Soziale Marktwirtschaft und Demokratie?

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eginobili20
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Sa 18. Nov 2006, 21:54 - Beitrag #1

Soziale Marktwirtschaft und Demokratie?

Hallo schon wieder!
Nach diversen Geschichts- und Geostunden geht mir zurzeit eine Frage im Kopf rum nämlich: Muss Demokratie eine Voraussetzung für die soziale Marktwirtschaft sein?
Kann nicht ein "vernünftiger Diktator" (oder einfach Einparteiensystem) so was ähnliches auch aufbauen? Singapur z.B. hat ne ganz vernünftige Wirtschaft aber die haben nicht wirklich viel Auswahl wenns um Wahlen geht. Vielleicht könnt ihr Experten mir bei der Frage helfen :confused:

Grüße,
E.G.

Lykurg
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Sa 18. Nov 2006, 22:26 - Beitrag #2

Wirtschaftlich mehr oder weniger erfolgreiche Diktaturen fanden sich in Chile unter Pinochet, in Portugal unter Salazar und in Taiwan (wobei in Taiwan und Portugal die wirtschaftliche Entwicklung sich nach der Demokratisierung beschleunigte, gesondert zu beachten wäre, inwieweit die Grundlagen späteren Wachstums in der soliden Finanzpolitik der Militärs lagen.)

Eine soziale Marktwirtschaft streng in unserem Sinne gab es allerdings in keinem dieser Länder (noch weniger in Linksdiktaturen^^), ohnehin ist dieses Konzept außerhalb Europas doch eher wenig nachgeahmt worden. Vom Erfolg auch in sozialen Belangen her scheint Singapur wirklich eine Ausnahme darzustellen - jedenfalls nach dem, was Zeitungen und Internetquellen hergeben.

Ich halte es nicht für unmöglich, daß in einer Diktatur sozial und effizient geherrscht wird (das gibt es ja auch in Monarchien), aber vielleicht ist es noch etwas mehr die Ausnahme als in Demokratien.^^

Yanāpaw
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Mo 20. Nov 2006, 01:58 - Beitrag #3

Also wenn es nur um den Begriff geht, führe ich mal Syrien ins Feld, dort besteht seit 2005 eine relativ erfolgreiche soziale Marktwirtschaft. ^^

Also für mich schließt sich soziale Marktwirtschaft und Diktatur aus, theoretisch mag das möglich sein, aber in der Praxis wird die Regierung in einer Diktatur erheblich regulierend in den Markt eingreifen, erfahrungsgemäß ist der marktwirtschaftliche Aspekt nur schwer mit staatlicher Regulierungspolitik zu vereinbaren. Vom tatsächlichen sozialen Aspekt fange ich besser nicht an, eine Pseudogewerkschaft ohne Recht auf Arbeitskampf oder regulierte Mindestlöhne von 1 Cent pro Tag sind wohl interpretationsbedürftig...


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