Vom Sinn des Lebens oder Was hält Euch am Leben?

Auf der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Wahrheit.
janw
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Do 19. Jan 2006, 01:40 - Beitrag #1

Vom Sinn des Lebens oder Was hält Euch am Leben?

Auf einer christlichen Seite fand ich heute diesen Text, der mich auf die Frage brachte, welche anderen Ansätze eigentlich einen Sinn des Lebens vermitteln können. Einen Sinn, der vor allem, und darauf kommt es mir an, in der Krise hält.
Vielleicht in dem Sinne etwas ähnlich dem thread über "das Absolute" von Ipsissimus, allerdings eben auf das Leben bezogen.

Hier der wesentliche Teil des Textes:

Bevor ich ihn kennen lernte, war die Welt für mich ein Rätsel: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Warum gibt es mich überhaupt? Warum existiert das, was ich um mich herum sehe – Bäume, Blumen, Steine, Tiere, Menschen, Sterne? Was ist der Sinn von allem? Wenn ich ein Produkt des Zufalls bin, kann ich nur dem Zufall für meine Existenz danken. Aber der Zufall hat kein Gesicht; keine Augen, mich zu sehen; keine Ohren, mich zu hören; keinen Mund, um mit mir zu reden; kein Herz, um mich zu lieben.

Weil aber Gott der wahre Autor der Weltgeschichte ist, weiß ich auf einmal, wem ich danken kann. Wenn ich die Augen zum Himmel erhebe, starre ich nicht ins Leere. Nein, mein Blick wird erwidert. Noch besser und richtiger müsste man sagen: Ich schaue endlich zu meinem Schöpfer hoch, der mich, sein Geschöpf, schon immer voller Liebe und Anteilnahme anschaut.

Anaeyon
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Do 19. Jan 2006, 08:12 - Beitrag #2

Du denkst SOWAS hält in der Krise? Mal eben über Gott gestolpert und jetzt geheilt, jaja..

Mein Überlebensinstinkt tut was er kann, das tut er meist auch recht gut. Da ich weder religiös bin oder sonst einen Sinn im Leben sehe, ausser dem Sinnlosen einen Sinn zu geben muss es der Überlebensinstinkt sein..
Das reicht mir als Sinn des Lebens.

Anadyr
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Do 19. Jan 2006, 09:31 - Beitrag #3

Der Sinn des Lebens? Keine Fragen kreist öfters in meinem Bewustsein. Und meine entäuschte antwort darauf, ich weiss beim besten Willen nicht, was er ist, geschweige wo ich ihn finde. Und trotzdem ich lebe nach wie vor. Ob das Zweifel und sich-hinterfragen zum Sinn wird? Mag sein. Doch ich wünschte mir mein Leben könnte Sinn haben. Immer wieder erwische ich mich in Situation, in denen es mir gut geht, doch mit der Frage nach dem Sinn, vermiese ich sie mir. Ich bin nicht gläubig, vielleicht finde ich deshalb den Sinn nicht. Wenn man alles an Gott aufhenken kann, klärt sich diese Frage von selber. Doch das tu ich nicht.

Ipsissimus
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Do 19. Jan 2006, 10:15 - Beitrag #4

ich bin Selbstzweck, ich bin mein Weg und ich bin mein Ziel; mehr bedarf es nicht



zu der zitierten Textpassage - die Fragen, die der Verfasser im ersten Abschnitt stellt, nehme ich ihm ab. Ich nehme ihm auch ab, daß er, wie im 2ten Abschnitt vermittelt, glaubt, die Antworten gefunden zu haben.

Möge er glücklich leben und nie wach werden müssen.

Er formuliert ja implizit, worum es ihm wirklich ging - nicht um das Wissen, wie die Dinge aus sich heraus sind ("Wenn ich ein Produkt des Zufalls bin, kann ich nur dem Zufall für meine Existenz danken. Aber der Zufall hat kein Gesicht;"), sondern um den Trost einer Darstellung, die ihn in seiner persönlichen kosmischen Wichtigkeit bestätigt ("Wenn ich die Augen zum Himmel erhebe, starre ich nicht ins Leere. Nein, mein Blick wird erwidert.")

