New Orleans

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aleanjre
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Fr 2. Sep 2005, 11:41 - Beitrag #1

New Orleans

Himmel, ich kapier's mal wieder nicht.
Es war lange vorher klar, dass eine Katastrophe kommt, und dass sie gewaltig sein wird.
Die Regierung flehte die Menschen an zu evakuieren.
Nun, die Alten, die Kranken, die Schwachen, die Leichtsinnigen (wird schon wieder...) und jene, die so arm waren, dass sie nicht fliehen konnten (ich würde auch nicht barfuß in die Wüste rennen, ehrlich) - blieben zurück.
Wahrscheinlich wesentlich mehr, als die Regierung gehofft hatte.

Jede Katastrophe ist einzigartig. Es wäre zu leicht zu sagen: Tja, hätten die Bonzen mal eher die Armee, die Hilfstruppen und ausreichend Versorgungsgüter in Bewegung gesetzt, dann würde da unten jetzt nicht alles vor die Hunde gehen. Ich möchte da nichts organisieren müssen.

Aber warum, um Himmels willen, werden jetzt tausende von Polizisten und Soldaten dafür eingesetzt, HOTELS zu bewachen??? Gegen Plünderungen vorzugehen?
Anstatt Mineralwasserflaschen aus den Händen von Verdurstenden zu reißen, sollten die lieber verteilen helfen! Wenn in irgendwelchen Hotelküchen noch Lebensmittelvorräte überlebt haben, ab damit zu den Bedürftigen! Wenn noch Arztpraxen und Apotheken stehen, sollte Fachpersonal diese Läger räumen und alles zu Krankenhäusern schicken, die jetzt kurz vor Kollaps stehen, anstatt zu warten, bis findige Kriminelle auf eben diese Idee kommen und das Zeug als Schwarzware verhökern!

Und warum nur haben europäische Fluglinien einen Tag VOR Ankunft des Hurrikans alles dicht gemacht und Touristen zurückgelassen, die fliehen wollten?

Maurice
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Fr 2. Sep 2005, 12:03 - Beitrag #2

Was du jetzt nicht angesprochen hast, aber imo auch interessant ist, ob durch dieses Ereignis der US-Regierung endlich die Augen aufgehen und sie was an ihrer Umweltpolitik ändern werden. Nach meinen Informationen ist eine solche Diskussion im Moment noch nicht eingetreten und es sei fraglich, ob dies noch geschehen werden. Die Erzchristen da drüben werden es wohl eher als eine Prüfung Gottes interpretieren, als die Folge der anhaltenden Umweltverschmutzung. :rolleyes:

@Hilfe: Ich vermute, dass dahinter ein Prinzipientreue gegenüber dem Gesetz angewandt wird, nach dem deontologischen Prinzip, dass wenn eine Sache gut ist, sie immer gut ist. Und in diesem Fall ist es wohl gut "die Ordnung aufrecht zu erhalten" indem man Hotels und Geschäfte bewacht.
Aus utilitaristischer Sicht ist mir dieses Verhalten nicht nachvollziehbar. Aber vielleicht meinen die da oben auch, dass ihre Vorgehensweise den größten allgemeinen Nutzen bringen würde...

aleanjre
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Fr 2. Sep 2005, 12:12 - Beitrag #3

Ach, es war ja schon vor 10 Jahren klar, dass 2005 ein schweres Hurrican - Jahr wird, denn es ist ein Nicht - El Nino - Jahr. Dann hat's immer mehr und schlimmere Wirbelstürme.
Na, und dass die globale Erderwärmung hausgemacht ist und die Erwärmung des Meeres irgendetwas mit der Stärke der Stürme zu tun hat, ist ja noch lange nicht bewiesen.
Und dass die Hurrican- und Tornadozeit in dieser Ecke noch lange nicht vorbei ist, gehört eben zu den Dingen, an denen niemand etwas ändern kann.
Ist ja schließlich nicht bewiesen, dass eine Reduzierung der Co2 - Emission um 80% irgendetwas ändern, verbessern oder umkehren könnte. :rolleyes:

e-noon
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Fr 2. Sep 2005, 12:17 - Beitrag #4

Das war wohl ironisch gemeint. ? ^^
Ich frage mich, warum sie nicht schon früher mit der Evakuierung angefangen haben, und wieso nicht Hilfe für Arme, Alte, Kranke dabei angeboten wurde. Man wusste seit Jahren, meinst du, dass ein schwerer Orkan kommt?
Wieso sind dann nicht vor Monaten die mobileren rausgeschafft worden, und nicht schon vor Wochen der letzte Mensch? Oder warum hat man nicht wenigstens bessere Vorsorge getroffen und Vorräte gekauft?

