Weihnachten: Geschenk oder Heuchelei

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Maurice
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Fr 23. Dez 2005, 20:46 - Beitrag #61

Jan kennst du kein Star Wars? :confused:

janw
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Fr 23. Dez 2005, 20:56 - Beitrag #62

Maurice, leider habe ich das nicht gesehen. Eine meiner zugegeben vielen Lücken in zeitgenössischer Kultur...^^

Maurice
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Fr 23. Dez 2005, 21:48 - Beitrag #63

Naja man muss es ja auch nicht gesehen haben. Gesehen haben muss, tut man gar nichts. ^^
Ich war nur davon ausgegangen, dass du es kennst, da es schon x-mal im TV lief.

C.G.B. Spender
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Fr 23. Dez 2005, 22:51 - Beitrag #64

Tja, wer Krieg der Sterne nicht kennt, der versteht natürlich auch nicht die Satire hinter diesem Vergleich zwischen einem Imperator und einem Nachfahren der Inquisitoren; der versteht auch nicht den vorletzten Eintrag in meinem Weblog. Macht nix. Man muß ja nicht alles verstehen.

janw
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Fr 23. Dez 2005, 23:19 - Beitrag #65

Spender, dann bringe das Licht der Aufklärung unter mich dummes Volk! :D

Ich finde Ratzi hat so ein hintergründiges Lächeln...da könnte glatt ein Rutenbündel hinter seinem Rücken versteckt sein^^
Aber sicher...würden die Vatikanier das als traditionelles Ritual verkaufen... ;)

Das zu entschlüsseln es lykurgische Kenntnisse braucht^^

Lykurg
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Sa 24. Dez 2005, 02:16 - Beitrag #66

Rutenbündel hinter dem Rücken - hat das einen Bezug zur liktorischen Amtsgewalt, dem Recht, Waffen zu tragen und zu benutzen? Das (namensgebend) faschistische Symbol? - Aber das als Hintergrund in ein Lächeln zu interpretieren, erscheint mir doch zu gewagt.

Als ob ich hier der Katholikenkenner wäre... :P
Nein, frag lieber Ipsissimus! :D

janw
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Sa 24. Dez 2005, 03:53 - Beitrag #67

Die liktorische Amtsgewalt, sie meinte ich, und welcher Nicht-Altertumskenner kennt sie noch?

Ipsissimus
Dämmerung
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Sa 24. Dez 2005, 15:18 - Beitrag #68

ach, das Rutenbüschel mit der herauslugenden Klinge der Axt ist wohl gemeint^^

Traitor
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Di 27. Dez 2005, 00:55 - Beitrag #69

Lasset euch mal von euren Irrwegen gen Topic heimholen, oder der Großinquisitor wird euch alle holen!

Ich gehöre zur Fraktion, die mit dem christlichen Hintergrund des Festes weitgehend abgeschlossen hat (wenn ich die Weihnachtsgeschichte auch weiterhin als für Kinder sehr erbaulich betrachte), das Fest aber nicht missen will. Wie Feuerkopf sagt: "Ein bisschen Ritual im Leben darf ruhig sein". Familienfeste lassen sich zu vielen Gelegenheiten feiern und Geschenke zu vielen machen, aber warum sollte man sich eines so angenehmen Anlasses berauben? Weihnachten lässt sich wunderbar vom christlich-mythologischen Volksfest ins reine Familienfest transformieren, sowohl kulturgeschichtlich als auch mit dem Wachsen der Kinder.
Zur Kommerzialisierung ist wenig zu sagen.

@Lykurg zur auf der ersten Seite angeschnittenen Frage nach dem Ost-Weihnachten: soviel ich weiß, basiert die Verschiebung nicht auf astronomischen Entwicklungen, sondern darauf, dass die orthodoxe Kirche den gregorianischen Kalender nicht oder nur verspätet angenommen hat. Lese das aber gleich nochmal nach.
PS: Wikipedia bestätigt mich:
Diejenigen orthodoxen Kirchen, die liturgisch am julianischen Kalender festhalten (Altkalendarier), feiern Weihnachten derzeit an unserem 7. Januar (dem 25. Dezember des julianischen Kalenders) und Epiphanias an unserem 19. Januar (dem julianischen 6. Januar). Die armenisch-orthodoxe Kirche feiert Epiphanias am 18. Januar.

Die übrigen orthodoxen Kirchen, die Neukalendarier, die sich liturgisch am gregorianischen bzw. weltlichen Kalender orientieren, feiern Weihnachten ebenfalls am 25. Dezember.

Lykurg
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Mi 28. Dez 2005, 03:05 - Beitrag #70

Zitat von 'Die Welt' vom 27.12.2005:Für die große Mehrheit der Deutschen ist Weihnachten mittlerweile weniger ein Fest des Glaubens als ein Fest der Familie. Wie eine neue Emnid-Umfrage ergeben hat, ist für stolze 84 Prozent das Beisammensein mit der Familie das wichtigste am Heiligabend - religiöse Motive und der Besuch des Weihnachtsgottesdienstes sind nur noch für jeden 14. Befragten ausschlaggebend.
Was hier eindrucksvoll bestätigt wurde.

