Da hab ich mir doch gleich mal mein Herkunftswörterbuch (Duden) geschnappt und bin zumindest für die Vorsilbe "ent-" fündig geworden.
ent..., Ent...:
Die Vorsilbe mhd. ent-, ahd. int bezeichnet Gegensatz oder Trennung und steht vor Verben und Ableiungen aus Verben (z. B. führen- entführen- Entführung);
sie ist das Gegenstück zu dem betonten ant- der nominalen Zus., von dem sie sich als stets unbetonte Partikel lautlich geschieden hat.
Voraus liegt germ. *and[a]- "entgegen; von etwas weg".
Der Begriff des Trennens hat sich aus dem des Dagegenwirkens entwickelt.
Nicht hierzu gehören Wörter wie entbehren, entgegen, entlang, entzwei und Verben des Beginnens wie entflammen, entstehen: bei ihnen hat sich altes in- mit ent-, int- vermischt, deren -t- im Ahd. und Mhd. oft abfiel, wie umgekehrt -t- als Gleitlaut an in-, ent- antreten konnte.
Vor f ist ent- zu emp- angeglichen worden, s. empfangen, empfehlen, empfinden.
Mit der Vorsilbe "ver-" ist es etwas komplizierter. Sie hat gotische und indogermanische Wurzeln und auch unterschiedliche Funktionen und Bedeutungen.
Ich fand eine Kurzdefinition, dass "ver-" meisten eine Modifikation des Grundverbs bildet, und zwar grammatisch/semantisch oder stilistisch/pragmatisch. So würde sich auch "ver-lieben" erklären, das nur eine Variante von "lieben" beschreibt.