Frauen und so

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
e-noon
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Mo 24. Okt 2005, 20:54 - Beitrag #101

Kleopatra zum Beispiel ^^ Fällt mir spontan ein. Oder eine französische Königin, Name vergessen...
Fest steht jedoch, dass Frauen zu Grausamkeiten in der Lage sind (siehe Nachrichten: Mutter ließ ihr Kind verhungern, Mutter tötete ihre neun Babys...).
Nur, dass sie fast nie in Machtpositionen gelangten und sich somit ihre Grausamkeit auf einen kleinen Bereich beschränkte, bis auf Ausnahmen natürlich.

Ehrlich, Padreic, ich denke, du gehst etwas übereilt vor. Da Frauen erst seit wenigen Jahrzehnten rechtlich gleichgestellt sind, und nicht mal das in sehr vielen Teilen der Welt, und da auch diese rechtliche Gleichstellung in der Praxis noch in den Kinderschuhen steckt... sollte man doch zunächst einmal davon ausgehen, dass Frauen und Männer auf sehr unterschiedliche Weise erzogen und geprägt wurden.
Nicht-biologische Unterschiede, im Verhalten, Charakter, der sozialen Stellung usw. würde ich daher erst einmal (zumindest zum Großteil) dieser sehr unterschiedlichen Prägung zuordnen. Wenn man sich in Deutschland Frauen und Männer eines gewissen Bildungsstandes und sozialen Umfeldes ansieht, aus unserer Generation oder der unserer Eltern, findet man sehr viele, die mit alten Klischées gründlich aufräumen. Alleinerziehende Väter, karrierebewusste Frauen, Kfz-Mechanikerinnen, männliche Hebammen...

Ich zum Beispiel kann rückwärts einparken ;) Meine Mutter kann besser Auto fahren als mein Vater, meine Oma besser als mein Opa... ich sage nicht, dass du es auf so lächerliche Klischées hinauslaufen lässt, aber imo läufst du Gefahr, das zu tun, wenn du Frauen und Männer außerhalb der Biologie als Unterarten mit jeweils spezifischen Eigenschaften ansiehst und nicht als Individuen mit persönlichen und je nach Mensch differenzierenden Eigenschaften.

Maglor
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Di 25. Okt 2005, 13:33 - Beitrag #102

Zitat von e-noon:Nur, dass sie fast nie in Machtpositionen gelangten und sich somit ihre Grausamkeit auf einen kleinen Bereich beschränkte, bis auf Ausnahmen natürlich.

Vielleicht waren sich auch einfach nicht grausam genug, um in Machtpositionen zu gelangen. :rolleyes:
Der Witz ist ja der, dass das Patriarchat nicht von Gott gegeben ist sondern vom Menschen gemacht wurde. Da stellt sich doch die Frage, wie konnte so etwas entstehen. Irgendeinen Grund muss es ja geben und ich denke Tradition ist da eine schlechte Anwort, denn irgendwann wurde auch diese tradiert.
MfG Maglor :rolleyes:

e-noon
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Di 25. Okt 2005, 13:45 - Beitrag #103

Männer sind einfach... stärker? Das kann schon reichen. Und vielleicht ist es auch so, dass Frauen ihre Söhne wichtiger waren als die Macht... ich denke aber, dass das größtenteils an der Erziehung lag und ihrer Ohnmacht.

Man kennt zum Beispiel auch wenige jüdische Diktatoren in jüngerer Zeit, aber muss das daran liegen, dass Juden genetisch sanftmütiger sind als andere Menschen? Wohl kaum, sie waren einfach in der Minderheit und man hätte sie in Machtpositionen lange Zeit nicht geduldet.
Frauen sind zwar keine Minderheit, wurden aber auch sehr lange Zeit nicht in Machtpositionen geduldet; wo sie es wurden, haben sie es (wie aleanjre deutlich zeigte) auch ausgenutzt.

Der Adel im Mittelalter war auch nicht von Gott geschaffen, trotzdem hatten 2% der Bevölkerung Jahrhunderte lang die Möglichkeit, 98% der (ungebildeten, unbewaffneten, hungernden) Bevölkerung zu unterdrücken. Lag es daran, Maglor, dass Bauern einfach der Wille zur Macht fehlt? Oder nicht vielmehr an der illegitimen Übermacht einiger, die zur Folge hat, dass andere unterdrückt werden?

Maglor
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Di 25. Okt 2005, 13:54 - Beitrag #104

Zitat von e-noon:ich denke aber, dass das größtenteils an der Erziehung lag und ihrer Ohnmacht.

