Für den "Herminator" ist die Olympiasaison vielleicht vorbei
Radstadt - Schock für das österreichische alpine Skiteam und seine vielen Anhänger.
Superstar Hermann Maier erlitt am Freitagabend in Radstadt bei einem Motorradunfall auf der Bundesstraße 99 Richtung Altenmarkt einen offenen Unterschenkelbruch im rechten Bein und noch weitere Blessuren.
Ein 73-jähriger Pensionist aus Deutschland, der sich zwei Mal verfahren hatte, war auf einer Kreuzung unvorschriftsmäßig und abrupt nach links abgebogen, worauf der hinter ihm fahrende Maier in einem Graben landete.
Mit Helicopter ins Spital geflogen
Der regierende Weltcupsieger wurde mit dem im Salzburg stationierten ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christopherus 6 ins Salzburger Unfallkrankenhaus geflogen und dort ab 21:30 Uhr operiert.
"Die Olympiasaison ist für den Hermann leider wohl schon gelaufen, bevor sie begonnen hat", meinte Primar Alois Karlbauer vor dem Eingriff, der mehrere Stunden dauerte.
Dem Operationsteam gehörten noch Artur Trost, ehemaliger Klubarzt des SV Salzburg, der auch für den ÖSV im alpinen Skizirkus arbeitet, sowie ein Spezialist für plastische Chirurgie an.
Siebenstündige Operation in Salzburg
Noch vor Ende der Operation war zu erfahren, dass der zweifache Olympiasieger einen geraden Bruch erlitten hatte und auch die Weichteilverletzungen nicht so schlimm wie ursprünglich befürchtet waren, womit die schlimme Prognose von Karlbauer vielleicht doch nicht Realität werden sollte.
Maier war erst vor zwei Tagen vom Schneetrainingslager in Chile nach Österreich zurückgekehrt. Am Freitagabend hatte er vor seinem Unfall im Olympiastützpunkt Obertauern trainiert.
Glück im Unglück, dass der 28-jährige Flachauer bei seinem Sturz mit seiner Eigenbau-Maschine in keine der am Unfallort zahlreichen Betonsäulen gekracht war.
Superstar Hermann Maier mit Freundin Gudrun. Sie war am Unfallort und wacht im Spital
Unter den Ersten, die am Unfallort eintrafen, waren die Radstädter Notärzte Harald und Werner Aufmesser.
Maier war ansprechbar
"Der Hermann, den wir auch am Olympiastützpunkt betreuen, war ansprechbar, hatte starke Schmerzen, stand unter Schock und war sich der Tragweite seiner Verletzung für einen Sportler bewusst", meinte Harald Aufmesser in einem Interview.
"Eine wirklich tragische Geschichte, dass so etwas passiert, und dann auch noch vor Beginn der Olympiasaison. Der Hermann ist ja seit Jahren unser stärkster Mann", lautete der erste Kommentar von ÖSV-Alpinchef Hans Pum, nach dessen Informationen "der Hermann unschuldig an dem Unfall war und auch noch Glück im Unglück gehabt hat, denn dort gibt es ziemlich viel Beton".
(APA)