"Schöner leben mit Drogen"?

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janw
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Di 9. Aug 2005, 15:41 - Beitrag #21

Nun, es wird ja auch nicht gegen den Volkssport des betrunken autofahrens eingeschritten - der übrigens gerade auch bei Hilfsberuflern, freiwilligen Feuerwehrleuten z.B., gang und gäbe ist. Feuerwehrübung, ja, was ist das denn, wenn nicht Löschen des "Brandes"?

Da muss ich sagen, daß die mir bekannten Cannabiskonsumenten deutlich verantwortlicher damit umgehen. Völlig benebelt, schon das kommt da kaum vor, in so einem Zustand autofahren erst recht nicht.
Nein, hier wirken wirklich zuviele Klischees aus Gangsterfilmen und Krimis.

Ipsissimus
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Di 9. Aug 2005, 15:54 - Beitrag #22

Sie reden von Selbstbestimmtem Drogenkonsum ? Zu solch einer Selbstbestimmung sind viele von den Jugendlichen aber gar nicht fähig! Ganz zu schweigen von den anderen Menschen!
es würde mich zudem sehr interessieren, woher du diese "Information" hast, oder bist du die Instanz, die das einschätzen kann für andere Menschen?

BEN2506
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Di 9. Aug 2005, 16:02 - Beitrag #23

es würde mich zudem sehr interessieren, woher du diese "Information" hast, oder bist du die Instanz, die das einschätzen kann für andere Menschen?


Diese sogenannte "Information" bekommt man überall im täglichen Leben. Anscheind bist du ja der Meinung, dass die WASG eine Instanz ist, die einschätzen kann DASS Menschen über diese Art von Selbstbestimmung verfügen.

Aber ja, ich nehme es mir raus zu sagen, das nicht alle Menschen dazu fähig sind. Willtst du das etwa leugnen ?

Ben

Feuerkopf
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Di 9. Aug 2005, 16:04 - Beitrag #24

Stellen wir uns doch mal eine Gesellschaft vor mit legalisierten Drogen.
Alle Rauschmittel sind - sagen wir mal - in der Apotheke in der gewünschten Konzentration und Reinheit zu erhalten. Ebenso die ggfs. notwendigen Spritzen.
Das ganze wird, wie bei Nikotin und Alkohol, mit Steuern belegt, dafür hat man die Garantie auf gute Qualität.
Zunächst mal nimmt nicht jeder Mensch Drogen. Außerdem nimmt nicht jeder Mensch alle Drogen. Da ich nicht rauche und es auch nicht wieder anfangen will, fielen für mich schon alle Mittel durchs Raster, die verqualmt werden müssten.
Möglicherweise würde ich mal Kokain ausprobieren oder berauschende Pilze.

Mit der Legalisierung fiele der komplette illegale Handel weg, auch die Beschaffungskriminalität.
Gleichzeitig könnte man die geltenden Gesetze ausdehnen, die besagen, dass man beim Autofahren einen klaren Kopf haben muss, ebenso beim Bedienen von Maschinen.
Wenn Drogen kein Privileg der Halbwelt oder der Schickimickis mehr sind, dann werden sie auch weniger interessant.
Es gibt genügend Menschen, die es schaffen, Zeit ihres Lebens wenig zu rauchen und in Maßen Alkohol zu konsumieren. Das würde bestimmt auch für den Verbrauch von anderen Drogen gelten.

Ipsi hat schon den Schriftsteller genannt, der Heroin konsumierte. Was glaubt ihr denn, wie viele gut situierte Menschen hierzulande Heroin oder Opiate nehmen und niemals auffallen?!
Mit sauberem Heroin kann man ein normales Leben führen - sofern man nicht mit der Beschaffung beschäftigt sein muss.

Allerdings kann ein Staat allein eine solche Freigabe kaum bewerkstelligen.
In den Niederlanden gelten die Cannabis-Freimengen übrigens für Einheimische! Im Grenzraum sind schon etliche Coffeeshops wieder geschlossen worden, weil man die bekifften Ausländer nicht dort haben will.

