Sich Gefühle angewöhnen

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DarkMousy
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Di 11. Jul 2006, 10:51 - Beitrag #1

Sich Gefühle angewöhnen

Hallo, ich hatte letztens einen, meiner Meinung nach, sehr interessanten Gedanken. Es ging darum, ob man sich Gefühle angewöhnen oder antrainieren kann.

Ausgegangen bin ich davon, dass man bestimmte Dinge, die man sich immer wieder einredet, sowas wie Mantra, irgendwann für real hält. Das kann nun im krankhaften Sinne gesehen werden und zur Paranoia oder anderen psychischen Krankheiten führen, worauf ich aber nicht hinaus will. Ich meine eher die positive Seite, wo durch alleiniges aussprechen die Stimmung einer Person geändert werden kann. Beispiel: Stelle dich jeden Morgen vor den Spiegel und sage dir 20 mal "Ich bin hübsch!" Nach einem Monat glaubst du daran.

Mein Problem ist folgendes:
Es existieren eine Person V und eine Person K. K und V haben kein gutes Verhältnis miteinander und bei einer bloßen Konversation kommt es trotzdem meistens relativ schnell zum Streit. K sagt sogar, dass er V abgrundtief hasst. Das Verhältnis kann sich auf dieser Basis natürlich nicht ändern. Was wäre, wenn K nun beschließt, sich ein bestimmtes Gefühl gegenüber V anzugewöhnen, sich also immer bewusst zu machen, V zu lieben, auch wenn es konkret so (noch) nicht ist. Meint ihr, es könnte klappen, wenn K V so behandelt, als ob er ihn liebe. Automatisch würde sich ja dann auch das Verhältnis von V zu K ins positive wandeln, weil K V plötzlich ganz toll behandelt. Jetzt stellt sich mir die Frage: Ist K's Vorhaben utopisch oder könnte es hinhauen?

Daaku

Feuerkopf
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Di 11. Jul 2006, 11:06 - Beitrag #2

Vielleicht könnte K etwas kleinschrittiger vorgehen. ;)

Zunächst könne K mal überlegen, was denn an V so hassenswert ist und diese Gründe mal einer Überprüfung unterziehen. Liegen die Gründe in V begründet (z. B. V verkloppt K immer oder beklaut oder mobbt ihn) oder eher in K selbst (K ist eifersüchtig auf V oder beneidet ihn).

Dann kann K darüber nachdenken, was sich für ihn selbst zum Positiven verändern würde, wäre er V gegenüber zukünftig nicht mehr so streitbar.
Vermutlich gäbe es nach einer Weile weniger Zank, möglicherweise könnte man sich mal unterhalten und vielleicht sogar ein bisschen besser verstehen.
Zumindest könnte K seine Nerven schonen und V im ungünstigsten Fall einfach ignorieren.

Wenn K seine Haltung V gegenüber nachhaltig verändert, das Provo-Spiel nicht mehr mitspielt, dann wird sich auch V's Verhalten ändern.
Und wer weiß - vielleicht ist es der Beginn einer großen Freundschaft...;)

DarkMousy
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Di 11. Jul 2006, 11:13 - Beitrag #3

Oh, das geht durchaus konkreter:

V = gesteht niemals eigene Fehler ein, sehr leicht reizbar, ziemlich schnell laut, hat irgendwas undefinierbares gegen K
K = sensibel, ebenfalls leicht reizbar, meist eher leise, neigt aber zu provokativem Verhalten

Gehen wir mal davon aus, dass K, um sich selber zu schützen, die Provokationen aufgibt, was bedeutet, dass V seltener der Grund gegeben wird, auf die Palme zu gehen, dann verändert sich für K das Leben dahingehend, dass zumindest er nicht mehr so oft Mittelpunkt von Auseinandersetzungen wird, was wiederum der Sensibiltät zugute kommt. Was macht man aber mit den grundsätzlichen Zügen von V? - Nichts zu machen, oder?
Bringt ein, etwas leise und ruhig vortragen da was oder ist das bei einer Person, die sich für unfehlbar hält und sehr leicht an die Decke geht, verlorene Liebesmüh?

Daaku

P.S.: Danke für die Antwort, feuerköpfle!

