Ich habe jetzt nicht den ganzen Thread gelesen, wenn mein Post daher nicht passt, einfach unkommentiert lassen.
Sollte man Foltergeständnisse nutzen? Jein.
Zuerst einmal möchte ich mich dagegen aussprechen, dass hierzulande die Folter eingeführt wird. Nicht aus moralischen Gründen, was interessieren die mich schon? Warum also dagegen sein?
1. Meiner Einschätzung nach ist Folter nicht mit dem Grundgesetz vereinbar und Gesetze sollten widerspruchsfrei zueinander sein. Ein Ideal was nur schwer zu verwirklichen ist, klar, aber man kann es immerhin versuchen.
2. Folter widerspricht meiner Einschätzung nach dem moralischen Grundsätzen der meisten deutschen Bürger. Der Staat sollte, wenn er sich demokratisch nennt, versuchen entsprechend den Interessen der Masse zu handeln, wenn es nicht zu deren eigentlichem Schaden ist. Natürlich wieder nur ein Ideal, aber man sollte es zumindest versuchen.
3. Folter ist ein gefährlicher Schritt weg vom persönlichen Schutz des Einzelnen, der der Staat ja sichern soll (hier Überschnediungen mit Punkt 1). Folter ist ein Schritt in Richtung Diktatur. Ein Schritt näher an China, das dritte Reich und die USA.
Warum also zu beginn das "jein"? Weil ich mich nicht dagegen ausspreche Foltergeständnisse, wenn sie vertrauenswürdig sind, zu nutzen, wenn die Folter von anderen Staaten ausgeübt wurde. Mir ist nicht einsichtig, warum man nicht Informationen annehmen sollte, die die USA z.B. durch Folter erzielt haben. Selbst zu foltern, sollte man aus den genannten Gründen aber nicht.
Mögliche Anschuldigungen von wegen "Doppelmoral" sind sinnlos, weil ich allein in Nutzenabwägungen denk und Moral gar keine Rolle spielt. Wo keine Moral, da auch keine Doppelmoral.