Ipsissimus
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Di 9. Aug 2005, 16:17 - Beitrag #25

Ben, und weil nicht ALLE Menschen zu diesem verantwortungsvollen Umgang mit Drogen in der Lage sind, möchtest du es ALLEN verbieten?

ja, Feuerkopf, so sehe ich das auch

BEN2506
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Di 9. Aug 2005, 16:21 - Beitrag #26

Wenn mit einer eigentlich vollkommen unnötigen Sache hunderten oder tausenden das Leben gerettet wird ? Wie würdest du da entscheiden ?

Was ist hier nun mehr wert, die Freiheit eines Menschen sich mit drogen vollzupumpen ( ohne die er wohlgemerkt auch gut leben könnte) oder das Leben vieler, die nicht in der Lage sind sich zusammen zureißen und süchtig werden (was bei vielen anderen wohl auch der fall sein wird) und jämmerlich zu grunde gehen ?

Was dann übrig bleibt ist eine kleine Menge Menschen die Genug willenskraft besaß um sich davon loszureissen. Der Rest hat sich selber niedergestreckt.

Ich bitte dich : Sag es mir!

Außerdem : Ganz hart gesehen : Allgemein ist Umgang mit Drogen nicht verantwortungsvoll - Aber soweit will ich ja gar nicht gehen!

Ben

Feuerkopf
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Di 9. Aug 2005, 17:25 - Beitrag #27

(Jetzt vertrete ich tatsächlich eine Liberalisierungshaltung... :rolleyes: )

Ben,
du malst ein Szenario, in dem willenschwache Menschen sich die Hirne wegfixen oder was auch immer. Das tun sie heute auch schon. Wer harte Drogen haben will, der bekommt sie auch.
Eigenverantwortlichkeit heißt im Zusammenhang mit Drogen (auch Alkohol, Tabletten und Zigaretten), dass ich mich auf eine Dosis beschränke, die mich nicht krank macht, die mich nicht zu einer Gefahr für meine Umwelt werden lässt.

Der ganzen Diskussion täte etwas mehr Unaufgeregtheit gut.

nils.ri
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Di 9. Aug 2005, 17:25 - Beitrag #28

Aber warum sollte man diese Drogen legalisieren?
Warum sollte man den Leuten mehr Möglichkeiten geben, sich zu berauschen und ihre Gesundheit zu gefährden und die große Hemmschwelle des gesetzlichen Verbots abschaffen?

Was ich mir vorstellen könnte, wäre ein Verkauf an Leute, die nachweisen können, dass sie süchtig sind, um die Qualität des Stoffes zu sichern.

BEN2506
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Di 9. Aug 2005, 17:42 - Beitrag #29

Ben,
du malst ein Szenario, in dem willenschwache Menschen sich die Hirne wegfixen oder was auch immer. Das tun sie heute auch schon. Wer harte Drogen haben will, der bekommt sie auch.
Eigenverantwortlichkeit heißt im Zusammenhang mit Drogen (auch Alkohol, Tabletten und Zigaretten), dass ich mich auf eine Dosis beschränke, die mich nicht krank macht, die mich nicht zu einer Gefahr für meine Umwelt werden lässt.


Wie schon gesagt, dieses Szenario gibt es schon, das habe ich nicht gemalt! Wieso sollte man Drogen legalisieren und die Süchtigen damit noch fördern. Nur um die Beschaffungskriminalität einzudämmen ? Das ist auch ein tolles Argument!

Eigenverantwortlichkeit heißt im Zusammenhang mit Drogen (auch Alkohol, Tabletten und Zigaretten), dass ich mich auf eine Dosis beschränke, die mich nicht krank macht, die mich nicht zu einer Gefahr für meine Umwelt werden lässt.


Genau DIESE Eigenverantwortlichkeit besitzen zu viele Menschen nicht!! Was denkst du denn zu was das führen würde ? Drogen wären doch Plötzlich ein "Muss" für viele Jugendlichen, weil es die anderen eben auch machen! Das zieht man schon beim Rauchen! Genau diesen Gruppenzwang meine ich, da gibt es keine Eienverantwortlichkeit. Vielleicht schaffen es wirklich ein paar das unter Kontrolle zu haben, aber viele werde der Sucht zum Opfer fallen.

