Hallo Maurice,
ich fühle mich von Deiner gelungenen Selbstdarstellung und Bezugnahme sehr geehrt. Doch wird es auch Dir nichts bringen wenn Du aus menschlichen Gerechtigkeits-Wunsch-Vorstellungen, wennauch noch so menschlich, auf Glaubenssätzen beharrst, wenn dieser Glaubensatz weder:
a) eine adäquate Widerlegung der Annahme,
oder b) eine Darstellung einer anderen, besseren, Annahme ist.
Ratio so einfach mit Glaube abzutun, ist intellektuelle Unkultur, auf die du hoffentlich nicht angewiesen bist.
Jedoch hast du auch zwei gute rationale Einwände gebracht. Du selbst wirst gefühlt haben, dass sie aber nicht so richtig sitzen, und wahrscheinlich hast du deshlab den Glaubenssatz als Verankerung eingebaut.
Einwand I) Entgegen meiner Prämisse d) sei ein Nichts außerhalb eines begrenzten Etwas denkbar. Ok?!
Gut, damit das Außerhalb des Etwas selbst nicht wiederum ein Etwas darstellt, muß es sich bei dem Äußeren um das absolute Nichts handeln. (Ich bitte um Äußerung falls Du Dich mit einem relativen Nichts zufrieden gibst, also einer gewissen Leere.)
Ich beziehe mich jetzt auf das absolute Nichts. Dieses nämlich kann es nicht geben, absolut. Denn: Wenn es irgendwo und irgenwann auch nur das geringste Etwas gibt, so kann es das absolute Nichts nicht geben. Denn das absolute Nichts bedeutet (mindestens), dass zu keiner Zeit und an keinem Ort auch nur das geringste bißchen Etwas existiert.
Ergo: Wenn irgend etwas existiert, so existiert nicht Nichts.
Konsequenz: Auch die schwärzeste Leere stellt ein Etwas da.
Zur Frage (ich soll ja unbedingt immer jede Fage beantworten, nun, mir ist es eh lieb): Ontologischer Status der Unendlichkeit.
Die Unendlichkeit kann mit der Bedeutung folgender Begriffe identifiziert werden: Alles, Einheit, Absolutheit, Sein, Existenz, Welt ...
Die Unendlichkeit ist ontologisch in Bezug zur Antropologie besonders insoferne relevant, da unser Gehirn, unser Geist, die Fähigkeit hat, die Unendlichkeit annähernd(!) zu denken.
Insbesondere heute, dank der Durchdringung der IT, der grenzenlosen Kommunikationsfähigkeit, wird dieses Fakt nunendlich als Maxime interessant. Es stellt sich heraus, dass nichts anderes als die Unendlichkeit jene Entität darstellt, derer sich vollkommen unabhängig von Ausprägung und Herkunft wir uns sicher sein können. Sogar mit Außerirdischen müßte man sich darüber einigen können, wenn auch über sonst nichts.
Es mag jetzt Alles recht grobkotzig von mir rüberkommen: Doch ich appeliere an das unabhängige Verständniss von Dir, lieber Leser, das Dir gegeben ist. Ich selbst sehe noch vieeele Konsequenzen. Ich liebe Alles!
Alles (=) Liebe, Ernesto ~:)