Nach längerer Überlegung zwischen Goethe und Bach habe ich für letzteren gestimmt - eben weil sein Wirken nicht durch die Sprache begrenzt, sondern der ganzen Welt zugänglich ist. Ich bewundere auch die Leistungen etwa von Einstein und Gutenberg, aber hier hätte auch ein anderer an ihre Stelle treten können. (Übrigens war bei Gutenberg das Entscheidende der Buchdruck mit beweglichen Lettern, der es nicht mehr erforderlich machte, ganzseitige Buchblöcke zu schnitzen, wie etwa noch bei den Chinesen, Tibetern und Koreanern).
Bachs Opern sind eine amüsante Spekulation: Er bewarb sich 1720 auf die Stelle des Kirchenmusikers von St. Petri in Hamburg, konnte sich aber die dort übliche Zahlung bei Dienstantritt nicht leisten und zog die Bewerbung zurück. Damals befand sich am Gänsemarkt das bedeutendste Opernhaus des deutschen Sprachraums. Hätte Bach die Stellung in Hamburg antreten können, hätte er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch für dieses Haus Opern geschrieben.
