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Mo 24. Apr 2006, 09:46 - Beitrag #1 |
Fouls vor Gericht?Heute beginnt in Wien ein recht beispielloser Strafprozeß: Angeklagt ist der Torwart von Austria Wien, Joey Didulica, wegen eines Fouls an einem Rapid-Wien-Stürmer. Die Anklage lautet auf schwere Körperverletzung, der Kontrahent erlitt immerhin einen Nasenbeinbruch; verhandelt wird insofern vor allem die Frage, inwieweit das Foul im 'normalen Rahmen' und zufällig oder inwiefern fahrlässig bzw. gezielt geschah. Immerhin drohen dem Torwart im Fall einer Verurteilung drei Jahre Haft. Die Wirkung eines solchen Urteils als Präzedenzfall wäre vermutlich durchschlagend. Was haltet ihr davon?
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Mo 24. Apr 2006, 10:22 - Beitrag #2 |
ich bin schon seit langem der Ansicht, Fußball solle ein "körperloser" Sport werden, ähnlich wie Basketball. Über die Methode, dies zuerreichen, bin ich mir nicht ganz im klaren, aber Gerichtsverfahren würde ich dafür eher als ungeeignet empfinden. Vielleicht so: ein Spieler, der den Ausfall eines anderen Spielers durch Verletzung bewirkt, muss solange aussetzen, wie der verletzte Spieler ausetzen muss.
Zweifellos würde das dazu führen, versteckte Fouls zu üben, aber es würde imo auch zu einer dramatischen Verringerung des taktischen Foulspiels kommen und zu einer massiven Aufwertung von spielerischen gegenüber kämpferischen Fußballerqualitäten. Und dieses ganze dumme Gerede von "Leidenschaft", mit der überharte Körpereinsätze immer wieder schöngeredet werden, wäre auch mit einem Schlag vom Tisch |
Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
-------------------------------------------------------------------------- ... nicht das Licht und nicht die Finsternis ... die Schatten, die leisen Übergänge ... |
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Mo 24. Apr 2006, 12:17 - Beitrag #3 |
Keine schlechte Idee, Ipsissimus. Dennoch finde ich es in Ordnung, dass man jemanden, der einem die Nase bricht, wegen Körperverletzung anzeigen kann. Das Fußballfeld ist ja kein rechtsfreier Raum. Und ein Fußballspieler ist kein Boxer, der solche Verletzungen billigend in Kauf nimmt, weil sie zu seinem Beruf gehören.
Das Zusammentreten von Gegnern auf dem Platz empfinde ich als abstoßend. Es macht den Fußball nicht spannender, nur brutaler. Und ein mieses Vorbild für die Fans ist es noch dazu. |
[align=center]life is stranger than fiction[/align]
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Di 25. Apr 2006, 10:09 - Beitrag #4 |
Er wurde zu € 60.000 Schmerzensgeld verurteilt, mE eine sinnvolle Maßnahme (ich kenne die Gehälter im österreichischen Profifußball nicht, nehme aber an, daß die Summe tragbar ist). Eine Haftstrafe hätte ich wegen ihrer Konsequenzen (Karriereende?) für unmäßig hart gehalten; aber so könnte, wenn das Beispiel Schule macht, vielleicht tatsächlich eine Entkörperlichung an Boden gewinnen.
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Di 25. Apr 2006, 12:50 - Beitrag #5 |
Die Gewalt im Fußball war für mich ein Grund schon als Kind das Interesse an diesem "Sport" zu verlieren. Teilweise werden manche Filme für bestimmte Altersgruppen nicht zugelassen, wegen ihrer Brutalität, aber Opa nimmt munter die Kinder mit zum Fußballplatz, wo jede Menge Gewalt als Teil eines Sports dargestellt wird. Hmmm...seltsam!
Ich wäre auch dafür, dass Fußball so ähnlich fair ablaufen sollte, wie Basketball, zumal mich die Balltechnik, das Ballgefühl bestimmter großartiger Spieler beim Fußball, immer fasziniert hat, und das käme dabei sicher mehr zur Geltung. Das wäre herrlich. |
May the Force be with You.
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Fr 28. Apr 2006, 11:27 - Beitrag #6 |
Fouls im Fußball oder im Sport allgemein zu bewerten als Körperverletzung ist nur dann möglich, wenn außer Frage steht, dass der beschuldigte Spieler nicht den Ball oder ähnliches sondern den Gegenspieler treffen wollte.
Die Intention dieses Handelns ist, dass der Spieler so behindert wird, dass er am Spielbetrieb nicht mehr teilnehmen kann oder zumindest momentan außer Kraft gesetzt wird... das passiert ja immer durch Verletzung des Anderen und ist daher Körperverletzung... Also... geht der Fuß zum Bein des Anderen Spielers, stellt das eine Körperverletzung dar. ob fahrlässige Körperverletzung zu bestrafen ist, weiß ich nicht, da alle Spieler davon ausgehen müssen - im Fall vom Fußball - fair vom Ball getrennt zu werden, und über ein Verletzungsrisiko beim Balltrennen wissen sie Bescheid. |
"Mut ist oft Mangel an Einsicht, während Feigheit nicht zuletzt auf guten Informationen beruht."
Sir Peter Ustinov (16.04.1921-28.03.2004) |
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Fr 28. Apr 2006, 12:34 - Beitrag #7 |
wer davon ausgeht, ist es selbst schuld |
Wer bist du, dass du die Qual lindern kannst und es nicht tust ...
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Fr 28. Apr 2006, 17:04 - Beitrag #8 |
Nicht zwingend. Er handelt vorsichtig, bzw. weise und vorausschauend und kann einer möglichen Verletzung präventiv entgegenwirken.
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Sir Peter Ustinov (16.04.1921-28.03.2004) |
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Fr 28. Apr 2006, 17:14 - Beitrag #9 |
Wie das, Die Maschine? Wenn er sich die Augen zuhält, wird ihn auch niemand sehen? Wohl eher ein Mißverständnis. Wer davon ausgeht, er werde immer nur fair vom Ball getrennt, wird seine Gesundheit wohl kaum lange bewahren - wenn er auf den Platz geht.
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Die rechten Christen führen keinen Krieg - Jacob Böhme
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Fr 28. Apr 2006, 17:21 - Beitrag #10 |
Hmm ich glaube da liegt tatsächlich ein Missverständnis vor.
Es geht darum, dass der Spieler wissen muss, dass er vom Ball getrennt werden kann und dann zu Fall geht... Ich meine, was man so sieht: Die meisten Spieler kennen doch verschiedene Fallübungen und wenden sie auch an, indem sie sicher fallen und Verletzungen vermeiden. Okay.... das hat jetzt nicht zwingend was mit fairem Spiel zu tun... |
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