Hochrechnungen / Endergebnis

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Elbereth
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Fr 23. Sep 2005, 12:53 - Beitrag #101

Ich glaube Feuerkopf meinte, dass die FDP sich strikt weigert mit der SPD zu verhandeln und das finde ich auch falsch, denn somit entziehen sie sich quasi ihrer Verantwortung bei der Regierungsbildung. Wenn sie verhandeln würden und es sich rausstellen würde, dass es unter keinen Umständen klappen könnte, dann ist es ja in Ordnung, aber von vorne so ein deutliches "Nein" überall zu verbreiten nur um sich toll und prinzipientreu vorzukommen.... Na ja... :rolleyes:

Daran, dass wenn die CDU die Grünen überzeugt, dass dann auch die FDP bei der Regierung mitmachen wird, zweifle ich auch nicht ;)

Die "Machtpoker"-Zeit mag vielleicht nicht gerade produktiv sein, aber notwendig, wie sonst soll sich jetzt ein Regierung bilden ;)

Bowu
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Fr 23. Sep 2005, 14:37 - Beitrag #102

Den neuesten Berichten zufolge ist die Schwampel ja nun aus der Welt der möglichen Optionen ausgeschieden.

Damit haben zumindest FDP und Grüne ihren Wunsch nach Opposition tatkräftig unterstrichen.

Lykurg
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Fr 23. Sep 2005, 15:11 - Beitrag #103

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Zitat von Spiegel Online:Die Grünen hätten die Union aufgefordert zu erklären, welche Konsequenz sie daraus ziehe, dass ihr Wahlkampf für eine antiökologische Politik gescheitert sei. "Die Antwort auf diese Frage sind uns Frau Merkel und Herr Stoiber schuldig geblieben."
klingt aber auch eher nach Konfrontationskurs als nach einer Sachdebatte... :rolleyes:
Zu einem Gespräch über die Duldung einer Minderheitsregierung ist es daraufhin offenbar gar nicht mehr gekommen...[/size]
Zitat von Bowu: Damit haben zumindest FDP und Grüne ihren Wunsch nach Opposition tatkräftig unterstrichen.
Sehr treffend ausgedrückt :) - aber bedauerlich, daß sich die Möglichkeiten jetzt so stark einschränken.

Bowu
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Fr 23. Sep 2005, 15:35 - Beitrag #104

Ach solange sich die Möglichkeiten auf die, von mir als am sinnvollsten eingeschätzte, einengen ist das gar nicht mal so schlecht. :)

Traitor
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Sa 24. Sep 2005, 20:22 - Beitrag #105

Dass die schwarz-gelb-grünen Verhandlungen schnell und schmerzlos scheitern würden, war meines Erachtens zu erwarten. Von allen rechnerisch möglichen Koalitionen war sie doch von Anfang an inhaltlich die am wenigsten zusammenpassende. Ich denke auch nicht, dass man den Grünen jetzt anlasten muss, taktisch unklug gehandelt zu haben und sich einer breiten politischen Kooperationsfähigkeit mit Parteien jenseits der SPD zu entziehen - eher sind es CDU und FDP, die nicht fähig sind, mit den Grünen zu koalieren. Denn meines Erachtens wird spätestens in 10 Jahren jede Partei die Kernpunkte der Grünen in ihr eigens Programm übernommen haben, da irgendwann auch die letzten Bornierten einsehen müssen, dass wir ohne ökologische Wende nicht weiterkommen.

Umgekehrt halte ich die Verweigerungshaltung der FDP gegenüber Rot-Grün weiterhin für unangemessen. Inhaltlich könnten sie sich hier weit leichter einfügen als die Grünen im bürgerlichen Lager, denn daran, dass ihre liberalen Träume sich nicht verwirklichen, sind sie ja seit Jahrzehnten gewöhnt, und ansonsten passt das meiste wenigstens ansatzweise. Taktisch kann man die Haltung einigermaßen verstehen, da sie sich sonst wieder ihren altbekannten Umfallerruf einhandeln würden - andererseits ist der Blockaderuf vielleicht auch nicht besser.

Nun kann es wohl leider nur noch um die große Koalition gehen, und man darf abwarten, auf welche Führungswirrnis man sich einigt.

@Lykurg:
Wenn es wirklich große Demonstrationen gegen eine bestimmte Koalition gäbe, bezweifle ich, daß sie letztlich zustandekäme. Die Parteien würden ja ihre Legitimation aufs Spiel setzen - und könnten nur verlieren, egal, wie sie mit der Situation weiter umgingen.
Wenn ich mich recht entsinne, hat die letzte große Koalition sich durchaus über so manche größere Demonstration hinweggesetzt ;)

@LadysSlave:
Schnelle unausgegorene Gesetze haben wir schon genug
Meist aber deshalb, weil das Problem seit Jahren bestand oder zumindest vorhersehbar war, dann Ewigkeiten nichts getan wurde und als es wirklich nicht mehr anders ging unausgegorener Mist verabschiedet würde. Man muss die Sachen so früh wie möglich anpacken, damit nach ordentlicher Bearbeitungszeit etwas vernünftiges herauskommt.

