Wann würdet Ihr Euch bevormundend behandelt fühlen??

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mathew
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Fr 28. Okt 2005, 14:07 - Beitrag #1

Wann würdet Ihr Euch bevormundend behandelt fühlen??

Hallo,


wieder ein neues von mir eröffnetes Thema: Was empfindet Ihr als bevormundend?? Wenn man Euch etwas vorgibt, was ihr selber bestimmen könnt??

Möchte mal Beispiele von Euch hören, wann ihr euch so fühlen würdet??


Grüsse



Mathew :)

Anaeyon
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Fr 28. Okt 2005, 14:13 - Beitrag #2

Wenn mir jemand eine Entscheidung nimmt, für die ich mich selbst schon alt genug fühle. Bzw. wenn jemand meint, Entscheiden zu können, für was ich reif genug bin, ohne mich gut zu kennen.

Alkohol. Darf ich trinken? Das ist meine Entscheidung, manch ein Erwachsener würde aber behaupten ich könnte damit noch nicht umgehen..

Da-Fe
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Fr 28. Okt 2005, 14:25 - Beitrag #3

@ Ana: Es mag ja sein, dass du reif genug bist um mit Alkohol verantwortungsbewusst umzugehen, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du in den Augen des Gesetzgebers zu jung dafür bist... oder bevormunde ich dich jetzt? ^^

Ich fühle mich bevormundet, wenn mann etwas über meinen Kopf hinweg bzw. hinter meinem Rücken für mich entscheidet, was mich angeht... Mich stört dann aber glaube ich eher die Tatsache, dass ich in gewisser Weise hintergangen wurde und nur in 2. Linie, dass ich diese Entscheidung nicht selber treffen durfte.

Anaeyon
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Fr 28. Okt 2005, 14:29 - Beitrag #4

Zitat von Da-Fe:@ Ana: Es mag ja sein, dass du reif genug bist um mit Alkohol verantwortungsbewusst umzugehen, das ändert aber nichts an der Tatsache, dass du in den Augen des Gesetzgebers zu jung dafür bist... oder bevormunde ich dich jetzt? ^^


Ich scher mich einen Dreck ums Gesetz Bild
Das bevormundet eh jeden und alles, da kommt man sich teilweise schon blöd vor.

Aber zurück zum Thema.

Da-Fe
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Fr 28. Okt 2005, 14:37 - Beitrag #5

Nunja ich würde die "Bevormundung" durch das Gesetz eher in den meisten Fällen als Schutz vor anarchistischen Zuständen sehen... Ich gebe aber auch zu, dass es durchaus Gesetze gibt, über deren Sinnigkeit man streiten kann, wobei die eher legere Haltung gegenüber legalen Drogen wie Alkohol imo nicht dazugehört [in Deutschland (!)].

janw
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Fr 28. Okt 2005, 14:46 - Beitrag #6

Was den Alkohol betrifft, ich glaube es ist vorrangig verboten, Jugendlichen unter 16 Alkohol zugänglich zu machen. Wenn Ihr an eine Flasche kommt, kann Euch zumindest in Euren 4 Wänden keiner außer Euren Eltern hindern, sie zu leeren.

Wobei, Ana, es einfach eine Tatsache ist, daß Alkohol ein gefährliches Gift ist, besonders für Nervenzellen. Jugendliche Gehirne entwickeln sich aber noch viel mehr, als bei so alten Säcken wie mir, und deshalb ist Alkohol für Euch Jugendliche wirklich nicht so toll.
Sollte man einfach im Hinterkopf behalten, was Du draus machst, ist Dein Bier ;)

Unser aller geliebter Admin trinkt praktisch nur Wasser, und irgendwie wollen wir doch alle Physiker werden, oder nicht? *ggg*

aleanjre
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Fr 28. Okt 2005, 14:55 - Beitrag #7

Das Problem ist eher, das sich grundsätzlich jeder alt und reif genug für das, was er tut fühlt, dies aber nicht immer auf einer objektiven Einschätzung seiner Kräfte beruht.

Um mal fort vom immer gleichen Alkoholproblem zu kommen:
Mit 12, 13 hatte ich den Spleen, komplizierte Politthriller zu lesen. Niemand hat es mir verboten, aber verschiedentlich darauf hingewiesen, das dies meinen Horizont vielleicht doch übersteigen könnte.
:wzg: hab ich gedacht, ihr spinnt doch: ich kapier das perfekt! Hab voll den Durchblick! Na ja, und wenn da irgendwelche mysteriösen Dinge wie "Kuba-Krise" erwähnt werden, ignorier ich das einfach.
Als ich dann mit noch nicht mal 13 "Der Name der Rose" aufschlug und wirklich außer BAHNHOF! Gar nichts mehr verstand, hab ich die Wahl meiner Lektüre noch mal überdacht. Mit 18, 19 nahm ich einige der Thriller aus dieser Zeit noch mal in die Hand und gestand mir zu, das ich damals wirklich wenig verstanden hatte, und das Wenige dann noch fehlinterpretiert. :(
Ich bedauere das ein wenig, denn durch diese negative Erfahrung traue ich mich heute gar nicht mehr an solche Bücher heran. Wenn ich also nur fünf Jahre länger gewartet hätte, stünde mir vielleicht heute das gesamte Spektrum offen.

Aber damals fehlte mir eben die Reife und Einsicht, und es gab keinen Erwachsenen, der sich genug für mich interessiert hätte, mir dies so behutsam zu erklären, das ich seine Ansicht nicht als Bevormundung, sondern als überdenkenswerten Ratschlag verstanden hätte.

