Einen Tag Lebenszeit..

[Elbereth]

Jeder Mensch wird alt, das ist nicht zu ändern, genauso ist der Tod nicht zu verhindern. Unsterblichkeit finde ich nicht nur nicht wünschenswert, sondern ziemlich schrecklich

ex-sünder: wenn du uns hier von der Erlösung des Geistes was erzählst, kann man es wenigstens amüsiert lesen, denn nachprüfen kannes eh keiner, aber man wird nicht alt, Falten gehen zurück, man stirbt nicht? Nun ja, wieviel Gehirnwäsche haben diese "Gurus" denn mit dir betrieben damit du das glaubst Sorry, aber langsam kann man das wirklich nicht mehr anders nennen...

[Anaeyon]

Angenommen ich würde mich an meinem letzten Tag den ich zu leben habe so fühlen, wie ich es jetzt tue, würde ich versuchen, jeder Person der ich bis jetzt etwas verschwiegen habe, zu erzählen, was ich auf dem Herzen habe.

Dann würde ich in den Wald gehen, mir eine schöne Lichtung suchen und mich hinlegen, einschlafen und hoffentlich nie mehr aufwachen.

[unrealistischer Modus an] oder möglichst viele Sektenführer mitnehmen [/ ]

Und da es bei so einer Umfrage auf ersterem Wege schwer zu Diskussionen kommt, wäre wohl wichtiger zu fragen, wie anders man handelt, wenn man eben weis das man stirbt. Würde sich der typisch menschliche Wunsch, unvergessen zu bleiben bei mir stärker zeigen als sonst?
Würde ich einen seitenlangen Abschiedsbrief schreiben, wobei mich dieser typisch menschliche Gedanke doch so sehr ekelt?

Würde ich anders fühlen, "Menschen genießen" können?..

[Milena]

..ein sehr interessanter Gedanke, das mit dem Herzen ausschütten, sich frei machen, sich ggf. zu versöhnen....
aber warum bis zum letzten Tag warten...?^^
das mit dem ´Sichzurückziehen` erinnert mich stets an das Rudeltier in der Wildnis, das sich zurückzieht, wenn es spürt dass es sterben wird... und vielleicht zuvor ein paar Angehörige, die sich noch von ihrem sterbenden Freund verabschieden, um aber sodann weiter zu ziehen....
der Gedanke, vielleicht unvergesslich für die Nachwelt sich zu zeigen, gibt sich bei mir jetzt z.B. schon seit langem, vielleicht schon seit jeher....
vielleicht kommt dieser Gedanke nicht nur bei den Künstlern auf, die natürlich auch etwas verändern und Signale hier auf dieser Welt setzen möchten, aber natürlich auch diese repräsentative Kunst mit ihrem Namen gleichzusetzen
beabsichtigen...
an dem Tag, der der letzte sein wird, werde ich hoffentlich ganz nah mir selbst sein können und meine Lieben und mich selbst ganz tief und wahrhaftig spüren können....

[Anaeyon]

Milena, bist du nicht nebenberuflich Mutter? Auch das ist meiner Meinung nach eng mit diesem "nicht in Vergessenheit geraten" verknüpft. Warscheinlich ist das auch ein Grund, warum ich mir zur Zeit nicht im Entferntesten vorstellen kann, jemals Kinder zu haben. Je mehr ich erlebe, desto mehr will ich wohl auch verewigen, je stolzer ich auf mich bin...

Warum ich bis zum letzten Tag damit warte? Stell dir vor ich würde einem Mädchen sagen, das ich sie liebe. Wäre das eine normale Alltagssituation -> "oh nein, noch so ein verehrer", wenn sie wüsste das ich sterbe, vielleicht würde sie es ernster nehmen, den Worten "ich liebe dich" mehr Bedeutung zusprechen, sich geschmeichelter fühlen als wenn es nur nebenbei kommt.

