Und dass Antiameriaknismus, bzw. antiamerikanische Haltung (ich glaube kaum, dass da viele Menschen einen großen Unterschied sehen, außerdem ist mir so ein Definitions-Firlefanz so ziemlich wurscht) schon vorher in Deutschland existierte bestreite ich ja gar nicht.
Da hast du mich mißverstanden: Ich unterschied zwischen "amerika
kritischer Haltung" und "
Antiamerikanismus" - und das ist kein
"Firlefanz", sondern es handelt sich dabei um zwei sehr unterschiedliche Dinge. Kritik bedeutet eine durchdachte Abwägung beider Seiten, kann in der Äußerung letztlich scharf ablehnend sein, hat aber jeweils das Ziel einer Veränderung im Sinne einer Konsensbildung. Im Gegensatz dazu bedeutet eine Anti-Haltung - wogegen auch immer - grundsätzliche Ablehnung des Gegenübers und jeglicher Kompromißlösungen, die Weigerung, sich in den Blickwinkel anderer hineinzuversetzen, vielfach auch das völlige Abblocken gegenüber rationaler Argumentation.
Daß die Amerikaner "sehr viel weniger beliebt sind", ist schon eine ganz andere Aussage als daß "alle auf ihrer Seite standen" und sie "so unschuldig wirkten". Im Beliebtheitsverlust stimme ich mit dir überein - Beliebtheit hatte für die amerikanische Außenpolitik der letzten Jahre wirklich einen äußerst geringen Stellenwert. Trotzdem war bereits die Ausgangslage nicht so günstig wie du sie darstelltest; und daß die Terroranschläge des 11. September 2001 bereits eine Reihe von schwerwiegenden Vorläufern hatten, die eben dieser weit differenzierteren Entwicklung entsprachen, hast du ja eben selbst mit angeführt.
***
Wenn ich das richtig sehe, wollte Maglor auf etwas ganz anderes hinaus als du. Trotzdem - klar - Vergleiche kann man immer ziehen, wie einem der Schnabel wächst. Nur gehen, wenn bei jeder Gelegenheit so tief in die Scheiße gegriffen wird, schnell die angemessenen Vergleichsbeispiele aus...