Maurice
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Di 11. Jul 2006, 11:41 - Beitrag #4

Ich antworte erstmal nur sehr allgemein auf das Thema:
Ich selbst habe in der Vergangenheit schon mehrmals eine emotionale Autosugestion versucht. Dann aber nur, um negative Emotionen zu erzeugen. Konkret ging es dann immer darum, von der Zuneigung zu einem Mädchen loszukommen. Da habe ich mir dann immer die negativen Seiten vor Augen gehalten, was tatsächlich zu einer gewissen Schwächung der Emotionen führte. Mal mit mehr oder weniger Erfolg mit mehr oder weniger mehr Zeitaufwand.
Ob die Geschichte auch anders herum funktioniert kann ich aus eigener Erfahrung nicht beurteilen. An Hand eines Analogieschlusses halte ich das aber durchaus für möglich, wenn es bei der Erzeugung negativer Emotionen manchmal auch zu funktionieren scheint. Wobei ich glaube, dass wenn es möglich ist, es bei positiven Emotionen schwieriger sein wird.

DarkMousy
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Di 11. Jul 2006, 11:48 - Beitrag #5

Ich denke, der Schwierigkeitsgrad hängt eher nicht davon ab, ob das anzutrainierende Gefühl positiver oder negativer Natur ist. Ich schätze die Schwierigkeit entsteht dadurch, wie tief emotional man in der Sache drin hängt. Wenn sich jemand nun für besonders hässlich hält und er befolgt trotzdem den Rat eines guten Freundes und sagt sich brav jeden Morgen in den Spiegel, wie hübsch er doch sei, wird das sicherlich weniger von schnellem Erfolg gekrönt sein.
Die Methode, eine positive Lebenseinstellung durch Autosuggestion (danke für das Wort!) zu erlangen, wurde aber (unteranderm von Dale Carnegie "Sorge dich nicht, lebe!") schon mit positiven Erfolgen erprobt. Also in die positive Richtung funktioniert es. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es in die negative Richtung gut hinhaut.

Daaku

Feuerkopf
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Di 11. Jul 2006, 12:30 - Beitrag #6

Wichtig ist wohl, eine Affirmation positiv zu formulieren, d. h. nicht "ich will nicht mehr hässlich sein", sondern "Ich finde mich hübsch".
Angeblich kapiert das Gehirn keine negativen Mantras, habe ich mal gelesen.

Dann müssten auch negative Gefühle entsprechend formuliert werden:
"Es ist gut für mich, X zu verlassen" oder so..."Y ist eine dumme Bratze". ;)

janw
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Di 11. Jul 2006, 12:31 - Beitrag #7

Daaku, in die negative Richtung haut das seehr gut hin, wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann.
Lass jemand das Grundgefühl haben, nicht attraktiv zu sein, nur so aus Mitleid mit sich umgegangen zu werden und so, und er wird jede Phase, wo andere mit sich selbst beschäftigt sind, als Bestätigung erkennen, daß er eben nicht attraktiv ist, nie sein wird, nicht liebenswert ist.
Ist ein ziemlich mühseliger Weg, zu einer anderen Sicht zu kommen...

Die Maschine
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Di 11. Jul 2006, 12:46 - Beitrag #8

Ich denke, dass es leichter ist, sich negative Gefühle (wie Hass, Verachten) anzugewöhnen als positive Gefühle (wie Liebe, Vertrauen).

Ich kenn da ein Beispiel von meiner (ehemaligen) Stufe.
Aus irgendeinem Grund konnten sich zwei Mädchen, die damals gute Freundinnen waren, nicht mehr ausstehen.
Sie haben über einige Jahre nicht mehr miteinander geredet. Irgendwann sollten sie ein Projekt machen (durch Losentscheid sind die beiden zusammengewürfelt worden) und naja als sie dann gesprochen haben: "Weswegen haben wir uns eigentlich noch mal gestritten?" kam die Antwort "Tjoa... keine Ahnung, weiß ich nicht mehr"

Ich denke, den beiden war es einfach nur bewusst: "Ich mag dich nicht" und fertig... über die Zeit haben sie das urspr. Problem vergessen und nur noch gewusst, dass sie sich nicht mögen, schei*egal aus welchem Grund auch immer...
Dabei haben sie wohl ihr Gehirn ausgeschaltet, anstatt mal logisch darüber nachzudenken.

DarkMousy
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Di 11. Jul 2006, 12:47 - Beitrag #9

@Feuerkopf Das mit den positven Mantras wusste ich noch nicht. Also ginge demnach "Ich mag XoderY nicht mehr!" nicht gut, dafür aber deine Varianten davon. Aber ich glaube trotzdem, dass sich ein An- oder Abgewöhnen von Gefühlen immer dann als schwerer erweist, wenn man entweder in einer Denkweise schon total festgefahren ist oder man emotional voll darin abgesoffen ist. ^.~

@janw Ich verstehe sehr gut, was du meinst. Aber betreffende Person hat das, meiner Meinung nach, sehr gut hinbekommen. Aber genau das, was du sagst, meinte ich mit der emotionalen Tiefe. Je tiefer es gegraben wurde das Loch, desto schwerer ist es mit was neuem zu füllen.