Alleine schon das Motto "Schöner Leben mit Drogen" Sieht denn hier keiner was ich meine ? Lasst es euch auf der Zunge zergehen : "SCHÖNER Leben mit DROGEN" Alleine für diese Aussage sollte man sie wegsperren.

Ben

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Di 9. Aug 2005, 17:54 - Beitrag #30

Zitat von BEN2506:Wie schon gesagt, dieses Szenario gibt es schon, das habe ich nicht gemalt! Wieso sollte man Drogen legalisieren und die Süchtigen damit noch fördern. Nur um die Beschaffungskriminalität einzudämmen ? Das ist auch ein tolles Argument!


Das ist sogar ein gutes Argument! Wenn Süchtige legal, zu finanzierbaren Preisen an ihr Suchtmittel herankommen, ist es ihnen möglich, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Das Methadonprogramm arbeitet ähnlich. Die Beschaffungskriminalität zieht einen ganzen Rattenschwanz nach sich, denn der Rauschgifthandel und die damit eng verwobene Prostitution ist fest in den Händen des organisierten Verbrechens. Mit der Legalisierung wäre allem der Boden entzogen.

Genau DIESE Eigenverantwortlichkeit besitzen zu viele Menschen nicht!! Was denkst du denn zu was das führen würde ? Drogen wären doch Plötzlich ein "Muss" für viele Jugendlichen, weil es die anderen eben auch machen! Das zieht man schon beim Rauchen! Genau diesen Gruppenzwang meine ich, da gibt es keine Eienverantwortlichkeit. Vielleicht schaffen es wirklich ein paar das unter Kontrolle zu haben, aber viele werde der Sucht zum Opfer fallen.


Eben. Rauchen und Saufen. Wo liegt denn da der Unterschied zu Cannabis oder Kokain? Doch nur in der Legalität der Drogen. Ich will auch gar nicht wissen, wie viele Leute "legal" Valium oder Muntermacher konsumieren.
Eine Gesellschaft wird immer ein gewisses Klientel an Suchtgefährdeten haben, aber die holen sich ihren Kick, so oder so. Was heißt "Sucht zum Opfer fallen"? Liest du nicht richtig? Selbst Heroinsüchtige können ein normales Alltagsleben führen, wenn sie sich nicht um die illegale Beschaffung kümmern müssen.

Alleine schon das Motto "Schöner Leben mit Drogen" Sieht denn hier keiner was ich meine ? Lasst es euch auf der Zunge zergehen : "SCHÖNER Leben mit DROGEN" Alleine für diese Aussage sollte man sie wegsperren.


Niemand wird bestreiten, dass ein Glas Wein oder eine gute Zigarre die Lebensqualität heben. Warum machst du Unterschiede in der Bewertung der Drogen? Wir haben hier recht einhellig die Meinung, dass die harten Chemiekeulen eh außen vorgelassen werden sollen.

[size=75](was schreibe ich hier eigentlich...]

Anaeyon
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Di 9. Aug 2005, 18:10 - Beitrag #31

*meinung ändert*

Also das es unter jugendlichen zum Muss wird, glaube ich nicht. Warum saufen denn die Kids dauernd? Sie wollen sich erwachsen fühlen (das ist zumindest bei den Jugendlichen so, die ich persönlich kenne) weil sie was trinken, was sie sich noch gar nicht kaufen dürfen.

Wenn jetzt Kiffen legal ist, wo bleibt der Reiz? Klar, manche Leute werden dann kiffen und spritzen, so wie ich Kaffee trinke, aber das dadurch ein Zwang entsteht kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

2. Die Leute, die jetzt illegal Drogen kaufen, in den Rattengift und der ganze Dreck drin ist, die könnten sich "saubere" Drogen kaufen. Das ist schonmal besser, als wenn sie weiterhin an Chemie-Müll verrecken.

janw
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Di 9. Aug 2005, 18:11 - Beitrag #32

Ben, illegale Drogen sind JETZT für Jugendliche interessant, eben weil sie verboten sind, und JETZT besonders gefährlich, weil keine guten und verläßlichen Qualitäten im Umlauf sind.

