Sterben ist eine Ausnahmesituation. Etwas, auf das man sich nicht wirklich vorbereiten kann, denn es gibt nicht die Möglichkeit, es zu üben.
Wenn der Tod dich einfach wegreißt, durch ein Unglück, eine Krankheit... dann stellt sich nicht die Frage, ob man bereit ist. Ob man nun losgelassen hat oder nicht, mit einem Lächeln im Gesicht oder schreiend vor Angst oder Schmerz, ob am Leben klammernd, weil man zurückbleiben will, oder entspannt daliegend, bereit für das nächste große Abenteuer: du wirst mitgenommen.
Wenn der Tod sich anschleicht, und dir die Möglichkeit gibt mit ihm zu kämpfen, liegt es an dir selbst, ob du ins Gefecht ziehst, oder dich demütig ergibst. Vielleicht kannst du ihn besiegen, für Tage, Wochen, oder sogar einige Jahre!
Wenn du von Menschen zum Tode verurteilt wirst, liegt es ebenfalls in deiner Hand, wie du deine letzten Stunden verbringst: mit Abschied, Wehmut, resümieren - oder Verzweiflung, Angst, sich auflehnen...
Etwas anderes ist es wohl, wenn du beschließt dich selbst zu töten, obwohl dein Körper gesund und stark genug für noch viele Jahre ist...
Jetzt, hier, in diesem Moment, wo ich sitze und schreibe, bin ich weit entfernt vom Tod. Ich lebe, ich hoffe, ich träume, ich plane, ich wünsche, ich denke - unendlich viele Dinge. Wenn ich gleich aufstehe, um etwas zu trinken, könnte ich ausrutschen und mir das Genick brechen. Diese Möglichkeit wird mich jedoch nicht davon abhalten, trinken zu wollen. Oder weiterhin zu leben, hoffen, träumen, planen, wünschen und denken.
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