Und wo wir schon bei Kinderkrippen etc. sind: Warum wird bzw. (soll in Zukunft) nur die Betreuung für Kinder verbessert werden? Ist ja schön und gut, aber wenn ich doch lieber selber nach meinen Kindern schauen will, warum werden mir - die ja schließlich in dem Moment auch einen Arbeitsplatz freimacht - von allen Seiten Steine in den Weg gelegt? Warum muß ich mit einem Witz an Erziehungsgeld auskommen, das mir sowieso nach kürzester Zeit gekürzt wird bzw. das bald ganz wegfällt? Ich habe schließlich einen gut bezahlten Job aufgegeben, um mich um die Erziehung meiner Kinder - der Zukunft Deutschlands! - selbst zu kümmern!
Du hast deine Kinder zu früh bekommen Ratte, denn die neue Regierung hat mit ihrer Familienpolitik deinem letzten Wunsch doch durchaus entsprochen.
Das sogenannte Elterngeld. 60% vom letzten Einkommen, wahrscheinlich wie so oft der Frau, maximal 1700Euro.
Alles schön und gut, sicher eine nette Regelung für die Mittel- und Oberschicht, die Armen schauen mal wieder in die Röhre, denn
a) wird das Elterngeld, im Gegensatz zum Erziehungsgeld, auf den Bezug von Hartz IV angerechnet und
b) werden die schlechtbezahlten Gehälter deutlich benachteiligt.
Wenn ich lediglich 800Euro rausbekomme, dazu ausgleichend Sozialhilfe beziehe (gibt´s ja kaum noch also Hartz IV) dann wird mir das angerechnet und es bleibt auch nicht mehr als mit Erziehungsgeld, mit etwas Pech sogar weniger.
Sei´s drum, den vollen Satz gibt es ja auch nur dann, wenn Vatti sich für mindestens 2 Monate dem Babystress voll aussetzt.
Aber was soll das denn sein?
Welche Frau kann für 2 Monate in den Beruf zurück, um dann wieder zu den Töpfen zurück zu kehren?
Welcher Arbeitgeber macht das mit?
Insgesamt unterstützt diese Regelung mal wieder das tradierte Mutterbild.
Ratte, ich persönlich kann mir nicht vorstellen nur zu Hause zu bleiben aber ich kann durchaus verstehen, wenn man mit 2 Kindern kaum eine Möglichkeit sieht in den Arbeitsprozess zurück zu kehren.
Aber vielleicht würde es vielen Müttern leichter fallen sich wieder ihrem Beruf zuzuwenden, wenn die Betreuungsmöglichkeiten besser wären.
Denn daran mangelt es uns ganz bitterlich.
Wenn ich mir die Betreuungszeiten in den privaten Kindergrippen anschaue, dann muss ich weinen, einmal ganz abgesehen davon, dass die Viertelstelle, die man nebenbei noch abzuleisten hat, kaum ein Anreiz darstellt.
Mütter die arbeiten sind hier meistens eh nicht gewünscht, denn die können ihr Kind nicht ständig ad hoc abholen.
Halbstädtische oder Städtische Institutionen sind kaum zu bezahlen, hier verlangt die AWO 400Euro für einen Platz. Mit 2 Kindern sind das 800Euro und die müssen auch erst einmal verdient werden.
Wer da nicht eine gutbezahlte Vollzeitstelle hat, dem bleibt nix mehr von seiner Lohntüte.
Insgesamt sind die Strukturen in der BRD so beschaffen, dass das tradierte Mutterbild unterstützt wird.
Gut zu verstehen die Mütter, die sich diesem Stress nicht aussetzen und es finanziell auch oft gar nicht können.
Aber was sind das für Strukturen, in denen es sich Frauen nicht leisten können arbeiten zu gehen?
Ratte, sag´nicht du machst den ersten Arbeitsmarkt frei, das ist ganz fatal und darf nicht sein.
Das ist ja der kleine Plan der neokonservativen Revolution, die Frauen wieder zurück an Heim und Herd zu drängen.
Ob es tatsächlich eine Verschwörung der Unfreundlichkeit gegen Mütter mit Kinderwägen gibt, ich weiß es nicht.
Ich finde die Menschen, besonders derzeit, ich glaube es hat etwas mit der Weihnachtsdeko zu tun, hundsunfreundlich, besonders hier in Hessen, da hat das aber sowieso Tradition.
Nach anfänglichen Unsicherheiten, bin ich unterwegs mit dem Kinderwagen, ganz dem Panzerkreuzerdasein verschrieben.
Wer sich hinter meinem Rücken panisch in die Straßenbahn drängen möchte obwohl ich gerade hinterrücks am Aussteigen bin, der muss eben damit leben, dass ich ihn ramme. Wenn es an der nötigen Höflichkeit gebricht zu warten und beiseite zu treten...Pech gehabt.
In der Straßenbahn verjage ich schamlos Menschen, die es sich auf den wenigen Kinderwagenstellplätzen bequem gemacht haben.
Und ich frage, wer in der Lage ist, mir die Tür aufzuhalten oder zu helfen.
Das funktioniert recht gut, denn wer einmal angesprochen wurde, kann sich nicht so leicht aus der Affäre ziehen.
Und so komme ich herrlich durch´s Leben.
Aber wie so oft im Leben muss man sich auch als Eltern eines Kindes an die eigene Nase greifen und sich zurück erinnern, dass die Welt auch aus kinderlosen Menschen besteht, die durchaus ein Recht haben, nicht mit Kindergekreische und vollgeschmierten Plätzen im Cafe belästigt zu werden.
Wir haben hier in meiner Heimatstadt ein Café, das von millionen Eltern mit ihren Kindern frequentiert wird, da viel Platz und wenig vollgeräuchert.
Aber da herrscht zuweilen ein Chaos wie in der Krabbelgruppe.
Ich finde schon, dass man hier auch die Pflicht hat sein Kind zu drosseln, denn vielleicht sitzen dort auch Leute, die sich in ihrer Mittagspause etwas erholen wollen, in Ruhe essen und trinken wollen, worauf sie bei den Preisen durchaus ein Recht haben.
Das schärfste war eine Gruppe Mütter, die die Tische beiseite gestellt hatte und auf die Erde Decken bereitete auf denen ihre kleinen sabbernden Lieblinge dann herumkrebsten, mitten im Café.
Das würde ich mir verbitten als Besitzer.
Nun ja, ich glaube man braucht einfach ein dickes Fell
