Hallo zusammen
Hier mal meine Überlegungen zu Ipsis Ausführungen
Zitat von Ipsissimus:Das Universum ist.
Nichts, was wir wissen, zwingt uns zu der Annahme, daß das Universum so sein muss, wie es ist. c könnte genausogut bei 10 m/min liegen oder unendlich sein, die Baryonenzahl könnte verschieden von der tatsächlichen sein, der erste Hauptsatz müßte nicht gelten usw.
Einverstanden, aber das ist ja nur, weil es diese anderen Möglichkeiten prinzipiell gibt.
So schafft ein Künstler zielgerichtet und mit Absicht sein Werk. Das tut er, obwohl es sehr viele Möglichkeiten hätte, das Werk anders zu gestalten. Er hat ein Ziel, weil das Werk, so wie er es schafft, seiner Idee entspricht.
In diesem Spiel gibt es keinen Platz für Finalität, wenn wir sie nicht außeruniversell oder lokal ansiedeln. Außeruniversell hieße, ein Gott hat den Parametersatz so gesetzt, daß genau dieses Universum mit seinem spezifischen Innenleben inklusive aller menschlichen Vorgänge entsteht. Lokal hieße, es erfolgen seitens einer Untereinheit des Universums steuerende Eingriffe in die Interaktion von Atomen, mit dem Ziel, bestimmte andere Untereinheiten zu einer definierten Zustandsänderung zu bewegen.
Einverstanden, das beschreibt in etwa das, was sich Glaubende unter dem Handeln Gottes vorstellen. Gott steht ausserhalb des Universums und greift ständig steuernd ein.
Vom Naturwissenschaftlichen Standpunkt aus macht sich das dadurch bemerkbar, dass wir nicht in der Lage sind, aus einer gegebenen Situation vorherzusagen, welche Situation demnächst eintritt. Alles, was wir können, sind die Möglichkeiten, die sich aus der Situation ergeben, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit vorherzusagen.
Für eine außeruniverselle Finalität haben wir keinen Beleg, noch nicht mal den Ansatz eines Beleges.
Kommt darauf an, was Du unter einem Beleg verstehst. Da Gott ausserhalb des Universums steht, gibt es natürlich kein Instrument des Universums, das ihn ausmessen kann.
Was aber möglich ist und auch massenweise geschieht - und das wäre ja ein Beleg - dass wir die Wirkungen Gottes erfahren können.
Die grosse Verschiedenheit, mit der Gott erfahren wird, zeigt uns, dass wir die Details der Eigenschaften Gottes nicht aus diesen Erfahrungen so ohne weiteres ableiten können, aber die Tatsache der Existenz Gottes lässt sich damit eigentlich ganz gut folgern.
Für die Evolution reicht, daß die Rahmenparameter Bewußtsein zulassen, was offensichtlich gegeben ist]
Das liegt daran, dass Evolution primär eine Naturwissenschaft ist und in der Naturwissenschaft hat Finalität keinen Platz. Aber das Universum ist mehr als die Naturwissenschaft feststellen kann.
Für uns heißt das: wir sind so, daß es uns in diesem Universum geben kann. Dass es uns SO gibt, wie es uns gibt, ist Folge des kontingenten Parametersatzes.
Wir sind weder Ziel einer Entwicklung, noch deren Höhepunkt, wir sind lediglich ein Durchgangsaugenblick. Und schon gar nicht sind wir irgendetwas, um dessentwillen das Universum gemacht worden wäre.
Den ersten Satz unterschreibe ich.
Aber die Aussage, dass wir kein Ziel einer Entwicklung sind, ist daraus nicht folgerbar. Das mit dem Höhepunkt sehe ich dann wieder auch so, es wird noch etwas geben, was nach unserem Mensch-Sein kommt
Gruß
Thomas