Relativierung des Christentumes in der à–ffentlichkeit

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Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 25. Nov 2005, 14:52 - Beitrag #41

es gibt und gab zumindest kein einziges Schriftstück, von dem irgendjemand behauptet, es sei von Jesus verfasst. Das Erlernen von Lesen und schreiben war weitestgehend den Eliteschichten vorbehalten - es ist zwar nicht unmöglich, daß er zumindest lesen konnte, aber gerade weil er Zimmermannssohn und Zimmermann war, ist es eher unplausibel, da Handwerker zumindest damals nicht zur Elite zählten. Daher bleibt es reine Spekulation, ob er es konnte - und die Evangelien sind explizit nicht von ihm verfaßt^^

nein, das apostolishce Bekenntnis ist nicht "auf einmal" zu schwach^^ es gibt nur zahlreiche Christen, die es zu schwach finden^^

Maglor
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Fr 25. Nov 2005, 15:02 - Beitrag #42

Zitat von Ipsissimus:nein, das apostolishce Bekenntnis ist nicht "auf einmal" zu schwach^^ es gibt nur zahlreiche Christen, die es zu schwach finden^^

Mit auf einmal zu schwach meinte ich eher die Entwicklung dieser Diskussion. Bisher bezeichneten es ja einige ausschließlich als aufokrtoyrtes Dogma der Amtskirche.
Nun was die Schreibfähigkeit betrifft, die Pharsisäer zählten durchaus nicht zur Elite und konnten trotzdem Lesen und Schreiben. Der Analpabetismus war in der Antike weit weniger stark verbreitet als im Mittelalter. Und Zimmermann ist gar nicht mal so schlecht, in Judäa gab es immerhin noch ungelernte Tagelöhner, herumziehende Hirten und Sklaven.
MfG Maglor :rolleyes:

Ipsissimus
Dämmerung
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Fr 25. Nov 2005, 15:12 - Beitrag #43

Bisher bezeichneten es ja einige ausschließlich als aufokrtoyrtes Dogma der Amtskirche.


ja? da scheint mir was entgangen zu sein^^

natürlich zählten die Pharisäer zur Eliteschicht der Priester und Schriftgelehrten^^ und der Analphabetismus mag vielleicht im Adel Athens und Roms nicht besonders verbreitet gewesen sein, beim Pöbel jedoch ...^^

janw
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Fr 25. Nov 2005, 16:40 - Beitrag #44

Zitat von Ipsissimus:aus meiner Sicht der Dinge besteht der Kern der christllichen Lehre aus der Auffassung Jesu, daß der Inhalt über der Form steht^^ selbst wenn mensch sich nur an den Kanon hält, fällt es auf, daß es "gesteltzte" Aussagen von ihm gibt - alle diejenigen, aus denen sich trefflich moralische Regeln ableiten lassen - und solche, aus denen "das Feuer sprüht" - und die betreffen fast ausnahmslos Situationen und Aussagen, aus denen der Vorrang der Liebe, des Mitgefühls udn des Erbarmens usw. vor der formalen Regelerfüllung ersichtlich wird, beispielsweise bei der Geschichte mit der Ehebrecherin, aber auch in Teilen der Bergpredigt.

Die Aussagen, die Feuer versprühen, sie ergeben für mich ein recht kohärentes Bild, das sich auch durch mehrere Evangelien hindurchzieht. Ein Bild, das eben die Barmherzigkeit im Einzelfall über die Gesetzestreue stellt und letztlich Gott als positiv wirkenden solchen kennzeichnet. Man mag natürlich Propaganda dahinter sehen, doch müßten sich dann auch andere hinsichtlich der Kirche systemstützende Äußerungen finden, die mir aber zumindest gerade nicht präsent sind, zumindest nicht in ähnlich systematischer Form.
Das Glaubensbekenntnis enthält mit den Heiligen mindestens eine Kategorie, die zu Jesu Zeiten wohl etwas unverständlich gewesen wäre.

Maglor
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Mo 28. Nov 2005, 16:07 - Beitrag #45

Zumindest Paulus konnte mir der "Gemeinschaft der Heiligen" schon etwas anfangen.
Zitat von ":Paulus, ein Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, an die Heiligen in Ephesus, die Gläubigen in Christus Jesus: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!

MfG Maglor :rolleyes:

Lykurg
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Sa 3. Dez 2005, 18:01 - Beitrag #46

Um noch einmal auf das "Feuer" des Thomas-Evangeliums zurückzukommen (@Ipsi, janw etc.): Ich stieß eben in Luthers "Vom unfreien Willen" auf folgende Stelle aus dem Lukas-Evangelium (natürlich ein Jesus-Wort): "Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzünden auf Erden; was wollte ich lieber, als dass es schon brennte!" [size=-1](Lk 12,49 - rev. Luther 1984.)

Es gibt genügend weitere Passagen, die zu einer Erklärung der Kanonisierung als Mittel zum Machterhalt wenig passen. Näherliegender wäre für mich, daß die Auswahl der Lesungen im Jahreskreis eine dahingehende Gewichtung beinhaltet...
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Ipsissimus
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So 4. Dez 2005, 12:01 - Beitrag #47

selbstverständlich, Lykurg, gibt es solche Stellen, zuhauf sogar; es muss sie geben, sonst wäre das NT von vornherein schon als Moraliensammlung entlarvt. Es gibt aber über den Kanon - der auch nur eine kirchenrechtliche Frage ist - noch das gesamte übrige Kirchenrecht mit seinen verbindlichen Lesearten und Auslegungen. Und die laufen darauf hinaus, daß solche Stellen in den Bereich der persönlichen Beziehung zwischen Mensch und Gott - vermittelt duch die Kirche - fallen, während andere Stellen - "gebt dem Kaiser was des Kaisers ist ... usw. - Gesellschaftspolitik betreffen.

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