Ich werde es mir auf jeden Fall ansehen und vielleicht hat der ein oder andere hier auch Interesse und es finden sich ein paar, um anschließend darüber zu diskutieren.

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Do 8. Sep 2005, 11:06 - Beitrag #1 |
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"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Do 8. Sep 2005, 11:21 - Beitrag #2 |
Danke für den Hinweis, Maurice, der Videorecorder ist jetzt scharfgestellt, leicht zeitverzögerte Diskussionsteilnahme nun möglich.
Und das, obwohl Schröder und die SPD sich so bemühen, Lafontaine und die Linkspartei nicht mehr zu erwähnen... Das kann ja spannend werden. Ich kann mir allerdings noch nicht so richtig gut vorstellen, daß Westerwelle dabei gut wegkommt, es sei denn, Fischer und Lafontaine kriegten sich richtig in die Wolle - und dafür sind sie zu professionell. |
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Do 8. Sep 2005, 11:53 - Beitrag #3 |
Ich bin leider nicht da, werde aber versuchen, den Videorekorder nach längerem Streik mal wieder zur Kooperation zu bewegen. Vielleicht hilft es ja, ihm einzureden, dass Oskar und seine Partei für die Rechte der Arbeiter, ergo der Streikenden, sind und es somit zu seinem eigenen Besten und dem der Weltrevolution ist, wenn er aufnimmt.
Irgendwann gab es doch auch schon eine große Runde mit Clement, Merkel, Fischer, Westerwelle, Lafontaine. Zumindest meine ich, beim Spiegel eine Umfrage "wer von denen hat gewonnen" gesehen zu haben. Hat das damals jemand gesehen? |
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Year by year, month by month, day by day... Thought by thought. Leonard Cohen
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Do 8. Sep 2005, 13:11 - Beitrag #4 |
@Traitor: Nein von dieser großen Runde habe ich nichts gehört.
@lykurg: Also ich finde, dass Westerwelle ob nun bei Bundestagsreden in Interviews und Diskussionen immer eine gute Figur macht. Ich habe daher keine Bedenken, dass er sich nicht gegen Fischer und den weltfremden Ex-SPDler durchsetzen wird. ![]() |
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"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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Do 8. Sep 2005, 22:22 - Beitrag #5 |
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"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
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Do 8. Sep 2005, 23:19 - Beitrag #6 |
Zugegeben, ich habe die Sendung nicht ganz gesehen, aber genug um meine Meinung hier kundtun zu wollen
.
Von Fischer war ich ein bisschen enttäuscht, früher fand ich ihn überzeugender. La Fontaine hat mich positiv überrascht, weil er so ruhig geblieben ist und versucht hat sachlich zu argumentieren (hat mich aber leider keineswegs überzeugt), vielleicht war er auch einen Tick zu ruhig. Und von Westerwelle war ich auch eher enttäuscht, denn obwohl ich Sympathien für die FDP hege, kam mir seine ganze Art sehr arrogant und überheblich vor. |
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God´s in his heaven. All`s right with the world.
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Do 8. Sep 2005, 23:35 - Beitrag #7 |
Schon komisch, für dich war es Arroganz und Überheblichkeit, für mich Seriösität und Souveränität.
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"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
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Fr 9. Sep 2005, 01:03 - Beitrag #8 |
Nun, ich bin sehr froh, den Beitrag jetzt gesehen zu haben; da mein VCR den ersten Teil gefressen hat, werde ich mir wohl nachher auch noch die Wiederholung ansehen. Auch ich fand es an Spannung und Informationsgehalt dem Zweierduell meilenweit überlegen. Das lag übrigens zu einem erheblichen Teil auch an Maybrit Illner, die das Gespräch, wie ich fand, sehr professionell angeleitet hat (ohne es zu sehr zu dominieren) und sehr fair mit den drei Spitzenkandidaten umging.