Daneben finde ich es vollkommen korrekt, schon vor den Dresdener Ergebnissen Koalitionsvorverhandlungen zu führen. Das ist mir allemal lieber als noch zwei Wochen puren Wahlkampfes. Und da sich de facto nichts mehr ändern kann (90% dort und damit 3 Sitze für die SPD wären zwar schön, aber daran glaube ja nichtmal ich), ist dieses Vorgehen auch absolut gerechtfertigt.

Feuerkopf
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Mi 28. Sep 2005, 12:37 - Beitrag #106

Neuestes on-dit aus Berlin:

Merkel Kanzler - Schröder Außenminister.

Das hätte ja Tradition, dass der kleinere Partner den Außenminister stellt.
Hätte den Vorteil, dass Schröder sich bereits auskennt.
Hätte den Nachteil, dass er wahrscheinlich "seiner" Regierungschefin auf dern Nase herumtanze würde.

Maurice
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Mi 28. Sep 2005, 12:59 - Beitrag #107

Also im Moment brodelt die Gerüchteküche ja sehr wild.
Schröder wird vielleicht EU-Minister, Stoiber statt Merkel Kanzler... oder Wulf? Oder Koch? Oder Müller? Müntefering wird Vizekanzler und Schilly Außenminister... aber das alles sind nur laut gewordene Phantasien und man kann deren Wahrheitsgehalt für die Zukunft nicht sicher beurteilen.
Lassen wir uns also überraschen. ^__-

Kiwaiti
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Mi 28. Sep 2005, 13:31 - Beitrag #108

Zitat von Traitor:Denn meines Erachtens wird spätestens in 10 Jahren jede Partei die Kernpunkte der Grünen in ihr eigens Programm übernommen haben, da irgendwann auch die letzten Bornierten einsehen müssen, dass wir ohne ökologische Wende nicht weiterkommen.

Das war vor 20 Jahren vielleicht noch richtig, inzwischen ist die erwähnte Wende längst vollzogen, die entscheidenden, vernünftigen Punkte stehen nicht mehr zur Debatte.
Umgekehrt halte ich die Verweigerungshaltung der FDP gegenüber Rot-Grün weiterhin für unangemessen. Inhaltlich könnten sie sich hier weit leichter einfügen als die Grünen im bürgerlichen Lager, denn daran, dass ihre liberalen Träume sich nicht verwirklichen, sind sie ja seit Jahrzehnten gewöhnt, und ansonsten passt das meiste wenigstens ansatzweise. Taktisch kann man die Haltung einigermaßen verstehen, da sie sich sonst wieder ihren altbekannten Umfallerruf einhandeln würden - andererseits ist der Blockaderuf vielleicht auch nicht besser.

Die FDP hat nicht für ihre liberalen Träume so viele Stimmen bekommen, sondern weil sie sich vor der Wahl eindeutig auf eine Wespenkoalition festgelegt hat. Anders ist ihre Entwicklung nicht zu erklären.
Zitat von Maurice:Schröder wird vielleicht EU-Minister, Stoiber statt Merkel Kanzler... oder Wulf? Oder Koch? Oder Müller?

alles, nur nicht Stoiber! Der Bayer ist einfach unerträglich.

janw
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Mi 28. Sep 2005, 13:36 - Beitrag #109

Hm, das schwarze Paradigma der Kanzler-Stellung wird an dem Punkt zusammenbrechen, wo das Gesocks erkennen wird, daß sie keine Mehrheit dafür bekommen werden, außer mit der SPD.
Dann könnte Schröder aber Entgegenkommen beweisen, indem er jemand anderen aus der SPD den Vortritt lässt. Nur wem? Vielleicht jemand, der noch in die SPD eintreten müßte? Joschka...?

Maurice
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Mi 28. Sep 2005, 14:07 - Beitrag #110

Gesocks klingt doch etwas heftig.

@Fischer: Nein ich glaube nicht, dass er in Zukunft noch eine wichtige Rolle in der Politik spielen wird, allein schon weil er sie nicht mehr spielen will, was er ja auch gezeigt hat. Für einen Wechsel in die SPD und eine darauf folgende Kanzlerschaft halte ich den Zeitraum für so ein großes Manöver für zu klein.

@Stoiber: In den Nachrichten wurde gesagt, dass er mit der CSU näher an den Ideen der SPD dran wäre, als die CDU, was für ihn als Kanzlerkandidat sprechen würde. Ich halte ihn aber aus dem Punkt für ungeeignet, als dass er vor drei Jahren die Wahl nicht gewonnen hat (und sich in der letzten Bundestagswahl in Bayern auch nicht mit Ruhm bekleckert hat) und man keinen Verliehrer als Kanzler einsetzen sollte. Für mich kommen deshalb solche Landesminister in Frage, die in den letzten Wahlen erfolgreich waren und auch bei der jeweiligen Bevölkerung beliebt sind, was z.B. einen Herrn Koch ausschließt. Dabei halte ich es nicht für entscheidend, ob derjenige auch auf Bundesebene sehr bekannt ist, denn das war z.B. Köhler auch nicht und trotzdem war er imo ein gute Entscheidung.

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