Noriko
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Fr 2. Sep 2005, 12:40 - Beitrag #5

Maurice, das ganze hat GARNICHTS mit der Umweltpolitik zu tun, die Sogenannte "Globale Erwärmung ist nur Panikmache der Linken und Kommunisten. ;)
So geschireben in einem Leserbrief eines Amerikaners, zu lesen hier
@Alea ich gehe mal davon aus das das Ironie ist mit dem Nicht-erwiesensein ;)

janw
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Fr 2. Sep 2005, 12:59 - Beitrag #6

Ich muss das nochmal nachlesen, aber ich meine mich zu erinnern, daß in einem Bericht von National Geographic über New Orleans vor nicht langer Zeit schon einmal erwähnt wurde, daß die Stadt in hohem Maße anfällig für Fluten jeder Art ist. Eben weil sie so tief liegt, und weil das Missisippi-Delta durch mangelnden Sedimentnachschub (durch Flussausbau werden Sedimente an Stauwehren zurückgehalten) ständig erodiert.

Das heißt, prinzipiell hätte man sich schon länger mal Gedanken machen müssen, was tun, wenn mal ein potentieller Hurrican, ein Seebeben oder oder...
Aber der Mensch handelt eben immer erst wenn es zu spät ist.
Wobei ich mich aber auch frage, warum man nicht jetzt im Vorwege bestimmte Dinge wie Krankenhäuser evakuiert hat, warum man nur den Mobilen der Gesellschaft gesagt hat "flieht so weit Ihr könnt", ohne über Arme, Alte und Kranke nachzudenken.

In meinen Augen müßte mit der Einsetzung des Kriegsrechts verbunden sein, daß alle verfügbaren öffentlich benötigten Güter wie Grundnahrungsmittel, Wasser, Medikamente,... ins öffentliche Eigentum übergehen, ja, im Katastrophengebiet zum Eigenbedarf beschafft werden dürfen. Plünderung zum Zweck des Weiterverkaufs wäre damit verboten, nicht aber das mitnehmen zum Eigenbedarf und des Bedarfs der Familie.

Was die Entwicklung der Hurricans allgemein betrifft, hat die MünchnerRück eine Zunehme der Hurricans in den letzten 5 Jahren und eine Zunahme der Schadenshöhen festgestellt.
Da mag ein El-Nino-Effekt bei sein, aber dagegen spricht, daß die Hurrican-Aktivität auch gegenüber anderen El-Nino-Zyklen erhöht ist. Deutlich ist auch, daß die Meerestemperatur als ausschlaggebende Größe so hoch ist wie nie.

Die Schadenshöhen haben natürlich auch zugenommen, weil in den gefährdeten Regionen immer mehr Werte hingestellt worden sind - Baugebiete, Industrieanlagen, Marinas,...
Hier muß man generell überlegen, ob man derartige Ansiedlungen in Florida und an der Golfküste noch genehmigen darf, oder ob man nicht Dinge verlagern muss. Das wird natürlich für die usa als Ganzes eine Herausforderung werden, aber vielleicht weniger, als auf die nächste Katastrophe zu reagieren. Und die kommt bestimmt.
Immerhin, erste Ansätze in dieser Richtung sind aus der Politik zu hören. Ein Republikaner stellte den Sinn eines Wiederaufbaus von New Orleans in Frage. Und bekam dafür gleich Ärger aus der Region.

Übrigens, auch das sei erwähnt, haben wir prinzipiell dasselbe Problem, an der Nordseeküste.
Die Halligen sind jetzt auf das maximal mögliche Maß erhöht worden, ein Meeresspeigelanstieg und eine Zunahme von Sturmfluten wird auch hier Evakuierungen erfordern, in 10 Jahren oder 20. und dann vielleicht auch in Ostfriesland, in Schleswig-Holstein. Von den Niederlanden nicht zu reden.
Es wird Zeit, daß hierfür Konzepte erarbeitet werden.

