Einerseits ist mir unklar, was der letzte Satz mit dem "intelligenten Monsterfilm" meint, was Kreitling hier genau meint. Für "King Kong" etwa gilt für mich "intelligent" nicht... ist "Monster-" hier auf das Filmformat bezogen, oder auf die Thematik?Weil die Kinderphase vor der Phase der Individualisierung liegt, müssen Erzählmuster deutlicher und genormter gezeigt werden. Subtile Signale, Ironie, doppelte Erzählebenen sind zunehmend schwerer zu etablieren. Ausnahme: Animationsfilme, die von jeher auf verschiedenen Ebenen funktionieren.
Zugleich birgt dies auch Licht. Nischen werden wichtiger, mittlere Filme, die wegwollen vom Mainstream und auf die gebügelte und gestärkte Rezeptur verzichten. Die womöglich mit Kindern gerade schlecht umspringen. Und Gewalt einsetzen, um sich zu distanzieren. Es wird ein zunehmender Markt entstehen für schichtenspezifisches Publikum, in dem das Neue entsteht und die Kunst blüht. Nur das Monster-Budget für einen intelligenten Monsterfilm, den nur Menschen über 16 sehen dürfen - das wird bald niemand mehr finanzieren.
Außerdem sehe ich nicht so klar, warum, was bei Animationsfilmen offenbar funktioniert, überall sonst absterben sollte. Und überhaupt: Wer hört besser zu als Kinder? Die Freude am guten Erzählen ist in ihnen doch eigentlich deutlicher vorhanden als in Erwachsenen, denen auch Filme genügen, die mit Gewalt- oder Erotikszenen den Betrachter anlocken.