Es gibt Menschen, die mit Geld nicht umgehen können und es verspielen. Sollte man doch eigentlich Spielbanken verbieten, oder? ;)

Feuerkopf schreibt, was ich sonst geschrieben hätte :)

BEN2506
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Di 9. Aug 2005, 18:22 - Beitrag #33

Das ist sogar ein gutes Argument! Wenn Süchtige legal, zu finanzierbaren Preisen an ihr Suchtmittel herankommen, ist es ihnen möglich, ein einigermaßen normales Leben zu führen. Das Methadonprogramm arbeitet ähnlich. Die Beschaffungskriminalität zieht einen ganzen Rattenschwanz nach sich, denn der Rauschgifthandel und die damit eng verwobene Prostitution ist fest in den Händen des organisierten Verbrechens. Mit der Legalisierung wäre allem der Boden entzogen.


Man muss das Übel an der Wurzel packen und nicht an den Auswirkungen! Damit wirst du diese Probleme nicht beseitigen! Gut, vielleicht ist die BEschaffungskriminalität eingedämmt, aber die Drogen Süchtigen gibts immernoch, oder nicht ? Man muss den Menschen helfen von diesem Zeug wegzukommen, Dann und NUR DANN ist man alle Probleme los!

Eben. Rauchen und Saufen. Wo liegt denn da der Unterschied zu Cannabis oder Kokain? Doch nur in der Legalität der Drogen. Ich will auch gar nicht wissen, wie viele Leute "legal" Valium oder Muntermacher konsumieren. Eine Gesellschaft wird immer ein gewisses Klientel an Suchtgefährdeten haben, aber die holen sich ihren Kick, so oder so. Was heißt "Sucht zum Opfer fallen"? Liest du nicht richtig? Selbst Heroinsüchtige können ein normales Alltagsleben führen, wenn sie sich nicht um die illegale Beschaffung kümmern müssen.


Vielen Dank der nachfrage, aber ich muss dich leider enttäuschen, denn ich lese richtig! Vieleicht sollte ich dich das lieber fragen ? Rauchen und mal einen Trinken ? Da ist gar nichts dabei und ich denke dagegen hat auch fast kein Mensch was! Aber zwischen mal einen Trinken und Kokain gibt es einen unterschied - Symptome wie Nervosität, Angstzustände und paranoide Stimmungen habe ich nach ein bischen Alkohol nicht - außerdem ist das suchtpotenzial sehr hoch. Es sei denn du meins tes so wie es da steht : Saufen, sich den ganzen tag dichtkippen - Da hast du wohl recht, da verwischen die unterschiede. Gut das ich jetzt ruhig schlafen kann denn : Als Heroin Süchtiger kann man ein normales leben führen!

Ich frage mich, warum du nicht auf den größten Teil meines Zitates eingegangen bist, die Jugendlichen. Hast du bedacht was dort die Folgen wären ? :rolleyes: .

Niemand wird bestreiten, dass ein Glas Wein oder eine gute Zigarre die Lebensqualität heben. Warum machst du Unterschiede in der Bewertung der Drogen? Wir haben hier recht einhellig die Meinung, dass die harten Chemiekeulen eh außen vorgelassen werden sollen.


Ich habe schon weiter oben geschrieben, dass jeglicher umgang mit Drogen gar nicht Verantwortungsvoll sein kann, dazu sagte ich, dass ich soweit aber gar nicht gehen will! Was darunter zu verstehen ist ? Ganz einfach, sowas wie Wein, mal eine Zigarre ist gar kein ding und ich bin auch überzeugt das das die lebensqualität hebt. Bitte leg mir nicht irgendwas in den Mund was ich gar nicht gesagt habe!

Unterschiede mache ich in den Drogen, weil manche härter, gefährlicher, das suchtpotenzial höher ist und das absolut nichts mehr mit Spass zu tun hat! Wenn du da snicht siehst, dann tut mir das leid. Aber ich habe keine Lust in einem Land voller fixer zu leben, deshalb halte ich die Regelungen wie sie jetzt sind für angebracht.

(was schreibe ich hier eigentlich...)


