten Spartaner hielten es nur für recht und billig unliebasamen Nachwuchs der Natur zu übergeben.
Wahrscheinlich schwinden die Skrupel zur Kindstötung, wenn man sie erst einmal praktiziert hat (vielleicht auch ohne Alkahol). Im Grunde kann das genauso als postnatale Abtreibung gelten, wie eine Abtreibung als verspätete Verhütung gelten kann. (Tatsächlich soll es Frauen geben, die auf Verhütung verzichten und stattdessen jedes Jahr ein Kind abtrieben.)

MfG Maglor

janw
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Mi 3. Aug 2005, 12:54 - Beitrag #7

Besonders wundern mich die Eltern. Kommt sie da alle paar Monate mit einem Blumenkübel an und stellt den unter, und die fragen nicht, was damit werden soll. Merkwürdig.
alea, bin jetzt nicht sicher, ob sie überhaupt einen festen Ehemann hatte. Weißt Du mehr?

Ipsissimus
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Mi 3. Aug 2005, 13:02 - Beitrag #8

ich stelle mir eher vor, daß die Frau innerlich zusammengesackt ist, als ihre Ehe kaputt ging. Sie wird einfach in einem entsetzlichen Loch gehangen haben, aus dem sie nicht mehr rauskam. Dann wurde in dem Spiegelartikel gesagt, daß sie öfters mit wechselnden Männern gesehen wurde - das passt dazu -ich habe schon manchesmal gelesen, daß in solchen Abgründen sexuelle Betätigung das einzige ist, womit die Psyche überhaupt noch erreichbar ist, durchaus mit einer Droge zu vergleichen. Wenn dann die Kinder kamen, und sie immer weiter in dieser dämmerigen Unerreichbarkeit war ...ich möchte nicht der Richter oder die Richterin sein, die das beurteilen muss

janw
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Mi 3. Aug 2005, 13:13 - Beitrag #9

Das stimmt allerdings, Ipsi.
Ich frage mich nur, warum hat keiner bemerkt, daß etwas mit der Frau los war? Oder war sie schlicht nicht zugänglich? Psychische Defizite habe ja den Hang sich zu verstärken, indem mensch sich zur Außenwelt hin abschottet bei bestimmten Themen oder eine Fassade der heilen Welt aufbaut. Wenn nichts mehr hält im Leben, dann trägt der Glaube an die Echtheit der selbst aufgebauten Fassade...

aleanjre
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Mi 3. Aug 2005, 13:14 - Beitrag #10

Jan: Das Grundstück gehörte doch ihr. Ich denke mal, sie hat einfach die Körper irgendwo verbuddelt. Eines wurde in einem alten Aquarium gefunden.

Ipsi: Hm, in den Nachrichten hieß es, der Ehemann wäre nach ihrer Angabe der Vater all ihrer Kinder. Die Ehe wäre zwar zerrüttet, aber nicht geschieden gewesen. Ist das mit "wechselnden Männern" sicher, oder vielleicht nur ein bösartiges Gerücht?

Man will jetzt sorgfältig untersuchen, woher ihre Emotionslosigkeit rührt. Ich bezweifle, dass eine solche Frau in irgendeiner Weise noch als "normal" zu bewerten ist. Schon allein diese Planlosigkeit: sie wollte nach dem 3. Kind kein weiteres mehr, aber sie hat nichts getan, um es zu verhindern. Eine Schwangerschaft ist ein belastender, höchst anstrengender Zustand, den sie wohl kaum genossen haben wird. Trotzdem hat sie jedes Kind voll ausgetragen.

Maglor
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Mi 3. Aug 2005, 13:37 - Beitrag #11

Das ganze klingt wie das Resultat langjähriger Verwilderung und Verrohung zur absoluten Gleichgültigkeit. Offenbar kann man sich emotinal-empathische Regungen abgewöhnen oder aberziehen. Die Idee, geborene Kinder insgeheim in Blumentöpfen verschwinden zu lassen, ist zumindest sehr suspekt. Dafür kann es eigentlich nur einen Auslöser geben: Die Unfähigkeit anderweitiger Geburtenkontrolle. Was aber die Ursuche ist, mag ich mir nicht vorstellen.

MfG Maglor

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Mi 3. Aug 2005, 13:47 - Beitrag #12

na ja, Maglor, das kann wohl so sein (Verwilderung und Verrohung), aber für mein Empfinden hängt über der ganzen Szenerie eher etwas Verzweifeltes und auch ein bißchen was Geheimnisvolles (geheimnisvoll jenseits der Unfähigkeit zu verstehen), weniger etwas Bösartiges. Etwas Pathologisches sicher, aebr inwieweit dieses Pathologische "schuldhaft" herbeigeführt wurde, von ihr selbst, von jemand anderem, von vielen anderen ...



