Herr Müller aus Aretsried

Das aktuelle politische Geschehen in Deutschland und der ganzen Welt sowie wichtige Ereignisse der Weltgeschichte.
Ipsissimus
Dämmerung
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Mi 2. Nov 2005, 17:14 - Beitrag #1

Herr Müller aus Aretsried

Das hier, das ist der Herr Müller. Der Herr Müller kommt aus
> Aretsried, das liegt in Bayern, also ganz im Süden.
>
>
> Der Herr Müller ist ein Unternehmer und das, was in den Fabriken von
> Herrn Müller hergestellt wird, habt ihr sicher alle schon mal gesehen,
> wenn ihr im Supermarkt wart. Der Herr Müller stellt nämlich lauter
> Sachen her, die aus Milch gemacht werden. Naja, eigentlich stellen die
> Kühe die Milch her, aber der Herr Müller verpackt sie schön und sorgt
> dafür, daß sie in
> den Supermarkt kommen, wo ihr sie dann kaufen könnt.
>
> Die Sachen, die der Herr Müller herstellt sind so gut, daß sogar der
> Herr Bohlen dafür Werbung gemacht hat.
>
> Weil der Herr Müller ein Unternehmer ist, hat er sich gedacht, er
> unternimmt mal was und baut eine neue Fabrik. Und zwar baut er sie in
> Sachsen, das ist ganz im Osten.
>
>
> Eigentlich braucht niemand eine neue Milchfabrik, weil es schon viel
> zu viele davon gibt, und diese viel zu viele Milchprodukte
> produzieren, aber der Herr Müller hat sie trotzdem gebaut.
>
>
> Und weil die Leute in Sachsen ganz arm sind und keine Arbeitsplätze
> haben, unterstützt der Staat den Bau neuer Fabriken mit Geld.
> Arbeitsplätze hat man nämlich im Gegensatz zu Milchprodukten nie
> genug.
>
> Also hat der Herr Müller einen Antrag ausgefüllt, ihn zur Post
> gebracht und abgeschickt.
>
> Ein paar Tage später haben ihm dann das Land Sachsen und die Herren
> von der Europäischen Union in Brüssel einen Scheck über 70
> Millionen Euro geschickt.
>
> 70 Millionen, das ist eine Zahl mit sieben Nullen, also ganz viel
> Geld. Viel mehr, als in euer Sparschwein passt.
>
> Der Herr Müller hat also seine neue Fabrik gebaut und 158 Leute
> eingestellt. Hurra, Herr Müller. Nachdem die neue Fabrik von
> Herrn Müller nun ganz viele Milchprodukte hergestellt hat, hat er
> gemerkt, daß er sie gar nicht verkaufen kann, denn es gibt ja viel zu
> viele Fabriken und Milchprodukte.
>
> Naja, eigentlich hat er das schon vorher gewußt, auch die Herren vom
> Land Sachsen und der Europäischen Union haben das gewußt, es ist
> nämlich kein Geheimnis. Das Geld haben sie ihm trotzdem gegeben.
>
> Ist ja nicht ihr Geld, sondern eures. Klingt komisch, ist aber so.
>
> Also was hat er gemacht, der Herr Müller? In Niedersachsen, das ist
> ziemlich weit im Norden, hat der Herr Müller auch eine Fabrik. Die
> steht da schon seit 85 Jahren und irgendwann hatte der Herr Müller sie
> gekauft.
>
> Weil er jetzt die schöne neue Fabrik in Sachsen hatte, hat der Herr
> Müller die alte Fabrik in Niedersachsen nicht mehr gebraucht, er hat
> sie geschlossen und 175 Menschen haben ihre Arbeit verloren.
>
> Wenn ihr in der Schule gut aufgepasst habt, dann habt ihr sicher schon
> gemerkt, daß der Herr Müller 17 Arbeitsplätze weniger geschaffen habt,
> als er abgebaut hat. Dafür hat er 70 Millionen Euro bekommen.
>
> Wenn ihr jetzt die 70 Millionen durch 17 teilt, dafür könnt ihr ruhig
> einen Taschenrechner nehmen, dann wißt ihr, daß der Herr Müller für
> jeden vernichteten Arbeitsplatz über 4 Millionen Euro bekommen hat.
>
> Da lacht er, der Herr Müller. Natürlich nur, wenn niemand hinsieht.
>
> Ansonsten guckt er ganz traurig und erzählt jedem, wie schlecht es ihm
> geht.
>
> Aber der Herr Müller sitzt nicht nur rum, sondern er sorgt auch dafür,
> daßes ihm besser geht. Er ist nämlich sparsam, der Herr Müller.
>
> Sicher kennt ihr die Becher, in denen früher die Milch von Herrn
> Müller verkauft wurden. Die schmeckt gut und es passten 500 ml rein, das ist
> ein halber Liter. Seit einiger Zeit verkauft der Herr Müller seine
> Milch aber in lustigen Flaschen, nicht mehr in Bechern. Die sind
> praktisch, weil man sie wieder verschließen kann und sehen hübsch
> aus. Allerdings sind nur noch 400 ml drin, sie kosten aber dasselbe.
> Da spart er was, der Herr Müller. Und sparen ist eine Tugend, das
> wissen wir alle.
>