Das gleiche bei Leuten die ich nicht ausstehen kann. Wenn ich konstruktive Kritik anbringe, ist der Gegenüber höchstens verärgert. Im Falle des Threads würde meinen Worten mmn. einfach mehr Bedeutung verliehen.

[Milena]

..schon eher hauptberuflich...Anaeyon..^^
all unsere Mütter/Väter werden uns wohl ewiglich unvergessen bleiben...sei es mehr in guter oder auch in weniger guter Erinnerung...^^
..aber auch schade um die verpasste Chance, um die vielen schönen Stunden zu zweit, wenn du bist zum letzten Tag wartest bei dem Mädchen, das dir gefällt und heimlich liebst....^^
und wenn sie deine Liebe nur erwidert, weil sie um deinen letzten Tag weiss, dann ist es doch mehr aus Mitleid als aus Liebe, oder...
und möchtest du nicht auch aus der Liebe Willen geliebt werden als aus sonst was...?
..und lass doch dein Gegenüber verärgert sein...^^
damit würde ich auch nicht bis zum letzten tag warten...^^ denn Übung macht den Meister..^^ es ist doch ein Schönes sich zu üben, in vielem, auch dem anderen dabei anzublicken und ihm die Meinung sagen zu können.....
sicherlich wird er nicht gleich tot umfallen, deswegen...^^

[Anaeyon]

Na, wer redet denn davon, das ich meine Liebe erwidert haben will, vielleicht will ich ihr ja nur mit dem Geständnis eine Freude machen

Und Leute verärgern tu ich dauernd, sowohl gewollt als auch ungewollt (und doch mit Schadenfreude letzendlich, meistens ^^)

Nein, wenn ich genauer darüber nachdenke ist auch der Gedanke, MEINEN Aussagen mehr Kraft verleien zu wollen, dieser "typisch menschliche" Gedanke. Wenn auch nicht aus ganz so egoistischen Gründen.

Vielleicht würde ich das auch alles in einem Brief schreiben. Gegenstände die jemanden an mich erinnern könnten auf einen Haufen werfen und verbrennen wäre doch mal was.

[Feuerkopf]

ex-suender,
was für ein Altenbild hast du denn?!

Weder sind alle alten Leute Pflegefälle, noch stinken sie alle, noch haben sie eine ekelige Haut.
Ganz im Gegenteil: Meine alten Großeltern hatten eine besonders feine, fast pergamentene Haut, die ganz zart war.

Außerdem setzt die Ursprungsfrage nicht voraus, dass man im hohen Alter stirbt, sondern dass uns nur noch ein Tag bleibt, ab jetzt.

[Milena]

..ich denke auch, dass es unheimlich schwierig ist zu begreifen, einen Lebenstag nur noch für sich greifen zu können...weil, wieviele Tage haben wir einfach so verschwenden lassen, dahingehen lassen, als zu selbstverständlich begriffen und betrachtet, so als würde diese Selbstverständlichkeit geradeso ´ewiglich´, na ja, nicht gerade, aber doch noch ziemlich lange so weitergehen.....
ich glaube es fast nicht, dass irgend jemand es wirklich begreifen könnte, dass morgen z.B. der letzte, der allerletzte Tag für ihn gekommen wäre....
ja, vielleicht ist es auch ganz gut so, es nicht wirklich begreifen
zu können, da wir sonst darüber hinaus zu leben vergessen würden...^^

[Padreic]

Ich glaube, ich könnte meinen letzten Tag nicht glücklich verbringen. Besonders, weil ich hin und her gerissen wäre, mich von verschiedenen Menschen noch zu verabschieden und etwas Zeit mit ihnen zu verbringen, und die Zeit für mich selbst zu nutzen; ich glaube, ich wäre glücklicher, wenn ich meine letzten Stunden (nicht den ganzen Tag) allein verbrächte, dennoch fiele es mir schwer, Leute abzuwehren, die mich vielleicht nicht gerne gehen ließen, und fühlte mich schuldig, täte ich es doch oder teilte ich es ihnen gar nicht erst mit. Ich glaube, das "Wachet mit mir!" ist mir fremd, ich bin eher der "Schlafet ruhig und laßt euch nichts anfechten!"-Typ.