Alea, ich hatte nur gelesen, daß sie lange Zeit allein gelebt haben muss und in der Zeit trotzdem viele Männerkontakte hatte. Das war aber Stand von gestern, insofern mag es da mittlerweile neue Erkenntnisse der Polizei geben.

Maglor
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Mi 3. Aug 2005, 13:55 - Beitrag #13

Wenn man verwildert und verroht ist, so ist man nicht bösartig, sondern weiß im Grunde nicht, was Gut und Böse ist.
Sicherlich ist das ganze sehr geheimnisvoll. Tote Babys in Blumentöpfen haben schon ein wenig was von Akte X. Im Grunde ist dies genauso ein Mysterium für Voyeure wie jener Kanibale von Rotenburg.
Natürlich läßt da mein eigener Spekulationsdrang auch nicht locker. Ich frage mich, ob wirklich sämtliche Säuglinge lebend geboren wurden. Es kann ja sein, dass auch einige Totgeburten darunter sind. Ohnehin stellt sie die Frage, ob es sich nicht zum Teil auch um selbstvorgenommene Spätabtreibungen handelt. Im Grunde ist das auch nicht unbeding am Wuchs der Kinder feststellbar (höchstens an Verletzungen), denn zwischen Früh- und Spätgeburten befindet sich eine Spanne möglicher Entwicklungsstadien von Neugeborenen.

MfG Maglor

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Mi 3. Aug 2005, 14:09 - Beitrag #14

ist denn noch nicht mal sicher, daß die Babies getötet wurden? Ein Geständnis kann natürlich auch nur das Nachgeben gegenüber den eigenen Schuldgefühlen oder schlichte Überforderung durch die Situation bedeuten.

Maglor
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Mi 3. Aug 2005, 14:14 - Beitrag #15

Naja, ei sklettetierten Leichen, ist das sicherlich nicht so leicht festzustellen, ob sie totgeboren sind oder zum Beispiel erwürg wurden.
Im Grunde liegt nur ein Teilgeständnis vor; sprich im Grunde ist offen, ob es ssich vielleicht bei Einigen (sicherlich nicht allen) um Totgeburten handelt.
(Metakommunikation: Es ist schon unglaublich, wie schnell bloße Spekulation Unbeteiligter, den Wert einer Nachricht erreichen kann.)
MfG Maglor

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Di 9. Aug 2005, 00:22 - Beitrag #16

Diese Geschichte ist so grauenhaft, dass ich mich weigere, darüber groß zu spekulieren. Wie seelisch beschädigt muss jemand sein, um so zu reagieren?!

Buddha
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Do 11. Aug 2005, 10:12 - Beitrag #17

Wenn sie wirklich diese Kinder umgebracht hat, dann finde ich, das man die Todesstrafe in Deutschland einführen sollte, auch wenn man denkt ein Leben mit einem anderen zu begleichen(oder in diesem Fall 9) ist Schwachsinn. Ich finde es unverantwortich, das solche Menschen dann noch vor Gericht auf unzurechnungsfähig pledieren können vor Gericht, denn auch wenn sie betrunken war, man hat immer noch einen gewissen Funken Selbstbeherrschung.

Ipsissimus
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Do 11. Aug 2005, 10:22 - Beitrag #18

ich hingegen finde, daß mensch für die Forderung nach Wiedereinführung der Todesstrafe gleich aus welchen Gründen 100 Jahre Wahlverbot und Verbot jeder politischen Betätigung erhalten sollte, denn auch bei größter emotionaler Betroffenheit ist es nicht völlig unmöglich, die Moderne von Vorstellungen des christlichen Mittelalters frei zu halten

aleanjre
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Do 11. Aug 2005, 10:51 - Beitrag #19

Nanoboy, wenn du wirklich glaubst, eine geistig und emotional gesunde Frau könnte ihre Babys töten und danach normal weiterleben, dann tust du mir leid.

e-noon
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Do 11. Aug 2005, 12:13 - Beitrag #20

Ich wäre nicht dafür, die Todesstrafe wieder einzuführen (bin ich generell dagegen, lässt sich viel zu leicht missbrauchen), aber diese Frau sollte einfach ihr Leben lang hinter Gitter, denn was sie getan hat, zeigt, dass es sich nicht lohnt, sie zu retten. Es gibt genug bessere Menschen; an so jemanden ist psychologische Hilfe imo nur eine Verschwendung von Steuergeldern. Mag sein, dass die Gesellschaft dran Schuld ist, hat es begünstigt, zugelassen, übersehen... dennoch liegen die Taten im Verantwortungsbereich der Frau, und sie sollte nicht die Gelegenheit bekommen, sie zu wiederholen oder ihre Kinder noch länger ihrem furchtbaren Einfluss auszusetzen.

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