Paraguays Torwart-Star José Luis Chilavert hatte den Gegner aus Brasilien beschuldigt, das Spiel zu einem Krieg hochzustilisieren.
Feindlicher Empfang für Chilavert
Chilavert hatte an eine Auseinandersetzung der beiden Länder im 19. Jahrhundert erinnert und die Brasilianer aufgefordert, damals besetztes Land zurückzugeben.
Dementsprechend feindlich verlief der Empfang für den Torhüter, der es sich nicht nehmen ließ, die 50 000 brasilianischen Fans im Stadion von Porto Alegre mit aufreizenden Gesten zu provozieren.
Europa-Legionäre im Kader
Brasilien stand praktisch mit dem Rücken zur Wand, musste unbedingt gewinnen, und Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari befand sich in ständigem Streit mit den Vereinen seiner Europa-Legionäre.
Lucio und Rivaldo gehörten nach den Champions-League-Partien mit Leverkusen und Barcelona schließlich zum Kader der Selecao, und die von brasilianischen Medien als "Spiel des Lebens" bezeichnete Begegnung konnte beginnen. Hertha-Stürmer Marcelinho, der beim Testspiel gegen Panama sein Nationalmannschaftsdebut gegeben hatte, brannte auf seinen ersten Pflichtspieleinsatz.
Marcelinho besorgt frühe Führung
Rivaldo (r.) köpft den entscheidenden Treffer. Paraguays Keeper Chilavert ist machtlos.
Fünf Minuten nach dem Anpfiff durch Schiedsrichter Hellmut Krug wich die Spannung grenzenlosem Jubel: Marcelinho brachte den viermaligen Weltmeister mit einem Kopfball in Führung.
In der 70. Spielminute sorgte Rivaldo mit einem weiteren Kopfball für die Entscheidung.
Chilavert bespuckt Roberto Carlos
Doch Paraguays Torhüter wollte sich nicht ohne weiteres mit der Niederlage abfinden: Chilavert rannte wutentbrannt auf Roberto Carlos zu, und spuckte, wie Fernsehaufnahmen belegen, den Verteidiger von Real Madrid ins Gesicht. Carlos hatte den gegnerischen Kapitän zuvor mit abfälligen Gesten provoziert.
Nachdem die beiden Streithähne von Sicherheitskräften getrennt wurden, wetterte Chilavert gegen Schiedsrichter Krug: "Jeder im Stadion hat gesehen, dass es Elfmeter war", regte sich der exzentrische Schlussmann über ein Handspiel des Barca-Goalgetters Rivaldo auf. "Der Schiedsrichter hat uns beraubt", fluchte Chilavert.
Kritk am deutschen Schiedsrichter
Aber auch von brasilianischer Seite gab es Kritik am Unparteiischen: Brasiliens Trainer Scolari beschwerte sich, dass die vielen Fouls der Gäste nicht entsprechend bestraft worden wären.
Auch die Gäste beklagten sich über einen nichtgegebenen Strafstoß, mussten sich aber letztendlich in die 0:2-Niederlage fügen.
Beide Teams mit guten Aussichten
Als Tabellenvierter mit 24 Zählern und drei Punkten Vorsprung vor Uruguay hat Brasilien nun wieder gute Chancen auf eines der vier WM-Tickets für Südamerika.
Paraguay belegt hinter den bereits qualifizierten Argentiniern mit 26 Punkten den zweiten Platz vor Ecuador (25).
Tja, das ist Fussball.

Aber es muss meiner Meinung nicht sein, dass man einen anderen Spieler bespuckt. Wir sind hier ja nicht im Zoo. Ich bin für eine Sperre, denn sowas darf einen Fussballer nicht passieren.