e-noon: Also ich liebe Chocolade
^^
Ich wäre ein wenig vorsichtig mit der Beurteilung, welche wie charakterisierten Menschen nicht andere wie anders charakterisierten Menschen lieben können - die Geschichte ist voll von "unmöglichen" Beziehungen, die vielleicht gerade aus der Unterschiedlichkeit der Partner heraus Kraft schöpften und lange glücklich verlaufen sind. Liebe ist letztlich ein Gefühl und als solches wesentlich auch eine Emanation neuronaler Aktivität, und damit weder sicher zu prognostizieren noch bis ins Letzte zu erklären. Letztlich ist es so: Liebe ist.
Du hast aber sicher recht, daß ein minimaler Konsens vieles erleichtert und Kontaktflächen schafft, auf deren Basis überhaupt ein Kennenlernen erfolgen kann.
Ob Liebe erst nach 3 Monaten beginnt, bin ich mir auch nicht sicher, ist das Verliebt sein nicht auch Liebe, wenn auch auf einer anderen Erlebnisebene?
Wenn Beziehungen nach 2-3 Monaten zerbrechen, kann dies auch durch Eigenschaften der Partner geschehen, die sich dennoch in gewisser Weise lieben - der Königskinder trennende Graben muss nicht zwangsläufig durch äußere Umstände geschaffen sein, der eigene Schatten ist für viele breiter als ein Ozean.
Ein gewisses Maß an Selbst-Genugheit kann hier hilfreich sein. Damit meine ich eine innere Verfasstheit, Einstellung, daß man nichts von außen zwingend bedarf, vor allem Zuwendung und dergleichen.
Man wird frei dadurch, die Zuwendung des Partners als Geschenk, als Zu-Gabe anzunehmen, nicht als etwas, auf das man angewiesen und von dem man abhängig ist. Abhängigkeit von Zuwendung bedeutet psychische Abhängigkeit vom Partner, und die kann Liebe töten und eine Beziehung zerstören.
(Wobei ich mir dessen völlig im Klaren bin, daß wir Menschen als soziale Wesen wesentlich auf äußere Signale angewiesen sind, ein Leben in Kontaktlosigkeit oder tiefer Selbst-Bezogenheit ist IMHO nicht gesund, strenge Selbst-Genugheit nicht weniger.)
Aber Reflexion darüber ist angebracht, und im Ergebnis keine Erwartungen zu haben ist hilfreich.