Windsbraut
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Do 19. Jan 2006, 10:38 - Beitrag #5

Was mich am leben hält? Manchmal glaube ich, es ist bloß Trotz... ("Ich lass mich doch nicht von dem blöden Leben fertigmachen!" *g*)

Tatsächlich aber glaube ich, dass es die Zuneigung zu anderen Menschen ist. Zwar bin ich ausgesprochen gern allein, aber meine Familie und meine Freunde sind sozusagen als sichere Bank immer in meinem Bewusstsein. Somit ist mein Leben abhängig von der Beziehung zu anderen Menschen.

(Wenn das jetzt nicht philosophisch genug war, bitte ich um Verzeihung.)

Aydee
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Do 19. Jan 2006, 12:47 - Beitrag #6

Ich denke meine Uhr ist einfach noch nicht abgelaufen ;-)

taumelnd durch die Wirklichkeit (wessen?), mit einem Berg an Erinnerungen und Gefühlen (echt oder falsch?), der immer größer wird

Warten.
worauf? wüsst ich auch gern ;-)

Sinn des Lebens seh ich (ich zumindest in meinen Leben) keinen. Alles was mir bisher diese Funktion zu erfüllen suchte, hat konsequent versagt. Ich bin versucht damit aufhören zu wollen, fürchte aber stark dass ich dennoch immer mal wieder 'etwas' zum Sinn meines Lebens erheben werde, um es dann wieder versagen zu sehen.

Ist auch ne Beschäftigung um die Zeit rumzukriegen ;-)


mmh.. ich wäre versucht, der Sinnlosigkeit (die ich empfinde) keinen Sinn geben zu wollen ;-)




// sry janw, das hattest du wohl weniger im Sinn ;-) mit deinem post, kam mir aber beim Lesen in den ... Sinn (wie geläufig dieses Wort doch ist...) //

janw
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Do 19. Jan 2006, 13:48 - Beitrag #7

Wußt´ichs doch, viele Wege führen nach Rom^^

Ana, nein, SO einfach bin ich nicht gestrickt...obwohl, vielleicht in Deinem Alter war ich...müßte ich mal tiefer in mich gehen.

Aydee, doch, das ist eine mögliche Antwort :)

Zweimal, vielleicht auch drei, stand ich mal vor der Frage, das letzte mal vor 6 Jahren etwa.
Gehalten hat mich...ein ähnliches Gefühl wie Windsbraut es beschreibt und der Gedanke, daß all das gute, was davor war, und da ist mir einiges widerfahren, ohne daß ich dafür besonders viel getan hätte, dann für die Katz wäre.
Gesellschaft, zumindest in hingehfähiger Nähe, war mir schon immer wichtig, Bestätigung bis vor kurzem auch - da bin ich selbstzufriedener geworden.
Selbstzweck gleichwohl nicht, noch vielleicht?

Mein Weg kann ich nur teilweise sein, indem ich dem folge, was mein Impuls ist, was ich für richtig halte, in jedem Moment, jeder Lage - ob es den nächsten Moment noch gibt, hab ich aber nicht in der Hand.
Insofern ist jeder Moment ein Geschenk...von wem, vom Schicksal, von Gott? Gracias a la vida, vielleicht...

Maurice
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Do 19. Jan 2006, 14:02 - Beitrag #8

Als ich den schmalzigen Text las, kam mir unweigerlich ein gewisser Ekel. :rolleyes:

