Ein Problem könnten vielleicht auch die gleich aufgebauten, aber verschieden gemeinten Begriffe "Handlungsfreiheit" und "Willensfreiheit" darstellen.
Handlungsfreiheit ist dieFreiheit, seinem Willen entsprechend zu handeln.
Analog sollte Willensfreiheit die Freiheit, etwas zu wollen, sein.
Willensfreiheit meint jedoch die Freiheit des Willens, man darf also nicht nur wollen, sondern der Wille ist frei von jeglichen äußeren Einflüssen und nicht vorgegeben.
Man hat immer die Freiheit, etwas zu wollen, woraus man sich bezüglich seines Willens natürlich auch nicht eingeschränkt fühlt, Ipsi. Um diese gefühlte Freiheit geht es jedoch nicht, sondern darum, ob der Wille (oder irgendetwas) weder determiniert noch zufällig sein kann.
Natürlich gibt es nicht nur schwarz und weiß, ich kann auch ein bisschen durstig sein, sehr durstig, am verdursten...
Es widerspricht sich auch nicht, wenn ich sage, der Wille ist zum Teil zufällig, zum Teil durch meine Umstände und meine Psyche determiniert.
Allerdings ist es ein Widerspruch, wenn ich sage, der Wille ist
völlig determiniert
und völlig zufällig, ebenso wie wenn ich sage, der Wille ist
weder in irgendeiner Weise determiniert
noch zufällig, da ich mir absolut nicht vorstellen kann, was es außer determiniert und zufällig noch geben soll.
Und in diesem thread geht es ja nicht um das, was es geben könnte, sondern um das, was man sich widerspruchsfrei vorstellen kann.
Menschen verfügen imo also nicht entweder über einen freien Willen oder einen unfreien Willen, sie verfügen über etwas dazwischen, vielleicht einen "geprägten" Willen, der mit seinen Möglichkeiten arbeitet und auch weitgehend klarkommt.
Zum Teil also determiniert und zum Teil
was? Könnte ein solcher Mensch, wenn man die Zeit zurückdrehen könnte, sich also anders entscheiden oder nicht?