@Maschine
Joa, die beiden haben ihr Gehirn ausgeschaltet und den eigentlichen Grund ihres Streites vergessen. Bei der Autosuggestion ist das aber so ne Sache. Auf der einen Seite konzetriert man sich konkret auf die Sache, die man ändern will, möchte auf der anderen Seite aber erreichen, dass das Mantra unterbewusst wirkt, so dass man sich nicht drauf konzentrieren muss. Bei den beiden Mädels hat das Mantra auch unterbewusst gewirkt, sonst hätten sie sich eher vertragen.

Daaku

eginobili20
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Sa 15. Jul 2006, 21:44 - Beitrag #10

Sehr interessante Diskussion bisher.

Ich bin ebenfalls dafür, dass man sich negative Gefühle in Bezug auf andere Personen besser aneignen kann. Es ist einfacher Feinde zu finden und die negativen Seiten zu sehen als die positiven, deshalb braucht man ja erst die Forderung "Always look on the bright side of life" ;) Naja, ich bin der Überzeugung, dass es nur wenige Menschen gibt, die wirklich sehr selbstbewusst durch die Welt laufen und nicht nur augenscheinlich sondern wirklich von ihren Werten überzeugt sind, dass sie Schwächen anderer auch mal ignorieren können, und nicht gleich glücklich sind, die zu erkennen und danach zu hassen (damit man selber wieder besser steht). Bei den selbstbewussten Leuten allerdings bin ich mir nicht sicher, wie es mit ihren eigenen Eigenschaften steht. Ich glaube sie würden es nicht mal probieren wollen, das heißt es macht keinen Unterschied theoretisch dies zu besprechen. Interessant ist allerdings der Fall, wenn jemand anders dir etwas eintrichtert, siehe Andorra Max Frisch. Jedoch hab ich mich noch nicht näher damit beschäftigt.

Was K und V betrifft denke ich ist es mit den Persönlichkeiten möglich. Allerdings habe ich selbst empirisch mal so eine Überlegung gehabt bezüglich Person X. Wir hatten ein ziemlich freundschaftlich enges Verhältnis (gleichgeschlechtlich ;) ), konnten richtig mit dem anderen fühlen. Danach kam der Konkurrenzgedanke immer stärker heraus in Sachen Leistung, X fühlte sich von mir unfair behandelt, wenn ich mal vergessen hatte, Bescheid zu sagen, dass es eine Besprechung "Effi Briests" mit einem ehemaligen Deutschlehrer für 2 Stunden gibt vor der Klausur. Und das, weil X sowieso nur 15 Punkte von der aktuellen Deutschlehrerin kriegt. Das hat mich vor allem dazu getrieben, die Sache zu vergessen. X schreit dann rum und bei tausendmaligem Entschuldigung sagen, was bei mir schon sehr ernst immer gemeint ist, aber vielleicht ein bisschen genervt rüber kkommt, ist die Antwort trotzdem: Tss, Entschuldigung, das kann man nicht entschuldigen. Und auch kein Verständnis fand ich bei X, als ich in einer emotionaler Tiefphase war und alle außer eine noch bessere Freundin einfach ignorieren wollte weil ich eben in der besonderen Stimmung war, niemanden sehen zu wollen. X interpretierte dann die ganze Sache in Richtung: Du hast mich ja früher nur ausgenutzt und jetzt wenn du mich nicht brauchst, bin ich dir egal. ----> Sorry wenn ich jetzt meinen ganzen Stress ausschütten musste, es hat mich doch sehr beschäftigt, aber so ein Verhältnis SOLLTE man gar nicht mit sich einreden überhaupt verbessern. Denn die Gefahr, erneut dadurch, etwas zu vergessen (wie Effi Briest sagen) unbewusst die Schuld zu bekommen und sich sogar wirklich schuldig zu fühlen (ich hatte wirklich gedacht ich bin Schuld und schämte mich und bedauerte es, konnte die ganze Nacht nicht gutschlafen ich Depp) wäre zu groß, der Preis zu groß. Eine Freundschaft für mich, sollte vor allem dein Wohlbefinden fördern, und nicht niederreißen. Besonders wenn es auch noch nicht wirklich begründet ist, sondern nur eine Konsequenz eines äußerst unangenehmen Charakterzugs ist.

Genug geschwätzt, bin gespannt auf Antwort.

Ipsissimus
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Fr 21. Jul 2006, 13:13 - Beitrag #11

der Großteil des hier Besprochene kann als Neurolinguistisches Programmieren aufgefaßt werden, wobei NLP nur systematischer und umfassender vorgeht. NLP funktioniert gut, und es funktioniert in beide Richtungen.