Maglor
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Mi 2. Nov 2005, 17:39 - Beitrag #2

Na, Ipse hast du dir das alles selbstausgedacht. (Ich meine eigentlich mehr die Form und keineswegs die Fakten.) ;)
Ist dann die Frage, ob Herr Müller wirklich der böse Bube ist. Vielmehr ist es ja die "Politik" die den Bau von nicht notwendigen Molkereien in Mitteldeutschland subventioniert.
MfG Maglor :rolleyes:

Lykurg
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Mi 2. Nov 2005, 18:06 - Beitrag #3

Du hast den Schluß des Textes, der sich an verschiedener Stelle im Netz fand, weggelassen. Er lautet:
Wenn ihr jetzt fragt, warum solche ekelhaften Schmarotzer wie der Herr Müller nicht einfach an den nächsten Baum gehängt werden, dann muss ich euch sagen, dass man so etwas einfach nicht tut.

Wenn ihr aber das nächste mal im Supermarkt seid, dann lasst doch einfach die Sachen vom Herrn Müller im Regal stehen und kauft die Sachen, die daneben stehen. Die schmecken genauso gut, sind meistens billiger und werden vielleicht von einem Unternehmer hergestellt, für den der Begriff "soziale Verantwortung" noch eine Bedeutung hat.
Daraufhin überlegte ich mir natürlich zuerst, warum du das getan hast. Erstens: Die Forderung, "solche ekelhaften Schmarotzer [...] einfach an den nächsten Baum zu hängen" war dir etwas zu plakativ. Das finde ich sehr ehrenvoll. Damit hast du völlig recht, denn diese Forderung entlarvt den Text als hetzerischen Aufruf (ich verweise nur kurz auf seine "kindgerechte", eingängig-schmeichelnde Sprache und die Brutalität des Schlusses), der mit rechtsstaatlichen Prinzipien nicht vereinbar ist.

Zweitens: Den Boykottaufruf im zweiten Absatz empfandest du - wie ich auch - als albern, weil eben nicht nur nicht sichergestellt werden kann, daß andere Anbieter es anders machen, sondern sogar davon auszugehen ist, daß sie es genauso machen. Wenn BRD bzw. EU diese Möglichkeiten bieten, ist nicht weiter überraschend, daß die Unternehmer sie auch nutzen - nutzen müssen, sie haben schließlich die Absicht, ihre Produkte gut zu verkaufen, und das funktioniert insbesondere, wenn sie billiger sein können als die Konkurrenz - etwa durch genutzte Subventionen. Der Text vernachlässigt übrigens völlig, daß durch den Fabrikneubau ja auch erhebliche Investitionen noch dazu im Osten getätigt wurden. Das ist gesellschaftlich gewollt. Daß es dabei auch zu derartigen Verlagerungen kommt, ist nicht nur erfreulich, aber auch nicht gerade überraschend. Ineffizienz ist eine grundsätzliche Folge jeglicher Subventionen.

Drittens: Die versteckte Preiserhöhung - wenn die Verbraucher es ungestört weiter kaufen, dann zeigen sie ja damit, daß sie letztlich einverstanden sind. Die Kaufentscheidung hat aber jeder Kunde für sich zu treffen. Die subversive Kraft eines solchen Aufrufs (wie weit sie wirkt, kann ich nicht einschätzen) ist aber einer freien Preisentwicklung durch den Marktwillen eher schädlich. Es hat in den letzten Jahren massive Preissteigerungen bei einer Reihe von Artikeln des täglichen Bedarfs gegeben. Daß hier eine solche Preissteigerung über Verpackungsart und Designänderung verdeckt wird, ist selbstverständlich eine Maßnahme des Marketings, in meinen Augen aber nicht verwerflicher als es zu verteuern. Wäre die Alternative, die Preise zu halten und irgendwann das Unternehmen zu schließen, besser?

