Freude und Frust mit Kindern

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janw
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Mo 14. Nov 2005, 12:39 - Beitrag #21

Das war...vor etwa 2 Monaten in Hamburg mit Melianawe zusammen.

Aldi und Schlecker, da kaufe ich eher weniger ein, Fertigkram vielleicht. Ob minimal die Leute besser behandelt? Ich weiß es nicht.
Karstadt gibt´s hier nicht.

Was ich hier immer sehe von McDoof, das ist das ganze Papier und Plastik an der Straße im Stadtwald, die zu der örtlichen Filiale führt. Flupp aus dem Auto raus, und keiner hebt´s auf. :(

Feuerkopf
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Mo 14. Nov 2005, 12:47 - Beitrag #22

Zitat von janw:Was ich hier immer sehe von McDoof, das ist das ganze Papier und Plastik an der Straße im Stadtwald, die zu der örtlichen Filiale führt. Flupp aus dem Auto raus, und keiner hebt´s auf. :(


Mal ehrlich: Das ist doch nicht die Schuld von McDoof, sondern zeugt von der schlechten Kinderstube der Wegwerfer. Wobei wir wieder beim Thema wären.

Ich kann mich gut erinnern, dass meine Mutter sehr rigide war, wenn es ums Wegwerfen auf öffentlichen Straßen ging. Selbst den Holzstiel eines Eises durfte ich maximal in den Rinnstein legen oder in den Gulli werfen. Ich bin so gut konditioniert, dass ich bis heute kein Bonbonpapier oder Tempotuch in die Gegend pfeffere. Das trifft auch für meine beiden Kinder zu. Müll gehört nicht in die Landschaft.
Wenn ich mir angucke, was manch ein NachtundNebelKipper so an ruhigen Orten ablädt, dann krieg ich echt die Wut!

Ratte
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Di 15. Nov 2005, 14:55 - Beitrag #23

So, um den Thread mal wieder zum Thema Kinder zu befördern, kommen hier 2 Bilder von unseren Süßen:
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Feuerkopf
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Di 15. Nov 2005, 14:59 - Beitrag #24

Soooo klein waren meine beiden NIE! ;)
Gut gelungen, die Rattenkinder!

Und der Doktorenzwerg natürlich auch, mit dem habe ich schon heftig geflirtet. ;)

aleanjre
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Di 15. Nov 2005, 17:30 - Beitrag #25

Zum klauen. :)
Doch, so klein waren unsere Zwerge auch mal. Ich kann mich lebhaft dran erinnern.
Und wenn mein Schulkind gerade hinter mir komplett durchdreht, dann wünschte ich, es wäre noch mal 5 Monate alt, und die allergrößte Sorge wäre, wann sie ihren 1. Zahn bekommt. :(

Fr.Doktor
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Mi 16. Nov 2005, 08:42 - Beitrag #26

Süße Rattenkinder :)

Wie alt sind die Beiden?

aleanjre, wahrscheinlich hat jedes Alter sein maximales Frustpotential.

Ich habe mir bislang die Babyzeit noch nicht zurück gewünscht. Ich bin froh, dass der Geist, sichtbar, Einzug in Babyleins Gehirnschale gehalten hat.
Aber wer weiß, bestimmt komme ich auch bald an den Punkt, mir zu wünschen, er läge einfach nur brubbelnd auf seiner Krabbeldecke :D

aleanjre
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Mi 16. Nov 2005, 09:09 - Beitrag #27

Nein, WIRKLICH zurückgewünscht hab ich mir die Babyzeit noch nie. Die angenehmen Begleitumstände vielleicht - es ist halt nett, mit so einem winzigen Knuddelchen im Tragetuch durch die Lande zu spazieren, es stundenlang im Arm zu halten... Aber da sind zu viele unangenehme Mitwirkungen, die ich dann doch eher nicht mehr brauche. :P

Feuerkopf
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Mi 16. Nov 2005, 12:37 - Beitrag #28

Es gibt wirklich nur einzelne Situationen, die ich gern hin und wieder noch einmal erleben möchte: Knuddeln und Spielen mit einem sauberen, entspannten Baby auf der Wickelkommode - die kleinen fetten Knubbelfüßchen sind einfach zuuuu niedlich,;) breites zahnloses oder monozahniges Lächeln, dieses glucksende Lachen, das sich im Grundschulalter verliert, In-Bett-Bringen, wenn links und rechts jeweils ein müdes Kind ruhig atmet und dann einschläft. Auf die Fantastillion von Windeln, die man wechseln muss, bin ich z. B. nicht mehr scharf. ;)