Der Sinn des Lebens? Hatten wir das nicht erst letztens? Ich habe nach kurzer Suche auch den Thread gefunden und poste einfach mal, was ich da geschrieben hatte:
An sich hat das Leben keinen Sinn. Zumindest ergibt sich das aus meinem Weltbild. Die Entstehung des Lebens und der Menschheit führe ich auf keinen Zweck zurück, womit mein Leben keinen objektiven Sinn im Sinne von einem Sinn an sich haben kann.
Diese Ansicht ist natürlich nicht ganz unproblematisch, weil meiner Einschätzung nach der Mensch dazu tendiert objektive Werte annehmen zu wollen, um seinem Leben einen Grad an Sicherheit und Orientierung zu geben. Die Meinung dass das Leben sinnlos ist, geht wohl meistens als erstes mit einem gewissen Schock daher. Der Mensch findet sich in einer Welt ohne Ziel und Zweck wieder, in der er selbst nur ein "zufälliges" Teil eines Puzzles gibt, dem kein Sinn innewohnt.
Stürzt man sich aus Verzweiflung nicht in irgendwelche Heilversprechen (bevorzugt in Form von Religion), lässt sich dieser Schock sich nur überwinden, indem man akzeptiert, dass man den Dingen keinen Sinn abgewinnen kann, sondern ihnen allein einen Sinn geben muss. Das die Welt und das eigene Leben an sich keinen Sinn haben ändert nämlich nichts am Umstand, dass die Dinge für das Glück des Menschen von Relevanz sind und er ihnen dadurch einen Wert gibt. Das Glück kann nur als Maßstab der Werte gelten, weil es ein Gut in sich für den Menschen ist. Es gilt nun den Umstand zu akzeptieren, dass die Dinge unabhängig von jedem wertenden Subjekts keinen Wert haben, aber eben für diese Subjekte von Wert sind.

Ich hatte in letzter Zeit aber nochmal hin und wieder ein wenig über das Thema nachgedacht, auf Grund der Diskussion über Glück vor einigen Wochen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass man erstmal klären müsste, was "Sinn" bedeutet, bevor man sinnvoll die Frage beantworten kann, ob das Leben einen Sinn hat.
Soll die Frage nach der Bedeutung von "Sinn" diskutiert werden? Und wenn ja, dann in diesem Thread?

Ipsissimus
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Do 19. Jan 2006, 14:51 - Beitrag #9

"Sinn" ist die entgegengesetzte Annahme zum Selbstzweck.

Sinn wird die Bedeutung und der Gehalt genannt, den eine Sache, eine Handlung, ein Erlebnis (etwa eine Begegnung) für einen Menschen in einer bestimmten Situation hat. Seit F. Nietzsche bezeichnet der Begriff auch das Selbstverständnis des Menschen im Einzelnen und im grundlegenden Sinne (Sinn des Lebens). V. a. in Grenzsituationen (z. B. nach K. Jaspers Leiden, Schuld, Tod) kann die von A. Camus als bedeutsamste Art menschlicher Selbstreflexion angesehene und allen anderen Fragen vorgeordnete Frage nach dem >Worumwillen<, dem Zweck und Ziel des eigenen Lebens gestellt werden und durch das Individuum in einer Sinnbejahung oder Sinnverneinung Antwort erfahren. Auch die zufälligen Lebensereignisse unterliegen der subjektiven Deutung unter der Frage nach deren Sinn, die den vom Individuum anerkannten Werten folgend beantwortet wird. V. Frankl sieht in seiner Existenzanalyse die Sinnorientierung, den Willen nach Sinn oder dem Logos als eine primäre Motivation des Menschen an. Dabei wird der Sinn als ein vom Individuum in jeder Situation einmalig und einzigartig zu entdeckender und zu erfüllender (Sinnfindung) bestimmt. Im Unterschied hierzu kann nach Frankl die Frage nach dem >Sinn des Ganzen<, dem >Über-S.<, nicht beantwortet werden, weil hinter die Faktizität der konkreten Existenz nicht zurückgegangen werden kann, sondern diese selbst Sinn ist.


Auszug aus Artikel "Sinn", Brockhaus Lexikon in 24 Bänden 1999

Amy
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Do 19. Jan 2006, 14:56 - Beitrag #10

Es gab mal einen Spruch, der mir gesagt wurde und den ich sehr schön fand:
"Du musst am Leben bleiben. Denn sonst verpasst du den schönsten Tag in deinem Leben."

Vielleicht ist es das eine...
Was danach kommt. Ich denke mir immer: "Was ist, wenn danach etwas besseres kommt? Was ist, wenn ich aufgeben würde und das Leben mich vernichtet hat... wenn eine Woche später mein Glück gekommen wäre?"
Wenn ich Leben will, denke ich dies. Wenn es mir gut geht, glaube ich daran.

Ansonsten. Ja, ansonsten lebe ich auch nur noch wegen meiner Mutter weiter, weil die einst schon ihren Mann verloren hat und ich ihr den Verlust einer Tochter nicht antun will.