Ja genau das frage ich mich auch : Was schreibe ich hier eigentlich... verstehen tut mich hier ja anscheind sowieso keiner, fast keiner.

Also das es unter jugendlichen zum Muss wird, glaube ich nicht. Warum saufen denn die Kids dauernd? Sie wollen sich erwachsen fühlen (das ist zumindest bei den Jugendlichen so, die ich persönlich kenne) weil sie was trinken, was sie sich noch gar nicht kaufen dürfen.


Ja dann nehmen sie die Drogen eben nicht um cool zu sein, oder des Gruppenzwanges wegen, sonders weil die Erwachsenen sie nehmen. Kannst du mir die Logik erklären ?

Aber wovon rede ich überhaupt ?! Würden wir vernünftig handeln, wären wir keine Menschen mehr, nicht wahr ? ;) .


Ben

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Di 9. Aug 2005, 19:14 - Beitrag #34

Zitat von ThreeOfFour:Artikel auf Spiegel.de

Wie ihr in dem artikel seht wirbt die PDS in Sachen für die völlige Freigabe aller Drogen. Freie Entscheidung Selbstkontrolle soll hierbei entscheiden ob man Drogen nimmt oder nicht.


Was denkt ihr dazu?

Ich sehe das aber völlig anders.
Nicht dass ich für die Freigabe von Giften bin, das sei Ferne.
Aber ich sehe nicht, dass die Linkspartei für die Freigabe von Drogen ist!
Ich sehe nur, dass hier jemand behauptet, dass die Linkspartei für die freigabe von Drogen wäre.
Dann sehe ich, dass dieser Jemand Ein Produkt von Gruner & Jahr ist, denn den Spiegel als freie demokratische Zeitschrift gibt es schon seit vielen Jahren nicht mehr.
Also macht hier jemand via Spiegel Propaganda gegen die Linkspartei!
Das sehe ich. Nichts anderes.
In Gewisser hinsicht sind die Linken nämlich wesentlich konservativer als die bürgerliche Masse.
Für die Linken haben Werte noch Bestand, die der bürgerlichen Masse schon längst entglitten sind. Werte wie Anstand und Achtung. Das sind Werte, die durch die Ziele der Arbeiterbewegung zun erkennen sind: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Sicherheit bei Erkrankung, lebenswertes Leben bei Arbeitslosigkeit. das sind zutiefst humanistische Ziele, die sich mit der Einstellung: Lasst die Leute doch am Rauschgift krepieren nicht vereinbaren. So einfach kann man Lügen erkennen!

janw
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Mi 10. Aug 2005, 02:31 - Beitrag #35

Zitat aus dem SPIEGEL-Artikel:
Die Linkspartei-Jugend fordert laut Nagel nicht nur die Legalisierung von Cannabis, sondern die Freigabe aller Drogen bei gleichzeitig umfassender Aufklärung über Vor- und Nachteile. Die Entscheidung für oder gegen Drogen solle nicht von Staat oder Wirtschaft reguliert, sondern in die Hände eines jeden selbst gelegt werden, sagte Nagel.

LadysSlave, ich lese das auch anders als Du. Frau Nagel ist die Jugendpolitische Sprecherin der Linkspartei, und sie gibt hier von sich, daß die Linkspartei-Jugend die Legalisierung fordert. Ist der Unterschied der Lesarten etwa der, daß diese Forderung der Linkspartei-Jugend nicht Teil des offiziellen Programmes der Linkspartei ist, vielleicht?

Mit dem Wert-Konservativismus vieler Linker kannst Du recht haben. Aber zumindest die Freigabe von Cannabis kann auf dem Weg über die Freiheit des Einzelnen für seine Lebensgestaltung auch von Linken befürwortet werden. Sie hat nicht unbedingt etwas damit zu tun, "die Leute am Rauschgift krepieren zu lassen". Das passiert im Übrigen momentan viel effizienter, wo man nicht weiß, was man da eigentlich für einen "Stoff" hat, womit der verunreinigt oder gestreckt ist und wieviel Wirkstoff der enthält. Das ist, wie wenn bei einer Alkoholprohibition mal Bier, mal Wein und mal Rum erhältlich wäre.