Ratte
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Fr 18. Nov 2005, 10:10 - Beitrag #29

@Fr. Doktor: Der Große ist 2 Jahre und 2 Monate alt, die Kleine gerade 5 Monate. Beim Großen ist es wundervoll, was mittlerweile an Feedback kommt - und auch eigene Ideen, Transfer-Gedanken, Liebsein von Herzen (und nicht, weil's ihm einer sagt) etc. Aber die Knuddel-Baby-Zeit ging so schnell rum, dass ich das bei der Kleinen nochmal richtig genießen kann. Und so manches, was uns beim Großen noch in Sorge gestürzt hat, nehmen wir jetzt viiiiiiiiel gelassener. Aber ich freue mich momentan vor allem drauf, wenn die Kleine endlich mit ihrme großen Bruder spielen kann. Er sagt auch schon immer, dass sie wachsen muß! Und sie zappelt den ganzen Tag rum (und ich frustriert), weil sie noch nicht krabbeln kann.
Übrigens lieben sich die Beiden heiß und innig: Nichts beruhigt sie so sehr, wie wenn er zu ihr kommt, sie streichelt und knuddelt. Und er fragt immer nach ihr, wenn sie gerade schläft oder so. Und sie muß immer gucken, wenn er irgendwelchen Unfug macht (z.B. Trampolinspringen auf der Couch). Einfach niedlich!

@Feuerkopf: Wenn diese Megamengen an vollgesch... und vollgep.... Windeln endlich wegfallen (oder sich wenigstens halbieren), dann freue ich mich und Seeker und unser beider Geldbeutel. Hier gibt's nämlich finanzielle Unterstützung von der Gemeinde nur, wenn man Stoffwindeln benutzt. *grummel* In der Gemeinde, in der wir vorher gewohnt haben, gab es wenigstens 6 große Müllbeutel pro Jahr und Kind. Und ich kenne auch Orte, an denen bekommt man eine ganze zusätzliche Mülltonne gestellt, deren Abholung nichts kostet! Seeker, wir sind wohl doch zu früh ins Eigenheim gezogen....

Fr.Doktor
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Fr 18. Nov 2005, 16:03 - Beitrag #30

Klingt gut Ratte :)
Doch zu einem zweiten Kind würde ich mich nur mit Nanny überreden lassen. Das ganze Theater noch mal mitmachen, darauf habe ich keine Lust.

Ich bin froh, dass ein Teil meines Lebens wieder außerhalb meiner vier Wände und dem Status Mutter statt findet.
Ehrlich gesagt nervt es mich zuweilen, wenn im Mütterfreundeskreis kein Thema mehr so wichtig ist, wie die Schuhgröße des Sprösslings im nahenden Herbst. *Grunz*

Wahrscheinlich bin ich zur Mutterschaft nicht geboren oder es fehlt mir entsprechendes Gen.
Ich habe es jedoch von anfang an genossen, wenn Menschen zu Besuch kamen, die mir mein Kind mal abgenommen haben.
Ich habe auch keine Probleme damit meinem Mann die Vollversorgung zu überlassen.
Dadurch, dass wir von Beginn an Zugefüttert haben, war er auch gleich in die Ernährung und Versorgung involviert, das hat mich deutlich entlastet und sowohl meinem Mann als auch meinem Kind gut getan.
So gab es kein Entkommen :) Und ich war durchaus mal ausgeschlafen.

Ratte
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Fr 18. Nov 2005, 17:52 - Beitrag #31

Ich hab gar nicht erst gestillt, so waren beide Kinder von Anfang an an 2 Fütterer gewöhnt. Und das mit dem Schlafen ist ja auch ne feine Sache! ;-)
Ich unterhalte mich mit anderen Müttern natürlich auch über Kinder, aber ich bin - ebenso wie Du, Fr. Doktor - auch genervt, wenn man sich über nix anderes mehr unterhalten kann. Wahrscheinlich gehe ich deswegen auch nicht zur Krabbelgruppe....
Eine sehr gute Freundin - noch kinderlos - hat mal gesagt, dass sie es toll findet, dass man mit mir noch "normal" reden kann. Ich sehe das als ganz großes Kompliment. Ich habe schon die größten Emanzen zu reinen Muttertieren mutieren sehen.
Ich sehe mich selbst natürlich auch als Mutter, momentan sogar hauptsächlich, was einfach an der Kleinen liegt, die noch total auf mich angewiesen ist (zumindest, wenn Papa nicht da ist), aber ich bin auch noch Frau! Ein eigenständiges Wesen!
Wir, also Seeker und ich, haben auch schon vor der ersten Geburt festgelegt, dass wir uns gegenseitig nie mit Mama oder Papa ansprechen. Wenn ich mit dem Großen über seinen erzeuger rede, sage ich natürlich schon "Der Papa macht xy, der Papa kommt bald heim, der Papa arbeitet grade, etc. Aber er weiß auch, wie sein Papa heißt und spricht auch oft mit seinem Namen über ihn. Und über mich genauso. Ich finde das gut. So lernt er irgendwie auch schneller, dass andere Kinder andere Eltern haben, was ein Name ist etc.