EDIT:
E-noon, Nori: Kann der :rolleyes: lügen?

Maurice
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Fr 2. Sep 2005, 13:27 - Beitrag #7

Wenn der globale Umweltschutz weiter ausgebaut wird, dann werden wir vielleicht vor noch schlimmeren Ereignissen in den nächsten Jahrzehnten verschont bleiben, denn nach Presseberichten hat sich die Ozonschicht stabilisiert. Bleibt die Frage, wie lange es dauern wird, bis sie sich wieder regeneriert hat und wie sich das Wetter wieder normalisiert.

Anaeyon
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Fr 2. Sep 2005, 14:36 - Beitrag #8

Wen interessieren schon die sterbenden Menschen, wenn er sie nicht vor Augen hat...

Warum das evakuieren nicht früher angefangen hat? Weil immer so lange wie "möglich" gewartet wird, da eine Fehlevakurierung Millionen von Dollar kostet.

Anstelle das man jetzt alles tut, um den Menschen Nahrungsmittel und Wasser zukommen zu lassen, lässt man sie verdursten, um sich darauf zu konzentrieren, die durchgeknallten Plünderer auch noch abzuknallen.
Es wurde in einem Tv-Bericht von der Polizei argumentiert, das schon auf Polizisten geschossen worden sei..ja und? Ein toter Polizist kostet weniger als 1000 verdurstete, oder?...

Elbereth
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Fr 2. Sep 2005, 14:46 - Beitrag #9

Also ich finde die ganze Organisation (Evakuierung, Hilfe..) ist anscheinend total misslungen... Und besonders erschreckend finde ich diese ganze Meldungen, dass die Menschen sich bewaffnen, Mädchen vergewaltigt werden, und die Nationalgarde mittlerweile auf bewaffnete Plünderer schiessen darf... Alles in allem kommt überall das negative im Menschen zum Vorschein und es herrscht ein totaler Chaos. Würde sowas z.B. in Indonesien passieren, wäre es für mich nicht so verwunderlich, aber sogar da lief nach der Flutkatastrophe wohl alles zivilisierter ab (obwohl vielleicht gab es da einfach nichts zu plündern), als in einem angeblich so zivilisiertem Land wie den USA

Bauer-Ranger
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Fr 2. Sep 2005, 15:55 - Beitrag #10

Ich denke die Medien treiben wieder einiges an Schindluder.
Ich hab in einem anderen Bericht gesehen, dass das tatsächliche Verhalten der Polizei anders ist. Da haben Polizisten selber sogar geplündert und ich denke, das ist auch der Normalfall.
Mädchen werden vergewaltigt? Es gilt zu prüfen ob mehr vergewaltigt werden als wenn keine Katastrophe wäre. Potentielle Vergewaltiger gibt es immer und zuschlagen können sie auch immer. Erst ab einer signifikanten Häufung kann man von chaotischen Zuständen reden.
Schusse auf Beamten oder unter der Zivilbefölkerung selber? Auch da gilt zu prüfen ob es mehr ist als vorher.
Sicherlich wird die Situation schlimmer sein als vorher, aber ich denke nicht, dass unter den Menschen Raub und Mord herrscht. Die Leute werden sich gegenseitig helfen, denn das Gemeinschaftsgefühl der Amerikaner ist ungemein groß. Und Ausnahmen gibt es immer...

mfg Michi

Lykurg
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Fr 2. Sep 2005, 22:57 - Beitrag #11

Zitat von Noriko:Maurice, das ganze hat GARNICHTS mit der Umweltpolitik zu tun, die Sogenannte "Globale Erwärmung ist nur Panikmache der Linken und Kommunisten. ]hier[/url]
@Alea ich gehe mal davon aus das das Ironie ist mit dem Nicht-erwiesensein ;)
Um nocheinmal darauf zurückzukommen... danke für den Link. Unter den Massen von Leserbriefen sind einige ziemlich beeindruckend. Betroffen gemacht hat mich zum Beispiel der hier:
A gentle reminder to Jürgen Trittin.

When others in our world are in pain during/after a catastrophe, the citizens of the United States open their hearts and generously help. We send doctors and aid halfway around the world to ease their suffering.

To my knowledge, no country has yet to offer aid those affected by Katrina.

One would think this German would at least have the courtesy to allow us to find, bury and morn our dead before they used our pain for their rhetoric.

