Bezahlen wir über die GEZ Propaganda bei den öffentlich-rechtlichen Sendern?

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LadysSlave
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Mo 17. Okt 2005, 11:12 - Beitrag #1

Bezahlen wir über die GEZ Propaganda bei den öffentlich-rechtlichen Sendern?

Ich bin eigentlich kein -Anhänger der Privatsender.
Aber in einem sind die Privatsender ehrlicher. Sie behaupten nicht ausgewogen zu sein und sind es dann nicht.
Das böseste Beispiel ist der gebührenfinanzierte Sender Radio Berlin Brandenburg (RBB).
Ein Sender, der aus Interviews alles rausschneidet, was nicht in den Kontext der Sendung reinpasst.
Wir haben im Berliner Bezirk Treptow angeblich ein Rechtsextremismusproblem. So sendet es jedenfalls der RBB.
Da wird am Bahnhof Schöneweide ein Fussgängertunnel verdunkelt, Lichter werden von links nach rechts geschwenkt und Sirenengeheul ertönt.
Das sind keine Bilder aus einem Horrorfilm. Es ist eine Sendung am 03.09.2005, die am Abend in der Abenschau auch noch als Nachricht gesendet wird. Mit den Mitteln des kalten Krieges. Betitelt wird es mit einer Nazibedrohung in Schöneweide. Die einzige Bedrohung, die ich zur Kenntnis nehmen musste war die Propagandabedrohung durch den RBB.
Ich war am 03.09.2005 selber an dem Ort. Es war eine (leider total misslungene) Veranstaltung unter dem Motto Berlin L(i)ebt bunt, mit der gegen angebliche Naziumtriebe im Bezirk angefeiert werden sollte. Im selben Rahmen hat eine Gaststätte ein kostenloses Obdachlosenessen für Hatz4 Opfer organisiert. Das war natürlich nicht im Sinne des (SPD) Bezirksbürgermeisters- so kurz vor der Wahl.
Leider waren die RBB Leute der Meinung, dass diese Kneipe eine rechtsextreme Kneipe wäre und interviewte dazu mehrere Leute. solche Interviews der Bevölkerung in der die Gäste einfach nur als Gäste bezeichnet wurden und die RBB Frager gefragt wurden, ob sie eine Kneipe für ein Erziehungsheim halten würden,ob etwa ein Wirt heutzutage nach dem Parteibuch fragen soll, bevor er ein Bier ausschenkt wurden einfach nicht gesendet, .
Es wurde nur ein Interview eines NPD Anhängers, der auf der gegenüberliegenden Strassenseite stand gesendet, der natürlich meinte, dass Fremde hier nichts zu suchen hätten. Dass dieser "Interviewpartner" nicht mit der Gaststätte zu tun hatte, "vergaßen" die RBB Leute zu erklären.
Damit wurde dann auch in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, dass es rechtsextreme Bedrohung in Schöneweide gäbe und die kostenlose Erbsensuppe für Hartz4 Opfer eine rechte Propaganda Aktion wäre. Damit waren dann natürlich auch Hart4 Opfer kein Thema mehr
Insofern ist die Masche der hiesigen Meinungsmacher in unseren öffentlichen Medien mit denen aus den USA durchaus vergleichbar.
Das bezahlen wir auch noch mit Gebühren. Zwangsweise und ohne Einflussnahme

janw
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Mo 17. Okt 2005, 11:49 - Beitrag #2

Ich würde es nicht als gezielte Propaganda ansehen, eher schon als Fall schlechten unfachgerechten Journalismus. Vielleicht hatte da jemand ein bestimmtes Erkenntnisinteresse...
Schlimm genug jedenfalls.
Ich könnte vergleichbares über den NDR berichten, sehe zumindest dort aber eher Ausreißer darin, die die eigentlich akzeptable, teils auch gute Qualität unterstreichen.

Letztlich bleibt bei solchen Berichten der Weg an den Landesrundfunkrat offen. Eine Beschwerde ist sicher angebracht.

Ich habe übrigens den Eindruck, daß derlei Dinge eigentlich erst zugenommen haben im Fahrwasser der Privatsender. Sie haben IMHO das Niveau so weit gesenkt.
Ich könnte jedesmal..., wenn ich wieder so eine Blitzer-Warnung höre. Radarwarngeräte sind verboten. Dann müßten entsprechende Warnungen im Radio es auch sein. Sonst könnte man auch gleich sagen, wo die Bullen gerade mal nicht auf Streife sind und sich ein Bankraub lohnt.

