Weltraumwettrüsten - haben die USA den Startschuß gegeben?

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Voronwe
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Mi 18. Okt 2006, 15:42 - Beitrag #1

Weltraumwettrüsten - haben die USA den Startschuß gegeben?

Laut einem spiegel.de Bericht, hat George W. Bush nun eine Erklärung unterzeichnet die besagt, dass die "US-Regierung alle künftigen Rüstungskontrollabkommen ablehnen, die der Bewegungsfreiheit der USA im All schaden könnten"(spiegel.de).
Laut dem Dokument, will die USA nur Aktionen zur Friedenssicherung bzw. zur Nationalensicherheit benutzen.

Die - laut dem Dokument - angestrebten Ziele der USA seien zum Beispiel, die Vorherschaft im Weltraum der USA zu sichern, sowie unbehindert im "space" zu agieren.
Letztendlich findet sich in dem Dokument mehr mals der Ausdruck "national security".

Ich frage mich nun in wie weit unsere Demokratiefreunde ihre Nationalesicherheit wieder sehen.
Ich hab leider jetzt nicht die Zeit gefunden die gesamte .pdf Datei zu lesen und zu recherchieren in wie fern man auf den Spiegelbericht bauen kann. Zumindest berufen sie sich auf die "Washington Post".
Dennoch halte ich es, spätestens nach dem Dokument, für fast unmöglich für die wirtschaftlich schwächeren Nationen überhaupt noch ein Stück des Kuchens "Weltraum" ab zu bekommen.
spiegel.de - Bush erklärt sich zum Herrscher des Universums
Nationen, die sich nicht amerikanischen Interessen gemäß verhielten, werde der Zugang zum All versperrt.

Wie eng seht ihr es mit dieser "National Space Policy"?

Quellen:
www.spiegel.de http://www.spiegel.de
www.ostp.gov (pdf Datei)

ThreeOfFour
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Mi 18. Okt 2006, 17:28 - Beitrag #2

Also...ich habe mich beim ersten mal gefragt ob Bush und Konsorten entweder 1. Total durchgeknallt sind oder 2. Sie sich eingestehen das mit einem Republikaner 2008 nicht zu gewinnen ist und sie nun versuchen soviel wie möglich kaputtzumachen um die Demokraten nach 4 Jahren Zaunpfahlkitten wieder abzulösen...

Die Bush Administration (Ich verallgemeinere hier speziell nicht mit "Die USA") hat hier indirekt gesagt das wenn es ihnen passt sie alles aus dem Orbit pusten können was sie wollen. Das finde ich ein sehr starkes Stück. Vor allem wenn man dann doch über die Gedanken für Weltraumwaffen nachdenkt.

Die Bush Administration will die rechte der USA im Weltraum nicht eingeschränkt sehen und droht dies durchzusetzen in dem sie die Rechte aller Anderen beschneidet.

mal sehen wie weit das wirklich verwirklicht wird.

Ipsissimus
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Mi 18. Okt 2006, 22:55 - Beitrag #3

welche Staaten haben denn überhaupt die technologischen Fähigkeiten, besagten "Space" zu erreichen?

es gibt 3 Fragen, deren Beantwortung die Welt ausreichend genau erklärt, soweit Menschen betroffen sind.

Wer hat den Nutzen
Wohin fließt das dabei erarbeitete Geld
Wer hat die Defnitionsmacht

alles andere ist nur PR^^

GenomInc
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Do 19. Okt 2006, 12:55 - Beitrag #4

Zitat von Ipsissimus:welche Staaten haben denn überhaupt die technologischen Fähigkeiten, besagten "Space" zu erreichen?


Die Frage habe ich mir eben auch gestellt udn festgestellt es sind mehr als ich dachte....
Also wenn man Raumfahr dannach beurteil das man Sateliten aus eigener Kraft in den Orbit geschossen hat dann sind es neben den USA und Russland auch:

Europa, China Indien und Israel.

Süd Korea, Japan und Brasilien sind dabei eigene Trägersysteme zu bauen.

Ipsissimus
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Do 19. Okt 2006, 13:42 - Beitrag #5

also außer China und Indien alles Vasallen der USA^^

Voronwe
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Do 19. Okt 2006, 17:23 - Beitrag #6

Für mich geht es weniger darum, ob Staaten derzeit dazu fähig sind, sondern wie es langfristig damit aussieht.
Kaum einer hier in Europa könnte sich doch inzwischen ein Leben ohne Digital hier und da vorstellen, wär das möglich ohne Satelitten?
Hinzu kommt der von ThreeOfFour angesprochene Faktor von Weltraumwaffen.
Und auch wenn nur Russland dazu fähig wäre (was sie meiner ansicht nach finanziell weniger sind als China etc.), man hat schon vor ein paar Jahrzehnten gesehen was so ein Wettrüsten mit sich ziehen kann.
Zudem ist es langsam genug wie weit die USA derzeit geht.
Demokratisieren nach belieben und beanspruchen nun auch noch den Weltraum für sich.
also außer China und Indien alles Vasallen der USA^^
Zumindest die Franzosen würden dir das nicht unterschreiben. Nur weil wir wirtschaftliche Partner sind und in der ein oder anderen Organistation mit der USA zusammen arbeiten, heißt das noch lange nicht das die USA daher bestimmen kann das der Weltraum ihnen gehört. In wie weit sie das treiben mit dem "Zugang zum All versperren" ist sicher fraglich, doch könnten in Krisenzeiten diese Klausel auch für europäische Nationen zur Gefahr werden.
alles andere ist nur PR^^
Würde es eine PR Aktion sein, hätte der Bericht nicht anders publiziert werden sollen?
spiegel.de
Das Dokument wurde der "Washington Post" zufolge am 7. Oktober, einem Freitag vor einem Feiertag, um fünf Uhr nachmittags im Internet veröffentlicht - ohne öffentliche Bekanntmachung.

