Selbstwertgefühl - Wikipediaartikel

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Bauer-Ranger
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Mo 21. Nov 2005, 16:53 - Beitrag #41

Zitat von Ipsissimus:mal direkt gefragt: wenn ihr von anderen schlecht bewertet werdet, dann seid ihr euch selbst weniger wert und lieb? hmm ...

Darf ich dir unterstellen dass du glücklicher wärst, wenn du eine Beziehung hättest? Und warum wärst du glücklicher?

Und für den "normalen DUrchschnittsmenschen" ist es so, dass er sich selber weniger wert wäre, wenn es die anderen nicht schätzen würden. Der Weg zum selbstakzeptiertem Außenseiter ist steinig und nur für wenige zu schaffen.

mfg Michi

Ipsissimus
Dämmerung
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Mo 21. Nov 2005, 17:00 - Beitrag #42

Darf ich dir unterstellen dass du glücklicher wärst, wenn du eine Beziehung hättest? Und warum wärst du glücklicher?



nicht deswegen, weil ich mehr wert wäre ...

Bauer-Ranger
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Mo 21. Nov 2005, 17:15 - Beitrag #43

Können wir der Allgemeinheit unterstellen, dass sie ihr Selbstwertgefühl von anderen abhängig macht? Wenn ja, was hat das für soziologische Auswirkungen?

mfg Michi

Feuerkopf
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Mo 21. Nov 2005, 17:16 - Beitrag #44

Zitat von Ipsissimus:
Nachdenken über Kritik ist nicht dasselbe, Feuerkopf, wie sich aufgrund einer Kritik hinsichtlich seiner menschlichen Grund-Würde und seines Grund-Wertes selbst zu zerfleischen


Ich neige nicht zum Selbst-Zerfleischen. ;)

Mal im Ernst:
Zu einer solchen Haltung kann es doch nur kommen, wenn meine Grundhaltung in ihren Grundfesten erschüttert würde.
Kann ich einen solchen Fall konstruieren?
Doch. Meine Tante aus der ehemaligen DDR beschrieb mal ihren Zustand. "Du hast seit deiner Kindheit an etwas geglaubt, und dann soll alles von heute auf morgen falsch gewesen sein." Ihr war eine Basis ihrer Überzeugung erschüttert worden.
Das hat immer noch nichts mit den eigenen Fähigkeiten zu tun. Aber möglicherweise mit dem, was man voller Überzeugung erreicht hat im Leben.

Vom Nachdenken über möglicherweise berechtigte Kritik bis zur völligen Verzweiflung, weil die eigene Identität ins Wanken gerät, ist es eine große Bandbreite, denke ich.

Ipsissimus
Dämmerung
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Mo 21. Nov 2005, 17:26 - Beitrag #45

Können wir der Allgemeinheit unterstellen, dass sie ihr Selbstwertgefühl von anderen abhängig macht? Wenn ja, was hat das für soziologische Auswirkungen?


unterstellen können wir ihr alles ... wenn wir es als gegeben unterstellen, hätte es imo den üblichen Tanz ums goldene Kalb ... pardon, das Bemühen um Anerkennung und Status in der üblichen Verwechslung von Sein und Haben zur Folge



Feuerkopf, ich bin immer noch nicht sicher, ob wir nicht tatsächlich über 2 verschiedene Paar Schuhe sprechen

C.G.B. Spender
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Di 22. Nov 2005, 02:12 - Beitrag #46

Zitat von Bauer-Ranger:Und für den "normalen DUrchschnittsmenschen" ist es so, dass er sich selber weniger wert wäre, wenn es die anderen nicht schätzen würden. Der Weg zum selbstakzeptiertem Außenseiter ist steinig und nur für wenige zu schaffen.
Da hast du sicher recht.

Zitat von Ipsissimus:Spender, die Objekt-Subjekt-Trennung ist ein Faszinosum westlicher Philosophie und daher rührend in späterer Zeit westlicher Wissenschaft. Taoismus oder Buddhismus und Hinduismus kennen sowas nicht, jedenfalls nicht originär.

zu deiner Frage, ob ich das "ich" als realexistent glaube: nein. Aber es gibt eine Instanz, die ihrer Existenz bewußt ist und diese Existenz fokussiert in menschlichen Körpern, zumindest in meinem^^ die Existenz dieser Instanz ist mir deutlich wahrnehmbar und ob ich im Falle dieser Instanz vom "ich", vom "Beobachter" oder von "der Allheit" spreche, ist nur eine Frage des situativen Aufmerksamkeits-Fokus. Gemeint ist jedes Mal dasselbe^^
Das ist mal eine wirklich tolle Umschreibung von Ich, der ich vertrauen kann. Den Aufmerksamkeits-Fokus nicht auf das Ich zu legen, halte ich für eine Stufe in Richtung vollkommener Harmonie.