Anaeyon
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Fr 28. Okt 2005, 15:23 - Beitrag #8

Alea und Jan: Da mir meine Gesundheit auch wichtig ist, und ich wohl weis was Alkohol anrichten kann, halte ich mich in diesem Gebiet für reif genug.

Das mit den Gesetzen wird hoffentlich nicht falsch interpretiert, es ist mir völlig klar das sie notwendig sind. Es gibt aber sowohl geschriebene als auch moralische Gesetze, die 99% der Betroffenen einschränkt und dem einen Prozent, den die geistig zu schwachen bilden, einen Riegel vors Tor schiebt.

Computerspiele, Pornorgraphie. Wenn ich da zurückdenke mit welchem Alter ich indizierte Spiele auf dem Rechner hatte oder seit wann ich mich ohne Bio-Buch in Sachen Sexualkunde weitergebildet habe..und wenn ich mich nun frage ob ich damals etwas falsch interpretiert habe...

Nein, habe ich nicht. Deswegen missachte ich solche Gesetze bei mir zu Hause. Ich würde nicht anderen Eltern ausreden wollen, ihren Kindern Alkohol zu verbieten, weil ich selbst jeden Tag sehe wie viele Kinder damit gefährlich falsch umgehen, aber meine Eltern wissen genau das ich bei solchen Themen mein eigener Gesetzgeber bin.

Da-Fe
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Fr 28. Okt 2005, 18:07 - Beitrag #9

Zitat von Anaeyon: ...oder seit wann ich mich ohne Bio-Buch in Sachen Sexualkunde weitergebildet habe...


Das hast du sehr schön ausgedrückt, Ana :P

aleanjre
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Fr 28. Okt 2005, 20:05 - Beitrag #10

Anaeyon: Meine Aussage war pauschal, nicht speziell auf dich gemünzt. Ich habe nicht behauptet, das du irgendetwas falsch machst, oder das Jugend = dumme Fehler + Unwissen + Selbstüberschätzung ist. Lediglich, das ein jeder dazu neigt, sich alt genug für sein Tun und Treiben zu fühlen, alles unter Kontrolle zu haben, auch wenn dies nicht der Fall ist.

janw
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Sa 29. Okt 2005, 01:47 - Beitrag #11

Ana, ums mal platt zu sagen, Du erinnerst mich irgendwie an mich damals.:)
Hab zwar kein Bier gemocht, und Komm-Puter gabs noch nicht, aber Eltern, die mich mit meiner Freundin nicht zu einem Konzert lassen wollten, hatten schlicht keine Peilung, was das für uns bedeutete, waren paranoid, spießig und Spaßverderber.
Insofern, Du bist völlig in Ordnung, kein Grund zur Sorge :P

DarkMousy
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Sa 29. Okt 2005, 17:34 - Beitrag #12

Entsteht Bevormundung nicht viel mehr aus dem subjektiven Empfinden jeden einzelnen, der sich bevormundet fühlt? Der eine sieht Gesetze als Bevormundung, dem ich zum Beispiel persönlich nicht zustimme.

Ich zum Beispiel würde es als bevormundung empfinden, wenn jetzt wieder jemand anfangen würde, mir sagen zu wollen, wann ich ins Bett zu gehen habe oder welche Kleidung ich tragen soll.

Ich glaube mit dem Alter steigt auch die Gefahr, sich bevormundet zu fühlen, da je älter jemand wird, er auch mehr Verantwortung für sich übernimmt. Ein Kleinkind kann man nicht so leicht bevormunden, wie einen Jugendlichen. Würde ich meinen! ^^

Daaku

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Sa 29. Okt 2005, 17:42 - Beitrag #13

Natürlich ist das Alter wie auch das Temperament ein wichtiges Kriterium!
Ein Baby kann gar nichts selbst entscheiden, außer dem Zeitpunkt, wann es aufwacht und hungrig ist.
Kleinkinder hingegen, etwa zwischen 2 und 6, überschätzen sich grundsätzlich maßlos. Sie glauben, wirklich alles allein zu können und bringen sich dadurch selbst in gefährliche Situationen. Hier hängt es vom Temperament und der Verhaltensweise der Eltern ab, wie die weitere Entwicklung ist: ein ruhiges, etwas phlegmatisches Kind wird sich bei sehr beschützenden Eltern schnell einreden lassen, dass es wenig bis gar nichts kann und das es auch ganz bequem ist, wenn alle anderen die Entscheidungen für es treffen, während extrovertierte Kinder mit starkem Willen nicht aufhören zu kämpfen.
Etwa mit 6 schätzen Kinder sich schon besser ein und kennen ihre Grenzen. Das heißt nicht, das sie diese akzeptieren und nicht ständig aufs Neue wieder austesten. :rolleyes:
Je älter ein Kind wird, desto selbstständiger sollte es sein dürfen. Das ist für viele Eltern schwierig, denn ein Jugendlicher verbringt nicht mehr so viel Zeit zu Hause. Wie sollen Eltern objektiv einschätzen können, ob der Sprößling tatsächlich einen weiteren Entwicklungsschritt vollbracht hat?
Aber letztendlich: irgendwann wird jeder erwachsen und selbstständig.

fanvarion
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Sa 5. Nov 2005, 20:55 - Beitrag #14

Zitat von Anaeyon:Ich scher mich einen Dreck ums Gesetz
Das bevormundet eh jeden und alles, da kommt man sich teilweise schon blöd vor.


Wenn alle so denken mit den Gesetze, dann werden wir ja demnächst wieder das Gesetz des Stärkeren einführen.

Öffnet die Waffenläden, freigegeben ab 12 Jahre.


Dann mache ich ein Zweitgewerbe auf Bestatter
:(

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Bevormunden heißt für mich zu denken das man die Taten eines Menschen bewertet und immer nachbearbeitet.


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