Was wäre gut am letzten Tag, jenseits von anderen Menschen? Beten, mit sich in Frieden kommen und Schönheit genießen, denke ich. Die Bibel lesen, nachdenken und nochmal die Bilder einer Ausstellung oder Beethovens Neunte hören, nochmal den Beweis des Fan-Theorems und seiner Folgerungen lesen. Wenn man Schönes um sich hat, nochmal einen Spaziergang machen. Wenn man ein Auto hat, sich einen schönen Ort zum Sterben suchen.
Es gibt so viel Schönheit auf dieser Welt, es wäre schade, sie nicht nochmal an seinem letzten Tage zu genießen. Spätestens an seinem letzten Tag sollte man aufhören, gemein und niedrig, ein Sklave von gesellschaftlichen Zwängen zu werden, und beginnen, ein Mensch zu sein, ein Mensch, wie er sein sollte, wie man er sein will.

[aleanjre]

ex-suender, deine Menschenverachtung spottet jeder Beschreibung. Soll man mal deine Mutter, sofern sie noch lebt, fragen, ob der Inhalt deiner Windeln damals nach Rosen duftete? Ich bin Krankenschwester, ich kenne sehr viele alte Menschen. Mein Respekt vor ihnen - nun gut, nicht allen Alten per se, aber die Ausnahmen sind gering - ist immens. Mit Sicherheit größer als deine Barmherzigkeit. Deine "Barmherzigkeit" scheint mir in Todesangst zu gründen, und sich in alberner Arroganz zu äußern. Glaubst du, die von dir zitierte Mutter Theresa hätte sich aus Ekel weggeschlichen? Ist der Dalai Lama unkultiviert, da er doch recht sichtbare Zeichen von Alterung zeigt?

[Milena]

Padreic:

Spätestens an seinem letzten Tag sollte man aufhören, gemein und niedrig, ein Sklave von gesellschaftlichen Zwängen zu werden, und beginnen, ein Mensch zu sein, ein Mensch, wie er sein sollte, wie man er sein will.

...ja genau, Padreic, spätestens....^^

[Lykurg]

Da ich ein kultivierter Mensch bin^^, würde ich die Gelegenheit nutzen, mich von den mir wesentlichen Menschen zu verabschieden. Ich denke, daß eine letzte Möglichkeit zur Gemeinschaft, ein bewußt erlebtes Zeichen der Nähe es den anderen leichter macht - das wäre für mich wesentlich.

Aus diesem Grund scheidet auch die 'Abschiedsart' des Empedokles aus. Er sprang der Legende nach in einen Vulkan, sein Vorhaben, damit restlos zu verschwinden, scheiterte aber: Eine seiner Sandalen wurde wieder "ausgespuckt". Mögliche Folgerung: Der Versuch, sich zurückzuziehen, ist letztlich zwangsläufig erfolglos, ein Verschwinden gibt es nicht. Auch wer seine Hülle etwa im Wald zurückläßt, wird irgendwelche armen Pilzesucher damit erschrecken. Und Familie und Freunde über Grund und Art des eigenen Verschwindens bewußt in Unkenntnis zu lassen, ist mE nicht die feine Art.

[Neithan02]

also wie würde ich meinen letzten tag verbringen...

wahrschienlich angst haben, denn mit dem leben abgeschlossen hab ich noch längst nicht

ansonetn würde ich mich nicht verabschieden wollen, da dies nur in tränen ausarten würde, die es mir noch mehr erschweren würden

dann lieber schnell sich selber umbringen

[Milena]

..ich denke auch, dass ich mir erstmal den restlichen Verstand aus dem Gehirn heulen werde, denn im Wahnsinn lebt sich´s allemal leichter und für den allerletzten Tag ohnehin.....