Ich war kürzlich beim Gynie, der dann was sagte in der Art "Beim nächsten Mal sprechen wir über's dritte Kind!", aber DAS Thema ist bei uns schon durch. Ich denke, ich liege mit 2 Kindern schon über'm Bundesdurchschnitt, ich hab mein Soll erfüllt! ;-) Außerdem hätten wir hier gar nicht genug Platz für ein Drittes. Und meine Nerven würden das auch nicht mitmachen!

janw
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Fr 18. Nov 2005, 18:24 - Beitrag #32

Soso, nicht gestillt... wie ist das nun eigentlich, hat das nun irgendwelche Auswirkungen?

Ratte
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Fr 18. Nov 2005, 18:26 - Beitrag #33

Ich werde - da mich der Blitz nicht gleich getroffen hat - direkt nach meinem Tod ohne Umweg in die Hölle gehen! :rolleyes:

janw
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Fr 18. Nov 2005, 18:35 - Beitrag #34

Nein, mich interessiert das schon ernsthaft, weil doch immer wieder der Wert der Muttermilch für das Immunsystem usw. betont wird. Ist da nun was dran, oder ist das alles falsche Romantik von Lilalatzhosenträgerinnen in grünen selbstgestrickten Wollpullis von glücklichen Schafen?

Ratte
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Fr 18. Nov 2005, 18:46 - Beitrag #35

Mein Kinderarzt hat gesagt, dass die Milch, die man kaufen kann, mittlerweile qualitativ an die Muttermilch rankommt. Allerdings sollten Frauen, deren Kinder allergiegefährdet sind, auf jeden Fall wenigstens versuchen zu stillen. Aber meine Schwiegermutter hat meinen Mann nicht gestillt (hatte keine Milch), der hat keine Allergien, aber seine Schwester wurde gestillt und hat Heuschnupfen. Man kann es also nicht verallgemeinern.
Die große "Stillen-oder-Fläschchen"-Frage ist auch extrem modeabhängig!Vor ca. 35 Jahren waren Fläschchen "in" und jede Frau, die stillen wollte, wurde schräg angeguckt ("wie unemanzipiert!"). Und heutzutage ist es wieder so, dass man schon fast als Rabenmutter gilt, wenn man nicht stillt. Aber wie sagte meine Hebamme so schön:
"Lieber die Flasche mit lust als die Brust mit Frust!"

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Fr 18. Nov 2005, 19:25 - Beitrag #36

Als Nicht-Mutter aber Tante von Fr. Doktors Sohn möchte ich anmerken, dass ich die Stillerei-Fläschchen-Frage für eine reine Zeitgeistfrage halte. Es gibt keinen ultimativen Beweis dafür, dass gestillte Kinder weniger Allergien haben als Fläschchenkinder und zu den bereits genannten Punkten meiner Vorposter möchte ich noch anmerken, dass es mittlerweile auch Studien gibt, die besagen, dass die Fläschchenmmilch reiner und sauberer ist als die Muttermilch, da sich natürlich nichts auf das Milchpulver auswirkt, was die Mutter zu sich nimmt.