Auch ich fand es ziemlich unprofessionell, daß Fischer seine zwei bis drei Mal fast auf Lafontaine losging, und die kleine Lektion von Westerwelle in Sachen Gesprächskultur hatte er auch dringend nötig. Westerwelle gegenüber fand ich ihn weniger offensiv - oder eben nur auf einer "sachverwandten" Ebene und nicht mit dem offenen Ausdruck einer persönlichen Fehde. Von Fischers Argumentation konnte ich schlecht begeistert werden, da die Inhalte nicht stimmen, ich sah aber auch nicht, was mich an der Präsentationsweise hätte mitreißen sollen. Lafontaine fand ich erstaunlich gut. Nur als Fischer ihm gegen Ende ein Bein stellte, landete er ziemlich auf der Nase. Wie deutlich, merkte man etwa aus Illners Kommentar "Ich muß ihnen jetzt doch noch Gelegenheit zur Verteidigung geben, sonst ist das zu unfair." Ansonsten hat er seine - finanzierungstechnisch hanebüchenen - Wunschvorstellungen geschickt an den Mann gebracht und wirkte vielleicht etwas blass (das war er ja auch), aber gelassen und wie einer, der nur gewinnen kann (wenn nicht schwarz-gelb kommt). Und mit Westerwelles Qualität hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Nicht nur, daß er gelassen die langen Auslassungen seiner Konkurrenten abwartete, um dann deutlich und prägnant seine anderslautenden Vorstellungen zu präsentieren. Besonders gut fand ich etwa die Frage nach der Lebensarbeitszeit. Fischer druckste etwas herum, es werde wohl nicht anders gehen, als daß das durchschnittliche Renteneintrittsalter steige und sich dem gesetzlichen annähere. Lafontaine konnte dem nur beipflichten, eine wesentliche eigene Idee hatte er nicht. Und Westerwelle? Früherer Berufseinstieg vor allem für Akademiker, entsprechend den europäischen Nachbarländern. (Der Vorschlag war mir zwar nicht unbekannt, wirkte aber in der Situation genau als der dringend benötigte Befreiungsschlag.) Außerdem hat er erfreulicherweise mehrfach humorige Einwürfe zustandegebracht, etwa auf die Frage nach einer möglichen Ampelkoalition: "Daß Herr Trittin und ich in einem gemeinsamen Kabinett sitzen sollen, klingt doch nach Realsatire". Die Sprechweise war ebenfalls ruhig und verständlich, der Gesichtsausdruck meist locker und entspannt - was man von den beiden Kandidaten am Sonntag absolut nicht sagen konnte. Maurice, wenigstens in meinem Fall ist eine Meinungsänderung wahrscheinlicher geworden - ich schwanke noch etwas. Werde nachher nochmal Parteiprogramme wälzen. Ich kann nur hoffen, daß möglichst viele dieses Duell sehen - und ähnlich empfinden (vor allem aber die Leute aus einem anderen Lager und die Nichtwähler...) |
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Fr 9. Sep 2005, 13:50 - Beitrag #9 |
Ich sehe Joschka Fischer als klaren Gewinner des Duells. Ihm gelang es sich deutlich von den Plänen der CDU und FDP abzuheben. Gerade in der Gesundheitspolitik hat er klar gezeigt, wo es hingehen soll, und Gesundheit ist ja auch das wichtigste.
Einen derben Schnitzer hatz sich allerdings Lafontaine geleistet, als er Fischer vorschlug um eine Kiste Champagner zu wettet. Irritiert war ich ein wenig von Westerwelle, der sich weigerte eine Wahlprognose abzugeben; das Projekt 18 ist vollends vergessen. MfG Maglor |
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"Merkel und Steinmeyer werden noch als dunkles Kapitel in den Geschichtsbüchern erscheinen, fürchte ich. Und Schily als ihr Wegbereiter." janw
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Fr 9. Sep 2005, 15:16 - Beitrag #10 |
Maglor, nach all dem Hohn, der sich nach dem gescheiterten Projekt 18 über die FDP ergoß, vermeiden sie es heute sehr sorgfältig, an diese Blamage zu erinnern. Als sie die möglichen Mehreinnahmen durch ihre Steuerreform beziffern sollten, sprachen sie von "17 bis 19 Mrd. Euro".
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Fr 9. Sep 2005, 15:45 - Beitrag #11 |
Was die Wahlprognosen angeht, so darf man dabei nicht vergessen, dass die anderen beiden auch ihre Hemmungen hatten, eine Schätzung abzugeben.