[ich_von_hier]

@Neithan02: erstmal herzlich willkommen im Forum

wahrschienlich angst haben, denn mit dem leben abgeschlossen hab ich noch längst nicht

ansonetn würde ich mich nicht verabschieden wollen, da dies nur in tränen ausarten würde, die es mir noch mehr erschweren würden

dann lieber schnell sich selber umbringen

Das liegt wohl daran, das du noch ziemlich jung bist (bin ich zugegeben auch).
Aber sich schnell selber umbringen, halte ich für keine Lösung.

Wenn man als junger Mann/ junge Frau nur noch einen Tag zu leben hat, sollte man nochmal richtig die Sau rauslassen oder sich entlich für Dinge Zeit nehmen, die man längst mal machen wollte, aber man nie dazu gekommen ist. Aus welchen Gründen auch immer.
Alles zu Verkaufen, für einen Ferari ist wahrscheinlich das bekannteste Beispiel. Oder den Mesnschen in seinem Umfeld, nochmal alles zu Sagen (wie schon erwähnt), was man schon immer Sagen wollte. Dazu gehört der nervige Chef, die heimliche Liebe, oder einfach nur der Dank an die Familie und Freunde, mit dem Wahrscheinlich auch viele ihre letzten Stunden verbringen wöllten. (Da könnte man glatt eine Umfrage starten: Mit wem würdet ihr am liebsten eure letzten Stunden verbringen?: Chef, Familie, Freunde, Liebe, Superstar, ...)
Das entscheidende ist ja, das es ja sprichwörtlich kein Morgen mehr gibt.

Sehr alten Menschen (weit jehnseits der 80) haben vieleich andere Ziele. Sie wollen vielleicht der Welt/ dem Großenkel oder wem auch immer noch einen letzten Rat geben, wie man es aus Filmen kennt. Schließlich haben solch alte Menschen irgendwann alles erlebt und sind Wunschlos aber wollen halt nicht vergessen werden.

Ich persönlich würde wahrscheinlich erstmal irgendwas aufregendes machen (einen Falschirmsprung oder die erwähnte Ferrari-Fahrt) und danach mich bei allen Verabschieden, die mir was Wert sind.

Die entscheidende Frage ist ja auch, wie werden sich die Menschen an einen erinnern?

Nachtrag: Außerdem würd ich mir den ganzen Tag "Somewhere Over The Rainbow " anhören, der Song ist einfach fantastisch um aus dem Leben zu scheiden.

[Die Maschine]

Im Prinzip mache ich es so, dass ich versuche mit Menschen nie im Streit auseinanderzugehen (also Menschen, die mir wichtig sind).

Da spiegelt sich auch wider, dass es das letzte Mal sein könnte, dass man betreffende Personen sieht und im Streit quasi nie wieder was von einander zu hören... fällt mir zu diesem Thema nur so ein.

[Milena]

ja Maschine, genauso könnte jede Reise, die ein Mensch antritt die letzte sein, von dem her, so gibt es bei uns in the family immer bussys, wenn einer weggeht, und wenn es nur ein Weggehen kurz um die Ecke ist....^^

[DaumA]

Würde ich erfahren, dass ich nur noch einen Tag zu leben hätte, dann würde ich die ganze Zeit weinen. Es sei denn, ich bin schwer krank und will sterben. Ich würde mich bei meinen engsten Verwandten kurz verabschieden, natürlich auch bei den engsten Freunden. Aber nicht zu lange, dann wird alles noch schwerer.
Dann würde ich mich ins Bett legen wollen, die letzten Stunden mit meinem Liebsten verbringen und irgendwann ganz ruhig in seinen Armen einschlafen.

[Milena]

ja und wenn man sein Herzallerliebst an diesem Tag nicht einmal mehr erreichen kann, weder per mail, noch per Telefon, sei es weil er sich per Kopfhörer von dem Rest der Welt abgeschirmt hat, dann ist es verständlich traurig....und sehr schade.

[Feuerkopf]

Milena,
die Eingangsfrage war doch hypothetisch!
Was meinst du, wie sich der Betreffende morgen ärgert!