Über die Folgen der Subjekt-Objekt-Trennung habe ich noch nicht wirklich länger bewußt nachgedacht, fällt mir auf. Wahrscheinlich, weil ich nur wenig damit anfangen kann.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wäre die Würde gleichzusetzen mit dem Tao, dann könnte das sogar einen Sinn ergeben. Man könnte dann auch sagen: Die Würde aller Dinge ist unantastbar.

Die Würde wäre unantastbar, weil sie ein Ideal wäre, nach dem man nur Streben kann, ohne es je zu erreichen. Ohne es je fassen zu können. Dinge, die in der Seele der Welt leben, sind unzerstörbar. Unsere Körper sind die vergänglichen Träger der ewigen Harmonie, denn ohne Vergänglichkeit gibt es keine Ewigkeit. Ohne Gehen gibt es kein Ankommen.


Ob dieses nahezu Absolute nun der Selbsteinschätzung hilft, bezweifle ich selbst. Möglicherweise zu unrecht. Es ist jedoch schön, an einen starken Baum zurückzukehren, daran zu lehnen und die Kraft zu spüren.

__________________

Eine Neidform: Wenn jemand so gut ist, dass diese Person mit einem Werk eine Gruppe von Menschen zu Minderwertigen degradiert.

Die Gruppe wird daraufhin unter Umständen das Werk schlecht machen, oder ignorieren, gerade weil es gut ist.

Ein positives Selbstwertgefühl kann daher auch von der Möglichkeit abhängen, die Perversen zu durchschauen und sie zu ignorieren, sich von der Gruppe zu trennen. Die Alternative wäre, sich bescheiden zu geben und schön klein zu machen, damit es den anderen nicht so weh tut. Das geht natürlich auch in die Richtung jenes Anpassungszwanges der Gesellschaft, bestimmten Normen einer Gruppe zu entsprechen.

Die Gruppe scheidet aus, was nicht dazu gehört.

Ich lehne z.B. gerne am Baum, aber ich vermeide es, in seinen Ästen zu sitzen, ungeachtet der Könige, die mir begegnen.

Ipsissimus
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Di 22. Nov 2005, 13:45 - Beitrag #47

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Wäre die Würde gleichzusetzen mit dem Tao, dann könnte das sogar einen Sinn ergeben. Man könnte dann auch sagen: Die Würde aller Dinge ist unantastbar.

Die Würde wäre unantastbar, weil sie ein Ideal wäre, nach dem man nur Streben kann, ohne es je zu erreichen. Ohne es je fassen zu können.


nöö, das Dao ist das Dao^^ mehr darüber auszusagen, heißt schon, es zu verfehlen^^

aber die Erkenntnis der Würde der Selbstzweckhaftigkeit jeglichen Lebens mag Ausfluss der eigenen bewußten Erfülltheit mit dem Tao sein. Dann wäre diese auch kein Ideal, sondern jene Selbstverständlichkeit, die allein vielleicht ihre tatsächliche, nicht nur proklamative Gewährung auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ermöglichen würde

C.G.B. Spender
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Mi 23. Nov 2005, 07:01 - Beitrag #48

Die Erkenntnis der Würde der Selbstzweckhaftigkeit jeglichen Lebens mag Ausfluss der eigenen bewußten Erfülltheit mit dem Tao sein.
Unterbewußt habe ich wohl an so etwas gedacht, ohne zu diesem Schluß zu kommen. Das trifft es ziemlich gut. Obwohl ich eigentlich nur eine spontane Idee aufgreifen wollte.

Dann wäre diese auch kein Ideal, sondern jene Selbstverständlichkeit, die allein vielleicht ihre tatsächliche, nicht nur proklamative Gewährung auf politischer und gesellschaftlicher Ebene ermöglichen würde
Dazu müßten jedoch eine Menge Menschen verstehen, dass jedes Leben im Universum Würde erhält, alleine durch die Existenz, durch das Dasein. Die Würde des Daseins und des Selbstzweckes wäre damit der universelle Selbstwert. Zudem hilft es sicher zu erkennen, dass alles miteinander verbunden und verwoben ist, was den Begriff der Einsamkeit auch ein klein wenig in Frage stellt.

Trotzdem ist Würde für die Meisten ein schwer definierbarer Begriff.

Neben der Schwierigkeit, sie zu definieren, interessieren sich nicht besonders viele Menschen für sie. Die Würde der Menschen wird leider oft genug mit Füßen getreten.

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