Your prayers and condolences are appreciated.

- Michael Kuhn

Ich denke, wir sollten uns wirklich ein bißchen zurückhalten mit Schuldzuweisungen. Und aleanjre hat recht: Zweifelsfrei erwiesen ist eine wesentliche durch den Menschen ausgelöste globale Erwärmung noch nicht - trotz einer Masse von Studien, die sich darum bemüht haben.

aleanjre
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Fr 2. Sep 2005, 23:12 - Beitrag #12

Mein Post war ziemlich angefressener Sarkasmus.
Nein, nichts ist bewiesen. Aber die Tendenz ist so deutlich erkennbar, dass ein "es ist nicht bewiesen, also kann es nicht sein!" der reinste Hohn ist. Schließlich ist die Existenz von Gott auch nicht bewiesen.

e-noon: Man weiß, dass in Nicht - El Nino - Jahren stärkere Hurrikans zu erwarten sind als üblich. Die Menschen in diesen Gebieten sind an die jährlich wiederkehrenden Stürme und Tornados gewöhnt. Aber mit dieser Heftigkeit konnte im Vorfeld nur absolute Katastrophendenker rechnen. Die leiden aber eben unter dem Kassandra - Effekt: Propheten schlimmer Nachrichten glaubt man nicht. Schon mal so aus Prinzip.

Dieser Leserbrieb... Ich kann die Wut teilweise verstehen, die da durch die Zeilen schimmert. Es ist schlimm, wenn die Politiker, Wissenschaftler, Industriellen usw. die Opfer einer solchen Katastrophe für ihre eigenen Ziele missbrauchen, sie zu Zahlen degradieren.
Aber es haben eine Reihe von Staaten Hilfe angeboten. Darunter auch Deutschland.

Bauer-Ranger: Ich fürchte, mit gegenseitiger Hilfe und Nächstenliebe ist da erst mal nichts. Die mag später wiederkommen. Wenn man wieder ein wenig hat, dass man überhaupt teilen kann, ohne selbst dem Hungertod ins Gesicht zu blicken. Die Menschen da unten sind völlig geschockt. Alles ist kaputt, die staatliche Autorität ist fort, es gibt keinen Ort, an den man fliehen könnte, kein Essen, kein Trinken, es wird geschossen, geplündert, und Leichen treiben in den Straßen. Die organisierten Banden, die diese Not nun nutzen, machen alles noch schlimmer. Diese Menschen waren vorher schon arm, hatten nie genug, waren krank, ohne Perspektive.
Anstand und Rücksichtsnahme ist ein Luxus. Wir hier in Deutschland haben seit vielen Jahren nichts mehr erlebt, das uns gezwungen hätte, diesen Luxus aufzugeben, um überleben zu können. Das ist unser Glück.
Niemand hat das Glück gepachtet.

Noriko
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Sa 3. Sep 2005, 11:25 - Beitrag #13

Es sind halt "Dumme Amis"
20 Länder haben Hilfe angeboten, ziemlich sofort, auch wie gegsat Deutschland mit Wasser aufbereitung mobilen unterkünften und was weis ich nciht allem.

achja: wenn ich mal frei Cordiliza Rice zum Tsunami zitieren darf:
"Der Tsunami sit gut, da können wir Amerikaner mal wieder zeigen wie gut wir sind."
Noch Fragen?

achja:
Es ist ne Ganze Menge erwiesen:
Es gibt eine reguläre Globale Erwärmung in Warmzeiten.
Diese Globale erwärmung ist durch den Menschen verstärkt.
Dies führt zum abschmelzen der Polkappen, was wiederum zum "versüßen" der Meere führt.
Dies wiederrum bewirkt das über kurz oder lang die Meereströme zunächst abschwächen und irgendwann kollabieren, was logischerweise zunächst zu Meteorologischem Chaos führt und schliesslich zur Eiszeit.

Wiegesagt, das ganze ist normal, selbst wenn der Mensch nicht existieren würde könnte man es nicht aufhalten, aber der Mensch beschleunigt das ganze halt.