Ausnahmslos alle Menschen, die ich kenne und von denen ich weiß, daß sie NLP-Training hinter sich haben, wirken in unterschiedlichem Grade roboterhaft. Die Natürlichkeit ihrer emotionalen Regungen ist mehr oder weniger verlorengegangen.

Maurice
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Fr 21. Jul 2006, 13:46 - Beitrag #12

Wo kann man so ein NLP-Training bekommen und wieviel kostet das? :)

janw
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Sa 22. Jul 2006, 11:25 - Beitrag #13

Zitat von Ipsissimus:Ausnahmslos alle Menschen, die ich kenne und von denen ich weiß, daß sie NLP-Training hinter sich haben, wirken in unterschiedlichem Grade roboterhaft. Die Natürlichkeit ihrer emotionalen Regungen ist mehr oder weniger verlorengegangen.

Ipsi, ich kenne eine NLP-Practitionerin (allein, was für ein Wort!*grusel*), bei der ich das mehr oder weniger bestätigen kann. Schlimm, wenn Menschen soch soetwas antun, weil sie meinen, "stark" sein zu müssen :(

Maurice, ich weiß nicht, ob wir Dir das guten Gewissens sagen wollen^^
Bleib lieber Mensch ;)

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Sa 22. Jul 2006, 11:39 - Beitrag #14

Jan warum willst du mir nicht bei der Verwirklichung meines größten Traums behilflich sein? Sei nicht so egoistisch! :sad:

janw
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Sa 22. Jul 2006, 11:48 - Beitrag #15

Maurice, ich bin altruistisch, ob es mir nützt oder nicht - und Du als Mensch mit all Deinen Schwächen und Macken bist mir ein Lieber hier, auch wenn wir uns gelegentlich heftig zoffen. Sich verstehen, sich zoffen, sich vertragen - that´s what life is about^^ Und noch etwas mehr...

Oder willst Du, daß wir Dich Commander Data nennen? *eg*

Maurice
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Sa 22. Jul 2006, 12:04 - Beitrag #16

Hätt ich nix dagegen. Data zu sein, entspräche schon ziemlich meinen Vorstelungen. Bild

PS: Und nur weil das Leben so ist, wie du es beschreibst, muss das deshalb noch lange nicht gut sein! :P

Hirndach
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Fr 11. Aug 2006, 18:55 - Beitrag #17

Ich begreife nicht ganz, wie NLP einen wie einen Roboter wirken lässt ... Ich dachte, es wirkt ganz unterbewusst und 'steuert' deswegen unbemerkt die Handlungen einer Person - dann dürfte doch von ihrer Natürlichkeit nichts verloren gehen? :confused:

janw
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Fr 11. Aug 2006, 22:47 - Beitrag #18

Es wirkt für die Person sicher unbewusst, das Roboterhafte äußert sich in offensichtlich verringerter situativer Flexibilität und wiederkehrenden engen Verhaltensmustern.

Letztlich bietet es Verunsicherten einen Halt in einer vermeintlich verwirrend unüberschaubaren Welt, nimmt ihnen aber die Freiheit, auf die Vielfältigkeit der Welt differenziert einzugehen.
Statt die Wurzel der Verunsicherung zu behandeln, wird ihr nur ein die Freiheit einengendes Korsett zugegeben.

Maurice
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Sa 12. Aug 2006, 17:36 - Beitrag #19

Zitat von janw:Letztlich bietet es Verunsicherten einen Halt in einer vermeintlich verwirrend unüberschaubaren Welt, nimmt ihnen aber die Freiheit, auf die Vielfältigkeit der Welt differenziert einzugehen.

Ist das bei mir nicht der Fall?

Statt die Wurzel der Verunsicherung zu behandeln, wird ihr nur ein die Freiheit einengendes Korsett zugegeben.

Aber kann das nicht unter gewissen Umständen sogar besser sein?

Lykurg
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So 13. Aug 2006, 01:10 - Beitrag #20

Ist das bei mir nicht der Fall?
Wie ist die Frage gemeint? Fehlt vielleicht ein "bereits"? Der von dir zitierte Satz beschreibt doch eher eine Veränderung als einen Zustand... :confused:
Statt die Wurzel der Verunsicherung zu behandeln, wird ihr nur ein die Freiheit einengendes Korsett zugegeben.
Aber kann das nicht unter gewissen Umständen sogar besser sein?
Wenn du Verunsicherung als einen positiven Zustand begreifst, mag es richtig sein, sie zu konservieren - aber würde mich überraschen. Ich jedenfalls sehe Unsicherheit als die schädliche Übersteigerung der nützlichen Eigenschaft Flexibilität. Hier könnte als Beispiel der Einengung also ein äußerlicher Zwang zur Stagnation dienen. Worin läge der Vorteil davon?

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