@Sulamith: Da ist mir Goethe viel zu idealistisch.
@Kyroyal: Ich finde nicht, dass du Mist geschrieben hättest. Es freut mich sogar, dass endlich auch mal wieder jemand anderes etwas zum Thema postet, der auch solche Probleme hat. Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne noch etwas mehr von dir lesen.
Ich habe gerade etwas rumgesucht und eine Notiz vom August letzten Jahres gefunden, die ebenfalls das hier behandelte Problem betrifft. Wer meine existenzialistisch angehauchten Notizen nicht mag, braucht ja nicht weiter zu lesen. Aber vielleicht interessiert es den ein oder anderen oder er findet sich sogar selbst in dme Text wieder:
"Warum bin ich so unzufrieden? Unzufrieden mit was? Zuallererst mit mir. Primär mit mir. Eigentlich fast ausschließlich mit mir. Klar regt mich auch immer mal wieder dieses Gewürm von Menschheit auf, aber das klingt in der Regel immer wieder schnell ab. Genervt entweder über das Verhalten eines einzelnen Individuums oder einer beliebig großen Gruppe. Doch wiegt dies nicht schwer. Was dagegen von größerer Bedeutung ist, ist mein Unmut mir gegenüber. Was stört mich denn? Es ist die alte Laier vom Mensch-Sein. Nun gut, wenn ich keiner wäre, wäre ich möglicherweise gar nicht im Stande mit mir unzufrieden zu sein. Perfektion wäre zwar schön, aber weniger wäre auch genug. Macht ist es wohl, was ich mir wünsche. Nicht erstmal eine über andere Menschen, sondern das Gefühl der Stärke. Stärke und Macht sind miteinander verbunden. Aus Stärke folgt Macht. Nicht immer über andere, aber immer über sich selbst.
Menschen versuchen Macht über andere Menschen auszuüben, damit sie als stark gelten. Niemand möchte schwach sein, weshalb dieses Gefühl zu vermeiden ist. Die Bedürfnisse gehen dabei durchaus auseinander. Wahrscheinlich ist es so, dass die, die am meisten Macht über andere ausüben, und das aus reinem Selbstzweck, oder davon fantasieren dies zu tun, die größten Probleme mit ihrem Ego haben.
Auch ich habe solche Fantasien.
Nun warum tue ich nichts gegen meine Schwäche? Weil ich schwach bin. Es ist wie in einem stockdunklen Raum, in dem man das Licht anmachen will, aber man den Schalter nicht findet, weil es zu dunkel ist. Gibt es ein Rezept zu diesem Problem?
Es ist die Angst zu versagen, die mich belastet, die wohl erst verschwinden wird, wenn das verschwunden ist, woran ich mich zu scheitern fürchte. Mangelt es mir an Erfolgserlebnissen, die mein Selbstvertrauen stärken? Ist es nicht so, dass die Freude über Erfolge viel zu schnell verfliegt und keine nachhaltige Wirkung zeigt. Darüber hinaus werden diese nach kurzer Zeit als selbstverständlich eingestuft, die Ansprüche also hochgeschraubt und so getan, dass jedes Weniger auch inakzeptabel gewesen wäre.
Was bleibt ist die Angst an den kommenden Hürden zu scheitern. Mit der bleibenden Angst, bleibt weiterhin das Selbstvertrauen aus.
Der Kreis der Resignation bleibt geschlossen.
Der Raum bleibt dunkel."