Maglor
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Mo 17. Okt 2005, 15:30 - Beitrag #3

Gerade bei regionalen Themen im TV befällt oft ortsansässigen Zuschauern ein großes "?". Der Grund ist natürlich der, dass der Zuschauer sich mitunter besser auskennt als der Journalist. Wenn das Fernseh-Team dann auch nur vielleicht einen Nachmittag bleibt und irgendwelche Leute befragt (und eben nicht alle, was aber auch unmöglich ist) entsteht natürlich kein guter Beitrag.
Was die Fragestellung "Bezahlen wir über die GEZ Propagande bei den öffentlich-rechtlichen Sendern?" betrifft, so möchte ich sie klar verneinen. Sendungen wie die Tagesschau sind keinesfalls solches Infotainment wie man es von den Privaten kennt, da werden noch richtige Nachrichten gemacht und nicht einfach unterhaltsames vom Tagesgeschehen gesendet.
Sendungen wie Frontal-21, Panorama etc decken immer wieder Skandale und Skandälchen auf und beleuchten Opposition wie Regierung. Ich glaube solche Sendungen geben dem öffensichtlichen Sendern immer noch ein Existenzberechtigungsschein. Da wird noch selbst recherchiert und nicht abgeschrieben. Mal sehen, wie da jetzt mit der Ex-Kirch-Gruppe unter Axel-Springer weitergeht, jetzt wird man wahrscheinlich nur noch bewegte Bild-Meldungen verfolgen dürfen.
MfG Maglor :|

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Mo 17. Okt 2005, 17:33 - Beitrag #4

@maglor
Ich möchte hier ein falsches Bild zurechtrücken.
ich meinte nicht, das wir ausschliesslich Prpoaganda bezahlen.
Deine Einschätzungen zu besagten Sendungen teile ich . Auch Sendungen wie Wiso, Plusminus und diverse andere, sind es Wert die Gebühren zu bezahlen.

Das war nicht mein Interesse.

Meine Frage ging zu den Auswüchsen und die sind beim RBB anscheinend kein Fehler, sondern gezielt. Denn letztens wurde wieder eine kurze Sendung über Rechtsexteremismus in Berlin gesendet. genau aus Treptow, wo in einem Wahlbezirk 11,4% NPD zustande kam. Ich wurde selbst interviewt und habe dabei sagen können, dass die 11,4% genau 36 Stimmen ausmacht (Eim Stimmbezirk mit extrem geringer Wahlbeteiligung), was mich nicht wunderte, wohnt doch die Führungsriege der Rechtsextremen in diesem Stimmbezirk. Sie haben sich selbst gewählt, was nicht sonderlich beunruhigt. Ferner kam dann wieder die besagte Gaststätte dran und die Frage, ob ich nichts gegen Rechte in der Kneipe hätte. Da habe ich gesagt, dass ich andere Gäste in der Kneipe nicht nach ihrer Gesinnung frage und solange ich nicht angemacht werde, dem Anderen keinen Demokratienachweis in der Kneipe abverlange;) . Und ratet mal, wen der RBB dann sendete. Genau denselben NPD Fuzzi, vom 03.09.05 der war dann in einer Kneipe voll und brachte seinen Stuss. Ich weiss ja nicht, ob der von denen ein Gehalt bekam.
Jedenfalls ärgert solches Verhalten bei einem öffentlich-rechtlichen Sender wesentlich mehr, weil der Bürger von diesen Sendern eine größere Seriösität erwartet. Was zwar eigentlich für die öffentlich-rechtlichen Sender spricht, aber gegen den RBB.

Maglor
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Mi 19. Okt 2005, 13:12 - Beitrag #5

@LadySlave
Der von dir beschriebene Vorfall kann im Grunde nur von Augenzeugen und Ortsansässigen bewertet werden.
Es kann sein, dass die Redaktion so versuchte, die Lage so dramatisch wie möglich darzustellen. Das hat vor allem einen Grund: Quote. :(
MfG Maglor :rolleyes:

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Do 20. Okt 2005, 00:42 - Beitrag #6

Zitat von LadysSlave:Insofern ist die Masche der hiesigen Meinungsmacher in unseren öffentlichen Medien mit denen aus den USA durchaus vergleichbar.

Bei dieser Schlussfolgerung wäre ich skeptisch, denn sie beruht auch nur auf medial verbreitetem (Un)sinn, den du nicht nachprüfen kannst und dessen Wahrheitsgehalt ich stark anzweifel oder zumindest nicht in diese Extremen ziehen würde. Aber ich will nicht von der eigentlichen Diskussion über unser deutsches öffentlich rechtliches Fernsehen ablenken.

mfg Michi


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