Das zweite Mal beruht eben nicht mehr auf Evidenz, sondern auf mathematischer Korrektheit und Empirie. Beides Kriterien, die sich tausendfach als weitaus zuverlässiger als Evidenz erwiesen haben.
Der Harken an der Sache ist nur, dass du mathematischer und empirischer Argumente nur deshalb den Vorang gibst, weil deren Zuverlässigkeit dir evident ist. Du gibst deine ursprünglich evidente Meinung deshalb auf, weil du zu der Ansicht kommst, dass sie gegen andere höherstufigere Meinungen widersprechen, die dir evidenter sind. Warum glaubst du denn, dass der mathematische "Beweis" richtig ist? Weil er dir evident ist und weil dir evident ist, dass er sich in der Praxis bewährt.
ich empfinde unsere Position nicht deshalb als überlegen, weil wir in der Mehrheit sind oder die bessere Rhetorik verwenden, sondern, weil wir eben über subjektives Empfinden hinausgehende Argumente verwenden
Die letzten Endes wieder auf subjektiven Glaubenssätzen beruhen. Versuch mal auf den Grund zu gehen, warum du bestimmte Sachen glaubst und du wirst Meinungen finden, die du einfach glaubst, weil sie dir evident sind und für die du keine Argumente finden wirst.
@Meinung ändern: Sorry, aber ich glaube dir nicht, dass du bewusst deine Meinungen steuern kannst. Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass du deine Meinungen nach Belieben ändern kannst, und so z.B. mal an Gott glaubst und mal nicht oder mal glaubst, du existierst und dann mal nicht.
Und selbst wenn du so ein Gott wärst, der tatsächlich bewusst seine Meinungen konstrollieren kann, dann bin ich nicht so ein Gott. Ich glaube, was ich glaube. Ich kann lediglich versuchen mir eine andere Meinung einzureden und mich dahingehend durch gezieltes Einholen bestimmter Daten selbst manipulieren. Ich kann aber bewusst zwei mehreren Meinungen wählen, wie ich mich zwischen Obst oder Kuchen entscheiden kann. Was ich glaube, bestimmt mein Unterbewusstsein.
wenn jemand einen logisch so klaren Sachverhalt nicht einsehen will
Es geht hier nicht um wollen. Ich habe ja bereits versucht, den Sachverhalte "einzusehen", aber es hat nicht funktioniert. Ich kann wie gesagt nicht bewusst steuern, was ich glaube.
erneinst du tatsächlich das allgemeine Vorhandensein bedingter Wahrscheinlichkeiten, oder stört es dich nur im konkreten Ziegenproblem?
Im Moment nur bei unserem Türenproblem.
Die Statistik beim Würfeln funktioniert. Es ist so.
Das würde der Betende auch sagen.
Das Problem ist, dass du keine Beweise hast, dass die Statistik beim Würfeln funkioniert. Die Meinung, dass die Statistik funktioniert, basiert nämlich auf induktiven Schlüssen und die sind nicht sicher. Daraus folgt, dass keine Statistik sicher ist. Außerdem kannst du z.B. nicht beweisen, dass von der ein auf die andere Sekunde plötzlich alle Standard-Würfel nur noch 6er als Ergebnis haben werden. Daraus folgt, dass selbst wenn deine Statisktik auf die bisherigen Würfelwürfe zutrifft, sie keine sichere Aussage über die zukünftigen Würfelwürfe macht.
Und nebenbei ist das Erweitern der Datenbasis nicht unwissenschaftlich, sondern so wissenschaftlich, wie man nur sein kann.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich habe nur gesagt, dass es witzlos ist, eine Statistik, die einem nicht gefällt, solange auszubauen, bis sie einem gefällt. Und genau das würdet ihr tun, wenn ihr nach 100 Würfelwürfen keine 6 bekommen würdet.
und ich weiß, dass diese Meinung nicht die Realität beschreibt
Da hätte ich gerne mal dein sicheres Wahrheitskriterium. Du weiß ja nicht mal, ob du jemals in dieses Forum geschrieben hast, ja nicht mal ob es dieses Forum gibt.
So jetzt haben wir eigentlich wieder unseren alten Skeptizismus-Streit, PLUS die Frage, ob es Menschen gibt, die nach belieben bewusst ihre Meinungen ändern können, wie als ob sie einen Lichtschalter an und ausdrücken.