Ben, weder bestehen wir aus einem Volk von nur durch Verbote von einer Sucht abgehaltenen Menschen, noch machen alle Drogen zwangsläufig mit großer Wahrscheinlichkeit süchtig. Zumindest was Cannabis betrifft, kann das am Beispiel der Niederlande gut beobachtet werden.
Ben2506 schrieb:
Rauchen und mal einen Trinken ? Da ist gar nichts dabei und ich denke dagegen hat auch fast kein Mensch was! Aber zwischen mal einen Trinken und Kokain gibt es einen Unterschied - Symptome wie Nervosität, Angstzustände und paranoide Stimmungen habe ich nach ein bischen Alkohol nicht - außerdem ist das Suchtpotenzial sehr hoch.

Nervosität ist ein häufiges Zeichen einer Tabakabhängigkeit, das und sehr unterschiedliche Stimmungsausprägungen treten häufig auf bei einer Alkoholabhängigkeit. Und letztere ist gar nicht so schwer zu erzeugen. Du musst nur eine Weile lang immer mal einen Rotwein trinken, mal etwas mehr und noch etwas mehr und auch mal was anderes...und irgendwann kannst du nicht mehr ohne.
Unterschätze den Alkohol nicht. Aber Kokain ist sicher auch eine Droge, deren Freigabe man sich zweimal überlegen sollte. Es ist deutlich etwas anderes, ob Indios die Blätter kauen, oder hier der reine Wirkstoff konsumiert wird.

Ipsissimus
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Mi 10. Aug 2005, 09:50 - Beitrag #36

Man muss das Übel an der Wurzel packen und nicht an den Auswirkungen! Damit wirst du diese Probleme nicht beseitigen! Gut, vielleicht ist die BEschaffungskriminalität eingedämmt, aber die Drogen Süchtigen gibts immernoch, oder nicht ? Man muss den Menschen helfen von diesem Zeug wegzukommen, Dann und NUR DANN ist man alle Probleme los!


Mit den beiden ersten Sätzen bin ich noch einverstanden, Ben. Die Wurzel des Übels liegt jedoch nicht bei dem süchtigen Menschen. Einmal ganz davon abgesehen, ob dein "den Menschen helfen" nicht ein "den Menschen zwingen" ist - aufgrund der allgemeinen Charakteristik deiner Darlegungen liegt diese Vermutung recht nahe - liegt die Ursache von Sucht in einer Kombination von Persönlichkeitsmerkmalen - die zumindest teilweise gesellschaftlich geprägt sind - und gesellschaftlichen Strukturen, die auf Verwertung und nicht auf Heil der Individuen aus sind. Ändere die Gesellschaft so, daß sie für die in ihr lebenden Menschen nicht zum Alptraum gerät, Dann und NUR DANN ist man alle Probleme los.^^

Deine Differenzierung hinsichtlich Sucht durch Alkohol und Nikotin einerseits und andere Stimulantien andererseits ist medizinisch haltlos und zeigt letztlich nur deine Vertrautheit mit "deiner" Form von Sucht, die du halt anderen Formen vorziehst^^



Hinsichtlich des Topics: ich glaube nicht, daß bei der Linkspartei bereits ein ausgereiftes Programm oder auch nur ein durchgängiges Konzept unterstellt werden kann; das wäre in der Kürze der Zeit recht unwahrscheinlich. Die vorgestellten Elemente sammeln sich alle um modifizierte PDS-Positionen, aktualisiert und konzentriert auf derzeit gängige gesellschaftliche THemen. Mehr ist wohl auch nicht zu erwarten; die Linkspartei lebt im wesentlichen von dem, was die etablierten Parteien der Bevölkerung androhen. Und eine negative Folge der Schröderschen Entscheidung zu Neuwahlen liegt aus Sicht der Großen ganz eindeutig darin, daß in der Kürze der Zeit all diese Drohungen nicht genügend effektiv so verschleiert werden können, daß das Stimmvieh sie komplett vergessen hat.