Traitor
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Fr 20. Okt 2006, 19:15 - Beitrag #7

Tja, das passt perfekt zur derzeitigen US-Regierung. Auf Erden nehmen sie sich zwar auch schon so ziemlich alles heraus, was möglich ist - Invasionen, Boykott von Handels- und Umweltverträgen, Sabotage der UNO... - aber trauen sich anscheinend zumindest noch nicht, sich aus allen internationalen Verträgen herauszulösen. Im Weltall dagegen geht man nun diesen Weg, als Testfall, um zu sehen, ob der Rest der Welt das mit sich machen lässt. Und anscheinend lässt er es, denn ernsthafte Proteste blieben aus.
Es ist auch die logische Fortsetzung der zuletzt gezeigten Weltraumpolitik, etwa, die ISS in den Hintergrund zu schieben und ein wissenschaftlich nur wenig motiviertes bemanntes Mond- und Marsprojekt anzuschieben. Man kann nur hoffen, dass unter der nächsten Regierung die vernünftigen Köpfe in der NASA wieder mehr Einfluss bekommen.

janw
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Fr 20. Okt 2006, 19:35 - Beitrag #8

Wird in diesem Sinne auch Zeit, daß das europäische GPS-System fertig wird, und auch sonst Europa mal das Vasallentum aufgibt.

GenomInc
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Fr 20. Okt 2006, 23:45 - Beitrag #9

du meist galileo ? da hat sich doch die Eu abzocken lassen und dem Ami erlaubt das sie es im krisenfall runterfahren dürfen ....

Lykurg
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Fr 20. Okt 2006, 23:58 - Beitrag #10

An der Stelle frage ich mich allerdings, wer der Ami ist. (Insbesondere wenn man ihm säbelrasselnd das "Vasallentum" aufkündigt.)

LloydIsBest
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Sa 21. Okt 2006, 09:24 - Beitrag #11

ich frage mich auch schon die ganze zeit was es denn überhaupt bringt Space Waffen zu haben. Außer Macht natürlich aber einen richtigen Sinn hat des doch eh nicht oder??

ThreeOfFour
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Sa 21. Okt 2006, 12:03 - Beitrag #12

Ehm, hier einige Beispiele für den "nutzen" von Weltraumwaffen:
Abschießen anderer Satelliten, zb. für Kommunikation von gegnern.
Und was die Air force sogar schon plant ist das "Rods vom God" Projekt. Große Stäbe aus Wolfram die aus den Orbit auf ein Ziel abgeworfen werden (in irgend nem Sci fi buch hatten sie sowas auch....). Wofür braucht man nen Sprengkopf wenn das ding mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit aus dem Orbit auf die Erde Donnert...

Oder, mal Goldeneye gesehen?

Lykurg
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Sa 21. Okt 2006, 12:39 - Beitrag #13

Große Stäbe aus Wolfram? Das wird aber (unnötigerweise) ziemlich teuer.

ThreeOfFour
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Sa 21. Okt 2006, 13:42 - Beitrag #14

Naja so stands bei spiegel. Sie müssen ja auch nen Metall nehmen das net beim wiedereintritt schmilzt (das wird ja kein Kontrollierter Eintritt wie beim Space shuttle sondenr eher was Meteoritenartiges)...

Lykurg
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Sa 21. Okt 2006, 14:19 - Beitrag #15

Nachrechnen ergab, daß die Wolframkosten verglichen mit den gigantischen Transportkosten völlig unerheblich sind. Laut profil.at betrügen diese bei einem 100kg-Stab etwa 66 Mio. Dollar. Ich halte diese Waffe damit nicht für eine realistische Option, selbst wenn sie die Wirkung einer kleinen Atombombe haben soll(te).

Die meisten Quellen abgesehen vom Spiegel beschreiben übrigens eine Wolframlegierung. heise.de bezeichnet das Projekt als "wohl eingestellt".

Traitor
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Di 31. Okt 2006, 22:57 - Beitrag #16

Immerhin scheint die reale US-Weltraumpolitik noch nicht völlig auf nationale Alleingänge und unwissenschaftliche Zielsetzung ausgerichtet zu sein. Erst wurde kürzlich SOFIA auf deutschen Druck doch nicht eingestampft, und jetzt wird Hubble doch noch weiterbetrieben. Die NASA benimmt sich noch vernünftig.


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