Lykurg
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Sa 3. Sep 2005, 12:50 - Beitrag #14

Dies wiederrum bewirkt das über kurz oder lang die Meereströme zunächst abschwächen und irgendwann kollabieren, was logischerweise zunächst zu Meteorologischem Chaos führt und schliesslich zur Eiszeit.
:boah: *bibber* Kannst du das mit einer passenden Quelle untermauern? Das würde mich jetzt sehr interessieren, genauer gesagt, warum und wie der Umschwung zwischen zu hohen und zu niedrigen Temperaturen stattfindet. Weil die ausbleibenden Meeresströmungen und Winde die Verteilung der Hitze nicht gewährleisten? Aber beides entsteht doch auch von selbst, eben um diese Unterschiede auszugleichen? Und sie ändern sich ja auch - seit Entstehung der Erde - fortwährend?

@aleanjre "also kann es nicht sein!" habe ich nicht behauptet, und wollte meinerseits zu einer gewissen Vorsicht im Umgang mit diesen Denkautomatismen aufrufen... ;) Der Leserbrief ist höchstwahrscheinlich vor dem Bekanntwerden der Hilfsangebote entstanden. Es ist auch bedenklich genug, meine ich, daß die deutschen Reaktionen der ersten zwei Tage klimapolitischer Art sind, bevor dann die Hilfsangebote erfolgen...

@Noriko Ist das wirklich "ziemlich sofort"? ---
Das Rice-Zitat ist allerdings heftig, auch, wie es weitergeht... deutlich mangelnde Sensibilität. Aber das gehört weniger hierher...
Es sind halt "Dumme Amis"
wäre doch eine hübsche Überschrift für einen eigenen Thread? Rubrik "Stammtisch"?

Noriko
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Sa 3. Sep 2005, 13:30 - Beitrag #15

@Globale Erwärmung
Sowas lernt man in der schule ;)
Also es läuft wiefolgt:
Durch die Globale erwärmung, welche durch den Menschen katalysiert wird, Schmilzt langsam das Eis von den Polkappen.
Da es sich dabei Um süsswassereis handelt, nimmt der Salzgehalt der mehre prozentual ab, das wasser wird im allgemeinen "leichter"
Dies beinflusst die Globalen meereströme, vorallem den Golfstrom, da diese durch die Dichte Enterschiede des Wassers aufrecht erhalten werden.
Normalerwesei ist Warmes wasser nicht so dicht wie Kaltes, von der Dichteanomalie mal abgesehen, jedoch bewirkt der Salzgehalt eine Erhöhung der Wasserdichte, wodurch Salzreiches Warmwasser Schwerer sein kann wie Salzarmes Kaltwasser und genau dieser Dichte unterschied bewikrt im Golfstrom das Warmwasser nach Europa Tansportiert wird, wo es dann wieder abkühlt, absinkt und zurückströmt.

Wenn nun diese Dichteunterschiede durch die "versüssung" des wassers nicht mehr gegeben sit funktioneirt das Prinzip nicht mehr, der Golstrom bricht zusammen (ob nun wirklich Schlagartig oder nur abnehmend, weis ich nicht, die Globale erwärmung spricht imho für schlagartig) es gibt kein Warmwasser mehr in Eurpa, es wird dadurch hier deutlich kälter und die nächste Eiszeit fängt an, das Wasser gefriert, über lage Zeit werden wieder Gletscher hierrüber ziehen, und zwar solange, bis Der Golfstrom wieder "anspringt" weil an den Polkappen durch die Kälte sich wieder Süsswasser in gefrorener form gesammelt hat und der Salzgehalt des Meerwassers wieder zugenommen hat.

Ein Natürlicher Zyklus halt.


Ich hoffe ich konnte diesbezüglich alle fragen klären ^^

janw
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Sa 3. Sep 2005, 13:32 - Beitrag #16

lykurg, zum Thema Klimawandel gab es mal einen thread, ich glaub im Wissenschafts-Forum. Da ist es etwas erklärt.
Aber, in nuce, die Aussüßung des Meeres durch das Abchmelzen von Inlandeis ist der Schlüssel zum System.
Der Goldstrom wird nämlich wesentlich dadurch in Gang gehalten, daß vor Grönland salzhaltiges und damit relativ schweres Oberflächenwasser in die Tiefe absinkt und damit weiteres Wasser nachzieht.
Wenn dieses Oberflächenwasser jetzt ausgesüßt wird, wird es leichter und sinkt nicht mehr ab. Damit bricht der Golfstrom zusammen.