BEN2506
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Mi 10. Aug 2005, 13:17 - Beitrag #37

Nervosität ist ein häufiges Zeichen einer Tabakabhängigkeit, das und sehr unterschiedliche Stimmungsausprägungen treten häufig auf bei einer Alkoholabhängigkeit. Und letztere ist gar nicht so schwer zu erzeugen. Du musst nur eine Weile lang immer mal einen Rotwein trinken, mal etwas mehr und noch etwas mehr und auch mal was anderes...und irgendwann kannst du nicht mehr ohne.
Unterschätze den Alkohol nicht. Aber Kokain ist sicher auch eine Droge, deren Freigabe man sich zweimal überlegen sollte. Es ist deutlich etwas anderes, ob Indios die Blätter kauen, oder hier der reine Wirkstoff konsumiert wird..


Ja naklar kann Nikotin zu zu nervosität führen! Aber es gibt für mich einen GEWALTIGEN Unterschied zwischen Rauchen (obwohl ich das auch nicht so toll finde...) Alkohol und Kokain und Heroin und dieses ganze andere mistzeug. Wie gesagt, für mich gibt es diesen unterschied und da ich großes vertrauen in meine Denkweisen habe, fühle ich mich auch im recht ;) .

Mit den beiden ersten Sätzen bin ich noch einverstanden, Ben. Die Wurzel des Übels liegt jedoch nicht bei dem süchtigen Menschen. Einmal ganz davon abgesehen, ob dein "den Menschen helfen" nicht ein "den Menschen zwingen" ist - aufgrund der allgemeinen Charakteristik deiner Darlegungen liegt diese Vermutung recht nahe - liegt die Ursache von Sucht in einer Kombination von Persönlichkeitsmerkmalen - die zumindest teilweise gesellschaftlich geprägt sind - und gesellschaftlichen Strukturen, die auf Verwertung und nicht auf Heil der Individuen aus sind. Ändere die Gesellschaft so, daß sie für die in ihr lebenden Menschen nicht zum Alptraum gerät, Dann und NUR DANN ist man alle Probleme los.^^


Da hast du natürlich recht, dass der Drogenkonsum mit dem Charakter eines Menschen zu tun hat. Und ja vielleicht hast du auch recht, dass dieses "den Menschen helfen" auch ein bischen "die Menschen zwingen" ist, dass eine ist für manche Menschen VIELLEICHT eine Hilfestellung. Natürlich kommt es auch zum Größten Teil auf das Denken des Menschen an, wenn er weiter Süchtig sein will wird das ganze Natürlich schwieriger!

Ich habe heute ein paar Bekannte gefragt: Sag mal, habt ihr schon davon gehört, was die Linkspartei Fordert : Drogen jeglicher Art zu legalisieren, ihr Motto Lautet "Schöner leben mit Drogen" ... Könnt ihr euch denken, was die meisten kommentare waren ? Die haben doch einen an der klatsche, die sind doch nicht mehr ganz dich! DAS war die Meinung dazu und es hat nicht ein einziger ernsthaft gesagt : Das finde ich gut!

Ich kann es nurnochmals sagen, wenn sowas legalisiert werden würde, dann würden wir verkommen! Ich habe einfach keine Lust in einem land voller fixer zu leben, indem Konsum von harten Drogen eine so alltägliche Sache wird. Und ich kann dir garantieren, da bin ich nicht der einzigste!

Ben

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Mi 10. Aug 2005, 13:58 - Beitrag #38

das glaube ich dir, Ben, daß du nicht der einzige bist, dem das so geht. Allerdings stehen auf der anderen Seite auch mehr Menschen als nur Ipsissimus.

Ich schlage mal folgendes vor: wir machen eine Volksabstimmung über die Abschaffung aller Drogen oder die Legalisierung aller Drogen - würden also die privilegierte Stellung von Alkohol und Nikotin aufheben und diese in den Kontext aller anderen Drogen einbinden. Was meinst du? Würde die Abstimmung so ausfallen, dáß alle Drogen verschwinden müssen? Ich halte es für sehr viel wahrscheinlicher, daß viele, die sich ihren Tabak- und Alkoholkonsum nicht als Sucht anrechnen, zum ersten Mal in ihrem Leben bemerken würden, was sie da eigentlich anderen antun, denen sie deren Drogen verbieten wollen - inklusive aller militanten Nichtraucher, denen es an den Alkohol geht.

