Napola - Martin lässt Granate fallen

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MartinR
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Di 4. Okt 2005, 05:41 - Beitrag #1

Napola - Martin lässt Granate fallen

Hallo zusammen!

Ich habe mir jetzt schon ein paar Mal Napola angesehen.
Toller Film!

Eine Sache verstehe ich aber nicht ganz.

Der Martin ist beim Granatenweitwurf schon als er aufgerufen wird schweißgebadet. Dann zieht er den Zünder, wirft aber nicht, sondern läßt die Granate fallen.

Warum!??

Habe ich im Film etwas verpasst??
Ist diese Stelle ausschließlich dazu da, um dem Siegfried die Gelegenheit zu geben, sich zu opfern? Oder hat es einen Grund, daß er die Granate nicht wirft.

Und warum schaut Siegfried dann so intensiv hoch, nachdem er sich auf die Granate geworfen hat!??

Martin.

Traitor
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Di 4. Okt 2005, 17:36 - Beitrag #2

Hallo. Mehrmals habe ich den Film nicht gesehen, nur einmal, werde mich also nicht hundertprozentig detailliert erinnern.

Ich erinnere mich jedoch gut daran, diese Szene ebenfalls als etwas befremdlich und überkonstruiert wahrgenommen zu haben. Sie ist prinzipiell erklärt - Martin soll eben als so verunsichert und verängstigt dargestellt werden, dass er nichtmal mehr an sein Leben und das der anderen denken kann, sondern einfach versagt, wie man es in so einer militaristischen Situation auch in gewissem Maße erwarten kann. Etwas übertrieben und unglaubwürdig kam es dennoch wieder. Und der andere sollte eben seine Heldengelegenheit haben, mit passend pathetischer Mimik dazu.

DexLirium
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Mi 5. Okt 2005, 16:09 - Beitrag #3

Zitat von Traitor:Und der andere sollte eben seine Heldengelegenheit haben, mit passend pathetischer Mimik dazu.

Und seine Selbstmordgelegenheit - der wurde doch wegen seines Bettnässerproblems die ganze Zeit schikaniert... oder verwechsel ich da gerade jemanden?

MartinR
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Mi 5. Okt 2005, 19:52 - Beitrag #4

Jedenfalls passt die Antwort nicht zu meiner Frage *smile*

Voronwe
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So 16. Okt 2005, 14:22 - Beitrag #5

Ich habe den Film auch "nur" einmal gesehen.

Deine Frage war "Warum!?"
Ich denke dieses Warum lässt sich einfach mit dem überdimensoniertem millitärischem Druck erklären, den dann manche nicht standhalten konnten und somit versagten.
Der Siegfried ... war das echt der Bettnässer? Wenn ja wäre das ja auch wie Dex schon sagte als Selbstmordgelegenheit zu erklären und als, Wiedergutmachung gegenüber seinen Freunden (bzgl. der Liegestüz)

Lykurg
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Sa 22. Okt 2005, 02:47 - Beitrag #6

Habe den Film heute auch gesehen - wirklich sehr beeindruckend, insbesondere die Vermittlung der 'Verführung' und der Einsatz der Filmmusik zur emotionalen Lenkung.

Zur Frage: Martin verliert die Kontrolle, als er mit der Waffe in Berührung kommt - extreme Nervösität. Schon vorher war ja das Muster deutlich "aus dem Takt" gekommen, Hefe und Albrecht hatten beide schlecht geworfen, und der Anpfiff für Albrecht dürfte Martin weiter verunsichert haben. Aber vor allem geht es mE tatsächlich um die eigenartige Faszination und das Gefühl, eine Waffe in der Hand zu halten, die eben auch (und besonders labile Menschen) so und ähnlich reagieren lassen kann. (Dafür bedarf es gar keines Napola-mäßigen Druckes - in der so zivilen Bundeswehr kommt das auch vor. Wir hatten in der Einheit einen, der zusammenklappte, als er schießen sollte.) Der Ausbilder hat im Film mindestens vierfach versagt: Er greift nicht ein, als die Übung "aus dem Ruder läuft", (er hätte mE nach Albrechts Fehlleistung die Technik noch einmal vorführen sollen); er bemerkt Martins Zustand nicht (was ein Verstoß gegen Dienstvorschriften und gesunden Menschenverstand ist); er brüllt Martin nur an, statt den Wurf der Handgranate zu bewirken (notfalls eigenhändig); er flieht, statt das Ding aufzuheben oder sich zu opfern (daß das auch vorkam, erzählt z.B. das 'Making of'.)

Voronwe, ja. Allerdings dürfte der Wiedergutmachungsaspekt eine deutlich geringere Rolle spielen als die Wiederherstellung seiner verlorenen Ehre.


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