Der Druck seitens von Hebammen und Müttern ist jedoch in Bezug auf das Stillen häufig sehr hoch, aber viele Mütter sind megagenervt, weil es so einfach doch nicht ist wie es ausschaut. Überhaupt die Trinkerei. Ich dachte als naive Tante vor der Geburt meines Neffen, die Trinkerei wäre überhaupt kein Thema. Frei nach dem Motto, entweder halt die Brust oder die Flasche und dat war´s. Weit gefehlt! Obgleich mein Neffe die Flasche bekam habe ich mich am Anfang geweigert, ihm das Fläschchen zu geben, denn er hat jedes Mal ein fürchterliches Trara gemacht und sich ständig verschluckt und ist blau angelaufen, weil er dann keine Luft mehr bekam etc. Allein beim Zusehen bin ich schon tausend Tode gestorben und meiner Schwester geholfen, sprich, ihm die Flasche gegeben, habe ich erst, als die schlimmste Phase vorbei war und er kapiert hat, wie es geht! ;)

Feuerkopf
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Fr 18. Nov 2005, 20:16 - Beitrag #37

Für das Stillen spricht die Bequemlichkeit. Die Muttermilch ist kostenlos, hat immer die richtige Temperatur, ist in ausreichender Menge vorhanden und immer zur Hand. Und man muss keine Fläschchen auskochen.;)
Außerdem kann man voll gestillte Babys nicht überfüttern.

Man sagt, das erste halbe Jahr sei die Muttermilch wegen der diversen Antikörper ein guter Schutz für den Säugling.

Ich finde, jede wie sie mag.

Und zwei Kinder habe ich auch als mengenmäßig ausreichend empfunden. ;)

Fr.Doktor
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Sa 19. Nov 2005, 22:11 - Beitrag #38

"Lieber die Flasche mit lust als die Brust mit Frust!"


Ratte, diese Hebamme hat dir der Himmel geschickt, denn tatsächlich ist das Stillen heutzutage ein unhinterfragtes Dogma, mit besonderem Druck der Hebammen.

Als die Stillerei bei mir nicht geklappt hat, ich habe es schmerzgepeinigt 2 Monate lang probiert, hatte ich ein sehr schlechtes Gewissen.

Später gehts weiter....Essen steht auf dem Tisch.
Ich will mein Geschreibsel jetzt aber nicht löschen :)

So, also ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Ich habe dann, janw, das könnte jetzt für dich von Interesse sein, im Web nach Studien zum Thema Stillen gesucht.
Richtige Studien lassen sich eigentlich kaum finden. Ich bin jedoch auf eine medizinische Fachseite gestoßen, die zwei britische Studien wiedergegeben hat.
Darin ging es zum einen um die Hypothese, dass Flaschenkinder dicker werden als Stillkinder und zum anderen um die Hypothese, dass Stillkinder weniger Allergien aufweisen als Flaschenkinder.
Hypothese Nr. 1 wird in der Zwischenzeit, nicht nur von genannter Studie als gegenstandslos betrachtet.
Hypothes 2 ergab in der Studie das überraschende Ergebniss, dass die Stillkinder mehr Allergien hatten.
Selbst die Forscher waren wohl überrascht und wollten sich nicht eindeutig gegen das Stillen aussprechen, mussten aber wohl das Antiallergiestilldogma in Frage stellen.

Letztlich habe ich sowieso nie verstanden, warum das Stillen so viel besser sein soll.
Denn von Kinderarztseite heißt es, sobald man anfängt richtige Nahrung zu füttern, dass die Lebensmittel anfangs spärlich sein sollen, damit das Kind so spät wie möglich mit Allergenen in Kontakt kommt. Auf der anderen Seite kommt das Kind jedoch beim Stillen sehr früh mit diesen Stoffen in Kontakt, eben über die Muttermilch.
Das ist für mich paradox.
Was die Immunstoffe betrifft, so sind Kinder in den ersten Monaten generell geschützt. Nicht nur über die Muttermilch, sondern als Folge der Schwangerschaft.

Die mangelnde Bindung, die auch eine Zeit lang kursierte, ist übrigens schon lange widerlegt.

Wenn eine Frau stillen will und kann, dann spricht nichts dagegen. Es spricht jedoch genausowenig dagegen, Flasche zu geben.

Niemand spricht zum Beispiel davon, dass Stillen nicht gelingen kann, weil das Kind nicht vernünftig trinkt.

Schuld ist wie immer die Mutter.

Das ganze Thema Kinder ist derart zeitgeistabhängig und ideologisch verbrämt, dass es nicht leicht fällt, einen vernünftigen Mittelweg zu finden.