Wäre da nicht meine Mutter und manchmal die Hoffnung auf Glück.. gäbe es nichts.

Maurice
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Do 19. Jan 2006, 15:11 - Beitrag #11

@Ipsi: Wenn Sinn nur kontextabhängig, situationsgebunden möglich ist, dann spricht das imo gegen einen "objektiven" Sinn des Lebens. Mit "objektiv" versuche ich das zu umschreiben, was meiner Einschätzung nach die Leute meinen, die nach DEM Sinn des Lebens fragen.

Die einzige Möglichkeit, die ich noch für diskutierenswert halte, ist, ob man sagen kann, dass das Leben selbst der Sinn des Lebens ist.
Da ich jetzt aber leider weg muss, muss die Diskussion verschoben werden. Vorausgesetzt es besteht Interesse an dieser.

Feuerkopf
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Do 19. Jan 2006, 15:11 - Beitrag #12

Ich denke auch, dass der Sinn meines Lebens in mir selbst liegt, in meinem Da- und So-Sein. Ich bewerte mein Leben, ich fülle es mit Inhalt, ich gebe ihm einen von mir definierten Sinn. Da ich keine Insel bin, hat die Sinnhaftigkeit durchaus mit anderen Menschen zu tun. Ich empfinde es als sinnvoll, mich um meine Kinder zu kümmern. Ich sehe Sinn in ehrenamtlicher Arbeit. Für mich ergibt es sogar Sinn, stundenlang in Foren zu hängen und meine Meinung kundzutun.;)
Wenn ich eines Tages auf mein Leben zurückblicken kann und feststelle, dass ich aus meinen Fähigkeiten und Interessen "was gemacht habe", dann werde ich mein Leben wohl für sinn-voll halten.

Ipsissimus
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Mo 23. Jan 2006, 13:19 - Beitrag #13

Maurice, nach meinem unmaßgeblichen Dafürhalten gibt es keinen objektiven Sinn des Lebens, und die Suche danach ist ein Wahn, der verhindert, daß mensch seinen persönlichen Sinn entwickelt

Maurice
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Di 24. Jan 2006, 14:39 - Beitrag #14

Versuch eines analytischen Ansatzes

Oje so ein plublikumstaugliches Thema und so schnell kehrt Ruhe ein. Naja dann versuche ich den Thread mal etwas Leben einzuhauchen. Auch wenn das dann weniger plublikumstauglich wird, wenn ich das mache. ^^*

Ich habe mir nämlich noch ein paar analytische Gedanken gemacht:
Kritisch nominalistisch betrachtet gibt es ja kein "Leben", wenn damit nicht ein Lebewesen gemeint ist. Es gibt nur Dinge die Leben bzw. lebende Dinge. "Leben" ist daher entweder eine Tätigkeit oder ein Zustand. In mir kam dann aber auch die Frage auf, ob man Leben so ohne weiteres als Tätigkeit definieren kann, denn mir viel es auf Anhieb nicht leicht, die Tätigkeit "leben" zu definieren. E-noon hat den Vorschlag gemacht, dass Lebenwesen dadurch charakterisiert werden, dass sie einen Stoffwechsel haben. Leben hieße dann einen Stoffwechsel zu haben. Die Frage nach dem Sinn des Lebens wäre dann unformuliert, was der Sinn eines Stoffwechsels ist. Da stellt sich sofort das Problem, inwiefern man einer unbewussten Tätigkeit einen Sinn zuschreiben kann. Mein etwas merkwürdig klingender erster Versuch allgemein den Sinn von Tätigkeiten zu definieren klingt wie folgt:
Der Sinn einer Tätgkeit ist das Erreichen-Wollen dessen, nach was die Tätigkeit strebt. Einer Tätigkeit liegt immer der Versuch, etwas zu erreichen zu Grunde. Wenn das Leben eine Tätigkeit ist, müssen wir uns fragen, ob ihm ein Streben nach etwas zu Grunde liegt und was dieses etwas ist, wenn wir die Frage beantworten wollen, ob das Leben einen Sinn hat (und wenn ja welchen).
Wie gesagt bin ich mir aber nicht sicher, ob man Leben als Tätigkeit treffend beschreiben kann und ob es sich nicht nur um einen Zustand handelt. Wenn es sich nur um einen Zustand handelt, wird die Frage nach dem Sinn noch weiter verschärft. Denn inwiefern besitzen Zustände einen Sinn? Besitzen sie überhaupt einen Sinn?