Dieses System existiert seit ein paar Millionen Jahren, seitdem nämlich Nord- und Südamerika durch Mittelamerika verbunden und damit Atlantik und Pazifik getrennt sind.

Mit dem Beweis für den man-made-Effekt ist das so eine Sache. Es gibt wirklich schwerwiegende Indizien, daß wir am Anfang eines durch uns Menschen verursachten oder stark beeinflußten Klimawandels stehen. Wenn wir warten, bis der letzte Beweis erbracht ist, ist es zu spät zum handeln.

Nun, und Trittin hat nicht unrecht, wenn auch Diplomatie nicht seine Sache ist. Ich denke, die zwei Tage waren auch nötig, um zu eruieren, was wir denn überhaupt sinnvoller Weise an Hilfe liefern können.
Immerhin haben wir kein 3-Welt-Land vor uns, sondern ein 50-Bundesstaaten-Land, das als Supermacht in jeder Hinsicht gilt, und das gerade mal in 3 Bundesstaaten ein großes Problem hat. Denen helfen zu wollen, könnten die Amis schon fast als als Erniedrigung auffassen.

Noriko
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Sa 3. Sep 2005, 13:36 - Beitrag #17

Naja jan, es eght vorallem darum, Einigkeit zu zeigen, anch dem Motto "Hey, ihr seid zwar dumme amis, aber wir helfe euch trotzdem, weil alle Menschen gleich sind, wir wissen das nunmal."
bzw "Wir helfen euch, wenn ihr euch helfen lasst"

Ausserdem is die Zeit ja auch bei der Tsunami Sache von nöten gewesen, ne Regierung muss ich halt erstmal absprechen wie man helfen kann, es ist diplomatisch besser zu sagen "wir können euch helfen und zwar mit:..." als "wir können euch helfen, wir überlegen uns nur noch wie"

janw
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Sa 3. Sep 2005, 13:46 - Beitrag #18

Bush als gläubiger Christ könnte sich auch hinstellen und sagen, das war jetzt die göttliche Prüfung á la Hiob, oder der erste der apokalyptischen Reiter.^^

Also nein, ich kann es wirklich nicht fassen, daß da irgendwelche 100 000 Mneschen in der Stadt sind und keiner in der Lage ist, die mit Wasser und Brot zu versorgen und die Kranken raus zu holen.

aleanjre
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Sa 3. Sep 2005, 16:45 - Beitrag #19

Inzwischen läuft die Sache ja an.
Schröder hatte quasi umgehend eine Form von "jedwede benötigte Hilfe" angeboten. Ohne lange zu diskutieren. Ebenso wie Frankreich und verschiedene andere Staaten. Das wurde erst einmal lächelnd abgelehnt.
Inzwischen steht fest, dass Deutschland umfassende Hilfe leisten wird:
Versorgung von Verletzten und Kranken, Wasseraufbereitung, Aufbau von Notunterkünften.

Erst heute hat die Regierung es geschafft, Hilfskonvois vor Ort zu bringen. Soldaten sorgen so gut es geht für Normalität. In verschiedenen Reportagen wird bereits offen diskutiert, ob Bush auch dann so lange gebraucht hätte, wenn es sich nicht um "Sündenbabel New Orleans", um Arme, Kranke und Schwarze Opfer gehandelt hätte. Ein erschütternder Gedanke, laut ausgesprochen.

Sowohl der Präsident selbst als auch C. Rice stehen unter harscher Kritik: während der Süden des Landes ertrank, haben beide erst mal ziemlich unhastig "ihren Urlaub beenden" müssen. Zieeeeeemlich unhastig.

Maurice
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Sa 3. Sep 2005, 17:36 - Beitrag #20

Sind doch nur eine Hand voll Neger und Penner, die da krepieren, wen interessierts? Hoffentlich die Wähler, bei der nächsten Präsidentschaftswahl! Zwar steht Busch dann nicht mehr zur Wahl (ein US-Präsident kann ja nur maximal zwei Legistraturperioden im Amt bleiben), aber die Fehler der jetzigen Regierung haben auch die ganze republikanische Partei geschädigt. Das führte bereits auch schon zu deutlicher Kritik aus der eigenen Partei.

Da fällt mir ein, dass dieses Ereignis garantiert mindestens einen Kino-Film mit sich ziehen wird. Mal sehen, wann wir von solchen Plänen hören werden...

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