Gloreich die Zeiten als Kinder einfach da waren und niemand tonnenweise Bücher zum Thema verschlungen hat.

aleanjre
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Sa 19. Nov 2005, 23:19 - Beitrag #39

Als Mutter macht man es sowieso falsch. Egal in welchem Bereich. Wer stillt, muss dies zwangsläufig immer dann tun, wenn Kind hungrig ist. Also eben auch im Park, im Supermarkt, im Straßencafé. Mir persönlich war dies schnuppe, ich hab's halt getan. Ich wäre unfähig gewesen, nachts eine Flasche zuzubereiten und ein hungrig knurrendes Raubtier zu besänftigen, bis das Zeug die richtige Temperatur hat. Und auch sonst kam mir das Stillen einfach entgegen. Es gab aber durchaus Leute, die kein "Oh wie natürlich" - Feeling bei meinem Anblick im Freien mit derrangierter Kleidung und friedlich nuckelndem Baby entwickelten. :rolleyes:
Ebenso alle anderen Lebensbereiche: ob es nun die Vergabe von Schnullern, das Benutzen von Tragetüchern oder die stets aktuelle Frage nach Berufstätigkeit ist, Mutter macht es garantiert falsch. Egal, wie sehr man sich bemüht.
Ich musste auch erst mal lernen, das zu ertragen wie Regen: er kommt, ob man das will oder nicht.
Wahrscheinlich wird Stillen als umfassendes Dogma bald fallen. Die Bastion der stillverweigernden Mütter wird stärker, und es steht zu hoffen, das es danach nicht wieder in das andere Extrem fällt - Flasche über alles! - sondern ein gesundes Gleichgewicht entsteht. Erlaubt ist, was gut tut. Mutter wie Kind.

Fr.Doktor
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So 20. Nov 2005, 14:53 - Beitrag #40

Als Mutter macht man es sowieso falsch. Egal in welchem Bereich.

aleanjre, das sind weise Worte.

Barbara Vinken, eine Dame, die ein sehr provokantes Buch über die Gründe des deutschlandtypischen Mutterwahnes (nein, es hat nicht nur was mit dem Dritten Reich zu tun) geschrieben hat, bemerkt an einer Stelle ihres Buches "Die deutsche Mutter", dass Deutschland eigentlich ein Land der wohlerzogensten Kinder mit den besten Chancen sein müsste, legt man dem zugrunde, dass der/die/das Deutsche in Punkto Kindererziehung glauben, das Optimum zu tun und es an allerbesten Erziehungsratschlägen nicht mangelt.

Dennoch sind die deutschen Kinder genauso schlau, blöd und schlecht- oder wohlerzogen wie Kinder im Rest von Europa, wenngleich dort die Mütter z.B. recht früh wieder arbeiten gehen und das zum Teil in Vollzeit.

Das Schärfste, dass meine Augen je erblickt haben, war eine kleine Abhandlung über das (jetzt kommt´s)

ABHALTEN!

Da gibt es allen Ernstes Mütter oder von mir aus auch Väter, die ihren Kindern keine Windeln anziehen und sie dann zum pinkeln oder kacken über Eimer, Toiletten oder auch mal ein Handwaschbecken halten :boah:
Die gute Mutter, so das Argument, erkennt nach einer gewissen Zeit, wenn ihr Kind Stuhldrang hat und kann dann sofort handeln.
In der Abhandlung klang das für mich jedoch so als habe die Erziehungsperson eine Art Konditionierungsprogramm mit dem Baby durchgeführt, denn die Dame behauptete man könne dem Baby beibringen Zeichen zu geben.

Warum tut sich ein Mensch das an?

Natürlich, wir haben es ja alle schon längst geahnt, das kleine Wesen soll nicht in seiner natürlichen Freiheit eingeschränkt werden, überall hinzuscheißen, und die Windel erzieht das Kind dazu, alles einfach fahren zu lassen, nicht etwa ein noch nicht funktonierender Schließmuskel, nein die blöden Windeln sind Schuld.

Weiteres Argument: Die Menschen in Afrika, so sie denn in Lehmhütten wohnen und keine Toiletten haben, würden genauso handeln, das könne dann doch nicht schlecht sein.

Sorry, nur weil irgendwelche armen Socken in Afrika keine Toiletten haben, halte ich mein Kind hier in Mitteleuropa über Handwaschbecken.
In Teilen Afrikas wird auch behauptet, die pharaonische Beschneidung bei Mädchen sei deren Segen.
Lasse ich deshalb meine Tochter beschneiden?

Einmal ganz abgesehen davon, dass die Menschen wahrscheinlich froh wären, wenn ihnen ihre Kinder nicht in die Bude oder vor die Haustür defäkieren.

Es lässt sich erkennen, das Thema Kinder ruft den irrwitzigsten Schwachsinn auf den Plan und Gläubige ließen sich schon immer finden, für den größten Mist.

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