Viertens: Das ist inzwischen mindestens der dritte Aufruf, den ich bisher gesehen habe, der forderte, keine Müller-Produkte zu kaufen. Ich glaube, beim vorigen Mal ging es um angeblich enthaltene Gen-Milch, und davor? Schädlingsbekämpfungsmittel? Keine Ahnung. Jedenfalls mache ich mir doch darum Gedanken, wer ein Interesse daran hat, solche Texte zu schreiben und zu verbreiten, und warum sie sich mit solcher Regelmäßigkeit gegen bestimmte Unternehmen richten. Vermutlich steckt dahinter eine persönliche Rachekampagne, es könnte sich aber auch gut um die Wahnvorstellungen eines selbststilisierten "Opfers" handeln, die es zu diesen "Anklagen" und Aufrufen veranlassen. Ich finde das doch nicht ganz unbedenklich.

Nebenbei: Ich weiß nicht, ob sich an der Bechergröße etwas geändert hat, ich habe mW noch nie ein Müller-Produkt gekauft. Ich kaufe normalerweise preisbewußt ein, und damit hat es sich.

Maglor
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Mi 2. Nov 2005, 18:15 - Beitrag #4

Um ehrlich zu sein: In einer früheren Version war das tatsächlich noch nicht zensiert.
Sprich anfangs hat ipse die kleinen Exkurse um Galgen und Boykott der Matrix noch zugetraut, doch dann kam wohl eine Meinungsäußerung...
MfG Maglor

e-noon
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Mi 2. Nov 2005, 18:17 - Beitrag #5

Die kindgerechte Sprache soll vielleicht der Sendung mit der Maus entsprechen, oder? Fragt sich tatsächlich, ob es etwas nützt, eine einzelne Firma zu boykottieren. Imo unterstützt man damit noch eher die Preiserhöhungen, indem man eine Konkurrenz ausschaltet.

Allerdings: Was will man machen? Ich kann es zwar zu Kenntnis nehmen, aber eine wirkungsvolle Idee zur Veränderung fällt mir leider nicht ein - alle Grundnahrungsmittel zu boykottieren wäre wohl nicht angemessen.

Maglor
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Mi 2. Nov 2005, 18:19 - Beitrag #6

Naja, es gibt natürlich auch noch die französische Methode:
Man versammelt sich in Rudeln vor oder im Supermarkt um gemeinschaftlich entsprechende Produkte zu vernichten. :o

e-noon
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Mi 2. Nov 2005, 18:21 - Beitrag #7

Wie gesagt, eine vernünftige Reaktion von Seiten der Konsumenten will mir nicht einfallen. Leserbriefe an Politiker? Subventionen streichen?

Ipsissimus
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Mi 2. Nov 2005, 19:03 - Beitrag #8

na ja, zunächst, ich denke mal, der Zitatcharakter ist durch die vielen ">" hinreichend klar gewesen; daß dieser Text stilitisch so gar nicht meinem Stil entspricht, sollte sein Übriges tun - ich glaubte daher, auf den Nachweis als Zitat verzichten zu können.

Rechtstaatlichkeit geht mir so ziemlich am Allerwertesten vorbei, das war nicht der Grund für die Streichung des vorletzten Abschnittes. Brutalität, Lynchjustiz und letztlich Mord empfinde ich allerdings als unvereinbar mit meiner Ethik, daher die Streichung.

Den Boykottaufruf habe ich zum einen wegen der bereits schon angesprochenen Albernheit gestrichen, andererseits wegen seiner Belanglosigkeit im Kontext. Die Fakten sprechen eine Sprache für sich, die Konsequenzen, die daraus zu ziehen sind, möchte ich in diesem wie in jedem anderen Fall den mehr oder weniger geneigten Lesern überlassen; ich unterstütze moralische Forderungen grundsätzlich nicht^^

Daß die beiden Absätze in der ersten Fassung überhaupt drin waren, entsprang einer Unaufmerksamkeit meinerseits

Übrigens Maglor, diese französische Methode, von der du sprichst, hat was^^

janw
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Mi 2. Nov 2005, 21:41 - Beitrag #9

Um mal zur Causa zurück zu kommen, es ist nicht die erste kritische Auseinandersetzung mit Müller, und sie ist nicht unberechtigt.

