Hallo,
Ich will euch von meiner momentanen Situation erzählen und hoffe, dass ihr mir einen guten Rat geben könnt oder eure Gedankengänge dazu mal schildern könntet :
ich bin seit 15 Monaten mit einem Mädchen aus meiner Kleinstadt zusammen.
Es lief eigenlich nie sonderlich gut, wir stritten uns öfters, sind sehr verschieden und hatten in den meisten Dingen gegensätzliche Ansichten. Sie nimmt Antidepressiva und hat Schlafprobleme. Irgendwie zog sich die Beziehung immer so auf der Kippe bis nach heute durch.
Sie nahm als wir uns kennenlernten in der Nähe ein Studium auf und ich machte ein Jahr später Abitur. Ich verdiente während meiner Schulzeit überraschend gut Geld am PC und beschloss, mein Studium noch auf unbestimmte Zeit hinauszuzögern und meine Tätigkeiten hauptberuflich fortzusetzen. Ich hasse eigentlich diese Gegend, wahrscheinlich weil ich mich auch nicht gerade alzu schön an meine Kindheit zurückerinnere, die ich hier verbrachte.
Ich hatte vor, mich 2,3 Monate meiner Freundin und dem Geldverdienen zu widmen und dann wegzuziehen. Aus den 3 Monaten wurden dann auf einmal 6, bis ich dann merkte, dass ein Studium doch das Richtige für mich ist.
Leider war das letzte halbe Jahr sehr einsam für mich. Die paar Freunde, die ich hier hatte, zogen weg und so sitze ich an Weihnachten und Sylvester alleine zu Hause und weiß nicht, was ich tun könnte. Daher würde ich gerne zum Sommersemester studieren, allerdings ist das hier in der Nähe für meinen gewählten Studiengang nicht möglich. Ich berichtete ihr davon und seitdem ist sie nervlich am Ende. Natürlich wusste ich, dass das keine frohe Botschaft ist, aber ich dachte niemals, dass sie so an mir hängt. Sie sagte mir, dass ich ihr Leben wäre, sie mich so sehr liebe und flehte darum, dass ich sie nicht verlasse. Ich wünschte mir, dass ich ihr Leiden auf mich nehmen könnte und es nicht ihr zusetzen müsste.
Leider ist mir dummen Jungen nicht aufgefallen, dass sie sich als fester an mich gebunden hatte. Momentan ist sie so unglaublich lieb und einfühlsam mir gegenüber und ich habe so viel Mitleid mit ihr, dass ich sie eigentlich unmöglich verlassen kann. Sie hat wenig Freunde, ist in ihrem Studium eigentlich recht erfolgreich, aber das scheint ihr kaum etwas zu geben. Ich habe wirklich Angst, dass sie sich etwas antut oder nicht wieder auf die Beine kommt. Im Elternhaus, wo sie noch wohnt, findet sie auch keinen Halt.
Auf der anderen Seite, träume ich davon in ein nettes Studentenstädtchen zu ziehen, nette Menschen kennenzulernen, mich endlich weiterbilden zu können und mich endlich nur um mich selbst sorgen zu müssen. Ich bin auch nicht so der Junge, der sich großartig verliebt und ein "Altwerden" mit ihr kann ich mir auch nicht vorstellen.
Eine Fernbeziehung wäre grundsätzlich schon möglich, jedoch streubt sich etwas von mir dagegen und ich kann nicht so genau begründen, was das ist.
Ich konnte ihr auch nicht erklären, warum ich keine will.
Wahrscheinlich aber eher aus egoistischen Gründen - ich will meine Freiheiten haben und mich, zumindest vorerst, um niemanden kümmern müssen.
Zudem will ich endlich einen richtigen Neubeginn haben.
Danke fürs Lesen und eure Antworten!