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"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
- Friedrich Nietzsche: Die fröhliche Wissenschaft |
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So 11. Sep 2005, 14:35 - Beitrag #12 |
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So 11. Sep 2005, 15:11 - Beitrag #13 |
Bis auf Zusammenfassungen mit einigen Zitaten:
http://www.ftd.de/pw/de/21724.html http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.php/2486161 http://www.mainpost.de/aaw/brennpunkte/art112,3240890.html?fCMS=c125f6b9d014511b0bcc413820391c3f hab ich auch nichts gesehen. Wahrscheinlich musst du dir das Interview dann so zusammenpuzzlen, wenn es dir das wert ist. |
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Meine Schwermut ist die treueste Geliebte, die ich je gehabt habe; was Wunder, daß ich sie wieder liebe.
Kierkegaard |
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So 11. Sep 2005, 15:29 - Beitrag #14 |
Thx schonmal, aber da bleibt das Ganze garantiert am Ende noch lückenhaft. Es kann doch nicht sein, dass das nicht irgendwo vollständig online ist.
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"Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes, als der Lehrmeister des grossen Verdachtes"
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Di 13. Sep 2005, 10:42 - Beitrag #15 |
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Di 13. Sep 2005, 11:02 - Beitrag #16 |
Wirklich verpasst hat man nix, Maurice.
Gregor Gysi war so dynamisch wie immer, Guido Westerwelle sollte sich im eigenen Interesse das festgetackerte Grinsen abgewöhnen, Stoiber ist und bleibt ein Oberlehrer, Fischer ist dünner, aber nicht hübscher , Schröder war sichtbar groggy, aber präsent und Angela Merkel sonderte wieder Allgemeinplätze ab und passte nicht auf, als die Kamera sie unbemerkt filmte. Da war es wieder, ihr mürrisches Gesicht.
Die Leute haben sich angegiftet und rumgezickt. Mehr war's nicht. |
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Vorurteile sind Türen zu Zimmern, in die kein frisches Lüftchen dringt. Sir Peter Ustinov[/align] |
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Di 13. Sep 2005, 11:16 - Beitrag #17 |
Der Hammer war ja, als Stoiber und Merkel am Ende der Sendung versucht haben ihre politische Meinung zum Irak Krieg von damals zu vertuschen. Und ich konnte nicht mehr vor lachen, als der Fischer dann den ausgedruckten Brief von Merkel auspackte. Das war wirklich die geilste Aktion überhaupt und wie dumm die Merkel dann aus der Wäsche geguckt hat.
Kompliment an Herrn Fischer, dass der so gut vorbereitet war. Dass er so eine Lüge schon vorher geahnt hat. Von allen Beteiligten hat die Merkel den schlechtesten Eindruck hinterlassen, der Stoiber hat versucht die Bundesregierung gezielt anzugreifen, aber dennoch wirkte er nicht so überzeugend. Immerhin machte er den besten Eindruck bei der Opposition. Lustig war auch die Szene wo der Westerwelle minutenlang gesprochen hat und die Kamera den Gesichtsausdruck von Herrn Stoiber eingefangen hat. Der saß der völlig gelangweilt und desinteressiert. Und wo der Fischer dann meinte: "Sogar Herr Stoiber langweilt sich schon". (Weiß nicht mehr den genauen Wortlaut) Danach hat der Stoiber so getan, als würde er interessierter zuhören, allein daran kann man erkennen, dass er vorher abwesend war. Diese Runde war meiner Meinung nach ein Erfolg für die aktuelle Regierung. Der Gysi hat einen besseren Eindruck gemacht als erwartet. Schröder ist mit Abstand am besten weggekommen. Er hat gezielt auf die Vorwürfe der Opposition gekontert ohne dabei lächerlich zu wirken wie z.b. Westerwelle oder Merkel. |
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"The only thing necessary for the triumph of evil is for good men to do nothing." (Edmunde Burke)
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Di 13. Sep 2005, 11:22 - Beitrag #18 |
Wenn die Sendung wirklich so uninteressant war, wie hier berichtet wird, dann werde ich es mir wohl doch nicht ansehen. Wahlkampf habe ich ja im Grunde ja auch schon genug gesehen. Und auf persönliche Anfeindungen zwischen den Politikern habe ich keine Lust, ich will lieber Inhalte.
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