Die Molkerei von Herrn Müller hat schon mehrfach gegen einschlägiges Recht verstoßen, sei es, daß Abwässer ungeklärt in Gewässer eingeleitet wurden (wirklich eine Sauerei!), daß Müller Verwaltung und Politik geschmiert und bedroht hat (mit Weggang und Verlust der Arbeitsplätzchen), daß er Konkurrenz durch Aufkaufen und plattmachen beseitigt hat (naja, eine läßliche Sünde^^). Und mit Subventionsbetrug im Zusammenhang mit Sachsenmilch in Dresden.
Nein, der Kerl ist wirklich ein dicker Hund, und man sollte in meinen Augen seine Produkte stehen lassen.

Ich weiß gar nicht, was so gegen diese Abstimmung am Regal sprechen soll - wenn wir gesunde Lebensmittel aus der Region wollen, mit weniger Transportkilometern, und unter vernünftigen Bedingungen hergestellt, dann bleibt IMHO kein anderer Weg, als jene, die offenkundig sich um Gesundheit der Verbraucher, um Umweltschutz, um soziale Mindeststandards einen Dreck kümmern, eben stehen zu lassen.
Gut, bei Milch sind die Alternativen rar mittlerweile, Ökomilch ist teuer, und Nordmilch gehört zu Nestle und damit einem Großkonzern. Aber immerhin hält der gewisse Normen ein, guterweise. Bleibt noch das Problem, daß die Supermärkte so auf den Preis drücken, daß die Bauern die Milch fast unter Preis verkaufen müssen.
Plakate wie "Unsere Kühe würden saure Milch geben, wenn sie den Preis kennen würden", sind hier auf dem Lande gang und gäbe, ein Trauerspiel wie ich finde.
Meine Milch kommt direkt vom Bauern, frisch aus dem Tank, schmeckt prima, und wer Probleme damit hat, der koche sie kurz ab.

Maglor, ich weiß, Du bist eher weniger grün angehaucht. Das was der Müller da macht, geht aber letztlich auch gegen die Bauern. Noch ein Grund, dagegen zu sein. ;)

Maglor
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Do 3. Nov 2005, 14:53 - Beitrag #10

Nun, warum geht es denn hier bitte gegen die Bauern. Die, die leiden sind die kleinen Molkereien und die Leute die dort arbeiten.
Was die Milchproduktion betrifft, so verschwinden dort etliche Gelder der EU. Dass die Milch so billig ist hat zwei Gründe:
1. Die Überproduktion (Erzeugt durch die von der EU herangezogenen Hochleistungsbetriebe)
2. Die Verbraucher, die für Lebensmittel am liebsten kein ausgeben möchten.
An der Milch im Supermarkt ist der Tetra-Pack schon fast der teuerste.
nteressant am Verbraucherverhalten ist, dass er gern bereit ist mehr zu zahlen, sobald der Milch gewisse Mengen Süßstoff und Erdbeer-Äther zugesetzt sind. :rolleyes:
Die Aufmachung des Textes finde ich übrigens sehr Ansprechung, auch den Lynch-Exkurs. Das nenne gekonnten Stil-Bruch.
MfG Maglor

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Sa 10. Dez 2005, 02:04 - Beitrag #11

Zitat von e-noon:Die kindgerechte Sprache soll vielleicht der Sendung mit der Maus entsprechen, oder? Fragt sich tatsächlich, ob es etwas nützt, eine einzelne Firma zu boykottieren. Imo unterstützt man damit noch eher die Preiserhöhungen, indem man eine Konkurrenz ausschaltet.

Allerdings: Was will man machen? Ich kann es zwar zu Kenntnis nehmen, aber eine wirkungsvolle Idee zur Veränderung fällt mir leider nicht ein - alle Grundnahrungsmittel zu boykottieren wäre wohl nicht angemessen.