Ihre ich mich, oder wurden sie nicht von Frauen erzogen?
Frauen sind keine Minderheit.

Der Adel im Mittelalter war auch nicht von Gott geschaffen, trotzdem hatten 2% der Bevölkerung Jahrhunderte lang die Möglichkeit, 98% der (ungebildeten, unbewaffneten, hungernden) Bevölkerung zu unterdrücken. Lag es daran, Maglor, dass Bauern einfach der Wille zur Macht fehlt? Oder nicht vielmehr an der illegitimen Übermacht einiger, die zur Folge hat, dass andere unterdrückt werden?

Dies liegt natürlich in der Tradition begründet, manifestiert in der Erbfolge. :P
Begründet liegt die Sache natürlich darin, dass sich die edlen Vorfahren einst als eben solche bewiesen, was deren Macht erstmalig legitimierte. Die Eignung spielt gewiss auch eine Rolle. Adel und Klerus hatten gewiss die Fähigkeiten zum Regieren.

MfG Maglor

e-noon
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Di 25. Okt 2005, 14:13 - Beitrag #105

Jungs wurden iirc von Männern erzogen, Mädchen von Frauen.
Dass Frauen keine Minderheit sind, ist in meinem Post auch zu lesen.

Adel und Klerus hatten die Fähigkeiten zu regieren, weil die meisten dazu erzogen wurden. Sicher hatte ein Prinz nicht zwangsläufig das "Regier-gen" von seinem Vater geerbt. Und dass viele eben nicht die nötigen Fähigkeiten hatten, sieht man an häufigem Herrscherwechsel.

Erziehung meint auch nicht ausschließlich die Zuwendung in den ersten Lebensjahren - mit sieben wurden Jungen als Knappen zu anderen Burgen geschickt, wo sie von Männern in die Zucht genommen wurden. Frauen hatten nicht unbedingt großen Einfluss auf ihre Söhne.
Ebenso wenig wie dass Frauen manche gedanklichen und charakterlichen Leistungen der Männer nicht nachvollziehen können, würde ich behaupten, dass Männer genetisch den Drang haben, Frauen zu beherrschen und grausam zu sein.
Unter gleichen positiven Einflüssen können sich Frauen wie Männer meiner Meinung nach zu reifen, mitfühlenden Menschen entwickeln, die einander in Verstand und Empfinden etwa ebenbürtig sind.

aleanjre
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Di 25. Okt 2005, 15:37 - Beitrag #106

Erziehung ist eine System, das sich selbst schützt. Erst wenn es aufhört zu funktionieren und mehr Leidensdruck als Nutzen zu erzeugen, wird es gekippt werden.

Stärkstes Beispiel: Beschneidung von Mädchen, Fußverkrüppelungen von Mädchen in China, Korsettschnürungen von Frauen.
All diese körperlichen Foltermaßnahmen wurden/werden von Frauen an Frauen durchgeführt. In Afrika verdienen Frauen ihren Lebensunterhalt damit, Mädchen zu beschneiden, diejenigen Damen in China, die Babys die Fußknochen brachen, waren hoch angesehen.
Warum ist das so? Warum wehren sich Mütter nicht dagegen, das ihren Kindern das angetan wird? Weil sie es selbst erlebt haben. Weil sie im Bewußtsein aufgewachsen und erzogen wurden, das dies gut und richtig so ist. Der bestmögliche Lebensweg, derjenige, der das Überleben in der Gesellschaft lebenswert macht. Und es ist eine Regel, die für alle im eigenen Kulturkreis gilt.
Während die Männer in dem Bewusstsein aufwachsen, das es eklig ist, eine unbeschnittene Frau zu berühren, denn sie ist unrein.
Erst der Kontakt mit anderen Kulturen, die auf so etwas verzichten, zeigt, das es auch andere Wege gibt, und die ersten Frauen brechen aus.
Traditionsbewusste Mütter begehen aber immer noch eher Harakiri als zuzulassen, das ihre Töchter unrein aufwachsen.

Wenn also Kinder in dem Bewusstsein aufwachsen, das Frauen Menschen 2. Klasse sind, werden weder Männer noch Frauen daran zweifeln. Die Frauen werden ihre Töchter dazu erziehen, sich als weniger wert anzusehen, und solange diese Regel für alle Mitglieder des eigenen Kulturkreises gilt, nichts an diesem System in Frage stellen.