BEN2506
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Mi 10. Aug 2005, 14:19 - Beitrag #39

@ Ipsi

Ich bitte dich, du kannst ruhig sachlich bleiben, veralbern musst du mich nicht!

Ich sage es jetzt nochmal : Diese Drogen wie Rauchen und Alkohol gehen noch, aber alles was danach kommt, muss nicht sein! Jetzt drogen zu legalisieren wäre das falsche Signal an die Jugend!

Allerdings stehen auf der anderen Seite auch mehr Menschen als nur Ipsissimus.


Ja, natürlich, dass musst du mir nicht extra erzählen ;) . Aber ich denke doch, dass ich mehr Menschen auf meiner Seite habe, die sich nicht umbedingt Kokain und Heroin geben wollen ?!

was sie da eigentlich anderen antun, denen sie deren Drogen verbieten wollen


Sofern es da um Kokain Heroin Crack und all das andere Teufelszeug geht, würde ich mir bestimmt keine gedanken drum machen, dass ich den armen drogensüchtigen ihre Droge wegnehmen würde! Ich würde versuchen ihnen zu helfen.

Alkohol usw... will ich den Menschen ja gar nicht absprechen, ich denk nicht mal daran, weil ich weiß dass das völliger quatsch ist. Ein Bier gehört einfach dazu ;) .


Und wenn du denkst, dass die legalisierung dieser harten drogen die beschaffungsqualität eindämmt, dann kann ich das auch nicht so recht glauben! Was denkst du denn ? Meinst du jeder Penny Markt oder Lidl Markt würde plötzlich ein Regal mit Heroin zu discounterpreisen haben ? JEmand anders sagte das schon, dass es das dann wohl nur in bestimmten Apotheken geben würde. Da würde das bestimmt auch nicht zu Spottpreisen verkauft werden! Was meinst du, wieviele Menschen sich auch diese preise nicht leisten könnten und dann kriminell werden ?

Ehrlich... Menschlicher Wahnwitz hautnah!

Ben

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Mi 10. Aug 2005, 14:50 - Beitrag #40

Ich bitte dich, du kannst ruhig sachlich bleiben, veralbern musst du mich nicht!

kam das so rüber? Dann tut mir das leid, und ich bitte um Entschuldigung - es war nicht die geringste Veralberung intendiert; es ist mir völlig ernst damit

Ich sage es jetzt nochmal : Diese Drogen wie Rauchen und Alkohol gehen noch, aber alles was danach kommt, muss nicht sein!


ja, DU sagst es nochmal, weil es sich DEINER Meinung nach so verhält. Das ist akzeptiert. Welches Problem hast du damit, daß es sich MEINER Meinung nach nicht so verhält?

Alkohol oder Nikotin gehen genauso viel oder genau so wenig wie jede andere Droge auch; nur weil derzeitiger gesellschaftlicher USUS diesen beiden eine privilegierte Stellung einräumt, heißt das noch lange nicht, daß dadurch eine andere SACHLAGE gegenüber anderen Drogen gegeben ist.

Jetzt drogen zu legalisieren wäre das falsche Signal an die Jugend!


auch das sehe ich völlig anders. Wie schon Feuerkopf und janw erläutert haben, würde sich dadurch die Situation von sehr vielen Menschen entspannen, die wieder die Möglichkeit erhielten, ein normales Leben mit ihrer Sucht zu vereinbaren.


Ob du wirklich mehr Menschen auf deiner Seite hättest? Solange wir es bei der Priivilegiertheit von Tabak und Alkohol belassen - vielleicht. Erwiesen ist das nicht. Ohne diese Privilegiertheit - halte ich es nicht für unplausibel, daß vielleicht sogar du für die Legalisierung abstimmen würdest^^

Der Vertrieb wäre nur ein organisatorisches Problem, mehr nicht, innerhalb von ein bis zwei Jahren gelöst. Drogen über Apotheke wäre imo ein gangbarer Weg.

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