Ich denke schon, dass das was nützt, gegen eine Firma vorzugehen.
Denn dann müssten sich andere Unternehmen überlegen, dass sie dasselbe erleben könnten.
Ausserdem würd ich schon mal ein Strafverfahren gegen die Amtlichen Geldverteiler einleiten, wegen Begünstigung im Amt. Ich sehe es nämlich als eine Ungeheuerlichkeit, pro Arbeitsplatz cs. 480.000 Euro zu spendieren. (Was obendrein noch Arbeitsplätze in einem anderen Bundesland kostete) Dann hätten die das Geld an die Leute verteilen sollen. Die Mitarbeiter in Niedersachsen hätten noch einen Arbeitsplatz und die 157 Leute in Sachsen würden auch was mit angefangen und Arbeitsplätze dadurch schaffen!
Die Geldverteiler geben immerhin Unser Geld aus! Dafür sollten sie auch Haftbar gemacht werden. Was meit ihr wieviele Milliarden nicht verplempert würden, wenn die Verteiler persönlich dafür haften müssten! Im Letzten Jahr war die Geldverschleuderung bei ca. 60 Milliarden und die Nettokreditaufnahme bei ca. 48 Milliarden. Das heisst, bei anständioger Ausgabe, wäre keine Nettokreditaufnahme nötig geworden, und es hätte nur zur ein paar Gewinnler weniger gegeben, die immer noch genug auf dem Konto hätten.

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Sa 10. Dez 2005, 02:20 - Beitrag #12

Ich stimme dir zu, allerdings sind die Größenordnungen, in denen etwa die Arbeitsplätze im Steinkohlebergbau oder bei Carl Zeiss Jena (/Jenoptik?) gefördert werden, noch wesentlich extremer. Irgendwo habe ich einmal gelesen, daß jeder einzelne Arbeitsplatz des High-Tech-Unternehmens mit €1 Mio im Jahr gefördert wurde - damit kann man schon was anstellen... :rolleyes:

Und tatsächlich liegt hier eine massive soziale Ungerechtigkeit vor, wenn auch eher zugunsten von einigen wenigen Mitgliedern des (unteren) Mittelstands als zugunsten der 'Reichen', die Steuerlast wird schließlich allen aufgebürdet, mit der hier die Arbeitsplätze erhalten/aufgebläht werden.

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Sa 10. Dez 2005, 02:27 - Beitrag #13

Das kann ich allerdings so nicht bestätigen. Krupp hat seit 20 Jahren keinen Pfennig Steuern bezahlt und der Daimler/Crysler Konzern bezahlt weniger Gewerbesteuer als ein Gemüsehändler.
Nichts ist es mit der Gleichheit beim Steuerzahlen.
Krupp hingegen ist Verköstiger von Subventionen, genau wie der RWE Konzern über sein Unternehmen Ruhrkohle AG (Kohlesubvention), obwohl schon vor Jahrzehnten der Gewinn ausreichte Hochtief zu kaufen! nein, es sind eben nicht die Mittelständler, die die Subventionen einsacken. es sind die Grossen.

Ipsissimus
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Sa 10. Dez 2005, 02:39 - Beitrag #14

es ist nach wie vor ein schwerer Irrtum, anzunehmen, der Staat sei dafür da, die Gleichheit seiner Bürger zu gewährleisten. Er ist ausschließlich dafür da, Privilegien zu schützen

Lykurg
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Sa 10. Dez 2005, 02:42 - Beitrag #15

Von Steuergleichheit habe ich nicht gesprochen, das wäre tatsächlich ein Hohn bei unserem Steuersystem. Daß große Unternehmen von den Ausnahmebeständen profitieren, stört mich ebenfalls sehr. Allerdings ging es mir eben nicht um Unternehmen, sondern um Personen. Und du hattest die überhöhten Ausgaben pro Arbeitsplatz angegriffen - wenn diese Zahlungen dazu führen, daß große Unternehmen kleine unter Druck setzen, verdrängen und schlucken können, um so schlimmer.

Feuerkopf
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Sa 10. Dez 2005, 03:29 - Beitrag #16

Ich habe den Text heute auch bekommen und kannte ihn auch schon.
Er gafällt mir übrigens besser ohne die weggelassenen Sätze, denn die sind ein Stilbruch.

Nun, es schadet sicher nicht, wenn man mal ein paar Informationen bekommt über einen Marktführer in Sachen Milchprodukte.
Die Sache mit der Verpackungsmogelei haben vor etlichen Jahren die Kaffeeproduzenten schon ausprobiert, als sie die 400 g-Packung einführen wollten, die aber genau so groß war wie die derzeitige 500er. Das ist ordentlich nach hinten losgegangen.

Wenn ich Alternativprodukte im Kühlregal finde, dann kann ich sehr gut auf die Sachen von Müller verzichten. Alter Abzocker, der.


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