Ceitlyn
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Di 24. Jan 2006, 14:56 - Beitrag #15

Du weichst der Anfangsfrage aus, Maurice, würde ich meinen ;)
Andererseits zeigst du damit dann ja auch eine mögliche Antwort :)

Ipsissimus
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Di 24. Jan 2006, 15:03 - Beitrag #16

"Leben" ist biologisch nicht nur über Stoffwechsel definiert, es gehören dazu die Komponenten

Fähigkeit zur Reizerkennung (Wahrnehmung, im weiteren Sinne Bewußtheit)
Fähigkeit zur Reizbeantwortung (Handlungsfähigkeit)
Fortpflanzung
Stoffwechsel

Deine erste Sinndefinition korrespondiert übrigens mit dem, was Kant hinsichtlich der Seltsamkeit der Idee eines reinen Willens ausdrückte. Letztlich drückt deine Definition die Selbstzweckhaftigkeit des Lebens aus, da als Sinn definiert wird, was als Zweck vorher hineingelegt wurde. Wenn wir diese Idee extrapolieren, sind wir an der Stelle, wonach der Sinn meines Lebens aus dem besteht, was ich als solchen erkläre, wohingegen der "Sinn des Ganzen" Selbstzweck bleibt.

Lykurg
[ohne Titel]
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Di 24. Jan 2006, 15:23 - Beitrag #17

Wenn ich mich noch zur vorigen Ebene des Threads äußern darf^^ - Was mich am Leben hält, ist das sichere Wissen um den Schmerz, den jegliche bewußte Änderung dieses Zustands denen zufügen würde, für die ich gleichermaßen empfinde. Letztlich also, im unsicheren Umkehrschluß, die Liebe.

Der Sinn dessen, metaphysisch gesehen? Ich weiß es nicht. Ich suche ihn auch eigentlich nicht. So oft findet man einen Gegenstand, aber auch einen Gedanken, eine Erinnerung, nicht, solange man heftig darüber nachdenkt oder sucht. - "Suchet, so werdet ihr finden, klopfet an, so wird euch aufgetan"? Nicht hier anwendbar.

Einen Sinn dessen, was ich tue, sehe ich darin, daß es mir und meinem Umfeld eine gewisse Sicherheit gibt, fast die einzige, die ich bieten kann. Und was ich kann, wenn ich es kann, möchte ich letztlich der Menschheit zur Verfügung stellen. Insofern lebe ich einen durch nichts zu rechtfertigenden Idealismus aus.

Maurice
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Di 24. Jan 2006, 15:36 - Beitrag #18

Ceitlyn habe ich deiner Meinung nach in meinem ersten Post in diesem Thread nicht direkt bezug auf die Frage "was ist der Sinn des Lebens" genommen? Meine Antwort war ein klares "es gibt keinen Sinn". Ich würde daher nicht sagen, dass ich der Frage ausgewichen bin.
Jetzt überdenke ich nochmal meine Äußerungen, indem ich die Begriffe einer sprachlichen Analyse zu unterziehen versuche.

@Ipsi:
Ich finde nicht, dass Fortzpflanzung ein Kriterium für Leben sein sollte. Eine unfruchtbare Frau würde demnach nämlich nicht leben. :rolleyes:
Die beiden anderen Kriterien neben Stoffwechsel sind mir hingegen sehr plausibel.

Ipsissimus
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Di 24. Jan 2006, 16:28 - Beitrag #19

Fortpflanzung ist kein Kriterium für individuelles Leben; wenn du aber Fortpflanzungsfähigkeit als Kriterium für eine Lebensform wegfallen läßt, stirbt die Lebensform innerhalb einer Generation aus

Buddha
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Di 24. Jan 2006, 16:39 - Beitrag #20

Bis vor Kurzem war das bei mir noch meine freundinn, jetzt ahbe ich keine ahnung....ich denke mal, ich klebe einfach so in den tag...egal, ob ich sterbe oder nicht......

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