die eigentliche Revolution wird keine von unten und keine von der Generation hoffnungsloser Jugendlicher getragene sein, sondern eine von rechts. Menschen im Unglück neigen nicht dazu, sich zu sagen, daß es woanders welche gibt, denen es noch schlechter geht; sie neigen dazu, Sündenböcke zu suchen und Versprechungen zu glauben, wenn diese sich tatkräftig geben. Im Moment hält das medial vermittelte Normalitätsbild noch; wenn aber, wie abzusehen ist, sich die Situation mittel- bis langfristig nicht bessert, sondern nur die Schichten besser gegeneinander abgeschottet werden, dann dürften rechtsradikale Parteien wieder in einem Ausmaß Zulauf bekommen, daß einem Angst und Bange werden kann, viel mehr noch als jetzt. Und nein, es sind rechtsradikale, keine linksradikale Parteien; Deutschland war noch nie ein Land, in dem der Linken sonderlich viel zugetraut wurde.
Das eigentliche Problem an dieser ganzen Sache ist die Globalisierung. Mit ihr haben sich die Nationalstaaten - unter Einfluss der Lobby - in die Position der Erpreßbarkeit durch Global Player manövriert. DEREN Steuergelder fallen weg; und DAS ist der Grund, weswegen das Solidaritätsprinzip und die Sozialstaatlichkeit immer weiter ausgehöhlt werden, damit eben der Staat unterm Strich die gleiche Verfügungsmasse an Geld hat wie vorher. Die eigentliche Lösung ist damit von ganz anderer Art als das Einprügeln auf "die Arbeitslosen" und allgemein sozial Verwundbaren mit Strafkonzepten wie Harz IV. DAS wird im Laufe der Zeit je länger je mehr noch ganz anderen Leuten als nur mir auffallen.