Maglor
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Do 27. Okt 2005, 16:50 - Beitrag #107

Zitat von aleanjre:Wenn also Kinder in dem Bewusstsein aufwachsen, das Frauen Menschen 2. Klasse sind, werden weder Männer noch Frauen daran zweifeln. Die Frauen werden ihre Töchter dazu erziehen, sich als weniger wert anzusehen, und solange diese Regel für alle Mitglieder des eigenen Kulturkreises gilt, nichts an diesem System in Frage stellen.

Sprich du gehst von der Tabula rasa aus und schiebst alles auf die Erziehung. Was aber noch unbewantwortet ist: Warum ist diese oder jene Kultur so oder so? Oder besser sind nicht alle Kulturen so?
MfG Maglor :rolleyes:

aleanjre
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Do 27. Okt 2005, 21:41 - Beitrag #108

Oh nein, ich schiebe nicht alles auf Erziehung! Lediglich die gesellschaftlichen Hierarchien von Mann und Frau.
Kulturen: Tja, Umweltbedingungen, Nahrungsangebot, Klima, Anzahl und Agressivität der Feinde, überlieferte Traditionen aus Zeiten von Volkswanderung und vieles, vieles mehr, das alles prägt ein Volk, seine Erfahrungen, die Lebensweise.

Maglor
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Fr 28. Okt 2005, 11:51 - Beitrag #109

Um mal ganz auf die biologische Schiene zu gleiten:
Man vergleiche gruppenbildende Säugetiere! (Einzelgänger wie Orang-Utans und Katzen tuen nichts zur Sache. Rein weibliche Herden mit separat lebenden Männchen auch nicht.)
Man schau sich nun einen Löwenrudel an. Man wird feststellen, dass der Löwe quasi der Chef. Dies ist bei den meisten Säugetieren genauso, vorausgesetzt natürlich Männchen und Weibchen leben dauerhaft in Gruppen zusammen.
Es gibt allerdings eine merkwürdige Ausnahme: Die Hyäne.
Hier führen agressive Weibchen das Rudel an.
Weibliche Hyäne unterscheiden sich auch anatomisch von den meisten anderen Säugetierweibchen.
Zitat von ":Kennzeichnend für alle Hyänen ist, dass ihre Vorderbeine deutlich länger als die Hinterbeine sind. Die Klauen sind nicht zurückziehbar. Die Weibchen haben eine unter Säugetieren einmalige Ausprägung der äußeren Geschlechtsorgane: Ihre Klitoris ist von sackartigen Beuteln umgeben, die wie der Hodensack des Männchens aussehen und die Geschlechter selbst bei näherer Betrachtung kaum unterscheidbar machen. Früher führte diese anatomische Besonderheit zu der Annahme, dass Hyänen Hermaphroditen seien, was aber definitiv unwahr ist.

MfG Maglor :rolleyes:

Feuerkopf
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Fr 28. Okt 2005, 11:59 - Beitrag #110

Die Löwen sind ein gutes Beispiel:
Die Kerle liegen auf der faulen Haut und die Mädels sorgen für Essen und Nachwuchs. :cool:

Maglor
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Fr 28. Okt 2005, 12:54 - Beitrag #111

Zitat von Feuerkopf:Tüpfelhyänen leben in großen Rudeln, die bis zu hundert Individuen umfassen können. Diese werden von einem dominanten Weibchen angeführt. Zusammen bewohnt das Rudel ein Revier, dessen Grenzen von beiden Geschlechtern mit den Analsekreten markiert werden. Zentrum eines Territoriums ist der Bau, in dem allerdings nur Weibchen mit ihren Jungen unterkommen, während die Männchen und kinderlose Weibchen draußen schlafen. Tüpfelhyänen sind nachtaktiv. Innerhalb des Rudels kann es immer wieder zu Aggressionen kommen. Auslöser sind Streit um die Beute oder der Trieb eines Muttertiers, seine Jungen gegen andere Rudelmitglieder zu verteidigen. Gelegentlich führen diese Auseinandersetzungen sogar zu schwerwiegenderen Verletzungen.

e-noon
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Do 20. Mai 2010, 13:30 - Beitrag #112

Ob sich hier irgendwas getan hat?

Ipsissimus
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Do 20. Mai 2010, 14:41 - Beitrag #113

wonach fragst du?

Lykurg
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Do 20. Mai 2010, 14:43 - Beitrag #114

Frag ich mich auch...

Vielleicht meint e-noon eine veränderte Einschätzung des Zölibats? Oder neue Rollenverteilungen im Löwenrudel. Bild

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Do 20. Mai 2010, 15:44 - Beitrag #115

War weniger auf machtpolitische Erwägungen bezogen als darauf, ob Padreic immer noch der Meinung ist, Frauen wären zu einigen gedanklichen Übungen einfach nicht in der Lage.

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