Traitor (leider jetzt erst gesehen), das hängt ganz einfach zusammen. Ich zitiere der Einfachheit halber ebenfalls Wikipedia, nämlich die Artikel "Wintersonnenwende" und "Solstitium":
Da ab 21./22. Dezember die Tage wieder länger werden, war die Wintersonnenwende in vielen antiken und frühmittelalterlichen Kulturen ein wichtiges Fest, das allerdings oft auch ein paar Tage vor bzw. nach dem Datum der tatsächlichen Sonnenwende gefeiert wurde. Schon steinzeitliche Kultstätten wie Stonehenge erfassten diesen Zeitpunkt, allerdings mittels der leichter feststellbaren Auf- und Untergangspunkte der Sonne, die zu Winterbeginn etwa im Südosten bzw. Südwesten liegen. Die Germanen feierten zur Wintersonnenwende das Julfest. Bei den Römern war der 25. Dezember einer der höchsten Feiertage zu Ehren des Gottes der unbesiegten Sonne Sol invictus.

Auch das Weihnachtsfest liegt zeitlich kurz nach der Wintersonnenwende, was die Ankunft des göttlichen Lichts (Christi Geburt) symbolisieren sollte, bzw. den Heiden den Übergang zum Christentum erleichtern sollte.

Im 20. Jahrhundert konnte die [Sommer-]Sonnenwende auch am 22. Juni eintreten. Im 21. Jahrhundert wird sie manchmal am 20. Juni sein, weil die Schalttagregel (365,2425 Tage) die tatsächliche Jahreslänge (365,2422 Tage) nur näherungsweise darstellen kann. Ohne die Gregorianische Kalenderreform würde sich ihr Datum pro Jahrtausend um 7-8 Tage verschieben.

Windsbraut
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Mi 28. Dez 2005, 09:57 - Beitrag #71

...religiöse Motive und der Besuch des Weihnachtsgottesdienstes sind nur noch für jeden 14. Befragten ausschlaggebend


Ich bin kein Kirchengänger (außer aus Interesse an der Architektur), doch als ich vor ein paar Jahren mal zu einer Weihnachts-Mitternachtsmesse in eine alte, romanische Kirche in England gegangen bin, auf dem Land, inmitten eines alten Friedhofes mit verwitterten Grabsteinen, durch ein quietschendes Friedhofstörchen und wallace'schen Bodennebel - das hatte schon was. ;)

Es war wirklich eine sehr stimmungsvolle und feierliche, aber auch fröhliche Angelegenheit. Ich wusste nur nicht, wie die Engländer mit Weihrauch aasen - wäre fast bewusstlos von der Bank gesunken! Aber "Silent Night, Holy Night" in diesem Ambiente zu singen - das war erinnerungswürdig.

Trinity99
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Mi 28. Dez 2005, 18:36 - Beitrag #72

Die Kirchen in England als auch die Gottesdienste, und somit die Gläubigen, sind sowieso ganz anders als hier in Deutschland. Viel mehr Stimmung und Ambiente, wie ich finde. Auch wenn sie mit Weihrauch aasen ;-)

Gruss
Trinity

Lykurg
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Mi 28. Dez 2005, 19:38 - Beitrag #73

Zur Stimmung und dem Ambiente bei den Anglikanern: Ja, auf jeden Fall, dazu tragen auch ihre unglaublichen gotischen Kirchenbauten bei. Aber außerdem singen sie mehr und auch schönere Kirchenliedsätze (= in der Gemeinde mehrstimmig!).

Die Weihrauchmengen hierzulande sind nach meinen Erfahrungen zwischen verschiedenen katholischen Gemeinden sehr unterschiedlich; ich habe den (bei diesen zentralistischen Strukturen mich doch überraschenden) Eindruck, daß das in erheblichem Maße auch von den Meßdienern abhängen kann.

janw
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Mi 28. Dez 2005, 20:41 - Beitrag #74

Tjaja, The holy Church of England, in chains of mystery...*g*

Ich finde es immer wiede beeindruckend, wie vergleichsweise modern die katholische Kirche in Deutschland doch ist im Vergleich zu den Beispielen von Kirche in England, die mir so gelegentlich begegnen. Modern weniger im Sinne der Positionierung zu gesellschaftlichen Fragestellungen, sondern im Bezug auf die Ritualisierung und das sich-geben.

Was den Gesang betrifft, irgendjemand meinte mal, bezogen auf Pop-Musik, die englische Sprache sei besser geeignet zum Ausdruck bestimmter Emotionen als das Deutsche. Vielleicht wirken auch geistliche Texte auf englisch "runder"?

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